Jane Austen - Stolz und Vorurteil

  • Klar ....


    Eva Mattes beherrscht das Lesen - gute Aussprache usw. - und immer gute Vorlagen - (bisher)


    eine Gekürzte Version der Sturmhöhe (war für mich die Möglichkeit zu prüfen, ob ich ein Buch so voller Hass lesen würde) zusammen mit einem Mann - da kann man sehr gut zuhören.


    In der Brigitte-Edition I hat sie 'Nirgendwo ist Poenichen' gelesen - Das ist günstig - vom Preis, und wenn Dich der Inhalt interessiert (Flucht vor den Nazis und Wiederaufbauzeit) ist es sehr gut.


    Sie liest auch die Patmos-Version von Jane Eyre (ist/war) Tatortkommissarin.


    Hier würde ich jedoch die Version von Sophie Rois vorziehen, weil sie lebendiger ist. EM ist eher eine ruhigere Vertreterin der Sprecher, nicht langweilig, aber niemals überinterpretierend. Vielleicht macht sie das als Sprecherin für Klassiker so gut!


    Für diese teueren Hörbücher, würde ich mich mal in den Bibliotheken umhören.


    Und Eva Mattes kennst Du bestimmt ... als Kinderstimme - denn sie hat in Pipi Langstrumpf und Lassie gesprochen. (siehe Wikipedia z.B.)

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

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  • Stolz und Vorurteil ist für mich ein Buch,das man gelesen haben MUSS!Ich hab es mir voriges Jahr in Berlin gekauft,weil ich schon viel davon gehört hatte und der Film in die Kinos kam und ich war begeistert von diesem Buch!Inzwischen hab ich es schon dreimal gelesen und kann mich immer wieder von neuen dafür begeistern.

  • Nachdem mich der Film so begeistert hat, habe ich es mir nicht nehmen lassen, auch das Buch zu lesen.


    Da ich zuerst den Film gesehen habe, gab es beim Lesen oft "Aha, interessant" Effekte. Ich musste zum Beispiel immer schmunzeln, wenn die Charaktere im Buch Sätze gesagt haben, die im Film anderen in den Mund gelegt worden sind.


    Bei einigen Charakteren war ich erstaunt, dass sie im Film anders dargestellt wurden.
    Da wäre einmal Caroline Bingley. Im Film empfand ich sie als kultivierte Lady und konnte nicht einmal beurteilen, ob sie intrigant ist, oder nicht. Im Buch ist eindeutig herausgearbeitet, dass sie intrigant und sehr selbstsüchtig ist, und dazu nicht gerade die Hellste.
    Und Miss Lucas. Im Film kommt sie viel netter und sympathischer herüber, nicht so berechnend.
    Selbst Lizzy kommt im Buch nicht so „fröhlich frech“ herüber, wie im Film.
    Ich bewundere ja immer, wie sie es schafft, frech zu sein, ohne gegen die Etikette zu verstoßen.


    Dafür hat der Film andere Charaktere, wie Mister Bingley, Jane und vor allem Mister Collins sehr getreu wieder gegeben.


    Ich weiß jetzt, warum im Film nie der Name von Mr. Darcy genannt wird, Fitzwilliam ist einfach schlimm. *lach* Da klingt Mr. Darcy viel romantischer. Der Film-Darcy kam für mich sensibler herüber als im Buch, dafür gefiel mir im Buch, dass seine Selbsterkenntnis dargestellt wurde.




    Zum Buch:


    Nachdem ich soviel Lob über Jane Austens Schreibweise gehört habe, war ich doch etwas verwundert. Vielleicht muss man das englische Original dafür lesen, in meiner deutschen Ausgabe fand ich die Sprache jedenfalls nicht feinfühlig. Also, nicht in dem Maße, in dem ich es erwartet hatte. Ich hatte mehr Zauber in den Worten erwartet, dabei empfand ich sie relativ nüchtern und immer ein bisschen distanziert zu den Gedanken der Charaktere –Außer am Ende. Jane Austen hat auf jeden Fall ihre Stärke in den Dialogen, diese haben auch Gefühle vermittelt, vor allem die Dialoge zwischen Lizzy und Jane.


    Ich muss zugeben, dass ich die erste Hälfte des Buches etwas schwach fand, erst in der zweiten Hälfte entwickelt sich die Spannung, bei der man unbedingt weiter lesen möchte.


    Aber aus irgendeinem Grund habe ich so ein Nachgefühl, wenn ich an das Buch denke, das mir sagt "Es war ein gutes Buch." Es muss also doch das gewisse Etwas gehabt haben.



    JAss :keks

  • @ JASS
    Welche Ausgabe hast du denn gelesen? Ich kenne leider nur die Reclam-Ausgabe, deren Übersetzung ich allerdings sehr elegant und gleichzeitig witzig fand.
    Wenn ich die Konventionen des damaligen England richtig verstanden habe, wurden Männer immer mit dem Nachnamen angeredet (selbst Eheleute sprachen sich mit Mr. oder Mrs. an, vgl. die Bennets). Nur jüngere Geschwister wurden auch mit dem Vornamen angesprochen. So ist Jane Miss Bennet und Lizzy Miss Elisabeth Bennet. Wahrscheinlich gilt das Gleiche auch für Männer. Denn in "Emma" heißt der ältere Bruder Mr. Knightley und der jüngere Mr. John Knightley. Zumindest erkläre ich mir das so...

  • Ich hab grad von meinem vater vernommen, dass die jüngste filmfassung mit Keira Knightly in der antrags-szene aus der 1940er fassung übernommen ist, und so gar nicht im buch steht - ihr fehlen hatte mich in der buch-treueren BBC-serien-fassung verwundert, denn ich konnte mich an das buch nicht mehr so genau erinnern.
    Der ungalante antrag und die zurecht wütende reaktion darauf ist doch die brillianteste szene, und gibt die beste gelegenheit die charaktere aufeinander prallen zu lassen.
    Jetzt muss ich glatt das buch nochmal lesen.
    Naja, schadet nicht.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Meine Meinung:


    Pride and Prejudice gehört ohne Frage zu den Klassikern der romantischen englischen Literatur, deshalb waren meine Erwartungen an das Buch auch sehr hoch. Doch die Geschichte um fünf Schwestern, deren oberstes Ziel nach Anleitung ihrer Mutter es ist, standesgemäß oder noch besser in einen höheren Stand einzuheiraten, konnte bei mir keine Begeisterungsstürme auslösen. Die ganze Handlung dreht sich nur ums Heiraten, und es ist als echter Glücksfall zu bezeichnen, wenn bei der Verbindung auch noch Liebe im Spiel ist. Die Figuren sind natürlich alles Kinder ihrer Zeit, die Frauen bis auf die Hauptfigur Elizabeth vor allem demütig, bewundernd und auf einen tollen Haushalt aus, was aus heutiger Sicht trotz erfrischender Sprache ziemlich ermüdend ist. So erschienen mir die Figuren alle recht eindimensional, zu keiner konnte ich eine rechte Beziehung aufbauen, bei manchen, z.B. der Mutter war ich dankbar um jede Seite, auf der sie nicht auftauchte.


    Schade, mehr als solide Unterhaltung war dieser Ausflug in die Welt Jane Austens leider nicht für mich.

  • Zitat

    Original von Chochma
    @ JASS
    Welche Ausgabe hast du denn gelesen? Ich kenne leider nur die Reclam-Ausgabe, deren Übersetzung ich allerdings sehr elegant und gleichzeitig witzig fand.


    Ich habe diese Ausgabe gelesen. :wave


    Ich wusste gar nicht, dass es eine Reclam-Ausgabe gibt. :wow



    JAss :keks

  • Ich hab auch diese Ausgabe gelesen und fand es sehr interssant zu sehen was alles für den Film geändert wurde...
    Weil ich den Film als erstes gesehen habe war das schon spannend.
    Mr Darcy wurde in der neusten Verfilmung übrigens von Matthew MacFaden gespielt...

    Zur Zeit in Arbeit:


    Smorrebrod in Napoli - Sebastian Schnoy
    A Star called Henry - Roddy Doyle

  • Ich bin über dieses Buch vor allem wegen des Films "Email für dich" gestolpert (ich fands so putzig als Meg Ryan davon geschwärmt hat). Da ich durchaus auch eine Vorliebe für "alte" Sprache habe, dachte ich mir, ich werf mal einen Blick in eines der englischen PDFs (danke fürs posten :anbet ). Und ich muss gestehen, ich bin begeistert. Hab gerade mal bis zur Mitte von Kapitel 6 gelesen ("Keep your breath to cool your porridge" herrlich!!) und es steht fest: Ich muss das in Papierform haben! Hoffentlich bekomme ich es schnell genug, bevor ich im Datenformat zu Ende bin. Wenn ich es durch hab, muss auf jeden Fall auch der Film her (ne Freundin wollte den eh schon länger mal mit mir kucken).


    Edit: So, ich habs jetzt bestellt. Dieses ist es geworden:

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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  • Jaaa, ich freu mich schon drauf. ^^
    Gerade wurde es verschickt, dann krieg ich es normalerweise morgen auch schon. Hab gerade erst beim Search Inside von Amazon entdeckt, dass es in meiner Ausgabe wohl auch genug Zusatzinfos gibt:

    • Introduction
    • Note on the Text
    • Select Bibliography
    • A Chronology of Jane Austen
    • Appendix A: Rank and Social Status
    • Appendix B: Dancing
    • Textual Notes
    • Explanatory Notes


    Ich schätze, damit bin ich dann echt gerüstet. :-]

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • MagnaMater


    Ursprünglich hatte ich auch nach dem Penguin Book gesucht. Aber das war ja so ewig teuer. :wow Ich kenn die so für 2 - 3 Euro und bei Ama kostete das fast 10 Euro. Bin bei der Oxford-Ausgabe hauptsächlich gelandet weil es halbwegs preisgünstig und auf Lager war. Das mit dem Anhang ist Bonus aber natürlich sehr vorteilhaft, wenn man überlegt, dass das jetzt schon fast 200 Jahre her ist. Logisch, dass da die Sitten und Gebräuche der einen oder anderen Erklärung bedürfen.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Ich habe eine ganz alte Version gelesen (im Original). Es war zwar wunderschön aber sehr schwer zu lesen. :lache


    Inzwischen gibt es ja verschiedene Verfilmungen. Ich habe eine DVD zu Hause und im Fernsehen eine andere Version gesehen.


    Übrigens in dem Film "Haus am See" liest die Hauptdarstellerin auch Jane Austen (Verführung).

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Es ist vollbracht. Nachdem ich das Lesen von "Pride und Prejudice" für eine Leserunde unterbrechen musste, konnte ich heute das Buch beenden. Und ich liebe es. Es gibt einfach so viele wunderbare Charaktere, Eigenheiten und Wortgefechte. Wenn ich nur an Mr. und Mrs. Bennet oder Mr. Collins denke, könnte ich laut loslachen. Auf der anderen Seite sind diese Charaktere nicht nur eindimensional, wenn z.B. gegen Ende die Frage aufgeworfen wird, ob eine Ehe die so ungleich ist wie die der Bennetts, trotz allem Unterhaltungswertes für den Leser, überhaupt jemals glücklich gewesen sein kann. Elizabeth ist eine sehr sympathische und glaubhafte Identifikationsfigur, ich mochte sie auf Anhieb. Jane ist eine so gute Seele, dass man sie manchmal um ihre Sicht der Dinge beneidet, manchmal aber auch schütteln möchte, damit sie endlich die Warheit erkennt (Aaargh! Stirb Miss Bingley!!!). Lydia fand ich am Anfang noch ganz amüsant, wenn auch nervig. Wer hätte gedacht welches Unglück ihre Ausgelassenheit und das fehlende Taktgefühl der Mutter den zwei ältesten Töchtern bereiten würde? Und zuguterletzt natürlich... der unvergessliche Mr. Darcy. Ich weigere mich, irgendetwas über ihn zu sagen, es könnte ihm nie gerecht werden.


    Mit dieser Geschichte taucht man ein in eine völlig andere Welt. Eine Welt, die dominiert wird von Standesdünkel und Dingen wie Art der Kutschen und Anzahl(!) der Fenster. Ich bin sehr froh, die Explanatory Notes im Anhang gehabt zu haben, sonst wären mir sicher viele der Feinheiten im Benehmen und Ausdruck von Reichtum der damaligen Zeit entgangen. Gute Sitten und Benehmen wurden über alle Maßen geschätzt und ein Disput konnte noch so freundlich klingen und in Wirklichkeit erbittertsten Hass und Abscheu als Hintergrund haben. Ich glaube ich hätte da nicht lange überlebt, soviel Selbstbeherrschung nenne ich leider nicht mein eigen.


    Mir ist an zwei Stellen explizit aufgefallen, dass Jane Austen vermieden hat dort die wörtliche Rede einzusetzen und stattdessen einfach eine Beschreibung der Vorgänge verwendet hat:


    Am Anfang hat mich das etwas gestört, aber in einem Begleittext habe ich eine einleuchtende Erklärung gefunden: In den gesprochenen Sätzen wimmelte es nur so von Lügen, Halbwahrheiten und falsch interpretierbaren Dingen. Allein durch die objektive Beschreibung konnte die vollkommene Wahrheit gewährleistet werden, und zudem kann sich so jeder die genaue Wortwahl aussuchen.
    Also damit kann ich leben. :-]


    Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass ich, etwa bei der Hälfte der Lektüre angekommen, den 6-Teiler der BBC von 1995 zusammen mit einer Freundin (der die DVDs gehören) angesehen habe. Seitdem kann es keinen Zweifel mehr geben: Colin Firth IST Mr. Darcy. Jetzt muss ich zusehen wo ich die englischen DVDs möglichst preisgünstig herbekomme. Immer diese Ausgaben. :cry Ich brauche einen reichen Mann!
    It is a truth universally acknowledged, that a single woman in want of a good fortune must posess a husband. ;-) :grin


    *hat jetzt einen neuen Bildschirmhintergrund*

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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  • Ad Paradise:
    Danke! Iss ja wirklich süss! Der kommt mit in meinen bildschirmschoner!


    Es gibt wirklich ärgerliche charaktere in dem buch, die man gut hassen kann: Ich wollte beim lesen Miss Bingley, Lydia, Wickham und die Mutter sensen. Aber dann fiel mir auf: ohne deren stolpersteine im weg der heldin und ihrer älteren schwester gäbs das buch nicht.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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