nachdem ich gesehen habe, dass es hier bei den Eulen noch keine einzige O'Brian-Rezension gibt, musste ich einfach *flöt*
Inhalt
Europa zu Beginn des 19. Jahrhunderts: Großbritannien befindet sich im erbitterten Krieg mit Frankreich und Spanien.
Als der junge Leutnant Jack Aubrey auf einem Hauskonzert in Port Mahón, dem Stützpunkt der britischen Mittelmeerflotte, den irischen Mediziner Stephen Maturin kennenlernt, ist es Hass auf den ersten und tiefe Freundschaft auf den zweiten Blick. Eine unerwartete Beförderung verschafft Aubrey das Kommando über die 14-Kanonen-Slup 'Sophie' und er bittet den völlig mittellosen Maturin als Schiffsarzt an Bord. Durch Glück und das seemännisches Geschick Aubreys wird die 'Sophie' zur lebenden Legende der Mittelmeerflotte, erst recht, als es ihrer Besatzung gelingt, die 32-Kanonen-Fregatte 'Cacafuego' zu kapern. Doch wird Fortuna 'Lucky Jack' Aubrey ewig zur Seite stehen?
Über den Autor
(Zitat des Klappentextes)
Patrick O'Brian (geb. 1914), in der Nähe von London geboren, entwickelte bereits während seiner Kindheit eine starke Beziehung zum Meer. Der Übersetzer von Sartre und Colette arbeitete während des zweiten Weltkriegs für den britischen Geheimdienst und ließ diese Erfahrung später in sein schriftstellerisches Werk einfließen. 1969 begann er seine marinehistorische Abenteuerserie um Jack Aubrey und den Schiffsarzt Dr. Stephen Maturin und wurde zum internationalen Bestsellerautor für spannende marinehistorische Unterhaltung. es erschienen 20 Bände, die dem Autor Millionenauflagen in aller Welt bescherten. Im Frühjahr 2000 verstarb der Autor in London.
Meine Meinung
Um es vorweg zu nehmen: Mit diesem Buch hat es Patrick O'Brian auf Anhieb geschafft, in die Reihen meiner Lieblingsautoren aufzusteigen. Die Inhaltsangabe ist eigentlich nicht viel mehr als das magere Gerüst der Handlung. O'Brian schafft es, eine derartig dichte Atmosphäre zu schaffen, dass man wirklich glaubt, sich an Bord eines Kriegsschiffs des beginnenden 19. Jahrhunderts zu befinden und das Knarren des Rumpfes und das Singen des Windes in den Wanten zu hören. Außerdem habe ich selten ein Buch gelesen, das dermaßen lebendige Charaktere enthält. Jede Figur hat ihre Marotten und Ecken und Kanten, was sie in meinen Augen nur noch liebenswerter macht. Vor allem Stephen Maturin habe ich sofort gern gehabt. Wer Alexander von Humboldt in 'Die Vermessung der Welt' mochte, wird auch den Doktor mögen.
Objektiv gesehen ist das Buch vielleicht nicht nach jedermanns Geschmack. O'Brian ist ein eher gemächlicher Erzähler, der sich auch schon einmal seitenlang in seemännischen Details verlieren kann und viele nautische Fachwörter verwendet. es gibt jedoch ein Glossar am Ende des Buches, das dem Verständnis sehr förderlich ist.
Aber was mich unter anderem auch sehr für O'Brian eingenommen hat, ist sein Humor. Ob Situationskomik oder ein paar Zoten unter Seebären - Es gibt immer wieder etwas zu schmunzeln.
In diesem Sinne frei nach der O'Brian-Verfilmung 'Master and Commander - Bis ans Ende der Welt': "For Home! For England! And for the Prize!"
Mit anderen Worten - 10 von 10 Punkten.
Wenn einem das Buch gefallen hat, bleibt bloß ein akutes SuB-Problem: Es folgen noch 19 weitere Bände...