"Schlangenhaus“ von Sharon Bolton ist ein feinsinniger und packender Krimi aus dem Süden Englands.
Die Tierärztin Clara Benning lebt zurückgezogen in einem kleinen Ort in der Grafschaft Dorset. Hauptsächlich und mit viel Hingabe kümmert sie sich um die Wildtiere in ihrem Bezirk. Menschen meidet sie meist; sie schämt sich wegen einer großen Narbe, die ihre linke Gesichtshälfte entstellt. Als einige Bewohner im Dorf von Schlangen attackiert werden, glauben Clara und auch die Polizei zunächst noch an einen Zufall. Als allerdings eine hochgiftige tropische Natter gefunden wird und außerdem Einbrecher ihr Haus heimsuchen, fängt die Tierärztin an, auf eigene Faust zu recherchieren. Bald stößt Clara auf ein Geheimnis, das 50 Jahre in die Vergangenheit zurück reicht und von den Dorfbewohnern eisern verschwiegen wird ...
Mein Fazit:
Wie „Todesopfer“ ist auch Sharon Boltons zweiter Roman „Schlangenhaus“ wieder ein feinsinniger und packender Krimi, der diesmal im Süden Englands spielt. Bolton baut eine komplexe Geschichte auf, die sich mit Schlangenpredigern, dunklen Geheimnissen, mystischen Ritualen, aber auch mit Claras traumatischer Vergangenheit beschäftigt.
Im Besonderen setzt sie sich dem ambivalenten Verhältnis vieler Menschen gegenüber Schlangen auseinander. In der Mythologie haben diese Tiere viele Bedeutungen, vom Sündenfall in der christlichen Religion bis hin zur Schlange im Aesculapstab der Mediziner. Sharon Bolton räumt in ihrem Krimi mit Vorurteilen auf und erzählt viele interessante Details über die Reptilien ohne Beine. Ein fesselnder Krimi aus England.