"Pferdekuss" von Christine Lehmann

  • Kurzbeschreibung:
    Eine Zucht Vollblut-Araber ist ein Vermögen wert - aber wer hat dafür getötet? Lisa Nerz, die Witwe des einstigen Thronfolgers, kennt die zerstrittene Familie, in der einige Leute das stärkste Motiv der Kriminalgeschichte haben: GierEndlich: mit Pferdekuss, Lisa Nerz drittem Fall, ist die Serie bei Ariadne jetzt lückenlos komplett. Lisa Nerz begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit, als sie ihren alten Heimatort am Fuß der Schwäbischen Alb aufsucht. Nebenbei wird das Rätsel um Lisas toten Ehemann gelüftet und wir lernen ihre oft zitierte katholische Mutter kennen. Im Arabergestüt Gallion an der Schwäbischen Alb findet man in der Box eines Hengstes eine grausam zugerichtete Frauenleiche. Sind die Nerven mit dem sensiblen Tier durchgegangen? Zynikerin Lisa muss feststellen, dass gegen die kostbaren Pferde ein Menschenleben nicht viel wiegt ...


    Über die Autorin:
    Christine Lehmann ist 1958 in Genf geboren und lebt seit 1963 in Stuttgart, wo sie auch ihr literaturwissenschaftliches Studium mit der Promotion abschloss. Zahlreiche Reisen führten sie in den gesamten Mittelmeerraum, heute bezeichnet sie Spanien als ihre zweite Heimat. Als Journalistin hat Christine Lehmann unter anderem für EMMA und für die TAZ geschrieben, seit 1990 arbeitet sie als Nachrichtenredakteurin beim SWR-Hörfunk. Sie war außerdem als Übersetzerin und Herausgeberin von Anthologien tätig, verfasste zahlreiche Essays und veröffentlichte zwischen 1994 und 1999 Krimis bei Rowohlt und Goldmann. Der Bernsteinfischer ist ihr erster Frauenroman.


    Dazu meine Rezension:
    Für Pferdeliebhaber ist dieser Krimi ein Muss. Ort der Handlung ist ein Gestüt. Hinzu kommt das ländlich-schwäbische Lokalkolorit, das die Autorin nicht nur treffend beschreibt, sondern auch spielerisch auf die Schippe nimmt.
    Hinzu kommt die eher aggressive Erotik in diesem Buch. Lisa Nerz verkörpert nicht die gängige Liebhaberin – sie ist bisexuell und lebt das auch ausgiebig aus.
    In einer derben Weise drückt sich die Autorin durch den gesamten Krimi aus, was den Leser immer wieder wachrüttelt, ihn aber auch fesselt, da die Wortspielereien der Autorin für eine besondere Würze sorgen.
    Das alles sollte ein Garant für einen guten Krimi sein. Doch leider verliert sich die Autorin teilweise im „Wilden Westen“, was mich ein wenig enttäuscht hat. Dafür hätte sie auch subtilere Methoden finden können.