Kurzbeschreibung
Alles beginnt mit einem Wunder: Aus einem Baum, aus schwindelnder Höhe, fällt ein Mädchen. Man nennt sie Pajarita, kleiner Vogel . Aus einem verschlafenen Nest am Río Negro verschlägt es Pajarita nach Montevideo, wo sie ganz allein vier Kinder großzieht. Ihre Tochter Eva geht nach Argentinien, lebt als Dichterin in den Kreisen der Bohème von Buenos Aires und findet ihre große Liebe. Evas Tochter Salomé schließt sich den Rebellen im Kampf gegen die Militärdiktatur in Uruguay an und verschwindet für viele Jahre hinter Gefängnismauern.
Fesselnd und voller poetischer Kraft erzählt Carolina De Robertis die Geschichte dreier Generationen von Frauen in Montevideo. Drei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Drei Frauen mit einem unbändigen Drang zu einem selbstbestimmten Leben gegen alle Widerstände. Drei Frauen, die für die Geschichte Südamerikas im 20. Jahrhundert stehen.
Autorenporträt
Carolina RobertisCarolina De Robertis wurde 1975 geboren. Sie wuchs in England, der Schweiz und Kalifornien auf. Ihre Familie stammt aus Uruguay. Nach ihrer Geburt gingen sie nach England. Im Alter von fünf Jahren zog die Familie nach Basel, wo sie Deutsch, Französisch und Schweizerdeutsch lernte. Mit ihren Eltern sprach sie Englisch und Spanisch. Im Alter von zehn Jahren zog die Familie nach Oakland, Kalifornien, wo die Autorin heute noch lebt. Zehn Jahre lang war sie für eine Frauenrechtsorganisation tätig. Sie arbeitet als Autorin und Übersetzerin aus dem Spanischen. »Die unsichtbaren Stimmen« ist ihr Debüt. Zur Zeit schreibt sie an einem zweiten Roman.
Meine Meinung:
Irgendwie kam ich in dieses Buch nicht rein. Die ersten Kapitel, die sich um Pajarita drehen waren holzig und schwer zu lesen und irgendwie voller obszöner Sexualität. Ganz sicher bin ich nicht prüde, aber hier wurde es mir mit der "Geilheit" ein wenig zu viel. Die nächsten Kapitel dann um Eva und ihr Leben, gefielen mir wesentlicher besser, der Stil wurde lockerer, gefühlvoller und obwohl auch hier viel sexuelle Gewalt vorkam, erschien es mir nicht so plastisch und widerlich geschildert, wie auf den ersten Seiten. Ob man nun wirklich die realen Personen, wie Peron, Evita, Che und ein paar Weitere hätte mit der Geschichte nicht belegbar verweben müssen, ist sicherlich Geschmackssache. Im Fall der Perons gefiel es mir, Che Guevara hätte nicht unbedingt in das Buch gemußt.
Der nächste Abschnitt über Salome war dann wieder nicht so toll. Der Stil war zwar weiterhin eingängig und gut lesbar, aber es gab so viele Ungereimtheit, wie auch schon in den Kapiteln vorher, mag sein, daß das den "flüster Post Effekt" weitergegebener Sagen darstellen sollte, mich hat es genervt, da schmuggeln kleine Mädchen Waffen durch die Wohnung und niemand bekommt es mit, kleine Kinder haben meterlanges Haar und überleben alleine in der Wildnis, obwohl sie kurzvorher noch gesäugt wurden, Klopfzeichen wurden nie vereinbart und trotzdem beherrscht, das paßte für mich nicht und wirkte alles in allem ein wenig zusammen gestoppelt und zurecht gebogen.
Sehr Schade, auch daß die Geschichte zwar von drei Frauen erzählt wird, alle aber die immer gleiche Sichtweise habe und mit Kritik am Verhalten dieser Frauen sehr gespart wird.
So kommt z.B. während Salomes Gefängnisaufenthalt nicht einmal das Wort Reue vor.
Dementsprechend war mir das gesamte Buch zwar eine nette Unterhaltung, aber insgesamt gesehen viel zu unkritisch.
Zu dem Buch gab es eine Leserunde