George Sand - Jeanne

  • Titel: Jeanne
    Autorin: George Sand
    Übersetzerin: Heidrun Hemje-Oltmanns
    Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv)
    Erschienen: 1993
    Seitenzahl: 370
    ISBN-10: 3423023198
    ISBN-13: 978-3423023191
    Preis: ab 3.24 EUR bei Amazon Marketplace


    „Jeanne“ ist ein Meisterwerk. Lesen Sie das, es ist großartig! Ich neide ihr „Jeanne“, ich könnte „Jeanne“ nicht schreiben.


    So äußerte sich der große Balzac über dieses Buch von George Sand. Erzählt wird die Geschichte der Hirtin Jeanne, die an einem und demselben Tag ihre Mutter und ihr Haus verliert. Erst stirbt ihre Mutter und dann brennt das Haus.


    Drei Verehrer umwerben sehr hartnäckig Jeanne, ein einfaches Mädchen vom Lande. Das tugendhafte Mädchen erhört aber niemanden, hat sie doch ihrer Mutter auf dem Totenbett Keuschheit geschworen und das Versprechen gegeben sich nicht zu verheiraten. Als dann einer der Verehrer über das Ziel hinausschießt spitzt sich diese Geschichte auf sehr tragische Weise zu.


    George Sand hat ein großartiges Buch geschrieben. Das Buch spiegelt sehr genau die gesellschaftlichen Gegebenheiten der damaligen Zeit wider. Unterschwellig übt die Autorin auch Kritik an den damaligen, bestehenden Verhältnissen. Sehr deutlich arbeitet sie die Überheblichkeit und Arroganz der „herrschenden“ Klasse heraus. George Sand gebührt das Lob, dass sie die Dinge bei ihrem realen Namen genannt hat. Sie beschönigt nichts, auch wenn ihre Geschichte vielleicht manchmal ein wenig romantisch verklärt daher kommt, aber immer schildert sie die Dinge so wie sie gewesen sind. George Sand schreibt in einer beeindruckenden Klarheit, einer Klarheit die man bei so manchem zeitgenössischen Autor schmerzlich vermisst. „Jeanne“ von George Sand ist ein weiterer Beweis dafür, dass es niemals schadet, die Klassiker einfach mal wieder zur Hand zu nehmen.


    Offenbar war auch George Sand ihrer Zeit weit voraus. Es ist eigentlich schade, dass wir diese bemerkenswerte Frau nicht auch in unserer Zeit „live“ erleben durften. Aber ihre Schriften entschädigen für vieles. Und eines muss (leider) auch konstatiert werden: So schreibt heute leider niemand mehr.....


    Ein sehr, sehr lesenswertes Buch.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.