Kurzbeschreibung
Wie kommen die Kobolde ins Museum? Erik traut seinen Augen nicht. Doch als er und seine Schwester Ariane einen Notruf aus dem Zauberwald empfangen, ist klar: Hier stimmt etwas nicht! Die Weltengrenze ist zerbrochen! Der Elfenkönig Leandro muss sofort handeln, um die Gefahr zu bannen. Doch dafür braucht er die Hilfe von Ariane und Erik. Auf dem Rücken des Drachen Obligo reisen die beiden Kinder in den Zauberwald einem neuen Abenteuer entgegen!
Meine Meinung
Gerade erst war wieder Ruhe eingekehrt im Zauberwald, da steht schon das nächste Abenteuer für Ariane und ihren Stiefbruder Erik an. Die Grenze zwischen den Welten ist zerbrochen und drei neugierige Kobolde aus dem Märchenland haben sich in die Menschenwelt geschmuggelt, um dort auf der Suche nach dem «Zauberzieler« für ein heilloses Durcheinander zu sorgen.
Zum Glück eilen die beiden Geschwister dem Elfenkönig schnell zur Hilfe, doch bis die alte Ordnung wieder hergestellt ist, müssen erst einige Gefahren gebannt werden…
Wie schon der erste Teil der Trilogie - «Der Zauberfluch des Elfenkönigs« - ist auch die Fortsetzung ein richtiges Wohlfühlbuch, in das man am liebsten ganz und gar hineinkriechen möchte. So bild- und zauberhaft wird die Märchenwelt beschrieben, so spannend erzählt ist die Geschichte und so liebenswert sind die Charaktere, sowohl die altbekannten als auch die neu eingeführten, wie etwa die kleine Hexe Yvelle.
Allesamt haben sie ganz herzige Eigenheiten: Kobold Knaster und sein bester Hasen-Freund Theodor, die mittlerweile in einer WG wohnen und mit ihrer Hilfsbereitschaft erstmal ordentlich Chaos stiften, Leandro, der Elfenkönig mit der Konzentrationsschwäche, der konservative Dachs Bertram, die Wasserschlange, die so schön züngelnd spricht, Erik und Ariane, die beiden sympathischen, menschlichen Helden…vor allem aber Obligo, der flapsige Drache mit dem Sprachfehler und der Gedächtnisschwäche, die ihm und anderen - schneller als ihm lieb ist - zum Verhängnis werden kann.
Natürlich darf man nicht vergessen, dass es sich bei «Der Feuerflug des Elfenkönigs« um ein Kinderbuch handelt und die Auflösung der einzelnen Erzählstränge relativ einfach über die Bühne geht. Dennoch ist die Geschichte überaus gut durchdacht und reißt leichthändig verschiedene, auch ernstere Themen an (Freundschaft, Eifersucht, Verantwortung, das Leben als Patchwork-Familie), ohne dass junge Leseratten damit überfordert werden.
Ohnehin zieht Vanessa Walders flüssiger, humorvoller Schreibstil den Leser sogleich in seinen Bann. Man merkt dem Buch an, dass die Autorin unglaublichen Spaß beim Schreiben gehabt haben muss und bei manchen Szenen ganz sicher kichernd über dem Manuskript gesessen hat.
Das Ende ist auch diesmal wieder schön rund, sodass man das Buch auch als eigenständiges Werk lesen könnte, zumal die Vorgeschichte zu Beginn kurz noch mal in Erinnerung gerufen wird. Aufmerksame Leser werden aber sicherlich den einen oder anderen Hinweis auf den Fortgang der Geschichte entdeckt haben und nun bestimmt unbedingt wissen wollen, wie es weitergeht.
Zu guter Letzt darf natürlich auch die Aufmachung nicht unerwähnt bleiben, denn die ist mit den unzähligen hübschen Illustrationen von Almud Kunert, die man – mal größer, mal kleiner - auf wirklicher jeder (!) Seite findet, einfach unübertroffen. Da übersieht man gerne auch das fehlende Lesebändchen.
Wertung: 5/5