'Die Herrin der Zeit' - Seiten 213 - 292

  • Das darf doch nicht wahr sein! :fetch Ich habe extra nochmal zurückgeblättert Dialog Merit- de Lomel S. 184:


    ....sie hat von mir das bekommen, was sie sich so sehnlich gewünscht hat und ihr Eheherr ihr nicht schenken konnte: ein Kind.


    Barbara war logischerweise nicht unfruchtbar, sie hatte einen Sohn, also muß es an ihm gelegen haben und bei Merit klappt es bei ihm mit dem ersten Schuss???

  • beowulf


    Meine Gedanken beim Schreiben waren folgende: Viele Dinge auf der Welt sind nicht logisch und Schwangerschaften / eine Befruchtung folgen schon gar keiner Regel.
    Für mich spielte hier das Thema Zeit eine Rolle: Manche Paare versuchen jahrelang gemeinsam ein Kind zu bekommen und wenn sie schon gar nicht mehr damit rechnen, klappt es. Andere wiederum "üben" einmal und schon klappt es.


    Oder konkret im Falle des Buches: Manulf und Barbara haben vergeblich versucht, ein Kind miteinander zu bekommen. Mit jeweils anderen Partnern hatten sie "Erfolg", da reicht auch ein Mal Verkehr. Das ist medizinisch gesehen ein gar nicht so seltenes Phänomen.


    Aber, Beowulf, ich kann verstehen, dass du das mit deinen Überlegungen zunächst als unlogisch empfindest.

  • Ich ärgere mich ja nur, wenn ich auf Glatteis ausrutsche und wenn ein Autor Glatteisflächen legt bemühe ich mich die zu bemerken und nicht falsche Schlüsse zu ziehen.

  • Sie muß das doch wissen und sie weiß das auch, was mit ihrer Uhr passieren wird. Sie hat keine Chance und doch baut sie weiter. Eigentlich ist sie nicht viel weniger fanatisch als der alte Harison, auch wenn sie wenigstes nebenbei bemerkt Mutter zu sein und dann den Schock mit Ruben erlebt.


    Aber schön ist sie doch:

  • Mir war das mit Merits Schwangerschaft durchaus plausibel: wenn man einmal schwach wird, auch nur unbewusst daran glaubt, das einmal eben auch keinmal ist und schon nix passieren wird - genau dann passiert's nämlich doch.


    Was Merit aber trotzdem nicht abhält, hochschwanger nach London zu reisen.
    Ich glaube, in diesem Abschnitt habe ich heute beim Lesen zum ersten Mal bewusst gedacht, dass das Buch viel von der Atmosphäre des 18. Jahrhunderts hat, wie William Hogarth es dargestellt hat.


    Als Merit vor Lord Werson (der auch noch damit prahlt, ihren Schwiegervater und Ehemann aufgeknüpft zu haben - ah, so ein Widerling!) steht, platzt ihr auch noch die Fruchtblase. Da musste ich einfach lachen und gleichzeitig tat es mir so unsagbar leid, dass Merit auch derart vom Pech verfolgt sein muss.
    (und erst jetzt denke ich gerade: zur falschen Zeit am falschen Ort, in der falschen Situation)
    Zudem sie auch noch unterwegs bestohlen wird - ihre kostbaren Zeichnungen sind weg.
    Zufall, weil sich dort viele Beutelschneider herumtreiben - oder war das ein Auftragsdiebstahl, um eben an diese Zeichnungen zu kommen? Wie sich herausstellt, letzteres.


    Gottseidank findet sie dank der Güte von Elisabeth Harrison Aufnahme in dem Haushalt am Red Lion Square! Und sie bekommt eine Tochter... und Harrison stellt sie auf die Uhrmacher-Probe, im wahrsten Sinne des Wortes. Da habe ich beinahe mit Merit mitgeheult...


    Pauline ist so grausam - warum tut sie das, warum schickt sie Abel ins Unglück? Warum hasst sie Merit so sehr?


    Merit hat's nicht leicht mit Harrison, zumal sie Mutterschaft und Uhrmacherinnen-Ehrgeiz unter einen Hut kriegen muss. Der gute William hilft ihr, wo er kann.
    Sina, mit William hast Du einen wunderbaren Charakter geschaffen! Den habe ich so richtig lieb.


    (S. 288: "Meine Uhr ist irgendwo hier drin. Sie tickt nur leider anders als die künstlich geschaffenen Zeitmesser, deren Gang mich jeden Tag aufs Neue knechtet." - Darf ich mir diese zwei Sätze auf ein T-Shirt für mich drucken lassen? :chen )


    Danke für die Schilderung der Emaillierung eines Zifferblattes! Darüber hatte ich mir zuvor nie Gedanken gemacht.


    Wie fies - Harrison nutzt Merits überstürzten Aufbruch, um die Uhr, die sie entworfen und gebaut hat, mit seiner Signatur zu versehen!

  • Mir hat dieser Abschnitt ausgesprochen gut gefallen.


    Merit bringt ein kleines Mädchen zur Welt, wie schön :-) Der Streit um den Namen des Kindes fand ich irgendwie lustig.


    Sie baut die Uhr unter größten Anstrengungen, kann sie nicht vollenden, weil sie endlich erfährt, dass ihr Sohn nicht zu Hause ist. Ob Mutter und Sohn sich noch in London wiederfinden?


    Pauline ist grausam und "geldgeil" :fetch


    William hab ich sehr gerne, er ist eine tolle Figur. Er hilft Merit wo er nur kann, denn noch kann er seinen Vater nicht davon abhalten seinen Namen in Merits Uhr einzugravieren. Ich glaube er wird ein guter Vater mit Ann Doreen kann er jedenfalls gut umgehen.


    Toll, ich bin gespannt wie es weitergeht!

  • Das Merit so hochschwanger nach London fährt und dann noch allein, find ich nicht so klug.
    Aber Pauline Wird immer unerträglicher.



    Da treffen wir Kapitän Werson wieder, der ihr sagt wie er ihren Mann gehängt hat, kein Wunder das sie Wehen bekommt.


    Das man sie zu Harrison schickt um ihr Kind zu kriegen, schon komisch.


    Jetzt ist auch noch Ruben verschwunden, was muss denn sonst noch alles passieren.
    Vielleicht hat er ja versucht seine Mutter zu finden und ist auf ein Schiff geschlichen, würde ich ihm zutrauen.
    Bin Gespannt!
    :wave

  • Ein sehr spannender Teil


    Merit ist in London und hat ihren Auftritt vor der Kommission. Mittendrin platzt die Fruchtblase und sie versucht, die angegebene Adresse zu finden, um dort ihr Kind zu bekommen.


    Sie wird in dem Hause Harrison unterschiedlich aufgenommen. Die Hausherrin Elisabeth versteht sie und hilft ihr bei der Geburt und auch danach. William "verbündet" sich quasi mit ihr, aber der Vater ist ausgesprochen ekelhaft zu ihr. Er stellt sie auf die Probe und sie versagt. Hier wollte ich auch mal wieder helfend eingreifen und sie trösten.


    Ruben folgt schon bald seiner Mutter, ebenso fährt Manulf nach London. Pauline läßt tatsächlich Abel frei :pille


    Merit wurde bestohlen und ihre Zeichnungen sind weg, wer hat das organisiert, denn ein normaler Dieb war das mit Sicherheit nicht?


    Merit erfährt in einem Brief, der 6 Monate unterwegs war, daß Ruben verschwunden ist und reist sofort ab. Dies nutzt John Harrison und macht seine Signatur in die Uhr :fetch

  • Ich möchte noch erwähnen, dass mir die Überschriften der jeweiligen Bücher sehr gut gefällt. Und dazu noch passende Zitate - wunderbar.


    Während Seite 212 mit dem goldenen Schuss endet beginnt Seite 213 gleich ca. 7 Monate später. Warum hat Merit eigentlich so lange gewartet, bis sie nach England gefahren ist? Sie hatte doch ihre Aufzeichnungen schon fertig :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Richie
    ... Merit wurde bestohlen und ihre Zeichnungen sind weg, wer hat das organisiert, denn ein normaler Dieb war das mit Sicherheit nicht?...


    Ich glaube auch, dass wir die Zeichnungen noch einmal wiedersehen und feststellen, dass Mr Harrison kein harmloser aber getriebener Forscher ist, sondern eher skrupellos sein Ding verfolgt.


    Wo Ruben wohl abgeblieben ist? Offensichtlich hat sein Plan, nach London zu seiner Mutter zu fahren, nicht geklappt. Hoffentlich treffen sich Mutter und Sohn noch einmal wieder.


    Merit hat im 18. Jahrhundert wirklich einen schweren Stand vor der Kommission. Ich sehe diese Perückenträger förmlich vor mir, wie sie kopfschüttelnd ablehnen, weil der Vorschlag eben von einer Frau eingereicht wurde.

  • Ich hatte es fast geahnt das Merit von Manulf schwanger wird. Und das sie noch Hochschwanger nach London fährt hat mich ehrlich gesagt gewundert.


    Harrison ist ein fieser alter Mann. Lässt Merit schuften wie ein Tier und sobald sie aus dem Haus ist reisst er alles an sich. :fetch


    Wo ist Ruben? In London? Oder ist mit dem Schiff etwas passiert? Schade haben wir in diesem abschnitt nicht mehr erfahren.


    Pauline schafft sich alle Personen die ihr nicht mehr in den Kram passen vom Hals. Aber was hat sie vor?


    Sina ein herzliches Dankeschön für die vielen tollen Bilder. :wave

  • Zitat

    Original von Büchersally


    Ich glaube auch, dass wir die Zeichnungen noch einmal wiedersehen und feststellen, dass Mr Harrison kein harmloser aber getriebener Forscher ist, sondern eher skrupellos sein Ding verfolgt.


    Wo Ruben wohl abgeblieben ist? Offensichtlich hat sein Plan, nach London zu seiner Mutter zu fahren, nicht geklappt. Hoffentlich treffen sich Mutter und Sohn noch einmal wieder.


    wenn ich das richtig verstanden habe, hat Hamilton die Zeichnungen stehlen lassen. Er hat wohl erkannt, dass Merit auf dem richtigen Weg ist. Harrisson wird seine Strafe bekommen. Ihm fehlt für die die Uhr, die er so großmütig als seine eigene ausgibt, jegliche Grundlage. Sie hat zwar Zeichnungen in der Werkstatt zurückgelassen, die sind aber unvollständig. Die Diamanten fehlen in der Zeichnung. Zusammengebaut haben muss er die Uhr, wahrscheinlich wird er aber, wenn es drauf ankommt, nicht die vollständige Herstellung erklären können.


    Wo Ruben abgeblieben ist, würde ich auch gerne wissen. Hat mit ein wenig gestört, dass dieser Handlungsstrang hier in diesem Abschnitt nicht weiterverfolgt wurde.

  • Zitat

    Original von Bouquineur

    Wo Ruben abgeblieben ist, würde ich auch gerne wissen. Hat mit ein wenig gestört, dass dieser Handlungsstrang hier in diesem Abschnitt nicht weiterverfolgt wurde.


    Das hat mir hier auch gefehlt.
    So viele Monate sind vergangen.......


    William ist ein super sympathischer Charakter. Irgendwie habe ich kurz gedacht, er und Merit würden zusammen kommen ( seine Frau stirbt etc. ) -aber ich glaube, da wird nichts daraus.

  • Es wird immer spannender. Und am schlimmsten empfinde ich es, dass man nicht weiß, was aus Ruben geworden ist. Schon in dem Abschnitt, in dem er sich auf dem Schiff befindet, bin ich vor Anspannung fast geplatzt und nun weiß ich nicht, was mit ihm ist. Also muss ich wohl schnellst möglich weiterlesen. :grin


    Auch frage ich mich, wo Manulf geblieben ist, der ja wohl Merit hinterher gereist ist. Sehr mysteriös. :-] Gerade bei ihm weiß ich noch immer nicht, ob ich da nicht einen Fehler mache, wenn ich ihn für ein Ekel halte. Oder will er am Ende gar nicht schauen, ob es Merit gut geht, sondern nur dafür sorgen, dass sie das Preisgeld auch tatsächlich nach Hamburg bringt?


    Kapitän Werson könnte im übrigen zum Widerling des Jahres gekürt werden. Den möchte ich auch gerne mal durchschütteln. Wie kann man nur so gefühllos sein?!


    Und Pauline ist vom selben Kaliber. Zwar kann ich ihren Wunsch, mal alleine zu sein, sehr gut nachvollziehen. Aber den Weg, den sie wählt, um ihren Wunsch durchzusetzen, kann wohl niemand gutheißen. Hoffentlich "sehen" wir Merits Vater noch mal gesund und munter wieder.


    Der arme Sönke tut mir aufrichtig leid. Er wird sich rundum schlecht fühlen und sich die allerschlimmsten Vorwürfe machen.


    Na, und was Harrison angeht, sind wir uns ja auch sehr einig. :grin Dazu habt ihr ja schon alles gesagt.


    Au wei, wenn ich mir all diese Figuren so anschaue, dann ist wohl keine dabei, der es gut geht. (Na, außer dem Baby vielleicht.) Und wer weiß, was noch kommt. Es ist ja glücklicherweise noch viel Buch übrig.


    :wave

  • Ich war ja schon im letzten Abschnitt entsetzt das dieser gemeine Hund von Kapitän nun LORD ist!!!!Wie das? Als Anerkennung für seine Grausamkeit? Ich hoffe ja immer noch das er bestraft wird, so oder so... Der Spruch Merit gegenüber hat dann das Faß zum überlaufen gebracht. Seine Gedanken allein waren schon widerlich, aber das...ich bin während des lesen innerlich explodiert.
    Genauso als der Uhrmacher seinen Namen in Merits Uhr graviert, da fand ich jedoch Williams Satz am Ende des Abschnitts sehr schön. Ich hoffe das der Betrug auffällt.
    Merit, die Gute hat ja echt einiges durchzumachen. Lange war ich mir über sie nicht schlüssig, jetzt bin ich es - ich werd mit ihr einfach nicht warm. Dafür hab ich Elisabeth umso mehr ins Herz geschlossen, ich hoffe ihr passiert noch etwas gutes das sie für das Verhalten ihres tollen Mannes ein bißchen entschädigt.

  • Nehmen denn die Tief- und Schicksalschläge für Merit kein Ende? Auch in diesem Kapitel muss sie einiges ein- und wegstecken. Bewundernswert wie sich sich immer wieder fängt. Mit Elisabeth und William treten nun zwei Charaktere in die Geschichte ein die ich als Leser mögen kann. Bei vielen Personen des Buches habe ich ein schlechtes oder zumindest zwiespältiges Gefühl.


    Lord Werson ist wie bereits von andern Eulen erwähnt ein Kotzbrocken. :fetch


    Wie auch schon geschrieben wurde fehlt mir die weitergehende Handlung was mit und rund um Ruben weiter passiert ist. Wird aber wohl im nächsten Leseabschnitt erklärt werden.