State of Play - Stand der Dinge ( Russel Crowe, Ben Affleck )

  • Story: ( von www.cinema.de ):
    "State of Play" ist ein hochspannender Thriller, am Ende dramaturgisch leicht überzeichnet, aber von einer fast altmodischen Liebe für das geschriebene, gedruckte Wort geprägt. Print lebt!


    Meine Meinung:
    Sehr spannender und keine Minute langweiliger Thriller. :anbet
    Trotzdem ( oder gerade deswegen ) sehr viel geredet wird, bleibt die Spannung durchweg erhalten. Zudem überzeugen die Schauspieler. Für mich ein sehr empfehlenswerter Film.

  • State of Play ist ein spannender, gut gemachter und intelligenter Thriller.


    Der Plot wurde oben ja schon angerissen. Der Film beruht auf einer sechsteiligen britischen Mini-Serie des gleichen Namens, State of Play. Oft ist es ja ein kritisches Unterfangen aus einer Mini-Serie, die mehr Zeit für die Entwicklung des Plots und der Charaktere hat, einen Zwei-Stunden-Film zu machen, im vorliegenden Fall ist dies den Drehbuchautoren und dem Regisseur, Kevin Macdonald, tatsächlich gut gelungen.


    Die Schauspieler sind sehr gut, allen voran Russell Crowe als investigativer Journalist Cal McAffrey, der hier zwar ein paar Kilo zuviel um die Taille hat, aber trotz gelegentlicher Schroffheit des abgeklärten Reporters versprüht sein Charakter Charme. Helen Mirren als grantige Chefredakteurin fand ich auch klasse. Ben Affleck spielte den US-Abgeordneten Stephen Collins auf sehr ernsthaft, er hatte dabei aber teilweise so einen verkniffenen, steifen Zug um den Mund, der auf mich unnatürlich und eben "gespielt" wirkte, während Russell Crowe immer natürlich wirkt.


    Der Plot war spannend und für Thrillerstandard auch recht realistisch. Nur die Schlusswendung (Zitat cinema:) "am Ende dramaturgisch leicht überzeichnet" empfand ich auch so.


    Die Mini-Serie lief schon auf ARTE, dort habe ich sie aber verpasst. Ich überlege, mir die Serie auf DVD zu bestellen, da mich das Original jetzt interessiert, und auch der Vergleich zwischen Film und Serie.


    Sehr empfehlenswert!

  • Die BBC-Miniserie fand ich grandios. Die ist u.a. mit John Simm ("Life on Mars", was in den USA auch nachgemacht wurde). Da ich die UK-Fassung zuerst gesehen habe, war ich vom Film ein wenig enttäuscht, ist ja oft so. Außerdem hatte ich ein Problem mit der "Amerikanisierung" des Inhalts ... Hey, das bin aber nur ich.
    Die Leute, mit denen ich im Film war, waren total begeistert, wollten keine Sekunde verpassen.
    Ist also eine echte Empfehlung!

  • Nach der TV-Serie habe ich mir nun den gleichnamigen Film angeschaut. Und die weise Erkenntnis gewonnen, daß man, wenn man die Kopie wirklich mögen will, diese immer vor dem Original anschauen sollte. Der Film ist toll und hätte ich ihn ohne die Serie zu kennen gesehen, hätte er mir auch weit besser gefallen. So fand ich ihn zeitweise etwas langweilig, was aber natürlich auch darauf beruht, daß ich zumindest in groben Zügen wußte, wohin es geht.


    Sehr gut gefallen haben mir allerdings gerade die Abweichungen, daß sie aus einer Geschichte über Energiefragen mit einem großen bösen Ölkonzern eine über eine große böse Söldnerfirma gemacht haben. Das hat für mich gut funktioniert, weil das Thema in den USA mit ihren Kriegen doch recht aktuell war bzw. ist. Daß ein (britischer) Ölkonzern aktuell sowas wie Feindbild Nr. 1 ist, ist dabei eine interessante Ironie. 2010 hätte der Film (leider) auch damit gut funktioniert.
    Die ständig Paranoia erzeugenden Hubschrauer fand ich auch recht gut, weil man nicht wußte, ob das nun die Bösen sind, oder ob das normal ist über Washington.
    Gut fand ich auch, daß sie dem ganzen mit dem Kontrast zwischen dem gedruckten Wort (älterer, übergewichtiger, schlampiger Cal) und dem Internet (junge, hippe Della) auch einen ganz netten aktuellen Bezug gegeben haben. Sie haben sich da auf jeden Fall was dabei gedacht und das Original hübsch weiterentwickelt.


    Was mir gefehlt hat, war genau das, was mir in der TV-Serie so gut gefallen hat, daß es keine One-Man-Show von Cal war, mit Della als Beiwagerl, sondern eine Ensembleleistung eines größeren Ermittlerteams, bis zur Zusammenarbeit mit der Polizei. Wobei allerdings auch klar ist, daß gerade das den 4 Stunden weniger zum Opfer fallen mußte. Schade, aber verständlich. Dafür haben sie es ganz gut hinbekommen, die andere Beziehung zwischen Della und Cal zu transportieren, zwei, die sich erst zusammenraufen müssen, statt Chefreporter und Assistentin.


    Gefehlt hat mir ebenso der persönliche Faktor, nach 6 Stunden kennst Du Leute einfach besser als nach 2, ist also auch keine Überraschung und vollkommen verständlich.


    Interessant finde ich, daß sie sich hier entschlossen haben, das Verhältnis von Cal und Anna in die Vergangenheit zu legen, was eigentlich das ganze Dreiecksverhältnis mit Stephen in eine andere Richtung schiebt. Ich schätze mal, daß haben sie gemacht, um den Hauptfokus hier auf Cal und Della zu legen.


    Es ist ein guter Film. Daß er mir nicht so übermäßig gefallen hat, war leider einzig und allein meine eigene Schuld. Aber ich war einfach zu neugierig auf den Film.

  • Zitat

    Original von Zoe Beck
    Die BBC-Miniserie fand ich grandios. Die ist u.a. mit John Simm ("Life on Mars", was in den USA auch nachgemacht wurde). Da ich die UK-Fassung zuerst gesehen habe, war ich vom Film ein wenig enttäuscht, ist ja oft so. Außerdem hatte ich ein Problem mit der "Amerikanisierung" des Inhalts ... Hey, das bin aber nur ich.
    Die Leute, mit denen ich im Film war, waren total begeistert, wollten keine Sekunde verpassen.
    Ist also eine echte Empfehlung!


    kann ich nur zustimmen! der film war nicht schlecht, die serie jedoch besser :)