"Die Vorleser" - ZDF

  • Am 10. Juli um 22:30 Uhr wird die erste Folge der neuen ZDF-Literatursendung ausgestrahlt. Die Moderatoren Amelie Fried und Ijoma Mangold werden folgende Bücher vorstellen und besprechen.


    Ein anderes Leben - Per Olov Enquist.


    Kurzbeschreibung
    Von einem, der als Sohn einer strenggläubigen Volksschullehrerin in einem Dorf in Schweden aufwuchs und zu einem der angesehensten europäischen Schriftsteller wurde. Per Olov Enquist erzählt seine Lebensgeschichte, als ob es die eines anderen wäre: Er studierte in Uppsala, erlebte die RAF-Zeit in West-Berlin, schrieb in München als Journalist über die Olympiade und debütierte mit seinem ersten Theaterstück am Broadway in New York. "Wenn alles so gut ging, wie konnte es dann so schlimm werden?" - steht als Leitfrage über Enquists Biografie, die auch tief in die Alkoholabhängigkeit und an den Rand des Todes führte. Ein außergewöhnliches Buch, das sich liest wie ein zeitgenössischer Roman.

  • Kurzbeschreibung
    Was haben Biertrinker und Wrestlingfans mit der großen Politik in Washington zu tun? Antwort: alles - Stimmen entscheiden, wer gewählt wird. John Mapother, Sohn der mächtigsten Familie im Provinznest Bashford, will in den amerikanischen Kongress, er hat nur keine Ahnung von der Welt seiner Wähler. Die hat aber sein jüngerer Bruder Blue Gene, das schwarze Schaf der Familie. Ein großer amerikanischer Roman, hochintelligent, voller Witz und Melancholie.

  • Kurzbeschreibung»Der Sommer, von dem ich erzählen will, ist die einzige Zeit von Bedeutung. Es ist die Zeit, an die ich denken werde, wenn ich sterbe, so wie sich andere vielleicht einen verlorenen Liebhaber ins Gedächtnis rufen oder einer Liebe nachtrauern, die nie zustande kam. Für mich gibt es nur eine Geschichte. Es ist die meiner Schwester Frankies Geschichte.«

  • Kurzbeschreibung
    »Die Monate haben es eilig. Die Jahre haben es eiliger. Und die Jahrzehnte haben es am eiligsten. Nur die Erinnerungen haben Geduld mit uns. Besonders dann, wenn wir mit ihnen Geduld haben«, schreibt Erich Kästner in seinem Nachwort zu seinen Kindheitserinnerungen ›Als ich ein kleiner Junge war‹. Kästner, 1899 in Dresden geboren, erzählt von den Jahren 1907 bis 1914 in seiner Heimatstadt, aber auch sehr anschaulich von der Kindheit seiner Eltern und seiner Großeltern.


    Er beschreibt das Alltagsleben seiner Familie, die gesellschaftlichen Zwänge und Konventionen, das Treiben auf den Straßen und Plätzen Dresdens. Besonders liebevoll erinnert sich Erich Kästner an seine Mutter, der er mit diesem Buch ein Denkmal setzt.

  • Kurzbeschreibung
    Marco wohnt im Hochhaus an der Hauptstraße. Von hier ist es nicht weit bis zum Olgaeck, und hinter dem Olgaeck liegt die Constantinstraße, wo die Altbauten unter Denkmalschutz stehen und die Äpfel beim türkischen Feinkosthändler teurer sind als im Hauptbahnhof. Hier wohnen die Aufsteiger, Übermütter und ihre wohlerzogenen Kinder. Hier scheint alles in Ordnung - wenn man nicht vom Supermarkt ins Büro und vom Büro in den Kindergarten hetzt, so wie Leonie, wenn man nicht am Doppelleben als Karrierefrau und Mutter verzweifelt. Judith findet Halt in der Anthroposophie. Hingebungsvoll pflegt sie den Jahreszeitentisch für ihre Kleinen. Doch nachts helfen nur Tabletten gegen die Angst. Im Nebenhaus wohnen die alten Posselts. Sie haben geschafft, wovon die Enkelgeneration nur träumt, nämlich ein Leben lang zusammenzubleiben. Da versetzt Marco die Nachbarschaft in Aufruhr. Kürzere Tage ist eine wortmächtige Bestandsaufnahme und eine melancholische Abrechnung mit einer Gesellschaft, in der alle Werte fragwürdig geworden sind.
    Wohlstand und Aussichtslosigkeit, Eurythmie und Hysterie, Elternglück und Kinderleid. Virtuos schildert Anna Katharina Hahn das satte Stuttgart von einer anderen Seite.

  • Zitat

    Original von Bücherwurm60
    @ beowulf:
    es war die Urlaubsvertretung Markus Lanz, aber manchmal merkt man diesen Unterschied wirklich kaum.


    liebe Grüße vom Bücherwurm60


    Ist eigentlich wirklich egal. Kerner geht ja sowieso bald :-).


    Danke für die Info, Wolke. Ich werde es mir sicher anschauen, bin nämlich gespannt, wie die beiden "Neuen" das meistern werden.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • So, Ihr Lieben,
    die Nachfolger von Elke Heidenreich gehen heute auf Sendung. Gestern wurde in Hamburg aufgezeichnet, ich saß im Publikum und muss sagen - hat mir gut gefallen!
    Ijoma Mangold von der "Zeit" und Amelie Fried sind die Moderatoren. Sie stellen abwechselnd die Bücher vor, mal sind sie sich einig, mal nicht, das hat alles seine Dramaturgie. Zwischendurch ein kleiner Einspieler zum Thema Familie und Lesen (traurige Zahlen, die man da zu hören bekommt!), an anderer Stelle Buchtipps im Schnelldurchlauf, präsentiert von Ijoma Mangold, und am Ende ein Gast, diesmal Walter Sittler, der ein Buch von Erich Kästner dabei hatte und sehr nett darüber erzählen konnte (er hat es für die Bühne dramatisiert und tritt damit auf).
    Bei den Gesprächen zwischen Fried und Mangold über die einzelnen Titel wird schon mal sanft gestritten, aber man lässt sich ausreden. Interessante Details werden angerissen - nur angerissen, mehr Zeit ist nicht. "Die Vorleser" sind ja nicht das "Literarische Quartett", und sie wollen auch keine Heidenreich sein, keine Literaturpäpste und -göttinnen, sondern eben nur "Vorleser", wie früher am Königshof die Vorkoster.
    Den einen werden die vorgestellten Bücher vielleicht zu öde sein, den anderen wird die Sendung nicht intellektuell genug sein, aber man kann es ja nie allen recht machen.
    Ich fand die Sendung schön und unterhaltsam und bin gespannt, was Ihr dazu zu sagen habt!