Phaenomen - Erik L'Homme

  • Phaenomen – Erik L’Homme
    Verlag: Jacoby & Stuart; ISBN: 9783941087392
    512 Seiten; Februar 2009; gebundene Ausgabe


    Alles andere als gewöhnlich


    Spannend, mystisch und aufregend – das ist „Phaenomen“ von Erik L’Homme. Dieser Jugendroman sprüht nur so vor außergewöhnlichen Einfällen und Nervenkitzel ist garantiert.


    Die Klinik am See ist eine Einrichtung für angeblich hoffnungslose Fälle – Jugendliche nämlich, die man für unheilbar geistig gestört erklärt. Nur einem Arzt können die Jugendlichen vertrauen. Er nimmt sie ernst und sieht durchaus Heilungschancen für die meisten von ihnen. Violaine, Claire, Arthur und Nicolas gehören zu diesen Jugendlichen und sind zudem gute Freunde. Sie werden Zeugen der Entführung ihres Arztes und trotz aller Widrigkeiten, machen sie sich auf, ihn zu retten und die Hintergründe der Entführung zu erforschen. Dabei schlittern sie von einer gefährlichen Situation in die nächste und geraten in Machtspiele hinein, die sie niemals für möglich gehalten hätten.


    Mit 512 Seiten kommt „Phaenomen“ daher und doch vergeht die Lesezeit wie im Flug. Erik L’Homme versteht es den Leser zu fesseln – ihn geradezu nach mehr lechzen zu lassen. Die Geschichte wartet mit einer atemberaubenden Verfolgungsjagd und viel Action auf. Der schnoddrige Humor sowie eine ordentliche Portion Spannung und eine angemessene Ernsthaftigkeit machen dieses Buch zu einem einzigartigen Leseereignis. Auch ein gewisser Gruselfaktor fehlt natürlich nicht.


    Besonders die Beschreibungen der Jugendlichen, mit ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten und Schwächen, machen „Phaenomen“ so lesens- und liebenswert! Sie stehen für Mut und Ideenreichtum, Stärke und die Fähigkeit die eigenen Ängste zu überwinden. Für viele Jugendliche werden sie eine Vorbildfunktion übernehmen.


    Wirklich alles an diesem Buch ist aufregend – sogar der Aufbau!
    Die einzelnen Kapitel haben stets den Namen eines lateinischen Wortes und dessen Übersetzung; darauf folgt ein einführender Text, den man als metaphorische Einleitung bezeichnen kann. Ausklang findet jedes Kapitel in einem passenden Zitat.


    An Originalität ist „Phaenomen“ nur schwer zu übertreffen!



    Kurzbeschreibung
    Auf der atemberaubend spannenden Suche nach dem bestgehüteten Geheimnis der Welt geraten vier Jugendliche in den Strudel schier unglaublicher Ereignisse. Ein fesselnder Roman, in dem die Teenager bis an ihre Grenzen gehen und darüber hinaus ... Violaine, Claire, Arthur und Nicolas, vier Teenager mit merkwürdigen Defekten, sind von ihren Eltern in der Klinik am See »abgeladen« worden, einer Endstation für verzweifelte Fälle. Als Doktor Barthélemy, ihre einzige Vertrauensperson in der Klinik, von drei geheimnisvollen Männern entführt wird, zögern die vier Freunde nicht einen Moment: Sie wollen ihren Doc retten und nehmen es dafür mit skrupellosen Agenten eines amerikanischen Nachrichtendienstes auf, der weltweit mit den modernsten Überwachungstechniken arbeitet. Die Gefahr lässt sie ungeahnte übernatürliche Kräfte in sich entdecken: Violaine zum Beispiel kann den Willen anderer Menschen manipulieren, Nicolas mit einer Art Infrarotblick durch Wände sehen Fähigkeiten, mit denen sie ihre Verfolger in Ratlosigkeit stürzen. Als die Jugendlichen feststellen, welch unglaublichem Geheimnis die Agenten auf der Spur sind, sehen sie plötzlich auch ein ganz anderes Ziel vor sich: eine Erklärung für ihre eigene Andersartigkeit zu finden. Phaenomen ist ein spannender Abenteuer- und einfühlsamer Entwicklungsroman zugleich. Und so unheimlich-phantastisch, wie einem die Überwachung jeder menschlichen Regung, die heute bereits Realität ist, noch vor wenigen Jahren erschienen wäre.


    Über den Autor
    Erik L Homme, geboren 1967 in Grenoble, reiste nach seinem Geschichtsstudium jahrelang durch Asien und den Vorderen Orient. Nach seiner Rückkehr promovierte er und arbeitete als Journalist. Seit dem Jahr 2000 schreibt er Romane für Kinder und Jugendliche. Seine erste Trilogie, Das Buch der Sterne, war in Frankreich ein
    großer Erfolg und wurde in 20 Sprachen übersetzt. Erik L Homme lebt heute als freier Journalist und Autor in der Provence.

  • Ich habe das Buch jetzt zuende, und obwohl mir viele Ideen sehr gut gefallen haben, gibt es auch gewichtige Kritikpunkte.
    Es war eine eigentlich spannende Geschichte mit interessanten Figuren (die individuellen Kräfte und die Probleme, die sie mit sich brachten, waren sehr schön dargestellt), die sich dennoch zog. Es kommt kaum vor, dass ich länger als 2 oder 3 Tage an einem Buch dieser Länge sitze, für dieses habe ich gut zwei Wochen gebraucht, weil ich zwischendrin immer mal wieder was anderes gelesen habe. Zur Erholung, gewissermaßen.
    Die regelmäßigen Traumsequenzen in der Höhle waren zu ausufernd für meinen Geschmack, das Bild wurde sehr strapaziert, ähnliches gilt für die verschiedenen Zitate, von denen nicht alle wirklich weiterführten.
    Außerdem hat mich der Handlungsstrang um Clearence gestört. Oft wusste man dadurch als Leser schon, dass alle Vorsichtsmaßnahmen der Hauptfiguren nicht fruchteten und das nimmt natürlich Spannung raus ... Man hätte die Seitenzahl dieses Perspektivträgers in meinen Augen um die Hälfte (die ewigen Sinnierereien) reduzieren können, ohne Wesentliches zu verlieren.
    Vermutlich waren auch die oft wechselnden Perspektiven generell für mich persönlich ein Schwachpunkt.


    Das Ende des Buches (ich denke, es ist eine Trilogie in einem Band zusammengefasst) allerdings hat eine Menge wieder rausgerissen. Toll. Von da an hätte ich liebend gerne sofort weitergelesen um ...


    Spoiler:
    das Schicksal der Kinder in der anderen Welt zu verfolgen.

  • Erik L'Homme - Phaenomen Band 1


    Klappentext:
    Verrückt? Bescheuert? Zu Nichts zu gebrauchen?
    In den Augen des Personals der "Klinik am See" sind Violaine, Claire, Nicolas und Arthur ein bisschen von allem. Keine richtigen Helden. Und doch... Als der einzige Arzt, der sich um ihr Wohl sorgt von mysteriösen Männern entführt wird zögern sie nicht: Sie begeben sich auf die Suche nach ihrem Doc, ohne zu ahnen, dass sie sich auch auf der Spur eines der Grössten Geheimnisse des 20. Jahrhunderts befinden.


    Ihr Leben wird nicht mehr das Gleiche sein. Die Geschichte der Menschheit aber auch nicht.


    Inhalt:
    Claire, Violaine, Nicolas und Arthur sind vier Jugendliche die in der "Klinik am See" leben, einer psychiatrischen Klinik für aussichtslose Fälle. Die meisten Patienten vegetieren nur noch vor sich hin. Pierre Barthélemy, einer der Ärzte, und der einzigste, der sich um die vier Freunde sorgt, wird eines Tages entführt und die 4 machen sich auf die Suche nach ihm und seinen Entführern. Die Suche wird von merkwürdigen Rätseln voran getrieben und führt unsere vier Helden von der Schweiz nach Frankreich, wo sie auch einem der bestgehütetsten Geheimnisse auf die Spur kommen.


    Meine Meinung:
    Ich habe mir vorgenommen, die Phaenomen-Reihe zu lesen, nachdem ich das Glück hatte, Erik L'Homme auf der Buchmesse in Colmar letztes Jahr persönlich kennen zu lernen. Bisher kannt ich nur die Reihe "A wie Association", die er mit Pierre Bottero zusammen geschrieben hatte.


    Phaenomen beginnt schon sehr interessant, in den ersten Kapiteln werden jeweils Violaine, Arthur, Nicolas und Claire vorgestellt und der Leser mit ihren jeweiligen "Krankheiten", also Gründen vertraut gemacht, auf Grund derer sie in der Klinik am See sind. Violaine träumt von Drachen, Arthur ist eine Art Autist, er vergisst nichts, was er in seinem Leben einmal gesehen, gehört oder erlebt hat. Nicolas hat eine Art Infrarot-Blick und man sieht ihn deshalb nur mit Sonnenbrille vor den Augen, denn das Tageslicht schmerzt ihn zu sehr. Und Claire kann keine 5 Schritte allein gehen, ohne zu stolpern, oder irgendwo anzustossen.
    Und doch brechen die vier Freunde aus der Klinik aus um ihren Doc zu befreien. Vorher müssen sie aber, von im gestellte, Rätsel lösen um an die versteckten Dokumente zu kommen, hinter denen auch die Entführer des Docs her sind. Eine atemberaubende Jagd beginnt...
    Dieser Erste Band war wirklich sehr interessant zu lesen, denn ich wollte auch wissen, welche Art von Geheimnis die versteckten Dokumente umfasst. Ein lesenswertes Buch für Jugendliche ab 13 Jahren (Meine Meinung).

    On a toujours le choix... Il suffit de faire le bon

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  • Erik L'Homme - Phaenomen Band 2 Näher am Geheimnis


    Klappentext:
    Behinderung? Übernatürliche Fähigkeiten? Die psychischen Störungen an denen Violaine, Claire, Nicolas und Arthur leiden haben sie zu Aussenseitern gemacht. Von der Überzeugung getrieben, dass ihr Leben mit der Existenz von Ausserirdischen zusammenhängt, suchen sie von London bis nach Patagonien nach einer Erklärung. Aber, welche höheren Interessen bedrohen sie damit? Wer steckt hinter der mysteriösen Organisation, die ihnen sogar Kopfgeldjäger hinterherschickt? Die vier Jugendlichen werden auf ihre Kosten erfahren: Näher am Geheimnis zu sein bedeutet auch, mehr in Gefahr zu sein...


    Inhalt:
    Nachdem Claire, Violaine, Arthur und Nicolas die geheimen Dokumente gefunden haben, sind für sie noch viele Fragen offen. Gibt es Ausserirdische, stammen sie eventuell von ihnen ab? Fragen, auf die ihnen der Doc Pierre Barthélemy keine Antwort geben kann, oder will. In London treffen sie auf Harry Goodfellow, den Mann, der einst die Dokumente an Pierre Barthélemy weiter gegeben hat. Und auch jetzt gibt er ihnen ein kleines Buch, das sie bis nach Chile, genauer gesagt Punta Arenas in Patagonien führen wird. Finden sie dort endlich die ersehnten Antworten?


    Meine Meinung:
    Nach ihren Erlebnissen in Band 1 sind Claire, Violaine, Nicolas und Arthur nicht mehr in die "Klinik am See" zurückgekehrt, vielmehr verstecken sie sich in Paris. Sie haben aber immernoch Kontakt zu ihrem Doc. Da er die Antworten auf all ihre Fragen nicht weiss, schickt er sie nach London zu Harry Goodfellow. Auch er kann nichts weiter sagen, drückt ihnen aber ein kleines Buch mit den Aufzeichnungen Marco Polos in die Hand. Sofort nach der Übergabe müssen die vier schon wieder weglaufen. Irgendjemand ist ihnen auf den Fersen und sich wissen nicht, warum. Bis nach Chile führt sie das Buch und dort müssen sie weitere Rätsel lösen, um den Antworten auf die Spur zu kommen.


    Meine Meinung:
    Nachdem ich Band 1 reelrecht verschlungen haben, wollte dies mir bei Band 2 nicht so recht gelingen. Auch ich wusste nicht, warum man die Kinder weiter verfolgte. Welches Ziel damit verfolgt wurde. Irgendwie bin ich in diese Geschichte nicht reingekommen. Erst in der 2. Hälfte wird dieses Buch spannend, denn die Jagd auf die vier ist eröffnet und ich wollte wissen, ob sie es auch diesmal wieder schaffen, vor ihren Verfolgern am Ziel anzukommen. Und trotzdem wollte nicht so viel Spass am Lesen aufkommen, wie in Band 1.

  • Erik L'Home - Phaenomen Band 3 An geheimen Orten


    Klappentext:
    Sie sind aus der Klinik geflüchtet, in der sie eingesperrt waren. Sie sind den Kopfgeldjägern, die ihnen auf den Fersen waren, entkommen und haben in den Höchsten Kreisen für Unruhe und sogar Panik gesorgt.
    Bei der Suche nach ihrer Herkunft haben die vier Jugendlichen schon die Weltordnung aus den Fugen gebracht. Aber jetzt ist für sie die Zeit gekommen das bestgehütete Geheimnis der Menschheit zu lüften. Das Unvorstellbare ist dort, am Ende ses Weges, an geheimen Orten.


    Inhalt:
    Nach ihren Abenteuern in Band 2 treffen Claire, Violaine, Nicolas und Arthur Harry Goodfellow wieder. Den Mann, durch dessen Hilfe sie bis nach Puntas Arenas in Chile gekommen sind um Antworten auf ihre Fragen zu finden. Ihr jetziges Abenteuer führt sie bis auf die Phillipinen, denn sie sind immer näher an den Antworten auf ihre Fragen, am Lüften des Geheimnisses. Doch in Sicherheit sind sie auch dieses Mal nicht. Sie müssen schnell handeln und schnelle Entscheidungen treffen, um ihren Verfolgern immer einen Schritt voraus zu sein, wenn sie am Leben bleiben wollen.


    Meine Meinung:
    Nach einem etwas entäuschenden Band 2 habe ich diesen Band an einem Nachmittag durchgelesen. Die Geschichte war an Spannung schwer zu überbieten und auch ich wollte meine Neugier stillen und wissen, was an diesen Geheimen Orten versteckt ist, und was die vier Jugendlichen nun eigentlich damit zu tun haben. Das Ende hat mich sprachlos und auch ein bisschen verwirrt gelassen.


    Alles in Allem ist Phaenomen eine gute Geschichte um Freundschaft, Anderssein, aber auch Spionage und Überwachung. Ich habe zeitweise gedacht, Frau Merkel hätte diese Bücher lesen sollen, dann wäre sie nicht von dem Abhörskandal der NSA im letzten Jahr so überrascht gewesen. Am Ende wird auch die Phantasie des Lesers noch beansprucht, was ich sehr gut finde.