Die 30-jährige Essie ist in ihrer Heimatstadt Corsicana als „alte Jungfer“ bekannt: Kein Mann interessiert sich für die eigensinnige und impulsive junge Frau, die wenig Sinn für Anstand hat. Verbittert und einsam beschließt Essie, die Suche nach einem Mann selber in die Hand zu nehmen. Ganz nüchtern stellt sie eine Liste mit Vorzügen und Mängeln von allen alleinstehenden Männern der Stadt auf. Das Los fällt auf einen jungen Ladenbesitzer, bei dem sich Essie kurze Zeit später als Verkäufern aufdrängt. Doch der gewünschte Erfolg bleibt aus…
Der Roman spielt im Jahr 1894 in Texas. Nebenbei erfährt man etwas über die damaligen Einstellungen und Sitten. Das Buch lässt sich sehr leicht lesen und beinhaltet viele Dialoge. Manchmal hätte ich mir allerdings eine etwas altertümlichere Sprache gewünscht.
Das Thema, die Suche nach einem Lebenspartner, ist heute noch aktuell. Sicher wird Essies Geschichte den ein oder anderen zum Nachdenken über das Thema „Liebe“ bringen. Ihre Verzweiflung und ihr Wunsch nach Nähe, aber auch ihre Wut, ihre Verwirrung und ihre Ängste werden authentisch geschildert. Und: Das Buch macht auf seine Art und Weise Hoffnung!
Bei dem Buch handelt es sich um einen christlichen Roman. Essie betet und fleht zwischendurch zu Gott. Vor allem gegen Ende des Buches merkt man ihr ihren starken Glauben an. Trotzdem ist diese christliche Komponente nicht aufdringlich oder störend, sondern passt gut in das Gesamtbild.
„Die eigenwillige Jungfer“ hat einen Nachfolgeband: Das Buch „Das kratzbürstige Frauenzimmer“ erzählt Essies Geschichte vier Jahre später weiter. Wer Schwierigkeiten mit dem Warten hat, sollte sich also lieber gleich beide Bücher kaufen.