Kunstwerke von Heide Hatry - schön oder schaurig?

  • Über einen Artikel in der Online-Ausgabe einer Zeitschrift bin ich am Sonntag auf die Kunstwerke von Heide Hatry gestoßen. Ich weiß noch immer nicht ob ich sie gut oder einfach nur gruselig finden soll. Heide Hatry hat Köpfe aus Ton geformt und diese dann mit Tier-Körperteilen ausgestattet: Schweinehaut, Tieraugen, die Lippen sind aus Fleisch. Jeder der Köpfe hat eine fiktive Lebensgeschichte bekommen. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann sich hier umschauen:


    http://www.heidehatry.com/heads_and_tales.html


    http://www.swo.de/heidehatry14juni2009b.html


    Die Köpfe wirken lebendig und tot zugleich, finde ich. Kann man für die Kunst so weit gehen? Mich würde interessieren, wie ihr das findet.


    Ausgestellt wurden die Köpfe nicht. Es gibt nur Fotos davon. Vermutlich sind sie nach der Entstehung auch recht schnell verwest...

  • Nicht so mein Ding. Hat das aber noch was mit Kunst zu tun oder ist es vielmehr "Auffallen um jeden Preis". Erinnert mich ein wenig wenig an diese "Körperwelten-Perversitäten".


    Nee, diese Fotos gefallen wir absolut nicht. Scheint ja ziemlich durchgeknallt zu sein, diese Dame. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich finde, die meisten sehen eher tot als lebendig aus, mich hat es geschüttelt. Ich hab schon einige Tote gesehen, daher finde ich das Ganze eher grausig denn kunstvoll.


    Lieben Gruß
    Larna

  • Ich finde, es hat was :-). Ganz besonders das mit den Fliegen :grin. Es sagt ja niemand, dass Kunst schön sein muss. Wenn man die Tiere essen und zu Kleidung verarbeiten kann, dann kann man ihre Überreste auch dazu benutzen, um künstlerisch zu arbeiten (was immer man darunter versteht). Heide Hatry tut damit schließlich niemandem weh (ich nehme mal an, dass die Tiere nicht extra für ihre Kunst geschlachtet werden). Meiner Meinung nach ist es eine interessante und innovative Idee, die so noch nicht dagewesen ist (obwohl eine gewisse Ähnlichkeiten mit "Körperwelten" nicht zu leugnen ist). Den Geruch, den so ein Kopf verbreiten würde, stelle ich mir aber schon schlimm vor; da ist es ganz vernünftig von der Künstlerin, nur Bilder zu schießen :chen. Bei mir zu Hause aufhängen würde ich so ein Foto allerdings auch nicht. Da umgebe ich mich lieber mit schönen Dingen :-].

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Ich finde es auch eher... ich weiß nicht. Es ist halt nicht wirklich schön. Die meisten der Köpfe wirken schon sehr skurril, verzerrt. Dabei wirkt es aber nicht... gewollt sag ich mal, wie das jetzt bei einem Picasso wäre (wobei mir Picasso auch nichts gibt :rolleyes ).
    Zudem scheinen mir demletzt einfach immer öfter sogenannte Künstler auf diesen "Ich erschrecke jetzt mal meine Umwelt mit einer vermeindlichen Perversität"-Zug aufzuspringen. Seien es nun Hunde, die aus einer Kunstlaune heraus vor gaffendem Publikum verhungert gelassen werden oder ebenso solche Sachen. Wobei sie meinetwegen tun kann, was sie will, hier scheinen es ja wirklich eher Abfälle zu sein, die zum Einsatz kommen.


    Ich weiß halt nicht so recht, was das soll. Wo ist der Ansatz? Warum werden tierische Körperteile verwendet? Soll das erschrecken? Auf irgendwas aufmerksam machen? Keinen Plan... bei mir kommt da nichts an.

  • Das einzige, was an der ganzen Sache wirklich erschreckend ist, ist der Preis für das Buch :yikes :chen.


    Kurzbeschreibung
    This is a unique collaboration between radical artist Heidi Hatry and 27 cutting edge female writers. 'Finding a way to be a woman is finding a way to live with fatal knowledge', says Catherine A. MacKinnon in her introduction to this distinctive volume. Heide Hatry is a New York-based German artist who has a penchant for focusing her radical artistic vision on difficult subjects that feed directly into our feelings of mortality, fear, alienation, and revulsion. In "Heads and Tales", Hatry uses 27 of her most striking sculptures, made from clay bases with pigskin, raw pig flesh and pigs eyes, to arouse 27 women writers from around the world to create stories that address our innermost emotions.

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  • Danke für Eure Rückmeldungen :-)
    Steht ich mit meinen Zweifeln also doch nicht alleine da. Mit künstlichen Materialien hätten sich glaube ich ähnliche Effekte erzielen lassen. Madame Tusseaud z. B. schafft ja auch sehr lebensechte Figuren.
    Die Körperwelten-Ausstellung habe ich ich hier in Köln gesehen und fand sie weit weniger abstoßend als diese Köpfe.

  • ziemlich widerlich.....ich hab nur den ersten link angeklickt, das hat völlig gereicht :pille

    Herzlichst, FrauWilli
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    Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit. - Voltaire

  • Wie soll ich sagen - ich finde das auf ekelhafte Weise interessant. Schön schaurig quasi. Es ist interessant, aber es reicht mir durchaus, diese Skulpturen einmal im Netz gesehen zu haben.


    Ich würde davon weder eine Ausstellung besuchen, noch den Bildband haben wollen.


    Es erfordert sicher Geschick, diese vergänglichen Skulpturen zu formen, aber wirklich einige davon sehen aus wie dekorierte Leichen und das finde ich *bäääh*.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Wie soll ich sagen - ich finde das auf ekelhafte Weise interessant.


    :write


    Ja, das beschreibt meine Meinung auch ganz gut :wave.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Ich finde die Köpfe sehen interessant aus; als "schön" würde ich sie aber, bis auf 1-2 Köpfe, auch nicht bezeichnen (z.B. sieht der letzte Kopf der 3. Reihe IMHO ganz gut aus). Die meisten Köpfe sehen durch die verzerrten Proportionen entstellt aus, der Sinn der fliegenbefallenen Köpfe entzieht sich mir ebenfalls (da Fliegen bei Sektionen etc für mein Empfinden mit das ekelhafteste sind, das sich mir von einem toten Tier "entgegenwerfen" kann, finde ich die entsprechenden Köpfe auch unangenehmer...).


    Die Idee, Schweinehaut für die Gestaltung der Köpfe zu verwenden, finde ich nicht schlecht, die Haut wirkt überraschend echt. Die Künstlerin verwendet ja laut ihrem statement sowohl unbehandelte frische Schweinehaut als auch plastinierte. Somit werden die Köpfe, die aus letzterem hergestellt wurden auch entsprechend haltbar sein und sich nicht zersetzen.
    Ich habe mir mal den Ausstellungstermin in Heidelberg notiert, falls ich bis Mitte Juli zufällig in die Gegend kommen sollte, würde ich mir das evtl. glatt in echt anschauen :grin (Das Buch würde ich mir allerdings auch nicht kaufen, dafür wären mir die Köpfe dann doch nicht interessant genug...)