Der Orden der Schwarzen Sphinx - Michael White

  • Zum Inhalt
    Eine Mordserie hält die erwürdige Universitätsstadt Oxford in Atem: ein unheimlicher Mörder tötet junge Frauen und entnimmt ihnen jeweils ein anderes Organ, an dessen Stelle er dann Münzen hinterläßt.
    Der Polizeifotograf Philip Bainbridge und seine Freundin Laura gehen der Sache nach und stoßen bald auf eine mysteriöse alchimistische Verschwörung.


    Über den Autor
    Michael White, ehemals Mitglied der Popgruppe „The Thompson Twins“, hat sich bisher vor allem als Autor von naturwissenschaftlichen Sachbüchern einen Namen gemacht. "Der Orden der schwarzen Sphinx" war sein erfolgreiches Debüt als Krimiautor. Mit seiner Frau und seinen vier Kindern lebt er in Perth, Australien.
    (Quelle: Knaur)


    Meine Meinung
    Welch eine grandiose ...







    ... Zeitverschwendung!
    Ich erwarte eigentlich nicht allzu viel von einem Buch, das als Mysterythriller daher kommt, im Grunde nur eines: das ich unterhalten werde. Ich bin dabei durchaus gewillt, meinen gesunden Menschenverstand für die Dauer der Lektüre zumindest auf Sparflamme zu schalten. Ich kann also durchaus damit Leben, dass im 21. Jahrhundert eine mysteriöse Alchimisten-Bruderschaft in direkter Nachfolge Isaac Newtons versucht, den Stein der Weisen zu erschaffen und dafür buchstäblich über Leichen geht.
    Womit ich NICHT leben kann, ist dass ich mir in der Folge seitenlage Google-Recherchen durchlesen darf oder der Autor mir JEDEN EINZELNEN KLICK einer Suche im Bibliothekskatalog aufzählt.
    Die Charaktere sind nahezu austauschbar, da fällt es dann auch nicht mehr ins Gewicht, dass die Journalistin (!) Laura zunächst ernsthaft anzweifelt, dass es 1851 in Oxford bereits Zeitungen gab, ein oder zwei Kapitel später jedoch eine plötzliche Eingebung hat (?) und ihrem Freund gegenüber die Position vertritt, dass es ganz sicher mindestens eine Zeitung gegeben haben muss.
    Schön auch, dass der Autor sein Handwerk versteht und geschickt den Höhepunkt per Deus ex machina löst - das liebt der Leser, weswegen der Autor gleich mehrmals davon Gebrauch zu machen weiß. Mir persönlich gefällt die ganz klassische Situation am besten:
    auf Seite 311 "verfehlte [Laura] nur knapp die rettende Kante und stürzte in die Leere hinein." DRAMA. PANIK. Doch nur 9 Seiten weiter die glückliche Rettung: "Blitzschnell, während Laura noch im Fallen war, packte Philip ihren Arm, klammerte sich am Rand des Lochs fest und half ihr, herauszukrabbeln ..." Das Loch ist übrigens ein "gähnender schwarzer Schlund, dessen Boden unsichtbar blieb", nur so nebenbei bemerkt. Ganz offenbar hat Philip eine gewisse Ähnlichkeit mit Inspektor Gadget, anders kann ich mir diese Meterlangen Arme nicht erklären :pille


    Die Klischees geben sich seitenweise die Klinke in die Hand - der mürrische Polizist, der nach Außen kein Wort über die alchimistische Verschwörung glaubt, dann aber heimlich auf der Internet-Seite nachrecherchiert, der geniale, systemkritische Mathematiker, der jeden Code knackt, die Journalistin, die eigentlich nur Urlaub macht und natürlich den Mordfall untersucht, der undurchsichtige Chefbibliothekar ... :cry


    Da fällt es eigentlich schon gar nicht mehr ins Gewicht, dass die Darstellung des unterirdischen Labyrinthes so authentisch wie ein Indiana Jones-Film wirkt.
    Im Übrigen ist die gesamte historische Handlungsebene, die im 17 Jh. in Oxford spielt, derart lieblos runtergeschrieben, dass Isaac Newton absolut farblos bleibt - im Grunde gilt auch hier - jede Figur ist letztlich austauschbar.



    :bonk Diese Lektüre hätte ich mir wirklich sparen können.


    Fazit: Lasst es bleiben, es lohnt nicht.

  • Ich kann mich der Rezi nur anschließen!
    Vielleicht lag es daran, dass ich schon fast keine Lust mehr auf das Buch hatte, aber das Buch hätte ich mir lieber sparen sollen.


    Das ist so was von langweilig und lustlos niedergeschrieben, ich war echt nur am gähnen. Das fängt schon bei dem 1. Mord an. :rolleyes Danach dann seitenweise langweiliges und dermaßen überflüssiges Blubbblubb, bei dem man sich fragt...ja und? Die Charaktere sind natürlich alle superklug, superhübsch und überhaupt super. Langweilig, langweilig, langweilig.


    Mich hat es am Ende echt nicht mehr interessant, was da los war bzw. worum es in dem Buch geht. Der Autor sollte evt. doch lieber bei seinen Sachbüchern bleiben. :pille :rolleyes