Hier kann zum 08. Teil geschrieben werden.
'Das Haus Gottes' - Teil 08
-
-
Ich bin zwar noch nicht durch, aber eines muss ich schon mal loswerden:
Ich finde Dorothy sträflich unvorsichtg was Gocelin betrifft. Ihr muss doch klar sein, welcher Gefahr sie die Leute in der Werft aussetzt, wenn sie den offensichtlich todkranken Gocelin dorthin bringt. Besonders Aimery bringt sie damit ja in Gefahr, das kann sie eigentlich doch nicht wollen.
Ich hoffe ja sehr, daß es nicht zuviele der liebgewordenen Menschen erwischt. Wobei die Pest ja nun nicht unbedingt nur die schlechten erwischt hat....
Francis ist wohl wirklich einfach an seinem Husten gestorben. Wie schade, daß Aimery es wohl nicht mehr rechtzeitig geschafft hat sich mit seinem Vater zu versöhnen.
-
Man darf dabei aber nicht vergessen, dass niemand wusste, wie die Krankheit uebertragen wurde.
Viel, viel mehr Menschen glaubten gerade in dieser Anfangsphase an eine Strafe Gottes, vergiftete Luft (Miasmen), Probleme durch Lebensmittelaufnahme etc. als an eine Uebertragung von Mensch zu Mensch.Spaeter setzte dann die Panik ein, die dazu fuehrte, dass Eltern ihre kranken Kinder nicht pflegen wollte, Aerzte ihre Patienten verliessen etc.
Alles Liebe von Charlie
-
Tja, als Mensch der heutigen Zeit ist einem das so in Fleisch und Blut übergegangen an die Übertragung durch Tröpfchen zu glauben, daß man einfach hinlangen möchte und sie schütteln und ihr zurufen: Lauf Dottie lauf!
Sie wird es ja wohl nicht erwischen, das Buch ist ja noch ein wenig länger und Aimery wohl auch nicht, aber drum herum sterben sie jetzt ja wirklich wie die Fliegen. Bei Catin musste ich schon schlucken, bei Edward musste ich weinen. Auch ein bisschen um Gilbert, dem sein armer Sohn genommen wurde und der zu spät erkannt hat, wie sehr er ihn doch geliebt hat.
Dorothy und Aimery spielen wieder ihr altbekanntes Spiel "Wir reden nicht miteinander" Und so glaubt Aimery den Gerüchten das Kind wäre von Gilbert und wendet sich ab.... Und Dorothy geht mit Gilbert. Wo soll das noch enden? Da möchte ich am liebsten beide in einen Raum stecken und sie zum Reden zwingen!
So, und jetzt geh ich weiterlesen!
-
Zitat
Original von streifi
Bei Catin musste ich schon schlucken, bei Edward musste ich weinen. Auch ein bisschen um Gilbert, dem sein armer Sohn genommen wurde und der zu spät erkannt hat, wie sehr er ihn doch geliebt hat.Danke.
Um das noch kaum gelebte Leben von Catin und Edward, die's nur jedem rechtmachen wollten, hat's mir sehr wehgetan.
-
Der ruhigere Verlauf war nicht von Dauer, die Ereignisse in diesem Teil nehmen mir wieder den Atem.
Aimery kommt nicht rechtzeitig zu seinem Vater, die Versöhnung findet nicht statt und Dorothy macht sich unendlich Vorwürfe - weil sie EINMAL an sich gedacht hat :rolleyes!
Die Pest rückt immer näher und - wie Streifi so treffend schreibt - sie sterben wie die Fliegen.
Das Geheimnis um Roger Fitzroger wird noch nicht gelüftet. Im Moment sieht es (für mich) wieder so aus, als hätte er sich an Aimery und Helewise versündigt, in welcher Form auch immer. SteffiB. hat es schon mal angesprochen, die Formulierung "mein Herz soll ein verlauster Affe sein" wird immer Fitzroger zugeschrieben und steht so auch schon im Prolog.
In meinem Kopf purzeln zur Zeit die wildesten Spekulationen durcheinander, die sich um Agnes, Helewise, die Schankwirtin in Havant und die entstellte Schwester im Domus Dei ranken :pille.
Wie befürchtet bleibt uns die Pest mit all ihren Auswüchsen nicht erspart :-(. Haarsträubend die verschiedenen Wunderkuren, die die Heilkundigen in ihrer völligen Unwissenheit verbreiten. Und extrem gruselig die Frühgeburt der pestkranken Betta :yikes.
Isemay wird in ihrer Todesangst und Panik zum Monster, hätte fast erreicht, dass der aufgeputschte Mob Dottie tötet. Glücklicherweise lässt Charlie diesen Kelch an uns vorübergehen. Aber Isemay bleibt weiter eine elende Giftspritze.
Helewise hat also auch mit Gocelins Vater ein Verhältnis gehabt! Sind auch Agnes und/oder Symond von diesem statt von Aimery? Und Matilda hat es Aimery erzählt! Was für üble Verwicklungen.
Auch eine amüsante Stelle/Formulierung hat mir gefallen: S. 529 " Es sattelt sich doch keiner einen Esel, wenn er auf einem Zelter sitzen kann" :grin.
ZitatOriginal von Streifi
Dorothy und Aimery spielen wieder ihr altbekanntes Spiel "Wir reden nicht miteinander" Und so glaubt Aimery den Gerüchten das Kind wäre von Gilbert und wendet sich ab.... Und Dorothy geht mit Gilbert. Wo soll das noch enden? Da möchte ich am liebsten beide in einen Raum stecken und sie zum Reden zwingen! So, und jetzt geh ich weiterlesen!Die Spekulationen werden vor lauter Spannung immer haarsträubender. Im Gegensatz zu sehr vielen anderen Büchern ist in dieser Geschichte keine Wendung wirklich vorhersehbar und jedes Mal überraschend - leider meist keine freudige Überraschung!
-
Weinen musste ich bisher noch nicht, um keinen. Dazu bin ich die meiste Zeit zu geschockt!
-
Er kam zu spät! - so typisch, nichts bleibt ihm erspart....und doch wünscht man dich es käme anders...
Aimery zeigt dem Prister die Stirn, wenigstens etwas...endlich! Endlich wehrt er sich
-
" Lass mich mitkommen, Vater" stammelte Symond "lass mich dir helfen" - "Ich bin nicht dein Vater" sagte Aimery.
aber warum sieht dann die Kleine Tochter von Dorothy ihm so ähnlich? Ne,ne da stimmt was nicht......
-
Das Gespräch zwischen Fitzroger und seinem Beichtvater veersteh ich nicht so ganz
-
Aimery glaubt Dorothy liebt Goclin, der gestorben ist. Oh Mann, gibt das Schicksal nicht mal Ruhe? Muß immer wieder was neues aufkommen was umschifft werden muß?- und Dorothy ist von Aimery schwanger
-
Dorothy wird von den Geisslern geschlagen, die Peitsche legt sich um ihren Hals und hinterlässt Spuren - so wie der Gürtel um Helewises Hals hinterlassen hat! - so langsam bin ich der Ansicht, das Gott (wohl eher die Autorin ;-)) Aimerys Vergangenheit ihm nochmal vorlebt,damit er endlich, endlich einen anderen Lebensweg einschlägt und sich das nimmt was ihm zusteht - das Leben leben.
-
Wer sind Nicolas Eltern?
-
Das Feuerhaar von Roger Fitzroger ist gelüftet; es ist die Haarfarbe (und die Gene) der Könige von England!
-
S.552
Jetzt sind Dorothy und Aimery an einem Punkt angelangt wo es schwer wird wieder zueinander zu finden. Warum muß das so Enden?Starker Tobak
-
Gocelin ist eines der ersten Pestopfer in Portsmouth und ich dachte sofort: wie viele werden ihm noch folgen?
Und Amery glaubt, Dorothy liebe Gocelin und das Kind sei von ihm. Ach herje. Aber diesmal möchte ich ihn nicht schütteln, sondern in den Arm nehmen
Ich glaube, daß Fitzroger seinerzeit dem Hundertjährigen als seinem Beichtvater den Mord an Helewise gestanden hat. Und ich könnte mir vorstellen, daß Agnes die Entstellte ist. Bei dem Überfall der Franzosen wurde doch ihr Gesicht verletzt.
Dann gibt es eine Szene, wie ich sie sehr mag: Dorothy rennt an den Solent um herauszuschreien, daß sie Amery liebt. Ach, hätte er sie doch hören können. Danach fühlt sie sich besser.
Traurig, daß Catin und Edward sterben mußten. Zwei Leben, die keine Spuren hinterlassen.Warum machen es sich die Leute bloß immer so schwer?Warum mit Gilbert weggehen? Wieso nicht mit Amery reden? So ein Blödsinn. Irgendwie wirft Dorothys und Amerys Verhalten auch im Nachhinein einen Schatten auf die schöne Liebesszene zwischen ihnen, macht sie ein bißchen kleiner. (Ich weiß nicht, ob ich das verständlich ausdrücke :gruebel.) Haben sie denn immer noch noch nicht verstanden, daß der eine den anderen liebt? Nein, offensichtlich nicht. Zum Glück haben sie ja noch 2 Kapitel Zeit, es zu begreifen
Wobei Liebe zu jener Zeit sicher ein Luxus war, der in kaum einer Ehe vorkam. Zumindest nicht in der Gesellschaftsschicht, wo es hauptsächlich ums Sattwerden und Kinderkriegen ging. -
Zitat
Original von JaneDoe
Traurig, daß Catin und Edward sterben mußten. Zwei Leben, die keine Spuren hinterlassen..
Den Satz mag ich so. Genau deshalb war ich ueber diese Tode auch so traurig.
Dorothy, denke ich, weiss jetzt sehr genau, was sie empfindet und was sie damit machen moechte. Sie will mit Aimery leben und ihn lieben. Aber sie will ihn nicht mehr schreiend, schlagend, wuetend, wartend dazu bringen muessen.
Er muss selbst entscheiden, ob er den Mut aufbringen und ihr trauen will.
Da er das nicht kann, beschliesst sie, so denkt sie, sich, das Ungeborene und Nicolas in Sicherheit zu bringen.
Ob das so klappt, ist selbstredend eine andere Frage (aber BITTE nicht wieder anfangen, Aimery zu schuetteln. BITTE gib ihm noch EINE Chance).Alles Liebe von Charlie
-
Nein nein, ich schrieb ja oben, ich möchte ihn nicht mehr schütteln, sondern mal in den Arm nehmen
Ich bin gespannt, was noch passieren muß, damit Amery endlich aufsteht und den Mund aufmacht.
-
Zitat
Original von streifi
Dorothy und Aimery spielen wieder ihr altbekanntes Spiel "Wir reden nicht miteinander" Und so glaubt Aimery den Gerüchten das Kind wäre von Gilbert und wendet sich ab.... Und Dorothy geht mit Gilbert. Wo soll das noch enden? Da möchte ich am liebsten beide in einen Raum stecken und sie zum Reden zwingen!irgendwie erinnerten mich die beiden teilweise an rhett und scarlett, welche ja auch erfolgreich aneinander vorbeigeliebt haben.
-
Zitat
Original von JaneDoe
Nein nein, ich schrieb ja oben, ich möchte ihn nicht mehr schütteln, sondern mal in den Arm nehmen .Ich glaub', das hilft ihm besser, Jane. Alle anderen Methoden haben ja schon viele Leute ausprobiert und erstaunlich wenig Erfolg erzielt.
(drehbuch, ich hoffe, Du redest noch mit mir, wenn ich gestehe, dass ich einer von weltweit geschaetzten drei Vom-Winde-verweht-unertraeglich-Findern bin ...)
Alles Liebe von Charlie
-
klar rede ich noch mit dir! ich weiß, dass es einige gibt, denen scarlett mächtig auf den keks gegangen ist (vor allem leute, die nur den film gesehen und nicht das buch gelesen haben). und abgesehen von der idee als solcher, hat margaret mitchell, soweit ich es jedenfalls nach der deutschen übersetzung bzw der lektüre englischen version auf der basis meines schul-englischs beurteilen kann, nicht über eine sprachgewalt wie du zB im hier vorliegenden buch zeigst, verfügt. trotzdem fand ich es immer sehr ergreifend, wie rhett und scarlett aneinander vorbeiliebten - und das tun die beiden hier ja auch.
jedenfalls war es als kompliment gemeint! -
Zitat
Original von Lumos
... Wie befürchtet bleibt uns die Pest mit all ihren Auswüchsen nicht erspart :-(. Haarsträubend die verschiedenen Wunderkuren, die die Heilkundigen in ihrer völligen Unwissenheit verbreiten. Und extrem gruselig die Frühgeburt der pestkranken Betta :yikes....
Mir blieb ja das erste Mal die Spucke weg, dass man einem Kranken ein frisches Obst geben dürfe. Heutzutage hat sich die Auffassung um 180 Grad gedreht.Die Tipps zur Vermeidung der Krankheit beruhen wohl vorwiegend auf panischer Angst und viel ausgeprägterer Gottesfürchtigkeit als heute.
-
Ja, die Pest. Es ist unglaublich, was die Ärzte und Quacksalber damals alles so verbockt haben. Dotties Ärger über die mangelnde Hygiene hat mir gefallen.
Was mir sehr, sehr gut gefällt ist die Darstellung von Gilbert. Schon zuvor war er ein widersprüchlicher, zerissener Mensch, dessen Kreuz ähnlich schwer zu tragen sein muss wie Aimerys – nur dass er versucht, aktiv das Schicksal zu wenden. In diesem Kapitel habe ich mir einfach nur noch gewünscht, auch ihm möge endlich etwas Glück vergönnt sein. Leider ist ihm nicht klar, dass Dottie es nicht sein kann ... toll, Charlie
-
Ich hege ja - verhalten - die Vermutung, irgendwann wird man ueber unsere panischen, verzweifelten, traenenblinden Versuche, die Kontrolle ueber den Krebs zu erlangen, ebenso denken wie wir ueber die von der Pest Heimgesuchten von 1347/48.
Alles Liebe.
Charlie -
Ich meinte meine Bemerkung über die Ärzte gar nicht so abwertend, wie es sich nun, wie ich leider feststellen muss, tatsächlich anhört. Sie haben sicher nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt – allerdings ist ihnen eine gewisse Ignoranz und auch Misstrauen allem Neuen gegenüber dann doch nicht abzusprechen. Du hast dieses ja so schön Aimery in den Mund gelegt, Charlie. Ich finde die Stelle nicht mehr, aber du lässt ihn sagen, dass Englands Handwerker und Wissenschaftler nie ihre Fertigkeiten dokumentierten und es deshalb keinen Fortschritt gäbe, wohingegen die Menschen im Süden die Hinterlassenschaften der Altvorderen studierten und stetig verbesserten.
Da fällt mir doch noch etwas ein, auch eine Stelle, die ich jetzt nicht zitieren kann. Du lässt Aimery sagen, sie, die Bürger von Portsmouth, seien weder Höflinge noch Bauern, sondern etwas Neues.: Städter. Ein sehr schöner Satz, um die Neuzeit einzuläuten!
Bist du schon bei den Männern mit den lustigen Röcken? Wenn ja, dann trinke bittebitte einen Schluck Whiskey und esse einen Bissen Haggis für mich mit für mich mit
Ah, und noch etwas: Mir gefällt ungemein gut, wie das Essen der damaligen zeit dargestellt wird. Das gelbe Fett, der Blutpudding und vieles anderes stellt sich in ganz neuem Licht dar, plötzlich merke ich als Leser, dass ich es in dieser Zeit, unter diesen Umständen, ebenfalls extrem lecker gefunden hätte.
So, nu aber gute Nacht!
SteffiB
-
Blutpudding (black pudding) ist doch auch heute noch was Feines
Und richtig schöne gelbe Butter ist auch irgendwie leckerer als so blasse Vierecke aus der Diätabteilung.
He SteffiB, die Kerle in den lustigen Röcken trinken ihren Whisky ganz ohne "e", dafür gelegentlich mit einem Schluck Wasser von Zimmertemperatur!
-
Zitat
Original von SteffiB
Bist du schon bei den Männern mit den lustigen Röcken? Wenn ja, dann trinke bittebitte einen Schluck Whiskey und esse einen Bissen Haggis für mich mit für mich mitAb Montag, Steffi!
Und da Du ja sozusagen dabei bist - Pferd kommt mit, ist schon eingepackt -, kannst Du selbst zuschlagen. Ich werd' das Buch immer schoen in Naehe von Flasche und Teller legen, ja?Die Schwiegerverwandten meines Mannes machen wundervolle Haggis. Whisky - Uisghe-beatha - trinke ich leider nicht (finde mich selber banausig, denn ein Getraenk, das einen so schoenen Namen hat, MUSS man doch einfach moegen), aber mein Mann kann das zur Not fuer uns beide erledigen.
Das mit den Lebensmitteln ging mir auch so. Ich hab auch wirklich viele davon nachgekocht. Ich mag kein tierisches Fett, kein Fleisch von vierbeinigen Tieren (Haggis und Black Pudding schon, hin und wieder), kein Fett am Fleisch - aber beim Sich-Hineinphantasieren in spaetmittelalterliche Hausfrauen war das auf einmal alles aufregend und irgendwie koestlich.
Meine Familie ist allerdings in Streik getreten.
Da ich die das Jahr davor ebenso eifrig mit meinen Henry-Spezialitaeten verkoestigt hatte, wurde mir erklaert, ich duerfte kuenftig kein experimental research mehr am eigenen Fleisch und Blut durchfuehren, sondern muesse dazu Gaeste einladen. Die wuessten dann wenigstens, dass sie am naechsten Tag wieder was Vernuenftiges bekommen.Lustig uebrigens: Ich sitze ja jetzt in Jahrhundert Siebzehn, das mir in jeder Hinsicht nicht angenehm ist - waehrend ich mich in der Renaissance gefuehlt habe wie im Bett einer gluecklichen Langzeitehe und im Spaetmittelalter wie in den ehebrecherischen Armen eines schoenen Fremden, der zum Fensterln kommt, bin ich mit Jahrhundert Siebzehn keusch und auf Abstand bedacht - und das Essen schmeckt mir auch nicht! Ich find's zum Runterwuergen (nicht das der sehr einfachen Leute, das ziemlich gleich blieb, aber das der Bessergestellten), es verursacht mir Uebelkeit.
Guten Appetit!
Alles Liebe von Charlie