Daniel Silva
Double Cross. Falsches Spiel
Taschenbuch: 567 Seiten
Verlag: Piper; Auflage: 6., Aufl. (November 2007)
Kurzbeschreibung von Amazon:
Im April 1944 steht in der Normandie die Invasion der Alliierten kurz bevor. Operation Mulberry - so lautet das Codewort dieser streng geheimen Aktion. Catherine Blake, eine perfekt ausgebildete Top-Spionin, wird von der deutschen Abwehr eingesetzt, um das Geheimnis zu lüften. Mit kühler Präzision und brutaler Kaltblütigkeit macht sie sich an die Arbeit.
Über den Autoren (Quelle: Amazon):
Daniel Silva, bis 1997 Top-Journalist des CNN, verbrachte lange Jahre als Auslandskorrespondent im Nahen Osten, in Kairo und am Persischen Golf. Seit dem großen internationalen Erfolg seines Thrillers "Double Cross - Falsches Spiel" widmet er sich ganz dem Schreiben. Übersetzt in mehr als zwanzig Sprachen, gehört Daniel Silva zur ersten Garde amerikanischer Thrillerautoren.
Inhalt:
Nach der Entdeckung von Daniel Silva und seinem Agenten Gabriel Allon im vergangenen Jahr, wollte ich die Serie mit dem ersten Teil beginnend lesen. Leider ist mir meine Unfähigkeit dazwischen gekommen, den richtigen Titel auszuwählen und so landetet Double Cross bei mir.
Doch ich habe es nicht bereut, schon der Klappentext klang definitiv nach meinem Beuteschema: Während die Alliierten im zweiten Weltkrieg die Invasion vorbereiten, beginnt innerhalb der verschiedenen Spionageringe ein atemberaubendes Katz-und-Maus-Spiel. Im Mittelpunkt stehen zwei Charaktere, die gegensätzlicher und doch ähnlicher nicht sein können.
Auf Seite der Alliierten erleben wir Alfred Vicary, einen Universitätsprofessor, der über nicht ganz saubere Methoden zu Kriegsbeginn zum MI5 kommt. Eigentlich ist Vicary Historiker, wird jetzt aber mit der Spionageabwehr betraut, da er unter anderem auch ein alter Bekannter von Winston Churchill ist.
Vicary leistet ganze Arbeit und so ist der MI5 der Meinung, daß sämtliche deutschen Spione entweder ausgeschaltet, verhaftet oder umgedreht worden sind. Über diese Spionageringe versuchen die Engländer jetzt, Verwirrung zu stiften, um den Zeitpunkt und vor allem den Ort der Invasion geheim zu halten.
Womit Vicary und seine Kollegen jedoch nicht gerechnet haben, ist die Gerissenheit eines deutschen Abwehr-Offiziers, Kurt Vogel. Denn dieser hat bereits zu Beginn des Krieges eine absolute Top-Agentin, Catherine Blake, eine Halb-Engländern, in Großbritannien eingeschleust, die dort als Schläfer schon seit über 6 Jahren auf ihren Einsatzbefehl wartet. Und dieser kommt jetzt, im Winter 1944. Ein amerikanischer Ingenieur, Peter Jordan, verwitwet, jung, attraktiv, unterstützt die Briten beim Bau verschiedener Großprojekte für die Invasion. Und auf diesen Jordan wird Catherine jetzt angesetzt. Ziel der Operation: Wo planen die Alliierten ihre Invasionslandung?
Ein raffiniertes Spiel beginnt, bei dem auch der Leser über lange Zeit sehr in die Irre geführt wird. Zwar erlebt man die Geschichte sowohl aus Catherines, als auch aus Alfreds Sicht, doch auch diese beiden wissen längst nicht alles. Erst als sich herausstellt, daß die Deutschen ahnen, daß sie falsche Unterlagen bekommen, beginnt sich der Nebel zu lichten und eine Jagd durch halb England beginnt…
Meine Meinung:
Mir hat es wahnsinnig gut gefallen, die Zeit des Zweiten Weltkriegs liegt mir sowieso, Spionage mag ich auch, ein wenig erinnerte es mich an Philipp Kerrs Berlin- Romane, das Buch hatte eine ähnlich düstere Stimmung. Spannend bis zum Schluß sind die Charaktere glaubwürdig gezeichnet und auch ihre inneren Widersprüche, Zweifel, Hoffnungen und Träume lassen den Leser mitfiebern.
Kritisiert wurde an diesem Buch, daß es einige Parallelen zu Follets "Die Nadel" gibt; ich selbst habe beide Bücher gelesen, muß jedoch sagen, daß die Ähnlichkeiten schon da enden, wo die Figuren anfangen: Der deutsche Spion ist hier eine Frau, kein Mann. Und die Ähnlichkeiten, die sich durch den historischen Kontext ergeben, kann man als Autor nicht einfach nach seinem Gusto verändern, so man einigermaßen sorgfältig recherchiert. Daher entstehen natürlich auch Ähnlichkeiten durch die geschichtliche Einordnung und die damals real existente Welt mit ihren belegten Fakten.
Dieses Buch hat mich jedenfalls nicht davon abgehalten, noch mehr Romane von Silva zu kaufen.
Edit ergänzt noch: Dieses Buch hätte man auch unter historischen Romanen ablegen können, da es jedoch in erster Linie ein Thriller ist, fand ich es hier besser aufgehoben. Und Edit zwei hat einen Link entfernt, der in der Ursprungsrezension ins Blog gehört.