Kurzbeschreibung:
Wünschen ist nichts für Anfänger! Das muss auch Olivia erkennen, als ihr Wunsch, den eine Fee ihr so großzügig gewährt, ein kleines bisschen aus dem Ruder läuft. Warum musste ihr Märchenprinz sich aber auch erdreisten, eine andere heiraten zu wollen? Nun ist er ein Frosch, und als sie ihn so vor sich sieht, grasgrün, mit einem Heißhunger auf Fliegen, packt Olivia das schlechte Gewissen. Sie ist entschlossen, die Verwandlung rückgängig zu machen, selbst wenn sie sich dazu mit einem mächtigen Hexenzirkel anlegen muss...
Meine Meinung:
"Hexendreimaldrei" ist der erste Roman der jungen Wiener Schriftstellerin Claudia Toman, wobei eine Fortsetzung bereits fix geplant ist. Das Buch handelt von Magie, von einer übereilten Entscheidung, aber vor allem vom größten Thema schlechthin - der Liebe.
In der Hauptperson Olivia finden sich (nach eigener Aussage) zahlreiche Eigenschaften der Autorin wieder, ohne daß die beiden komplett deckungsgleich wären.
Olivias Märchenprinz allerdings bleibt wenig faßbar, man erfährt nicht einmal seinen Namen auf den 400 Seiten. Der Text besticht vor allem anfangs mit viel Wortwitz, was im Verlaufe der Handlung ein wenig nachläßt, aber immer leise mitschwingt. Warmherzig und charmant wird die Geschichte vorgetragen, bis sie schließlich in einem für mich sehr zufriedenstellenden Ende gipfelt.
Als typisches Frauenbuch würde ich "Hexendreimaldrei" trotz der Grundthematik, der zentralen Ausrichtung auf die Protagonistin sowie dem einen oder anderen eingeflochtenen Klischee nicht bezeichen; es läßt sich durchaus auch von Männern lesen, ohne mühsam zu sein. Besonders aufgefallen ist mir die schöne, stilsichere Sprache; jedes Wort scheint wohlüberlegt gesetzt, ohne daß das Ergebnis im Ganzen dadurch gekünstelt wirkt. Schön auch die Passagen über Katzen und deren Eigenheiten, bei denen wohl jeder stolze Katzenhalter wissend lächeln wird.
Nach soviel Lob abschließend noch ein wenig Kritik: mir persönlich waren die Zufälle im Verlaufe des Buches ein wenig zuviel des Guten, auch wenn damit wohl generell ein gewisser magischer Aspekt betont werden sollte. Außerdem fand ich die Passage über Olivias Warten auf einen Telefonanruf zu ausführlich - die Gute hätte sich ja jederzeit die Nummer wieder besorgen oder den Prinzen einfach an seinem Arbeitsplatz aufsuchen können. Alles in allem ein gelungenes, lesenswertes Werk mit einer sympathischen Hauptfigur, einer angenehm lesbaren Sprache sowie viel Kreativität.