Zerstört-Karin Slaughter

  • Zerstört
    Karin Slaughter
    Originaltitel: Beyond Reach, Übersetzer: Klaus Berr
    Blanvalet
    509 Seiten, 19,95 Euro


    Über die Autorin: Karin Slaughter wuchs in einer kleinen Stadt in Georgia auf und lebt heute in Atlanta. In über fünfzehn Sprachen übersetzt, dominiert sie mit ihren atemberaubenden Thrillern mittlerweile die internationalen Bestsellerlisten.


    Kurzbeschreibung: Die Polizistin Lena Adams ist die einzige Zeugin eines grausamen Mordes – und zugleich die einzige Verdächtige. Chief Jeffrey Tolliver lässt alles stehen und liegen, um seiner gefährlich labilen Kollegin zu helfen. Wieder einmal. Dabei hätte Sara Linton, seine Frau, selbst gerade jede Unterstützung bitter nötig. Als ein weiterer Mord geschieht, wird klar, dass ein skrupelloser Drogenhändlerring auf brutalste Weise lästige Zeugen beseitigt. Doch was hat Lena mit all dem zu tun? Zieht etwa ihr inhaftierter Exfreund Ethan Green sie erneut in den Abgrund? Seine Verbindungen reichen weit aus dem Gefängnis heraus – und weiter in ihr eigenes Leben hinein, als Sara und Jeffrey es sich in ihren schlimmsten Alpträumen vorstellen können…


    Meine Meinung: Schon der Einstieg in diesen neuen Thriller um das Paar Sara Linton und Jeffrey Tolliver beginnt mit einem grausigen Mord, und zeigt, dass dieses Buch nichts für schwache Nerven ist. Lena Adams ist direkt dabei, als ein Mensch auf schlimmste Art und Weise getötet wird. Lange lässt Slaughter die Leser im Unklaren, welche Rolle Lena in diesem Mordfall spielt.


    Jeffrey und Sara sind in die kleine schäbige Stadt gekommen, um Lena zu helfen, doch die ist auf der Flucht vor der Polizei, die sie als Zeugin und Verdächtige vernehmen will. Irgendetwas ist merkwürdig in diesem Ort. Bestechung und Korruption sind in dieser Stadt ebenso an der Tagesordnung, wie Lügen und Gewalt und so ist auch schon bald das Leben aller in Gefahr, die sich zu sehr für den Mordfall interessieren.
    Die Autorin schafft eine düstere Stimmung, und sorgt für latent vorhandene Spannung, ihr gelingt es glaubhaft, eine gewisse Trostlosigkeit zu erzeugen, die das gesamte Buch über anhält. Abgesehen von vielen Rückblicken in die Kindheit von Lena, die im Laufe der Zeit immer mehr über ihre Vergangenheit erfährt, wird sehr viel auf die Beziehung zwischen Jeffrey und Sara eingegangen. Mir persönlich war das etwas zuviel, zu langatmig und zu deprimierend aber das ist sicherlich Geschmackssache.


    Mein Fazit: Ein spannender und gut geschriebener Thriller, der mich aufgrund seiner Langatmigkeit aber nicht völlig überzeugen konnte. Für Slaughter-Fans allerdings ein Muss.
    Noch ein kleiner Tipp – Dies ist ein Buch bei dem man auf gar keinen Fall mal eben auf die letzten Seiten vorblättern sollte, sonst ist der Lesespaß "zerstört"...

  • Eskalina : Da muß ich Dir zustimmen! Ich lese karin Slaughter wirklich gerne, aber so langsam überzeugt sie mich einfach nicht mehr hundertprozentig. Die Handlung zieht sich und irgendwie läßt sich für mich kein Fortschritt erkenne. Zumal mir eine der Hauptfiguren - lena - jetzt wirklich sehr auf die Nerven geht. Und so sehr ich auch unerwartete Wendungen schätze - in jedem Buch dreht Frau Slaughter die Vergangenheit ihrer Hauptfiguren wieder. Irgendwann weiß man gar nicht mehr, mit wem man sich da eigentlich befasst.
    Zudem der scheußliche Cliffhanger am Ende des Buches- ich bin mir noch nicht so richtig sicher, ob ich das nun ganz toll oder ganz furchtbar finden soll. *grummel* Eines muß ich auf jeden Fall - das nächste Buch aus der Reihe lesen, nur damit ich weiß, wie es weitergeht. Zumindest das hat die gute Frau wieder geschafft.

  • Ich habe es grade zugeklappt und bin einfach nur wütend, fürchterlich wütend. Frau Slaughter hat das Unverzeihliche getan - und dafür habe ich nun wirklich kein Verständnis. Auf ihrer Website bittet sie ihre Leser um Entschuldigung und versucht ihre Gründe dafür darzulegen, sorry, aber das verzeihe ich nicht und kann es auch nicht verstehen. Das letzte Kapitel war hier überflüssig wie nur irgendwas - und ein Cliffhanger ist es ja eigentlich auch nicht, wenn man sich die Inhaltsangabe von Genesis, dem nächsten Buch durchliest. Für mich ist die Autorin jetzt erstmal gestorben, das muss ich mir wirklich überlegen, ob ich noch mal ein Buch von ihr in die Hand nehme.


    Das Buch - naja, sie hat schon bessere geschrieben. Lena ist hier eindeutig die Hauptperson. Wie auch vorher schon handelt sie immer wieder unvernünftig und unverständlich - als Polizistin sollte sie doch so einiges wirklich besser wissen und nicht so unüberlegt in ihr Unglück rennen. Die Story kam mir ein bisschen an den Haaren herbeigezogen vor und in dem ganzen Buch herrscht eine unterschwellige Aggression. Die Sprache ist recht derb, aggressiv und schlagkräftig, die Charaktere handeln oft ziemlich brutal und asozial.


    Es wird sehr viel über Lenas und Sybils Vergangenheit berichtet, immer wieder gibt es in dem Buch Zeitsprünge und man muss schon sehr genau aufpassen. Man kann das Buch auch ohne die Vorgängerbände lesen, alles Wichtige wird erklärt und aufbereitet -allerdings braucht man danach die Vorgänger auch nicht mehr zu lesen.


    Es ist recht spannend, ich hab es kaum aus der Hand legen können, aber der Schluss hat jedwedes Vertrauen in die Autorin regelrecht zerstört.


    LG
    Patty

  • Zitat

    Original von tinkerbell
    Ich habe es grade zugeklappt und bin einfach nur wütend, fürchterlich wütend. Frau Slaughter hat das Unverzeihliche getan - und dafür habe ich nun wirklich kein Verständnis. Auf ihrer Website bittet sie ihre Leser um Entschuldigung und versucht ihre Gründe dafür darzulegen, sorry, aber das verzeihe ich nicht und kann es auch nicht verstehen. Das letzte Kapitel war hier überflüssig wie nur irgendwas - und ein Cliffhanger ist es ja eigentlich auch nicht, wenn man sich die Inhaltsangabe von Genesis, dem nächsten Buch durchliest. Für mich ist die Autorin jetzt erstmal gestorben, das muss ich mir wirklich überlegen, ob ich noch mal ein Buch von ihr in die Hand nehme.


    Bezieht sich der fett markierte Text auf das letzte Kapitel, das mit dem Cliffhanger? Oder auf etwas ganz anderes, was ich erst verstehe, wenn ich das Buch gelesen habe? :gruebel


    Jetzt bin ich aber richtig gespannt, ob mir das Buch zusagen wird oder ob ich es überhaupt zu Ende lese. "Verstummt" fand ich ja schon schrecklich, was fast alle anderen toll fanden.

  • Hallo, ich habe auch eine Rezi:


    Dass es in Karin Slaughter Thrillern heiß her geht, erwarten wir von ihr. Auch ihr 6. Thriller „Zerstört“ mit dem Ermittlerduo Sara Linton und Jeffrey Tolliver bietet in einer packend erzählten Story brutale Morde, faschistische Skinheads, korrupte Beamte und jede Menge Drogen.


    Aber sie geht auch einen Schritt weiter. Slaughter prangert nicht nur die zum Teil erbärmlichen Lebensumstände im verarmten ländlichen Süden der USA an, sondern sie beschreibt auch das morbide und völlig ungerechte Gesundheitssystem des Landes. Und natürlich flechtet sie auch das Privatleben ihrer Protagonisten in die Geschichte ein. In „Zerstört“ geht es hauptsächlich um die Vergangenheitsbewältigung der Polizistin Lena Adams.


    Der Thriller ist ähnlich wie ein zeitversetzter Kanon geschrieben. Die beiden parallel laufenden Storys - die eine, in der die drei Tage vorher spielenden Ereignisse erzählt werden, in die Lena verstrickt ist, und die andere, in der Sara und Jeffrey versuchen, Licht in die mysteriösen Ereignisse und Verschwinden Lenas zu bringen - fügen sich in einem fulminanten und überraschenden Finale zusammen.


    Für Karin Slaughter - Fans ist „Zerstört“ ein Muss, für alle Anderen ist es eine gute Gelegenheit, in Sara und Jeffrey’s packende Fälle einzusteigen.

  • Wiggli , es wird unterschwellig schon im ganzen Buch auf das letzte Kapitel hingearbeitet - aber man muss schon bis zum Ende lesen. Und es ist eigentlich kein Cliffhanger wie es z.B. Frau Jackson gerne bringt, die dann auf ein neues Buch hinweist. Es ist nur ein völlig überflüssiges Kapitel mit einer Entscheidung von Frau Slaughter, die ich in keinster Weise verstehen kann - und schon gar nicht die Art und Weise.


    LG
    Patty

  • Danke für die Erläuterung, tinkerbell. Dann muss ich das Buch wohl recht bald lesen, um mir eine eigene Meinung zu bilden und um zu wissen, worauf du anspielst. :wave

  • Das Buch beginnt gleich mit einem ziemlich brutalen Mord, und als Leser wird man von Beginn an in die Geschichte hineingezogen. Die Kapitel wechseln sich je nach Sichtweite ab- man erfährt abwechselnd, was Sara und Jeffrey und was Lena denken und tun. Trotzdem hatte ich das Gefühl, hier werden beliebte Thrillerelemente wahllos herangezogen und zu einer Story vermantscht, die Originalität hat mir gefehlt. Auch gingen mir die Protagonisten teilweise auf die Nerven, da ihre Handlungsweise doch sehr vorhersehbar war und sie ihren Klischeebildern (der heldenhafte Jeffrey, die sture Lena,..) treu blieben. Ich hätte mir eine Weiterentwicklung der Hauptprotagonisten gewünscht. Andererseits fesselt die Story trotzdem der Protagonisten wegen, schließlich verfolgen Serien-Leser wie ich sie ja schon seit einigen Bänden. Die Auflösung der Geschichte war nicht der Reißer, aber ok, hier hat mich nur ein Details aus dem Privatleben gestört, und zwar:


    Nach der Auflösung kommt auf der letzten Seite noch einmal eine Wendung, die auch die nächsten Bücher prägen wird... und die mich nach dem Lesen sehr verärgert zurückgelassen hat. Dies zwar auch wegen der Wendung selbst, die aber noch verständlich wäre... aber manche Dinge kann man nicht einfach auf einer Seite - noch dazu der letzten - ansprechen, und das war es dann. Als Leser fühle ich mich da schon ein wenig vera*****. Deshalb weiß ich nicht, ob ich die weiteren Bände der Serie lesen möchte, auch wenn mich die "Fortsetzung" schon interessiert.

  • Ich habe den Roman heute beendet und muss gestehen, dass ich am Ende geweint habe, obwohl ich vorher schon einmal auf die letzten Seiten geschaut hatte, nachdem ich einige Anmerkungen darüber gelesen hatte und auch Karin Slaughter's Aussage selbst dazu auf ihrer Homepage.


    Wer die anderen Bücher rund um Sara, Jeffrey und Lena gelesen hat, ist mit der Geschichte von ihnen bereits sehr gut vertraut, aber auch Leser, die Karin Slaughter erst durch dieses Buch für sich entdecken wollen, können problemlos einsteigen, da sie durch die Rückblenden der Autorin alles wissenswerte über die drei Protagonisten erfahren.

    "Denn dann hätte ich wohl Hoffnung haben dürfen, eines Tages doch noch deine Liebe zu erringen. Aber auf Unglück und einem gebrochenen Herzen lässt sich selten ein dauerhaftes Glück gründen, wie ich mir gesagt habe."

  • Ich habe "Zerstört" letztes Wochenende gelesen.


    Wer es noch nicht kennt, sollte jetzt hier besser nicht weiter lesen ...



    "Zerstört" ist sicherlich nur etwas für Fans der bisherigen Bücher von Karin Slaughter.
    Wer wie ich die Sara Linton und Chief Tolliver Reihe gelesen hat, der wird sich auch hier gut zurecht finden. Doch ohne das Vorwissen aus den anderen Büchern kann ich mir das nur schwer vorstellen. Es ging so sehr ins Detail, gerade was die schwierige Beziehung zwischen Lena und Jeffrey oder auch Lenas Haltung gegenüber Hank betrifft.
    Mir hat auch dieser neue Band der Reihe gut gefallen.
    Besonders das Thema (wachsende Neo-Nazi Szene und kriminalisierter Drogenhandel) fand ich diesmal sehr interessant!


    Unerwartet fand ich diesmal den Erzählstil, da der Ablauf nicht in chronologischer Reihenfolge ist, sondern teilweise aus Lenas Perspektive in umgekehrter Reihenfolge zum übrigen Geschehen erfolgt. Hat aber insgesamt immer ganz gut gepasst und den Überblick habe ich auch nicht verloren. ;-)


    Was das Ende betrifft, so bin ich da auch nicht überglücklich mit, aber ich bin doch gespannt, was Frau Slaughter daraus macht.
    Auf ihrer Website macht sie ja ganz große Ankündigungen.


    Ich freue mich trotz allem auf das nächste Buch der Reihe!
    :-)

  • Hab gerade das Buch beendet...und bin sofort zum PC gestürmt, ob auch hier im Forum die Leser genauso entsetzt sind wie ich...
    Ich sehe...Ich bin nicht allein mit meiner Meinung...


    Karin Slaughters neustes Werk ist diesmal etwas zäh geraten, aber trotzdem konnte ich es nicht aus der Hand legen...
    Aber das ENDE!!! :fetch

  • Ich habe das Buch bis jetzt noch nicht gelesen und lese ansonsten Karin Salughter gerne.
    Wenn das Buch aber so eine Entäuschung ist werde ich erstmal etwas abwarten und etwas anderes lesen.


    Werde es mir dann zu einem späteren Zeitpunkt kaufen und lesen.


    Bin aber jetzt trotzdem neugierig. :cry


    Setze es einfach mal auf meine Wunschliste.

    Der Sinn des Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab. :grin


    :lesend Elfenzeit-Merlins erwachen von Cathrin Hartmann

  • Ich muß sagen: am Anfang war ich genervt. Diese düstere, verfallende Kleinstadt und die Probleme von Lena Adams waren so gar nicht mein Fall. Nun hat mich Lena Adams allerdings auch schon die ganze Bücherserie hindurch extrem genervt. :rolleyes
    Sehr sympathisch war dagegen der Handlungsstrang um Sara und Jeffrey, die beiden Königskinder. Die Gesamthandlung wurde zunehmend interessanter und das Ende hat es einfach in sich. Leider ging dabei Saras Geschichte (die von einem Elternpaar verklagt wurde) etwas unter.


    Ein am Anfang sehr zäher Roman mit einer düsteren Atmosphäre, in die man gar nicht eintauchen möchte und einer unsympathischen Hauptfigur. Das letzte Kapitel passte dann so gar nicht hinein, da dort die ganze Atmosphäre eine andere ist. Was den "Schlusseffekt" angeht: Man kann geteilter Meinung darüber sein, es ist auf jeden Fall ein Ende, das man keineswegs verraten darf, sondern selbst lesen muß.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Ich habe diesen band um Lena, Jeffrey und Sara wieder gerne gelesen. Ich fand ihn auch spannend, auch die Rückblenden, die mich nun die vieln Vorgängerbände besser verstehen lassen.
    Das Thema Neonazismus fand ich hier im Hintergrund sehr passend, vor allem auch die Bedrohung, unter der da ein ganzer Ort lebt.
    Aber wie viele andere Eulen hier auch:
    Das Ende ist für mich ein absolutes Haschen nach Dramatik. Und da ich mich bei Serien immer wieder freue, mit den Protagonisten alte Bekannte zu treffen, hat mir das Ende eine unruhige Nacht verschafft.


    Jaune


    PS: Ich würde empfehlen, die anderen Bände vorher zu lesen!

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Meine Meinung


    Dieser Roman ist 6. Fall der Grant-Country-Serie. Wieder einmal steht Lena im Mittelpunkt, was schon häufiger der Fall war. Abwechselnd wird aus ihrer Sicht die vergangenen Geschehnisse und dann wieder aus der Sicht von Sara die Gegenwart erzählt. Es ist düster und hat Längen, jedoch fand ich es gut. Es gefiel mir deutlich besser als das letzte Buch der Autorin „Verstummt“, so dass ich diese Serie weiter lesen werde.
    Es geht mehr um die Privatprobleme der Protagonisten als um die Aufklärung des Falles. Wenn ich diese Serie nicht schon so viele Jahre lesen würde und mich das nicht auch interessieren würde hätte ich wohl abgebrochen.


    Das Ende hat mir gefallen, für mich war es passend. Die Serie bekommt eine neue Wendung. Ich habe auf der offiziellen deutschen Autoren-Homepage den Brief der Autorin an ihre Leser direkt im Anschluss an das Buch gelesen und kann nachvollziehen, warum die Autorin diese Wendung gebracht hat. Für mich war sie okay, alles andere wäre mir schon fast zu kitschig gewesen. Leider ist wohl das Zusatzkapitel nicht auf deutsch übersetzt worden, dieses gibt es anscheinend auf der offiziellen englischen Homepage.