List Taschenbuch
295 Seiten
Übersetzt aus dem Hebräischen von Helene Seidler
Ich habe das Buch bei vorablesen lesen dürfen. Laut Verlag erscheint es am 17. Juli 2009 im Handel. Eine Rezensionssperre besteht nicht.
Kurzbeschreibung
Rina, TV- Produzentin und echte Powerfrau, geschieden, Mutter von zwei Kindern, erfährt mit 48 Jahren, dass sie schwer erkrankt ist. Doch Erez, ein begnadeter Chirurg, operiert sie erfolgreich - und berührt dabei ihr Herz, im wahrsten Sinne des Wortes. Für beide ist es Liebe auf den ersten Blick und der Beginn einer explosiven Beziehung, in die sich Rina mit bedingungsloser Hingabe stürzt. Die amour fou nimmt ihren Lauf.
Über den Autor
Rina Frank wurde 1951 im israelischen Haifa geboren. Nach einem Ingenieursstudium arbeitete sie als Bauingenieurin, später war sie bei einer Bank und in der Werbung tätig. Inzwischen ist sie Fernsehproduzentin für Kindersendungen und Sitcoms und hat mehrere Romane geschrieben. Als Gott die Großmutter holte war in Israel, Italien und den Niederlanden ein großer Erfolg, die Rechte wurden inzwischen weltweit verkauft.
Meine Meinung:
„Liebe ist, was man mir dir macht.“
Rina, 48 Jahre alt, geschieden und Mutter zweier Kinder, ist eine arbeitslose TV-Produzentin und steckt in einer Sinnkrise, insbesondere nachdem ihre über alles geliebte Schwester Seffi zwei Jahre zuvor tödlich verunglückte.
Eine neue Wohnung soll die „Vögel der Traurigkeit“ vertreiben. Aber schon kurze Zeit später erfährt Rina, dass sie einen Tumor zwischen Herz und Lunge hat, der dringend entfernt werden muss.
Auf der Suche nach dem optimalen Chirurgen, auf der sie ihr zuverlässiger und liebenswerter Lebensgefährte Jakob begleitet, trifft Rina Dr. Eres Green.
Für Rina und Eres scheint es eine schicksalhafte Begegnung, sie verlieben sich sofort. Nach der Operation beginnen die beiden eine leidenschaftliche Affäre. Während Rina und Jakob sich trennen, verspricht Eres sich von seiner Frau scheiden zu lassen, aber seinen Worten folgen keine Taten. Immer wieder findet er Ausflüchte, um Rina zu beruhigen. Lässt sich Rina am Ende von Eres' Worten einlullen?
Rina Franks neuer Roman beginnt sprachlich stark. In flüssiger, poetischer Sprache kommt bei der Geschichte eine leicht melancholische Stimmung auf. Durch den stark ausgeprägten Wortwitz der Protagonisten wirkt das Buch aber nicht depressiv. Im Gegenteil. Rina macht auf der Suche nach einem geeigneten Operateur einen mutigen und hoffnungsvollen Eindruck. Tatkräftige Unterstützung bekommt sie dabei von Jakob und ihren herzensguten Kindern „mein“ Michael und Noa.
Leider kann die Autorin diesen Stil nicht durchhalten. Bereits während des Krankenhausaufenthaltes verhält Rina sich kindisch und selbst bezogen. Dies schlägt sich zunehmend auch in der Sprach wieder. Sätze wie „Der Operateur, der mir das Leben gerettet hatte, war verrückt nach mir.“, „So gründlich wie du mir den Tumor entfernt hast, so gründlich werde ich die Traurigkeit aus deinem Leben entfernen.“, wirken aufgesetzt, kommt es doch zwischen Rina und Eres schon früh zu Eifersuchtsszenen und Streitereien, denn ein Doppelleben zu führen ist nicht einfach.
Rina möchte man am liebsten zurufen endlich die Augen zu öffnen. Letztlich bleibt man mit einer zwar sprachlich respektablen, aber inhaltlich eher abgedroschenen Geschichte zurück – mag es solche Beziehungen auch im realen Leben geben.
Edit ergänzt 4 Punkte für das Buch.