Soon Ok Lee, Jg. 1947, gehörte zu den Privilegierten Nordkoreas, war bedingungslose Anhängerin Kim Il Sungs und seiner kommunistischen Arbeiterpartei. Bis zum Ausschluss aus der Partei (nach einer Verhaftung 1987), "was bedeutete, dass ich praktisch alle Rechte als Mensch verlor", so die Autorin.
Fast zu nüchtern und zu emotionslos beschreibt sie die Zustände in einem Resozialisierungslager, in unserer Begriffswelt: Einem Gulag oder KZ.
Mit dem politischen System, das die Neugeborenen von politisch Infaftierten Frauen Augenblicke nach der Geburt erschlagen lässt, setzt sie sich wenig auseinander.
Der Focus liegt zum einen auf der reinen Beschreibung, also dem Anliegen, über einen im Westen nicht nur wenig bekannten, sondern auch wenig beachteten Aspekt faktenreich aufzuklären.
Zum anderen ist ihr Anliegen, christliche Werte und zivilisatorische Grundnormen nach Nordkorea zu exportieren, was sie für nicht weniger wichtig erachtet für ein eträgliches Menschsein, wie die tägliche Nahrung.
Das Buch entspricht einer umfassenden Anklageschrift, Zeugenaussage, zu extremsten Verletzungen der grundlegensten Menschenrechte.
182 Seiten, 4.Auflage, 9,95€. Sehr empfehlenswert.