Isabel Allende - Mein erfundenes Land

  • Isabel Allende - Mein erfundenes Land


    "Isabel Allende entführt uns in ihre Vergangenheit und nach Chile, in das langgestreckte Land am Rand der Welt, in dem sie aufwuchs und das sie unter Pinochets Militärdiktatur verlassen musste. Chile ist das Land ihrer Sehnsucht, doch auch ein Eldorado der Machos, gegen die sie bereits als junge Frau aufbegehrte. Ausgehend von ihrer eigenen Geschichte und der ihrer Familie erzählt sie schungvoll von den Marotten und den liebenswerten Eigenarten ihrer Landsleute, von der Enge einer traditionellen Gesellschaft und der Weite großartiger Landschaften. Und davon, was es bedeuetet, ein Land zu verlieren und ein Zuhause zu finden."



    Man erfährt in diesem Buch sehr viel von dem, was Isabel Allende zu dem gemacht hat, was sie heute ist: eine wunderbare Geschichtenerzählerin und begnadete Schriftstellerin. Mit sehr offenen und scheinbar so leicht von der Hand gehenden Worten erzählt sie von dem Land, in dem sie einen Teil ihrer Kindheit verbracht hat und das sie tief geprägt hat: Chile. Sie schreibt von der Sehnsucht nach Heimat, von den Menschen (allen voran ihr Großvater), die sie zu all ihren Geschichten inspiriert haben, von dem, was Heimatverlust udn Exil für sie bedeuten und wie es sie verändert hat - letztlich zum Guten, wie sie heute sagen kann. Denn nur durch das Erlebte konnte sie zu der Frau und Schriftstellerin werden, sie die heute ist.
    Es ist ein sehr persönliches Buch, das nachdenklich macht und zugleich voller Humor ist. Es ist Isabel Allende in Höchstform, weil es diesmal nicht um irgendjemanden geht, sondern um sie selbst.
    Ein wirklich großartiges kleines Büchlein, das mir einmal mehr bestätigt hat, warum ich Isabel Allendes Bücher über alles liebe. :-]

  • Vielen Dank für die Rezension, das klingt ja richtig interessant. Wäre es sinnvoll, die Biographie zu lesen, bevor man sich eingehend mit ihren Werken befaßt oder spielt das keine Rolle?

  • Dieses Buch habe ich vor einigen Jahren gelesen (bzw. das englische Hörbuch gehört) und mir hat es auch sehr gut gefallen. Die Art, wie Isabel Allende aus ihrem Leben und dem ihrer Familie erzählt, ist mindestens genauso faszinierend wie der Inhalt. Eine Liebeserklärung an die alte Heimat, an die Wurzeln, in der aber auch die dunklen Seiten nicht ausgespart werden.


    Man muss dieses Buch nicht vor ihren Romanen lesen, finde ich. Es ist eine schöne Ergänzung.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • Ich würde sogar sagen, dass man das Buch erst nach ihren anderen Büchern lesen sollte. Ich glaube erst wenn man die anderen Werke kennt, weiß man dieses wirklich zu schätzen. Es bekommt dann eine ganz andere Bedeutung, denke ich.

  • Zitat

    Original von Jeanne
    Ich würde sogar sagen, dass man das Buch erst nach ihren anderen Büchern lesen sollte. Ich glaube erst wenn man die anderen Werke kennt, weiß man dieses wirklich zu schätzen. Es bekommt dann eine ganz andere Bedeutung, denke ich.


    Danke für deine Einschätzung, genau das wollte ich wissen. Ich habe ja erst zwei Bücher von Allende gelesen und es wird sicher einige Zeit dauern, bis ich wieder mal dazu komme, aber vorgenommen habe ich mir ihre Werke allesamt.

  • Das Siegel der Tage geht genau dort weiter, wo „Paula“ aufgehört hat. Die Familie von Isabel Allende verstreut die Asche von Paula in einen Bachlauf in einem Wald in der Nähe ihres Hauses. Sie kann der Tod ihrer geliebten Tochter nicht verkraften. So beschliesst sie weiterhin Briefe an ihre Tochter zu schreiben. Sie erzählt ihr das Scheitern der Ehe ihres Bruders, wie sie sieht ihre Enkel aufwachsen, über das Schicksal ihrer Stieftochter Jennifer und derer Tochter und wie sie verzweifelt versucht ihre Familie vor Rückschlägen und Schicksalsschläge zu verschonen. Sie schreibt Paula, wie sie ihr Witwer und ihr Bruder verkuppelt und viele andere Kleinigkeiten, die einem das Leben schwerer machen als sie sollten.


    Wie in „Paula“ schreibt Isabel Allende mit viel Zuneigung, Wärme und zwischendurch mit etwas Ironie. Ich hoffe, sie wird nochmals ein Buch über ihre Familie und Freunde schreiben. Denn diese herrlich chaotische Familie ist mir ans Herz gewachsen.