Claudia Toman - Hexendreimaldrei

  • Ich habe eine Weile überlegt, ob ich mich hier zu Wort melden soll. Aber ein paar Bemerkungen reizen nun doch. Das Buch selbst habe ich noch nicht gelesen, es liegt hier allerdings seit geraumer Zeit auf dem SuB. (Da ich jedoch derzeit eher in Themen- bzw. Genreclustern lesen, wird es dort wohl noch etwas bleiben, da bei mir derzeit ein anderes Genre „dran“ ist.)



    Zitat

    Original von DraperDoyle
    Prinzipiell bleibt die Frage, wie man eigentlich in eine Zielgruppe gerät (...). Und wie definiert sich eine Zielgruppe? (...)
    Manchmal denke ich, die Verlage sollten sich weniger Gedanken über Ziegruppen machen


    Sorry, ohne Zielgruppen geht es nicht. Ein Verlag muß sich Gedanken um „seine“ Zielgruppen machen; ein Autor sollte das auch tun. Ich ärgere mich immer wieder, wenn hier - um ein Beispiel zu nennen - in Rezis steht „zu viel vom Glauben drin, hat mich gestört“. Das Buch aber von einer christlichen Autorin stammt und in einem sehr christlichen Verlag erschienen ist. Da gibt es eine klare Zielgruppe, die „bedient“ werden will und bestimmte Anforderungen an ein Buch hat. Werden diese nicht erfüllt, wird das Buch ein Flop, und der Verlag muß möglicherweise irgendwann schließen. Das läßt sich sicherlich auch auf andere Genres / Verlage übertragen. Ich bin immer wieder überrascht, wie wenig Gedanken sich Leser (und -innen natürlich auch) etwa über Verlagsprofile machen. Bei mir im Bücherbestand finden sich beispielsweise nur sehr wenige Bücher von Rowohlt oder Aufbau, was durchaus kein Zufall ist.



    Zitat

    Original von Babyjane
    Hast du nicht ein paar Seiten vorher noch geschrien, daß du gerne mehr männliche Beteiligung hättest und als der männliche Leser Voltaire dann mies rezensiert, da gehört er nicht mehr zur Zielgruppe.


    Ich glaube nicht, daß hier Zielgruppe auf männlich / weiblich bezogen war, sondern auf das Genre. Voltaire liest, so ist mein Eindruck, viel über den eigenen Tellerrand hinaus; also auch Bücher, bei denen er nicht zur „Kernzielgruppe“ gehört. Ich gebe zu, ich tue das nicht (oder nur extrem selten) und bewundere ihn bisweilen dafür.



    Zitat

    Original von Babyjane
    Dürfen Menschen, die nicht zur Zielgruppe gehören, diese Bücher nicht kaufen?


    Doch. Denn nicht vom Lesen, sondern vom Kaufen leben Autor, Verlag, Verlagsvertreter, Buchhandlung und eine Reihe weiterer an der Produktion Beteiligter. :grin



    Zitat

    Original von Babyjane
    Sollte ich jetzt bei jeder Rezi hinterfragen, ob derjenige denn zur Zielgruppe gehörte und dürfen nicht zur Zielgruppe gehörende dann ausschließlich ihre Zielgruppenbücher rezensieren?


    Ähm, also ich (als Leser von Rezis) tue das, um die Rezi einordnen zu können. Denn so kann ein Verriß für mich eine Empfehlung - und umgekehrt sein.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Hallo Claudia Tomann


    Jetzt habe ich mal diesen Thread hier bisschen durchgelesen, weil ich mich daran erinnern konnte, dass in einem Deiner Threads mitgeschrieben habe.


    Dann habe ich nach einer Leseprobe gesucht, und eine Seite in PDF-Format gefunden.


    Nach 3 oder 4 Seiten musste ich bereits abbrechen, weil das halt so gar nicht mein "Beuteschema" ist. Vielleicht müsste ich sagen, es ist NICHT MEHR mein Beuteschema. Ob mir der Schreibstil vor 40 oder 45 oder gar 50 Jahren gefallen hätte? Wohl eher auch nicht, wobei ich mich grad frage, ob ich das nun wirklich mit Sicherheit soooo weit rückblickend noch beurteilen kann....Jedoch, ich erinnere mich daran, dass mich schon damals der grössere Teil der Bücher gelangweilt hat, als umgekehrt....


    Wahrscheinlich wurde mir meine Unlust an "konstruierten" (das meine ich nicht abwertend) Geschichten bereits schon in die Wiege gelegt. Es gib nur wenige Romane, die mich wirklich überzeugen konnten....und ich habe viele durchgeackert, durchgeseucht muss ich dazu fast sagen, bis ich mein Genre für mich entdeckte. Heute sind 99 von 100 meiner Bücher biografischer Art.


    Daher ist meine Aussage Deinem Buch gegenüber halt wirklich absolut kein Massstab....


    Grüessli Joan :wave

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Joan ()

  • @ Claudia
    Ich bin hier genauso wenig anonym, wie du... Dazu muß man sich natürlich mit dem Forum auseinandersetzen...
    Und mein Verhalten ist keinesfalls unhöflich gemeint, zufällig teilte mir Wolke gestern mit, daß sie das gleiche vor hatte und lediglich nicht angemeldet war, als ich bereits zitiert hatte.


    @Si
    Meine Fragen richtete sich nicht auf die Bewertung einer Rezi, sondern auf das RECHT eine Rezi schreiben zu dürfen, auch wenn ich nicht zur Zielgruppe gehöre.
    Wenn ich Claudia richtig verstanden habe, ist es ja das was sie bemängelt.
    1. Dass es jemand wagt ein Buch auszuwählen dessen Genre ihn normal nicht interessiert
    2. Dieses Buch auch noch zu beenden, obwohl es einem nicht gefällt.
    3. Dann auch noch so dreist zu sein eine schlechte Rezi zu schreiben.


    Und vor diesem Hintergrund finde ich ihre Reaktion halt mehr als seltsam.
    Denn sie spricht Voltaire ja die Fähigkeit der richtigen Beurteilung ab. Als Autorin zum eigenen Werk, ist das schon mehr als einen Schmunzler wert.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    @ Claudia
    Ich bin hier genauso wenig anonym, wie du... Dazu muß man sich natürlich mit dem Forum auseinandersetzen...


    Das habe ich mir auch gedacht...


    Zitat

    Und ich wünsche mir differenziertes Sehen.


    Was soll das denn bitte sein? Ich finde es schon bezeichnend, wie du alle begeisterten Meinungen zu deinem Buch vollkommen undifferenziert entgegen nimmst, aber bei der ersten negativen Rezi Zweifel an der Kompetenz des Rezensenten (hat das Buch nicht zu Ende gelesen, kann dieses Genre gar nicht beurteilen usw.) aufs Tapet bringst. Das ist unprofessionell.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Meine Fragen richtete sich nicht auf die Bewertung einer Rezi, sondern auf das RECHT eine Rezi schreiben zu dürfen, auch wenn ich nicht zur Zielgruppe gehöre.


    :gruebel Ich habe die Stellen nochmals nachgelesen; möglicherweise habe ich das in meinem ersten Post hier tatsächlich etwas zu eng gesehen. Andererseits sehe ich es nicht ganz so krass wie Du. Das Recht, hier Rezis zu schreiben wird mMn niemanden streitig gemacht (schließlich ist das Forum dafür da). Für mich spielt halt in der Tat auch eine Rolle, wer eine Rezi schreibt. Dabei kommen dann durchaus Faktoren wie „ist eigentlich nicht die Zielgruppe“ in Berücksichtigung, um mir für mich eine Meinung zu bilden, die Rezi für mich einzuordnen - und zu einer Meinung im Hinblick auf Kauf und/oder Lesen des Buches zu kommen.



    Etwas OT: ich denke, die meisten, die hier aktiver sind, haben ihre Anonymität bis zu einem gewissen Grade aufgegeben. PNs und Mails unterschreibe ich immer mit meinem richtigen Namen. Einige Eulen haben meine Anschrift. Und Wolke zusätzlich auch meine Telefonnummer. Ich bin mir also immer bewußt, daß ich hier, auch wenn ich unter Nick schreibe, nicht in völliger Anonymität schreibe, sondern im Zweifel mit wenig Aufwand zu finden bin.

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  • Si
    diese Wertung nehme ich natürlich auch vor und sei es nur daß ich gewissen Eulen eher in ihren Empfehlungen Folge. Diese Wertung möchte ich aber selbst treffen. Von der Autorin des Buches bereits durch die Blume gesagt zu bekommen, der Rezensent hat keine Ahnung, ist mir hier so noch nie passiert und hat mich leicht entsetzt.


    Tippe mir auf dem Iphone die Finger wund, daher Schluß jetzt hier.

  • Ich finde das Thema "Autorenreaktionen auf (kritische) Rezensionen" enorm interessant, auch weil *gar nicht* zu reagieren sicher auch ein komisches Gefühl hinterlässt, wenn man als Autor hier aktiv ist.
    Gleichzeitig denke ich aber, dass das hier im Hexendreimaldrei-Rexi-Thread stark ins OffTopic führt. Außerdem interessieren mich da auch andere Meinungen. Wenn es noch anderen so geht, könnten wir dazu ja mal einen eigenen Thread aufmachen, was meint ihr?
    Leider muss ich jetzt erst mal zum Kndergarten hoppeln, um No 1 von 3 Hexen einzusammeln und mit Opfergaben in Form von Mittagessen besänftigen.

  • Mulle...ich finde das eine ganz prima Idee, so einen Thread aufzumachen....der wäre sicher interessant für die Autoren sowie für die Leser und die Rezesenten.

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  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    Ohne diesen Thread missbrauchen zu wollen, würde ich gern von den Eulen wissen, ob Interesse daran besteht, über die allgemeine Thematik "Zielgruppe Leser" zu diskutieren. Dann würde ich zu dieser Problematik einen eigenen Strang eröffnen.


    Ja, das wäre ein interessantes Thema! :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Interessanterweise ist der Erstrezensent in diesem Thread ein Mann und ihm wurde die Kompetenz nicht abgesprochen. Aber die Rezi fiel ja auch durchweg positiv aus. ;-)



    An einer Diskussion zum Thema "Zielgruppe Leser" wäre ich auch interessiert.

  • Nun gut, abschließend, vielleicht kann man ja die letzte Seite auslagern, ist wirklich sehr Off Topic. Die Diskussion zu Voltaires Rezi passt ja noch, dann wird es off.


    Ich weiß nicht, warum mir hier ständig diese Männersache unterstellt wird. Stefanie ist für mich gleich wenig Zielgruppe wie Voltaire. Zielgruppe hat mit dem Lesegeschmack zu tun, nicht mit primären Geschlechtsmerkmalen.


    Ich frage bei positivem Feedback, zB in der LR genauso nach. Es interessiert mich ebenso, differenziert zu hören was wem warum gefällt wie warum jemand was nicht mag. Mit differenziert meine ich zB konkret zu sagen da und da war die Überprononcierung als Attitüde nervig. Voltaires Feedback liest sich so, als wäre das durchgehend der Fall, was schade ist, weil das dem restlichen Feedback widerspricht. Am Anfang war es too much, das kam öfters und ist mir klar, wurde auch im zweiten Buch schon einbezogen. Aber durchgehend, das muss ich hinterfragen, wenn ich hier schon Gelegenheit zum hinterfragen habe. Die Fantasyhandlung unterscheidet sich nämlich stilistisch sehr wohl von der Realhandlung. Als Autor ist mir daher ein "Der Stil nervt" Feedback zu undifferenziert. Die Fee nervt oder Olivias ausschweifende Prinzenliebhabumschreibungen nerven oder die Efeuaugen nerven, damit fang ich was an. Das ist differenziert.


    Und Babyjane: Was heißt mit dem Forum beschäftigen? Für mich bist du hier anonym, ein Nick und keine Info im Profil, kein externer Link, kein Foto, nichts. Als normaler Forumsteilnehmer sehe ich nicht mehr, beim besten Willen.


    Lg Claudia

  • Zitat

    Original von claudiatoman
    Nun gut, abschließend, vielleicht kann man ja die letzte Seite auslagern, ist wirklich sehr Off Topic. Die Diskussion zu Voltaires Rezi passt ja noch, dann wird es off.


    Ich weiß nicht, warum mir hier ständig diese Männersache unterstellt wird. Stefanie ist für mich gleich wenig Zielgruppe wie Voltaire. Zielgruppe hat mit dem Lesegeschmack zu tun, nicht mit primären Geschlechtsmerkmalen.


    Ich frage bei positivem Feedback, zB in der LR genauso nach. Es interessiert mich ebenso, differenziert zu hören was wem warum gefällt wie warum jemand was nicht mag. Mit differenziert meine ich zB konkret zu sagen da und da war die Überprononcierung als Attitüde nervig. Voltaires Feedback liest sich so, als wäre das durchgehend der Fall, was schade ist, weil das dem restlichen Feedback widerspricht. Am Anfang war es too much, das kam öfters und ist mir klar, wurde auch im zweiten Buch schon einbezogen. Aber durchgehend, das muss ich hinterfragen, wenn ich hier schon Gelegenheit zum hinterfragen habe. Die Fantasyhandlung unterscheidet sich nämlich stilistisch sehr wohl von der Realhandlung. Als Autor ist mir daher ein "Der Stil nervt" Feedback zu undifferenziert. Die Fee nervt oder Olivias ausschweifende Prinzenliebhabumschreibungen nerven oder die Efeuaugen nerven, damit fang ich was an. Das ist differenziert.


    Schon wieder wirfst du mir vor, dass meine Kritik an deinem Buch undifferenziert sei. So ganz langsam werde ich sauer. Ich denke, ich habe meine Meinung zu deinem Buch ausführlich dargestellt.


    Hätte ich jetzt beispielsweise geschrieben:


    "Das Buch ist phantastisch und ich fand es super!!"


    Dann hättest du unter Garantie keine Differenzierungen angemahnt.


    Liebe Claudia,


    lebe einfach mit meiner Kritik, lebe damit, dass es auch Leser gibt die dein Buch nicht mögen. Es sind sind genug andere Leser dar die es im Gegensatz zu mir gut fanden und wohl auch noch gut finden werden.


    Wäre schön wenn du ein wenig souveräner mit Kritik umgehen würdest. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Interessanterweise ist der Erstrezensent in diesem Thread ein Mann und ihm wurde die Kompetenz nicht abgesprochen. Aber die Rezi fiel ja auch durchweg positiv aus. ;-)


    Trara, da bin ich schon. Ich steh dazu, mir hat das Buch - obwohl ich wohl nicht in die (wie auch immer die aussehen mag) Zielgruppe reinfalle - gut gefallen. Und ich habe in meiner Rezi ja auch versucht, einfließen zu lassen, was mir nicht so gut gefallen hat, insofern sehe ich keinen Grund, irgendetwas zu bedauern oder zu relativieren. Wer mir dennoch die Kompetenz absprechen will, kann das gerne tun, ich bin nun mal kein Profi-Rezensent und auch nicht der Meinung, die allein seligmachende Wahrheit zu kennen. In die übrige Diskussion habe ich mich gestern Abend bewußt nicht eingemischt, sonst heißt es gleich wieder, man würde sich bei Eulen-Autoren einschleimen - das ist mir zu infantil.

  • @ Claudia
    Dann siehst du zu wenig.
    Ich denke, daß hier nahezu jede regelmäßig lesende Eule, weiß wer ich bin.
    Ob ich mich dazu nun Babyjane oder Janine Binder nenne, macht keinen Unterschied.
    Aber wie gesagt, dazu muß man sich mit dem Forum auseinandersetzen.


    @Löwin
    Am Thema interessiert... :grin


    @ Voltaire
    Es gibt ja auch zwei Leser, die deine Meinung bestätigen... (deutet auf die erste Seite dieses Freds)

  • Ganz ehrlich?


    Ich betrachte mich als voll und ganz der Zielgruppe entsprechend: Ich lese gerne Fantasy, ich lese bevorzugt über Frauen als Hauptakteurinnen und ich mag Geschichten mit Humor. Ich gehöre allerdings anscheinend zu der Minderheit, der das Buch nicht so gut gefallen hat. Jetzt sind wir zu dritt, oder?


    Der Klappentext von Hexendreimaldrei war total verlockend für mich und dementsprechend hoch meine Erwartungen. Die wurden allerdings nicht erfüllt. Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich keine Rezi über Hexendreimaldrei geschrieben, weil ich hauptsächlich über Bücher schreibe, die ich gut finde. Da die Autorin zudem noch im Forum unterwegs ist, habe ich meine negativen Bemerkungen zum Buch dann wohl für mich behalten.


    Ich muss mich also als eine kleine Wattebällchenwerferin outen. Ich werde an mir arbeiten.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Hmmm.. ich habe jetzt eine ganze Weile überlegt, ob ich mich zu der Diskussion auch äußern soll.
    Dann habe ich mir gedacht: dies ist ein freies Land... also los:


    Ich verstehe die aufkochenden Beiträge, um ehrlich zu sein, nicht.
    Vor nicht allzu langer Zeit habe ich an einer Leserunde mit Autorenbeteiligung (Buch und Autor sind unwichtig) teilgenommen. Dort habe ich deutlich geäußert, was mir nicht gefallen hat. Der Autor (der männliche Artikel soll nichts unterstellen ;-)) Hat auch hinterfragt. Man hat sich darüber ausgetauscht, warum ich das so sehe und wie es von Autorenseite her gemeint war. Das fand ich toll. Der Autor sagt, er hat so gelernt, dass beim Leser eben nicht alles so ankommt, wie es sich der Autor denkt. Und ich habe das Buch besser verstanden, weil ich eben die Rückfrage durch den Autor hatte und das virtuelle Gespräch.


    Als völlig Unbeteiligte kam allerdings für mich hier der Eindruck auf, als hätte der ein oder andere nur darauf gewartet, dass der Autor eine negative Rezi kommentiert und die Parole: "Autoren können schlechte Rezis nicht ertragen" ausgepackt.
    Damit will ich jetzt niemanden angreifen, aber um ganz ehrlich zu sein, fand ich die Beiträge der Autorin jetzt nicht verkehrt. Gerade nach dem Erstlingswerk finde ich es völlig verständlich, wenn sie wissen will, warum wem was genau nicht gefallen hat.
    Genauso interessant ist es ja sogar für mich als neutrales Mitglied der reinen Lesergemeinde, warum sich jemand ein Buch aussucht zu lesen, das eigentlich gar nicht in sein Beuteschema passt.


    Ich habe bisher gute Erfahrungen gemacht, was den Austausch mit Autoren angeht, auch wenn ich mal was Negatives sage. Im Gegenteil, ich freut es, wenn der Autor das nicht ignoriert, sondern darauf eingeht und nachfragt.


    Kurzum, ich verstehe die Aufregung einfach nicht.