88 Seiten, Kunstdruckpapier, Fadenheftung, zahlreiche historische Fotos, gebunden mit Schutzumschlag, 2 CDs. Großformat ca. 28,7 cm x 28,5 cm
Verlag: Edel Italia, 2008 (Earbook)
ISBN-10: 88-6350-000-2
ISBN-13: 978-88-6350-000-4
Kurzinhalt / Klappentext (Quelle: Amazon, eigene sinngemäße Übersetzung und Neuformulierung aus dem Englischen)
Dieses Set beinhaltet ein Buch sowie 2 CDs. Der Mythos der Nordamerikanischen Indianer zieht noch heute viele Menschen in seinen Bann. Das Buch zeigt über hundert historische Aufnahmen von Indianern vieler Stämme, wie zum Beispiel Apache, Navaho, Sioux, Arapaho, Cheyenne, Yuma, Hapi, Hupa, Mohave, Apsaroke sowie viele andere. Die Aufnahmen entstammen dem Archiv der Northwestern University Library, Evanston/IL.
Zu den beiden CDs siehe die folgenden Posts.
Über den Autor (Angaben aus dem Buch)
Edward Sheriff Curtis wurde 1868 in Whitewater, Wisconsin, geboren. Er wird Teilhaber und später Besitzer eines Fotostudius in Seattle und macht sich rasch einen Namen als Porträt- und Landschaftsfotograf. 1899 wird er der offizielle Fotograf der Harriman Alaska Expedition.
1903 läßt sich Häuptling Joseph von ihm fotografieren. In der Folge entsteht die Idee, ein 20-bändiges Werk mit Fotografien der nordamerikanischen Indianer zu veröffentlichen, wovon 1907 der erste Band erscheint. Immer wieder von Schwierigkeiten behindert, erscheint der letzte Band im Jahre 1930.
Curtis stirbt am 19. Oktober 1952 in Whittier, Californien.
Informationen im Internet
- < Klick > - die deutsche Wikipedia-Seite
- < Klick > - hier die Seite bei Wikipedia mit den „Commons“, also Bildern und Publikationen
- < Klick > - die englische Wikipedia-Seite
- < Klick > Bilder und Infos der CR-ROM „The North American Indian“. Biographie sowie viele Bilder des Exemplares aus der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen sind online abrufbar (in deutscher Sprache)
- < Klick > - Die Curtis-Collection. Hier kann man Fotoplatten von Curtis käuflich erwerben. Bei dem Dollarkurs sind das ja geradezu Schnäppchen.
- < Klick > - und hier noch die Edward S. Curtis Gallery. Auch hier kann man für (man denke an den Dollarkurs ) günstige Preise Abzüge erwerben. Oder sich einfach die Bilder anschauen.
Meine Meinung
Selten habe ich ein Buch dermaßen schnell durchgelesen wie dieses. Was allerdings verständlich wird, wenn man weiß, daß außer der Titelei, der Inhaltsangabe für die beiden CDs sowie einer Kurzbiographie des Fotografen kein Text im Buch enthalten ist, sondern ausschließlich historische Originalaufnahmen. Die aber in großer Anzahl und durchweg beeindruckend.
In leichter Sepiatönung, wie man es von historischen Aufnahmen gewöhnt ist, versammelt dieses Buch einen breiten Querschnitt durch die Welt der Native Americans (wie Indianer offiziell genannt werden, und sich auch selbst so bezeichnen). Von Landschaftsaufnahmen über die Gesamtaufnahme eines Sonnentanzlagers (Bild >hier<, ewas nach unten scrollen), einer auf der Prärie grasenden bzw. ausruhenden Büffelherde bis hin zu Porträtaufnahmen ist alles versammelt, was Curtis vor die Kamera bekam. Teilweise von bestechender Schärfe, teilweise eher unscharf verschwommen tritt uns in den Fotos eine untergegangene Welt und Kultur entgegen. Bisweilen genau unseren Klischeevorstellungen entsprechend (z. B. die Brulé-War-Party S. 60/61 oder die Sioux-Chiefs S. 56), und dann wieder unerwartet (so könnte ich mir die „Zuni water carriers“ auf Seite 30 ohne Kenntnis des Entstehungsortes auch in der arabischen Wüste vorstellen).
Oder wenn ich mir die Aufnahme auf Seite 39 „Shores of Nootka Sound“ betrachte (>hier< kann man das Bild sehen, auf das Bild unter „Item Detail“ klicken, dann wird es vergrößert), kann ich die (nicht vorhandenen) Farben förmlich sehen, das Plätschern des Wassers hören und würde manches darum geben, das ablegende Kanu in Realiter beobachten zu können.
Es ist kein Buch, das man ein Mal zur Hand nimmt, durchblättert und dann ins Bücherregal stellt. Es ist ein Bildband, den man sich ansehen kann, im Ganzen oder nur einzelne Fotos, nicht nur ein Mal, sondern wieder und wieder. Der sie zeigt, jene untergegangene Welt der Native Americans, der Indianer. Menschen, deren Namen vergessen ist. Menschen, von denen oftmals nichts übrig geblieben ist als diese Fotos.
Fazit:
Ein prächtiger Bildband voller Originalaufnahmen nordamerikanischer Indianer. Bisweilen wie aus einem Western entsprungen, dennoch einzigartige historische Dokumente. Eine Empfehlung für jeden Indianerliebhaber!
.