Licht – Christoph Meckel

  • Erzählung
    Fischer Taschenbuch, 126 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Diese Geschichte eines Abschieds, der durch den Unfalltod der Geliebten unwiderruflich wird, ist vor allem die Geschichte einer Leidenschaft, in der Beruf und Alltag keinen Platz haben. In der Erinnerung des Ich-Erzählers ziehen die glücklichen Augenblicke des gemeinsamen Nichtstun wie Sommerwolken vorüber - die Ferien im Süden, die langen Nächte und die scheinbar endlosen Morgenstunden, die Spaziergänge, das Herumlungern auf der Terrasse, in den Cafés an der Küstenstraße, in den rauchigen Kneipen. Er spürt ihren nackten Körper, ihr regennasses Gesicht, die Düfte der Jahreszeiten in der Wiederkehr von Warten und Dasein. Meckel erzählt seine Liebesgeschichte, als wäre der Traum Wirklichkeit und die Wirklichkeit Traum - eine poetische Verzauberung.


    Über den Autor:
    Christoph Meckel wurde 1935 in Berlin geboren. Nach zahlreichen Reisen durch Deutschland, Europa, Afrika und Amerika studierte er Grafik an der Kunstakademie in Freiburg und München. Er veröffentlichte verschiedene Radierzyklen sowie zahlreiche Prosa- und Gedichtbücher. Heute ist er Mitglied des PEN Zentrums in Deutschland und der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. Sein Werk wurde unter anderem mit dem Rainer-Maria-Rilke-Preis für Lyrik und dem Georg-Trakl-Preis ausgezeichnet.



    Meine Meinung:
    Ein kurzer Roman, der seinen Titel wirklich verdient hat, da die lyrisch gestalteten Sätze vor stilistischer Brillanz leuchten. Meckel erzeugt eine lyrisch geprägte Prosa, die zeitlos wirkt. Dabei ist die Erzählung schon Ende der siebziger Jahre entstanden.


    Der Erzähler Gil findet einen nicht abgeschickten Liebesbrief seiner Geliebten Dole an einen anderen Mann. Das erzeugt eine Reihe von Erinnerungen gemeinsamer Erlebnisse des Alltags wie auf Reisen, z.B. in die Provinz.


    Dann schlägt Gil Dole vor zu den Weinbergen zu fahren, wo sie früher so glücklich waren.
    Riskant, da Dole diese Zeit nicht nachträglich verlieren will.
    „Ich brauche den Sommer noch, das Licht wie es war, unser herrliches Licht – „


    Es läuft auf eine Trennung hinaus. Wie es ausgeht, wird ja leider vom Klappentext schon im voraus verraten. Das engt den Leser schon am Anfang ein und lässt viele Gedankengänge erst gar nicht zu.
    Doch Meckel verfügt über eins so starke Sprache, dass auch dieser Nachteil überwunden wird und das schmale Buch ein großes Leseerlebnis darstellt.