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'Die Herrin der Zeit' - Seiten 079 - 142
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@ Sina
Ich hätt' da mal ne Frage...
Auf S. 83 steht ein Begriff, den ich so noch nie gehört habe: was ist ein "Nachpurrer"? So grob kann ich mir evtl. was druntervorstellen, dank google, aber ich würd's gerne genauer wissen
(Interessiert mich v.a. deshalb brennend, weil es in KN-Litzelstetten einen Platz namens "Purren" gibt und ich grüble nun, ob's da einen Zusammenhang geben könnte)Merits Traum von Geertjan, Rubens "Vision" - hou, da hat's mich gegruselt mit kalten Schaudern über den Rücken, ungeachtet des Tropenmorgens heute.
(wie übrigens auch schon die Stelle im ersten Teil, als die Uhr stehenbleibt *grusel*)
"Spökenkiekerei" ist übrigens eines meiner Lieblingswörter...Ich hatte schon auf den ersten Seiten so den Verdacht, dass Sina uns in diesem Buch nicht schonen würde. Die todkranke Maryann war der erste Klops, dann die Grausamkeit an Bord,
Geert Oles Tod - und nun auch noch Geertjan.
Ich hab die Passage zweimal lesen müssen, weil ich's einfach nicht glauben wollt, noch nach einem Zipfelchen Hoffnung geangelt habe.
Und wie grausam für Merit, es so zu erfahren - als Letzte, in dieser Situation und auf diese Weise!Interessant fand ich die Schilderungen rings um die Zuckersiederei, das war völlig neues Terrain für mich und sehr faszinierend zu lesen.
Zacharias de Lomel - was ist das denn für ein merkwürdiger Mensch, bitte? Erst die Kündigung, dann der Liebesbrief - Hallo?!! Und wie taktlos, ausgerechnet jetzt mit beidem anzukommen!
(und da frag ich mich natürlich auch gleich - warum ist er so? Was steckt dahinter??)Pauline strebt nach Höherem (ich find jetzt die genaue Stelle nicht mehr, an der sie Merit einen Vortrag über feine Lebensart hält, wie sie sie der Zeitung entnimmt - wahrscheinlich hab ich die Passage "rausgelesen", während ich darüber in mich hineinkicherte :grin), und deshalb engagiert sie für ihren Enkel einen Lehrer. Macht sie mir gleich wesentlich sympathischer...
Sönke - da weiß ich noch nicht so recht... Irgendwie mochte ich ihn auf Anhieb - und irgendwie mahne ich mich selbst zur Vorsicht. Der verbirgt doch was?
Und was hat es mit seinen Narben auf sich?Schön die Schilderungen von Harrisons Haushalt. Seine Besessenheit, mit der so viele Jahre unermüdlich an seinem Werk tüftelt. Was bei mir gemischte Gefühle hinterlässt: einerseits bewundere ich ihn dafür, kann das auch teilweise aus eigener Erfahrung nachvollziehen - und doch betrübt es mich, macht mich ganz schön wütend, dass er sonst alles andere darüber vergisst, seine Frau, seinen Sohn und alles an "echtem Leben" als Störung empfindet.
Das Versprechen, das Merit am Ende dieses Abschnitts Ruben gibt - da bin ich einfach nur dahingeschmolzen. So schön!
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Zitat
Ich hatte schon auf den ersten Seiten so den Verdacht, dass Sina uns in diesem Buch nicht schonen würde.
Sehr schön ausgedrückt. Das kann ich so nur unterschreiben.
Bislang liest sich das Buch sehr schön und stellt sich mir recht eindringlich dar. Das bedeutet vor allem auch, dass es nicht in der Ecke liegen mag, sondern gelesen werden will.
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Pauline erinnert mich irgendwie an meine Schwiegermutter. Eine Person die mit ihrem Leben nicht zufrieden ist und möchte das andere so leben wie sie es auch gerne hätte.
Und ich hoffe das Merit nicht dem Alkohol verfällt in ihrem Kummer. Und das versprechen an Ruben ging ans Herz. Ich hoffe das sie bald wieder eine Arbeisstelle finden wird.
Einige Personen kann ich noch nicht ganz einordnen. De Lomel ob er es wirklich war mit dem Liebesbrief? Was steckt hinter der Geschichte mit dem Lehrer? Und vorallem vom wem wird der Lehrer bezahlt? So wie es scheint hat weder Pauline noch Merit Geld.
Das Buch ist wirklich sehr spannend.
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Schade, dass Geertjan wirklich stirbt, aber das ahnte ich schon im ersten Teil.
De Lomel ist mir unsympathisch. Aber schön, dass Ruben wenigstens einen Freund in seinem Ziehsohn Jona gefunden hat.
Ob es mit Sönke ein Happy-End für Merit gibt?
Edit möchte doch ergänzen, dass Manulf mir immer noch unsympathisch ist.
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Da der Kapitän überlebt hat, hat auch das Logbuch überlebt- sollten da Merit und Pauline nicht erfahren, dass ihre Männer nicht ertunken sind, sondern mit des Seilers Tochter Hochzeit gefeiert haben?
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Nicole : Hamburg war zur im 18. Jahrhundert schon eine "Lichterstadt", d.h. es gab rund 1000 Öllampen, in der Stadt verteilt, die wiederum ganze Berufszweige ernährten. Zum einen waren da die "Anstecker", also diejenigen, die die Lampen angezündet haben und die "Nachpurrer" - die für die Dochtpflege zuständig waren und dafür Sorge trugen, dass die Lampen nicht vorzeitig erloschen.
Ich würde jetzt so gerne mit euch über die Menschen in meinem Buch reden, aber ich muss mich zu diesem frühen Zeitpunkt in der Geschichte noch auf meine Fingerchen setzen. Für mich ist es hochinteressant, was ihr schreibt! Danke, dass ihr eure Leseeindrücke mit mir teilt!
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Meine Güte warum ist das blos so traurig
Jetzt steht Merit ganz alleine da, auf Pauline kann sie sich wohl kaum verlassen, die ist nur mit sich selber beschäftigt.
Sönke kann ich leider noch überhaupt nicht einordnen, bleibt mir noch etwas zu farblos.
De Lomel hat für mich kein Benehmen, Kündigung und dann Liebesbrief, hä??? Und dann auch noch obwohl er weiß, dass sie gerade Witwe geworden ist.
Sehr schön fand ich die Szene am Schluss, wie Merit ihrem Sohn den Himmel erklärt und natürlich das Versprechen.
Bin gespannt wie es weitergeht -
Sönke gefällt mir, ob er es wohl ist, an den Merit ihr Herz erneut verschenkt, wie es de Zeit prophezeit? Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob sich hinter den kursiv gedruckten Worten ein wahrer Mensch versteckt. Barbara vielleicht. Habe ich da was überlesen, sie soll doch ertrunken sein, aber man munkelt Mandulf hätte sie erschlagen. Hat man denn die Leiche nicht gefunden?
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Das war ja traurig, was mit Geertjan passiert ist.
Merit verliert ihre Arbeit und dann diese Nachricht.Ruben hat sich sehr verändert, er scheint mit Joan auch nicht so richtig klarzukommen, der kommt mir auch etwas seltsam vor.
In London ist John Harrison, ein eigenartiger Mensch.
Seine Frau möchte mit ihm reden, erhält als antwort:"Hat das nicht bis nächste Woche Zeit?" Eben ein Erfinder, nichts anderes interessiert.
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Sina, das Buch liest sich genauso flott und spannend wie Die Goldschmiedin. Darauf hatte ich gehofft und bisher entspricht alles meinen Erwartungen.
Du warst doch damals bei einem Goldschmied und hast ihm beim Handwerk zugesehen, wenn ich mich recht erinnere, oder? Hast Du Dir für dieses Buch jetzt einen Uhrmacher gesucht, bei dem Du mal über die Schulter schauen konntest?Zacharias de Lomels Verhalten kann ich noch so gar nicht nachvollziehen und verstehen. Da kommt bestimmt auch noch etwas hinterher. Vielleicht hat Jona auch ein bisschen vermittelt und will verkuppeln...
Pauline geht einem noch mehr auf den Wecker. Wer ist denn jetzt ihr Neffe Sönke? Ich meine, wo kommt der denn her? Müsste Merit den nicht vielleicht kennen? Von Familienfeiern oder vom erzählen? Das Auftauchen von ihm ist mir erstmal suspekt. Hier kann ich auch Nicoles Aussagen weiter oben zustimmen.
Ich hoffe mal, dass Merit durch das Versprechen, das sie Ruben gibt, jetzt mal ordentlich Dampf in der vorhandenen aber lange nicht genutzten Uhrmacherwerkstatt macht. Ich hoffe das gibt ihr Auftrieb und dass sie nicht wirklich dem Alkohol verfällt. Bisher erscheint sie mir nicht so als wäre sie in irgendeiner Form labil.
Warum wird nicht erwähnt, wer bei dem Schiffsunglück überlebt hat? Der Kapitän und? Wer ist "und"? Bei mir stirbt die Hoffnung zuletzt, vielleicht hat Geertjan ja doch überlebt?
Der Einblick in das Leben der Familie Harrison gefällt mir. Schön ist das Leben dort zwar nicht, aber interessant. Irgendwann wird sich diese Geschichte ja wohl mit der in Hamburg kreuzen, vermute ich mal. Vielleicht kommt Merit noch als Konkurrentin in Frage?
Womit ist "Dero" in dem Brief von Zacharias gleichzusetzen? Ist das eine Briefanrede? Mannoman, was ein Deutsch in dem Brief. Das war nicht so ganz einfach.Puh.
Was ich übrigens noch sehr ekelhaft fand: Die Reinigung des Rohzuckers mit Kalkwasser und Ochsenblut. brrrr da hat es mich doch ziemlich geschüttelt.
Ich freue mich schon auf den nächsten Buchabschnitt.
@ Sina: Kapitelüberschrift und Gestaltung finde ich auch sehr schön!
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Der Abschnitt war ja wirklich heftig.
Geertjan überlebt seine Schiffsreise nicht, ich bin mir ziemlich sicher, daß er nicht wiederkommt, er wurde ja noch vor dem Unglück für seinen Widerspruch gehängt. Das müssten schon zwei Wunder sein, so etwas zu überleben.
Merit verliert ihren Job, warum habe ich nicht ganz verstanden. Weil de Lomel in sie verliebt ist? Der Brief war auch für mich recht schwer zu lesen, aber damals hat man sich wohl so umständlich ausgedrückt. Merits Antwort hab ich auch zweimal lesen müssen, um sie zu verstehen. Ansonsten hat sie sich ja nichts zu schulden lassen kommen. Die Frage die sich nun stellt ist ja, wie geht es weiter? Ohne Arbeit und ohne ihren Mann. Pauline ist ja keine große Hlfe, die schmeisst das nicht vorhandene Geld ja eher zum Fenster raus um anzugeben.
Die Idee mit dem Lehrer für Ruben ist ja gut, aber wovon sollen sie Sönke denn bezahlen? Der erscheint mir als ganz nett, er bedrängt Merit wenigstens nicht und gesteht ihr Entscheidungsfreiheit was ihren Sohn betrifft zu.
John Harrison ist mir etwas unsymphatisch. Seine Leidenschaft fürs Uhrenmachen hin oder her, er hat schliesslich auch Familie. im Moment behandelt er die ja eher so, als wären sie seine unwichtigen Angestellten.
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Toebi :
Ja, bei der "Goldschmiedin" hatte ich einen Meister, bei dem ich "lernen" durfte und auch bei der "Herrin der Zeit" hat mir ein Meister das Uhrenhandwerk nähergebracht. Er ist einer der wenigen Uhrmachermeister in Deutschland, der sich mit dem Bau und der Reparatur antiker Uhren auskennt und ich durfte bei ihm einige Schätze bewundern. Wenn ihr mögt, schaut mal auf seiner Homepage vorbei.www.mecanicus.de]Mecanicus[/URL]Ich habe auch selbst an einem Uhrwerk gearbeitet. Natürlich ein zeitgenössisches Uhrwerk, alle andere hätte meine Versicherung nicht bezahlt.
Schnell habe ich gelernt, dass dieses Handwerk Demut erfordert. Es ist eine hochkomplizierte Arbeit, die absolutes Feingefühl verlangt und da braucht man große Geduld. Die hatte der Meister Bernd Eckel zum Glück mit mir. Auch, als er mit aufforderte, die kleine Schraube mit der Pinzette aufzunehmen und ich mit der Lupe in drei Zentimeter Abstandshöhe den Tisch absuchte und feststellen musste, das er jenes Teilchen meinte, das ich für ein Staubkorn hielt. Aber das war eine Schraube mit Gewinde!!!
Wenn wir nun die heutige Arbeit eines Uhrmachers betrachten, unterstützt von Fertigungsmaschinen, dann wird mein Respekt vor den Uhrmachern vergangener Tage um so größer, die wahre Wunderleistungen ohne Computerunterstützung und bei Kerzenlicht vollbrachten. Aber dazu steht dann auch noch was im Nachwort.
Jedenfalls seht ihr mich hier bei der Arbeit an zwei verschiedenen Uhrwerken:
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Dank Sina für Deinen obenstehenden Beitrag. Sehr interessant. Aber dies ist auch mit ein Grund weshalb ich dieses Buch und die Leserunde mitmache. Ich will bei dieser Geschichte mit dieser Thematik nicht nur gut unterhalten werden sondern auch etwas lernen und meinen Horizont erweitern.
Ansonsten herrscht ja bis jetzt eine traurige Grundstimmung vor. Ein Unglück nach dem andern. Ganz schön schwere Kost bis jetzt. Vielleicht mit ein Grund weshalb ich von der Geschichte immer noch nicht restlos überzeugt bin. In diesem Abschnitt wurde es zwar besser aber ich fühle immer noch nicht mit allen Personen mit. Ausser natürlich mit Merit und Ruben.
John Harrison ist ein Mann mit einer grossen Leidenschaft, Ausdauer und Verbissenheit aber mangelnder sozialer Kompetenz. Wahrscheinlich Eigenschaften die bei vielen grossen Erfindern vorgefunden werden können.
Zacharias de Lomel - was für ein schöner Name!
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Danke für die Fotos. Darauf hatte ich wieder gehofft Vorallem der Vergleich zum 1-Cent-Stück. Für den Beruf muss man wirklich sehr viel Ruhe und Geduld mitbringen. Ich habe einen Onkel, der Goldschmied ist, aber auch das Uhrmacherhandwerk gelernt hat (dem habe ich Die Goldschmiedin auch schon empfohlen und dieses Buch werde ich dann gleich mal hinterher empfehlen), aber ich habe ihm noch nie bei der Arbeit zugesehen. Der hat auf jeden Fall auch mal von einer Feder erzählt, die ihm weggesprungen ist und das war so ein seltenes Teil, das es nicht mehr gibt, da musste er mehrere Stunden seine Werkstatt auf den Kopf stellen. Ich glaube, ich wäre wahnsinnig geworden.
Wenn man zu tief einatmet, dann hat man doch gleich ein paar Teilchen in der Lunge davon, oder? -
Toebi : Zu deiner Geschichte mit dem stundenlang auf dem Boden rumkriechen und Uhrwerksteilchen suchen: Mein Meister hat mir erzählt, er wurde als Lehrling von seinem Meister mal gefragt, wo man denn einen schlechten Uhrmacher finde - und er schickte die Antwort gleich hinterher: Unter dem Tisch.
Diese Sucherei findet tatsächlich öfters statt, wenn die Teile (nicht so schnell) ersetzbar sind und diese Situationen sind der Horror eines jeden Uhrmachers. Auch Merit wird das noch passieren ... -
Zitat
Original von Lesebiene
Toebi : Geertjan sollte doch an den Rah Oder etwa nicht? Strick gerissen im Sturm?Ja, eigentlich hätte es passieren sollen, aber vielleicht hat der Sturm die Schlinge weggeweht, bevor er den Kopf drin hatte... Es stand ja nichts davon "... und dann hing sein Körper schlaff an der Rah..." oder so... Ich glaube ich lese zu viele Thriller
Edit:
@ Sina: Prima, nach dem schlechten Uhrmacher werde ich meinen Onkel demnächst auch mal fragen!