Gillian White - Das Familiengrab

  • Inhaltsangabe aus dem Kladdentext


    Er ist ein Kind des Bösen - schnell ist dieses Urteil über den kleinen Joey gefällt, der im Verdacht steht, ein Baby getötet zu haben. Sogar seine Mutter Shelley zweifelt an seiner Unschuld. Noch während der polizeilichen Untersuchungen werden Joeys Geschwister zu ihrer eigenen Sicherheit auf die Farm der Familie Bolton gebracht, und auch Shelley zieht dort ein. Den Kindern gefällt das ländliche Leben in der weiten Moorlandschaft, doch Shelley findet sich nur schwer mit den strengen Regeln der Boltons zurecht. Ihr Unbehagen wächst mit jedem Tag, da vor allem Mrs Bolton keinen Zweifel daran lässt, dass Joey das Böse verkörpert - und das Böse muss mit der Wurzel ausgerottet werden...



    Ich habe es gerade gestern ausgelesen und bin noch immer bewegt....
    Shelly ist eine junge Frau, die im Leben oft daneben gegriffen hat. Sie lebt in einer Sozialsiedlung Englands mit ihren 6 Kindern von 3 verschiedenen Vätern. Die sitzen, ebenso wie die Männer dazwischen, entweder im Knast oder haben die Flucht vor ihrem Ältesten ergriffen.
    Sie liebt ihre Kinder abgöttisch, aber irgendwie schafft sie es nicht, den richtigen Mann zu finden oder ihre Kinder mit Konsequenz zu erziehen.
    Eines Tages erfährt sie, dass man ihrem 11 jährigen Sohn vorwirft, einen Kinderwagen entzündet und das darin liegende Baby verbrannt zu haben.
    Und das Chaos, die Hetzjagd des Mob geht los.
    Sie weigert sich, zu glauben, dass IHR Sohn so etwas getan hat, ignoriert jeden Hinweis, verteufelt alle, die dagegen sprechen.
    Sie muss mit den jüngeren Kindern vor der Gewalt der aufgebrachten Menschen fliehen, den Ältesten in der Haftanstalt lassen und kämpfen....


    Beim Lesen ging mir immer wieder durch den Kopf:...wenn das dein Kind wäre! Was würdest du tun? Als Mutter in grenzenlose Liebe zu ihm halten? Er ist doch noch ein Kind! Wie gegen die Mühlen ankämpfen, um ihm zu zeigen, dass man ihn trotzdem liebt??? Akzeptieren, dass er so etwas schreckliches getan haben könnte?
    Wie kann eine Frau das aushalten? Mit dem Wissen Gefahr zu laufen, auch die anderen Kinder zu verlieren. Ohne sich selbst aufzugeben....?



    Ich hab noch immer Gänsehaut. ;-)
    Kann es wärmstens empfehlen.

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

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  • Ich habe drei Kinder, inzwischen alle erwachsen und ich habe mich schon oft gefragt, bis wohin ich meine Kinder auf alle Fälle decken würde.


    Eine schwierige Frage. Doppelt schwierig, wenn Kinder eine schlimme Tat verüben, also noch nicht erwachsen sind.


    Ich habe das für mich noch nicht entschieden, musste es Gott sei Dank bisher auch nicht tun. Hoffentlich muss ich es auch niemals tun!!


    lg Bea


    das Buch habe ich mir notiert, das kommt nächsten Monat dran!

  • Wow... Das klingt richtig spannend... Würde jetzt natürlich gerne wissen, ob er wirklich schuldig ist oder nicht... *gg*


    Ich habs mal auf meine Wunschliste gesetzt und es wird wohl definitiv das nächste Buch, welches ich mir bestellen werde... Klingt sehr interessant... Ein Thema, worauf man wohl auch nicht so schnell eine Antwort für sich findet...



    EDIT:
    Habs jetzt doch nicht auf meine Wunschliste gesetzt, sondern lieber direkt bestellt... :-]

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • So, gerade hab ich es ausgelesen. Ein tolles Buch, welches auch mir eine Gänsehaut verursacht hat.
    ____________


    Meine Meinung:
    Shelley lebt mit ihren 6 Kindern in einer Sozialsiedlung. Als sie erfährt, dass ihr 11jähriger Sohn Joey ein zwei Monate altes Kind bei einem von ihm gelegten Brand getötet haben soll, kann sie es gar nicht glauben. IHR Kind tut sowas nicht. Er mag zwar etwas wild sein, aber eigentlich ist er doch ganz lieb... Ein Spießrutenlauf beginnt. Joey wird abgeholt und in eine Einrichtung für kriminelle Jugendliche gesteckt und der Rest der Familie wird zu einer Pflegefamilie auf eine Farm evakuiert um dem aufgebrachten Mob zu entgehen... Diese Pflegefamilie scheint ein Segen für die zerrüttete Familie zu sein, wobei Shelley von Tag zu Tag mehr raus bekommt, dass die Pflegemutter, Mrs. Bolton, das Böse in Joey und damit auch in ihr sieht...


    Direkt ab den ersten Seiten wird man von der Geschichte mitgerissen. Ein toller Schreibstil, der fesselt. Aber auch eine sehr bedrückende Geschichte. Ein schrecklicher Gedanke, dass das eigene Kind ein 'Mörder' sein soll. Wie sich dann verhalten? Und auch das Verhältnis von Shelley zu Joey ist schwierig. Irgendwie weiß man nie so richtig ob sie ihm jetzt glauben kann, oder ob er wieder eine seiner Geschichten erzählt... Ich finde es eine furchtbare Vorstellung, dass man so wenig Zugang zu seinem eigenen Kind hat und einen das eigene Kind so sehr abblockt. Das man so hilflos ist und nichts tun kann... :wow


    Auf jeden Fall ein Buch, welches einen nicht mehr so schnell los lässt und welches zum Nachdenken anregt...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Vor ein paar Tagen habe ich es auch gelesen und weiß nicht, ob ich von dieser Schriftstellerin lesen werde.


    Der Einstieg in das Buch gestaltete sich für mich sehr schwierig. Auch zog es sich ein wenig in die Länge, die Spannung war auf dem untersten Level. Trotzdem habe ich es durch gelesen und es hat mir auch ganz gut gefallen.