Die eigenwillige Jungfer - Deeanne Gist

  • Gerth Medien, 384 Seiten.
    Juli 2009 in Deutsch erschienen


    Aus dem Amerikanischen übersetzt von Silvia Lutz


    Kurzbeschreibung:
    Texas, 1894: Ob es nun um das Radfahren geht, das Fangen von Schlangen oder das Herunterrutschen von Treppengeländern: Essie Spreckelmeyer entspricht so gar nicht dem damals gängigen Ideal der „braven Hausfrau“. Ihre Eltern befürchten, dass nur ein besonderer Mann diese „Eigenheiten“Von der ersten Seite an wird es den Lesern schwerfallen, das Buch aus der Hand zu legen. Die Hauptfigur Essie ist einfach spektakulär! Sie ist lustig, mitfühlend, fürsorglich und je mehr man von ihren missglückten Abenteuern liest, desto mehr wird man sie lieben!" schätzen wird. An Essies 30. Geburtstag ist noch immer kein potentieller Kandidat in Sicht. Deshalb listet sie kurzerhand alle geeigneten Junggesellen der Stadt mit deren Vorzügen und Mängeln auf, schließt die Augen, lässt ihren Finger kreisen und das Schicksal entscheiden. Wird Essie den Auserwählten von seinem Glück überzeugen können?

    Zum Autor:
    Deeanne Gist hat bereits für die unterschiedlichsten Zeitschriften Beiträge verfasst, darunter das People Magazine. Sie lebt mit ihrem Ehemann, den vier gemeinsamen Kindern und zwei Hunden in Houston, Texas.
    Im Frühjahr 2008 erschien ihr preisgekrönter Roman „Die widerspenstige Braut“ auf Deutsch und im selben Jahr auch ihr zweites Buch „Die unbeugsame Dame“.



    Meine Meinung:
    Eine Kleinstadt in Texas im auslaufenden 19.Jahrhundert. Alles dreht sich um die Hauptfigur Essie Spreckelmeyer, die wie der Buchtitel schon nahe legt eine eigenwillige und obwohl schon 30 noch unverheiratete Frau, die gerne Fahrrad fährt und ungewöhnliche Hüte trägt.
    Essie ist eine Mischung aus einer erwachsenen Anne von Green Gables und einer Bridget Jones des 19.Jahrhunderts. Sie ist sehr lebhaft und sympathisch. Ihr größter Wunsch ist es zu heiraten, oder ist ihre Unabhängigkeit doch auch gleich wichtig.
    Mehrere Kandidaten kommen in Frage, der etwas biedere und verwitwete Krämer Hamilton Crook, der forsche Draufgänger und Cowboy Adam Currington oder der junge Pastor, der schon als Kind in Essie verliebt war. Alle haben ihre Erwartungen an Essie, und das Interessante daran ist, wie sich Essie dabei verhält. Im Notfall rast sie dann doch wieder auf ihrem Fahrrad durch die Stadt und schockiert die puritanische Einwohnerschaft, wenn dabei auch mal die Knöchel oder gar nackte Waden zu sehen sind.


    Courting Trouble, so der Originaltitel, ist ein durch und durch sympathischer Roman mit viel Wortwitz und Situationskomik, manchmal ironisch und doch auch realistisch gehalten.


    Der Roman liest sich flüssig und angenehm weg. Ich kann ihn nur empfehlen!

  • Dankeschön, Herr Palomar - das Buch hat mir gestern bei deinen Neuvorstellungen sofort gut gefallen! Jetzt freut es mich, eine positive Meinung lesen zu können - das Buch werde ich mal näher ins Auge fassen! :wave

  • Vielen Dank für die Rezi! Alles in allem scheint der Roman wirklich etwas für mich zu sein. :-] Eine Frage hab ich allerdings noch: Wenn die Protagonistin eine Mischung aus Anne und Bridget ist - bedeutet das, dass sie eine Art "Chaos-Lady" ist oder kannst du sie eh als recht - wie soll ich sagen? - "geordnet" beschreiben? Ich hab gerad Schwierigkeiten mit der Wortfindung. :gruebel

    :lesend Ich lese gerade: "Carry On" von Rainbow Rowell und "Mansfield Park" von Jane Austen | SuB: 50

  • „Eine junge Frau auf der Suche nach dem Mann fürs Leben“
    Puh, was wird das wohl werden, hab ich mir gedacht, als ich die Rückseite des Buches anschaute, das als kleines Trostpflaster zu mir kam. Dann las ich die Rezi von Herrn Palomar, erinnerte mich an einige Bücher, die er empfohlen hatte, fing an zu lesen – nun, was soll ich schon groß sagen: Auf ihn ist einfach Verlass.


    Essie ist eine bemerkenswerte junge Frau, die so jung, zumindest nach damaliger Ansicht (der Roman spielt 1894), nicht mehr ist, dazu ist sie noch unverheiratet und mit einer gewissen unabhängigen Ader gesegnet, die den etablierten Damen der Gesellschaft wohl durchaus ein Dorn im Auge sein musste. Eine fahrradfahrende, ledige, naturbegeisterte Dame, du meine Güte, was hätte das arme Mädchen wohl auszuhalten gehabt, wäre sie nicht die Tochter eines Richters gewesen und hätte sie nicht diesen ihr ganz eigenen Charme gehabt. Aber auch so wird das, was über sie geredet wird und im Roman eher dezent daherkommt, erst recht die Vorhaltungen ihrer Mutter einiges in ihr ausgelöst haben. Wie tief die Verletzungen gingen, wird nicht im Großen und Breiten ausgemalt, man kann sich allerdings wohl denken, dass solche Reden nicht ohne (innere) Folgen bleiben.


    Ich habe mich während der Zeit der Lektüre gefragt, wie Essie wohl aussieht, denn so ganz klar ist sie nicht beschrieben. Gut, ich hatte ein Bild von ihr, eher groß, eher hager denn wohl proportioniert, die modischen Hüte und die dazu passende Kleidung vielleicht doch nicht ganz zur – für mich – burschikosen Frau passend. Ihre Naivität, resultierend aus dem Nichtgesagten, wie es damals üblich war, das zu einem Nichtwissenkönnen auf Essies Seite führt, ist einerseits köstlich, andererseits erschreckend, weil es zu dem führt, was wohl so manches junge Mädchen erfahren musste. Für wie viele wie Seifenblasen zerplatzte Träume, wie viel bitteres Erwachen hat dieses Wohlbehütetsein wohl geführt zu Zeiten, als Mädchen so gut wie nichts über die Natur der Dinge wissen durften? Auf jeden Fall ist Essie für mich jemand, den ich so schnell nicht vergessen werde, eine Frau, die eine ganz eigene Kraft hat, der sie sich auch bewusst wird, eine Frau, verhaftet in ihrer Zeit mit ihren so eigenen Moralvorstellungen, aber ein wenig schon im Aufbruch begriffen.


    Deeanne Gist hat einen in meinen Augen sehr schönen Roman geschrieben, sie vertraut ihrer Geschichte, sie vertraut ihren Figuren. Da ist nichts zu viel, aber auch nichts zu wenig. Es passt einfach. Der Glauben, der in diesem Roman durchaus eine Rolle spielt, ist präsent, wirkt aber nicht aufgetragen. Auch die zwei, drei Szenen, in denen der innere Dialog mit Gott eine tragende Rolle spielt, sind für eine Zweiflerin wie mich nicht nur erträglich, sondern hier schlüssig. Das Denken und Handeln Essies erscheint mir hier stimmig, nämlich diese verstärkte Hinwendung, dieses Bitten zu Gott in Zeiten des Leidens und des Jammerns, das vertraute „Dasein“ des Glaubens während der übrigen Zeiten.


    Der Roman hätte auch eine vollkommen andere Wendung nehmen können, dann hätte er für mich allerdings sehr viel verloren. Zwei Richtungen erscheinen mir möglich für diesen Roman: Einmal findet Essie einen Mann, natürlich einen sehr gut aussehenden, charmant ist er obendrein, begehrt von vielen, ein anderes Mal verläuft ihre Suche doch eher erfolglos. Eine dritte Möglichkeit könnte allerdings noch sein, dass Essie zwar einen Mann findet, mit diesem aber ein schockierendes Verhältnis beginnt und wahlweise mit oder ohne Kind ein Leben wiederum wahlweise auf der Straße oder im Schoß der Kirche führen würde. Welche Möglichkeit Deeanne Gist gewählt hat? Das werde ich doch hier nicht verraten!


    Die Figuren sind sämtlich wunderbar gezeichnet, eine für mich sehr wichtige ist der kleine Herzensbrecher Harley. Auch eine Schlange, diverse Mäuse und umherstreunende Katzen (oder ist es nur eine?) spielen eine nicht unbedeutende Rolle.


    Bücher wie dieses mag ich sehr gerne: Einerseits könnte ich es einfach so lesen als Unterhaltung, zur Entspannung, andererseits sind doch einige Dinge darin, die das Nachdenken lohnen. Beispielhaft will ich hier nur einen Satz anführen, den ich mehrmals hintereinander gelesen habe, um glauben zu können, was ich da gelesen habe: „Was würde Gottes Gnade helfen, wenn wir sie nie bräuchten?“ (Seite 226). Welche Möglichkeiten! Welch Verzeihen! Welche Gnade? Auch zum Thema Menschlichkeit resp. fehlende Menschlichkeit oder Mitgefühl lässt sich einiges in diesem Buch lesen. Was ich als äußerst positiv empfunden habe, ist, dass der moralische Zeigefinger im Grunde nur in einer einzigen Szene erhoben wird – und über die könnte man leicht hinweglesen.


    Ein historischer Roman mit christlichen Werten, einer christlichen Tendenz, wenn ich mich so ausdrücken darf. Ist das nun auch ein Liebesroman, wie das oben angeführte Zitat suggeriert? Ja, auf jeden Fall, dass lässt sich nicht leugnen. Allerdings sollte sich der oder die Interessierte nicht davon abhalten lassen, das Buch zu lesen: möglich, dass er oder sie enttäuscht wird, wie ich es befürchtete, möglich aber auch, dass er oder sie positiv überrascht sein wird, wie es mir widerfuhr.


    Für meine erste Bekanntschaft mit Deeanne Gist bleibt mir fast nichts anderes übrig, als zehn Punkte zu vergeben. Ich hoffe, diese Bekanntschaft bald erneuern zu können, ich habe das Gefühl, es lohnt sich.

  • Lipperin, das freut mich sehr, dass dir das Buch auch so gut gefallen hat! :-]



    Deep in the Heart of Trouble


    Kurzbeschreibung
    Essie Spreckelmeyer is the last woman anyone in Corsicana, Texas, expected to see with a man on her arm. Independent and outspoken, she's known more for riding bicycles in outrageous bloomers than for catching a man's eye. And the last man who seems willing to give her a second glance is Tony Morgan, newly hired at Spreckelmeyer's oil company. The disinherited son of an oil baron, Tony wants most to restore his name and regain his lost fortune--not lose his heart to this headstrong blonde. She confounds, contradicts, and confuses him. Sometimes he doesn't know if she's driving him toward the aisle or the end of his rope. That's how life is...Deep in the Heart of Trouble.

  • Ja. ja, ihr habt mich ja schon überzeugt. Herrn Palomars Spoiler dann endgültig. Zumal "A Bride Most Begrudging" sowieso schon seit einiger Zeit auf meinem SuB liegt. Allerdings werde ich es in der amerikanischen Originalversion lesen. Irgendwann. Demnächst. Hoffentlich bald. :-)



    Edit meint noch zu Lipperin:
    Die christliche Grundhaltung ist klar und würde ich sowohl beim Gerth-Medien Verlag (obwohl der inzwischen zu Randomhouse = Bertelsmann gehört) als auch vor allem beim Originalverlag Bethanyhouse erwarten bzw. voraussetzen. Von Bethanyhouse habe ich einen ganzen Stoß Bücher hier. Und deren Newsletter ist immer sehr gefährlich für das Bücherbudget ...
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von SiCollier ()

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Edit meint noch zu Lipperin:
    Die christliche Grundhaltung ist klar und würde ich sowohl beim Gerth-Medien Verlag (obwohl der inzwischen zu Randomhouse = Bertelsmann gehört) als auch vor allem beim Originalverlag Bethanyhouse erwarten bzw. voraussetzen. Von Bethanyhouse habe ich einen ganzen Stoß Bücher hier. Und deren Newsletter ist immer sehr gefährlich für das Bücherbudget ...
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    Ich war allerdings überrascht, und zwar angenehm überrascht, weil: Als ich erst einmal registriert habe, bei welchem Verlag das Buch erschienen ist, habe ich äußerste Zweifel gehabt, ob Roman und ich zueinander passen. An sogenannter "christlicher" Literatur kenne und liebe ich neben Lynn Austin noch Charles Martin, aber das war es im Großen und Ganzen. Ich freue mich auf jeden Fall, die beiden anderen Bücher von Deeanne Gist, die übersetzt wurden, zu lesen - na, und auf das von Herrn Palomar vorgestellte freue ich mich erst recht. Da muss ich aber warten, meine englischen Kenntnisse sind doch eher nicht mehr vorhanden. :-)

  • Zunächst noch mal ein dickes "Dankeschön" an Lipperin, dass sie ihr Buch hat wandern lassen :knuddel1.


    Die Geschichte ließ sich wunderbar leicht und flüssig in einem Rutsch lesen. Die eigenwillige Essie, ihrer Zeit eigentlich etwas voraus, war für mich eine äußerst sympathische Protagonistin. Und die Art und Weise, wie sie das Unternehmen "Ehestand" in Angriff genommen hat fand ich sehr amüsant, ganz besonders im ersten Teil.


    Gegen eine christliche Grundhaltung ist im Prinzip nichts einzuwenden, aber im Gegensatz zu Lipperin fand ich die christlichen Bezüge schon ein wenig aufgesetzt und gegen Ende häuften sie sich für meinen Geschmack etwas zu sehr.


    Hat die Autorin diese häufigen christlichen Lippenbekenntnisse vielleicht eingebaut um zu kompensieren, dass sich ihre Hauptperson manchmal so garnicht an den damals doch sehr eng gefassten religiösen Vorgaben orientiert hat ;-)?

  • Essie Spreckelmeyer ist 30 Jahre alt und unverheiratet. Essie Sprecklmeyer ist das, was man eine Alte Jungfer nennt. Nicht Willens, diesen Zustand weiterhin hinzunehmen, nimmt die resolute Essie die Zügel in die Hand und macht sich auf die Suche nach einem geeigneten Ehemann. Das Unterfangen erweist sich als schwierig, weil Essie unkonventionell und eigenwillig ist. Sie fährt Fahrrad - fast schon ein Skandal zur damaligen Zeit - und ist eher kumpel- als damenhaft. Eine Tatsache, die bei den Männern nicht ankommt. Als der charmante Adam in die Stadt kommt, scheint sich Essies Blatt zu wenden....


    Deeanne Gist zeichnet das Bild einer Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist, einer Frau, die einerseits lebensklug ist, andererseits trotz ihres Alters oft ziemlich naiv wirkt. Essie ist unglücklich, weil sie sich nichts mehr wünscht als einen Mann und Kinder, ihr dieser Wunsch aber bislang nicht erfüllt wurde. Die Autorin lässt hier über lange Passagen des Buches offen, welchen Weg Essie gehen wird, bzw. - und hier kommt der deutlich christlich geprägte Unterton des Buches zum Tragen - welcher Weg ihr von Gott gewiesen wird. Dieses Buch lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück. Einerseits hat mir die Art und Weise, in der Deeanne Gist Essies Geschichte erzählt, ausnehmend gut gefallen. Essie ist liebevoll gezeichnet, ebenso wie die anderen Bewohner der Stadt: skurril, ehrgeizig, bieder, herzlich, distanziert - alle Charaktere sind hier vertreten. Ich hab streckenweise viel Spaß gehabt, wenn ich Essie bei ihren Rollschuhlauf-Versuchen oder ihren Schlangenfang-Aktionen begleitet habe. Andererseits hat mich die stark christliche Prägung im letzten Drittel des Buches teilweise arg strapaziert. Ich hab den erhobenen Zeigefinger zwischen den Zeilen mit der Botschaft "Gott leitet alle unsere Weg, er bestimmt unser Schicksal und wir sollten uns ganz ins eine Hand begeben" ständig vor Augen gehabt. Hier ist mir die eigene Gesinnung der Autorin zu stark in die Geschichte eingeflossen und gerade beim letzten Gespräch zwischen Vater und Tochter hatte ich beim Lesen das Gefühl: Hier spricht ein Priester mit einer Nonne, aber das ist doch kein "normales" Gespräch zwischen Vater und Tochter. Zumal bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht deutlich war, wie religiös die ganze Familie offenbar ist. Dieser Aspekt stand lange Zeit eher im Hintergrund.


    Das Ende hingegen, Essies letzte Entscheidung, fand ich konsequent und glaubhaft (wenn auch für das 19. Jahrhundert recht fortschrittlich). Ein anderes Ende wäre für mich nicht stimmig gewesen.


    Es ist ein schönes Buch, das einem beim Lesen in die Zeit zwischen "Unsere kleine Farm" und "Die Waltons" zurückversetzt. Eine Zeit des Familienzusammenhaltes, des Gemeinschaftssinnes, der Annehmlichkeiten und der Widrigkeiten, die das Leben in einer kleinen Stadt mit sich bringt. Für die starke christliche Ausrichtung im letzten Drittel gibt es kleine Abzüge. Insgesamt habe ich mich gefreut, die Bekanntschaft von Essie Spreckelmeyer gemacht zu haben, einer eigenwilligen Frau, die ihren eigenen Weg im Leben geht.

  • Ich hab die eigenwillige Jungfer als Wanderbuch erhalten.


    Im ersten Drittel ungefähr hab ich abgebrochen. Was nicht damit zusammenhängt, dass das Buch nicht gut ist, sondern, weil mir im Moment nicht der Sinn nach leichter Unterhaltung steht.


    Fürr eine Romance Novell empfand ich das Buch sogar gut gelungen, Essie ist echt mal was Neues. Wie sie Fahrrad fährt, Schlangen und Mäuse einfängt, riesige, unglaublich auffällige Hute trägt und sogar Rollschuhläuft :grin


    Man kann sich leicht vorstellen, dass es für die Männer des Dorfes nicht so leicht ist, Essie einzuordnen, entspricht sie doch gar nicht dem Idealbild der potenziellen Ehefrau.


    Den christlichen Glauben fand ich relativ flach dargestellt, habe das Buch aber wie gesagt nicht ganz fertig gelesen.

  • Im März 2010 ist es soweit. Da kommt die Fortsetzung auch in deutscher Übersetzung!


    Kurzbeschreibung
    Texas, 1898: Essie Spreckelmeyer ist vermutlich die letzte Frau, von der man erwartet, dass sie am Arm eines Mannes durch die Straßen Corsicanas schlendert. Die 34-Jährige ist vielmehr bekannt dafür, dass sie auf ihrem Fahrrad in Hosenrock und ausladenden Hüten durch die Stadt eilt. Und der wohl letzte Mann, der ihr einen zweiten Blick gönnen würde, ist Tony Morgan. Dieser hat im Moment alle Hände voll zu tun, seinen guten Namen wiederherzustellen und ein verlorenes Vermögen zurückzugewinnnen – und nicht sein Herz an die kratzbürstige Essie zu verlieren, die jede Gelegenheit nutzt, um ihm das Leben schwerzumachen … Ein historischer Roman mit Humor und Herz.

  • Das war mein zweites Buch aus einem christlichen Verlag. Wiederum bin ich das Wagnis eingegangen und hatte wiederum Glück- und das obwohl es Essie mir nicht unbedingt einfach gemacht hat sie zu mögen. Zu angestrengt versucht sie zu Beginn ihr Vorhaben- einen Mann fürs Leben zu finden- zu forcieren. Im Laufe des Romans ist sie mir jedoch immer mehr ans Herz gewachsen. Eine unkonventionelle Frau, die aber dennoch innerhalb des historischen Settings nicht unglaubwürdig erscheint.


    Einziger Wehmutstropfen war das bereits von Bouquineur erwähnte Gespräch zwischen Vater und Tochter. Ich hätte an Stelle des Vaters einen ganz ähnlichen Rat gegeben, allerdings anders argumentiert.



    Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die Fortsetzung. Neben der reinen Unterhaltung war auch der eine oder andere Denkanstoß dabei- darauf möchte ich im Rahmen einer Rezension hier jedoch nicht eingehen.
    Ich werde bald schon nach Corsicana zurückkehren.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)