Wenn der Windmann kommt - Antonia Michaelis [10 - 11 Jahre]

  • Kurzbeschreibung
    Patrick und seine Eltern ziehen aufs Land. Patrick ist alles andere als begeistert. Doch in seiner neuen Klasse gibt es ein Mädchen, das nicht nur einen seltsamen Namen trägt, sondern auch ganz anders ist als alle anderen. Pareidolie ist ein Mathe-As, hat ein Supergedächtnis und klettert auf die höchsten Bäume. Trotzdem machen alle Mitschüler einen Bogen um sie. Liegt es daran, dass sie ihre roten Haare immer unter einer Mütze versteckt? Oder daran, dass sie jeden Morgen ein komisches Zeichen in die Tafelecke malt? Patrick geht ihr nach und findet heraus, dass Pareidolie mit ihrer Mutter alleine in einem Haus im Wald wohnt - zusammen mit einer zahmen Krähe. Patrick und Pareidolie werden Freunde, und so erfährt Patrick, dass der Windmann die beiden verfolgt, und sie deshalb so versteckt leben. Doch welches Geheimnis rankt sich um den Windmann, und welches um Pareidolies Mutter? Patrick beginnt nachzuforschen und gerät in ein großes Abenteuer voller Abgründe.


    Über den Autor
    Antonia Michaelis wurde 1979 in Kiel geboren. Ihre Kindheit und Jugend verlebte sie in Augsburg, wo sie im Alter von fünf Jahren bereits anfing zu schreiben. Nach dem Abitur arbeitete sie in Südindien ein Jahr lang als Lehrerin. In Greifswald studierte sie anschließend Medizin, trieb sich zwischendurch ein wenig in Nepal, Peru und Ghana herum, und begann Geschichten für Kinder und Jugendliche zu veröffentlichen. Heute lebt die Autorin mit Mann, kleiner Tochter und 3000 Quadratmeter Brennnesseln in der Nähe der Insel Usedom. Hühner besitzt sie allerdings keine




    Meine Meinung:


    Patrick muss mit seinen neumodernen Eltern in ein Öko Haus aufs Land ziehen, für kurze Zeit.
    Das werden die langweiligsten Wochen seines Lebens,denkt er.
    Er lernt Pareidolie kennen, die komisch ist immer trägt sie einen schwarzen Umhang und eine Baseball Kappe. In der Schule wäre noch ein Platz neben Pareidolie frei, doch Patrick entscheidet sich sich neben Raoul zu setzen. Der fängt auch gleich an über Pareidolie zu erzählen das sie eine Hexe ist.
    Patrick möchte in die Klassen Gäng und versucht trotzdem mehr über Pareidolie zu erfahren. Da sie gemeinsam Bus fahren versucht Patrick hier mit Pareidolie ins Gspräch zu kommen. Doch Pareidolie muss sich konzentrieren im Bus und redet kein Wort, denn sonst kommt der Windmann.


    Pareidolie lässt sich auf Patrick doch ein und es entwickelt sich eine wundervolle Freundschaft und Patrick lernt den Windmann auch kennen.


    Fazit: Allein das Cover muss Beachtung finden. Diese Buch schenkte mir mal wieder mein Mann,der wirklich ein Händchen dafür hat mir solche Bücher zu schenken.
    Wenn der Windmann kommt befasst sich mit einem sehr sensiblen Thema, so glaubhaft für Kinder gemacht das ich es durchaus auch Erwachsenen ans Herz legen möchte.
    Antonia Michaelis hat es geschafft ein "Darüber redet man nicht" Thema in ein wundervolles Kinderbuch zu packen.
    Mehr darf ich leider nicht dazu schreiben,sonst würde ich etwas verraten.


    Absolut lesenswert

  • Gestern habe ich Wenn der Windmann kommt zu Ende gelesen. Ein umwerfend guter Roman. Ein Elfjähriger ist der Ich-Erzähler und anfangs dachte ich noch: Na, wird das jetzt so ein richtiges Kinderbuch? Darauf hatte ich gerade nicht so wirklich Lust. Doch schon auf Seite 3 begann es interessant zu werden und innerhalb kürzester Zeit wurde es immer spannender und spannender, so das ich es in einem durchgelesen habe.
    Was als Spukgeschichte beginnt, wird etwas ganz Anderes. Das Buch hat eine Tiefe, die ich mir in so manchem Roman für Erwachsene wünschen würde. Sehr lebendige, farbenfrohe Beschreibungen sorgen für ein Kopfkino, das auch noch eine Weile in Viellesers Gehirn haften bleibt, doch sie sind nie zu lang, diese Beschreibungen, und so bleibt der Spannungsbogen straff. Die Geschichte handelt von Einsamkeit und Ausgeschlossensein, und den merkwürdigen Verhaltensweisen, die ein Kind auf sich nimmt, wenn in der Familie etwas ganz schief läuft. Aber auch davon, wie Kinder sich gegenseitig helfen können, wie sie sogar die Erwachsenen mitreißen können. Ein wunderbar feiner selbstironischer Humor gibt den richtigen Schuss Leichtigkeit dazu.


    Was wirklich schwer ist, ist, den Ton zu treffen, wenn man als Erwachsener aus der Sicht eines Kindes schreibt und dabei die erwachsenen Leser nicht nerven will. Das ist in diesem Roman so super gut gelungen, einfach zum :anbet. Einerseits ist es immer wieder witzig, zu lesen, wie dieser Junge die Welt sieht und z.B. seine modernen Eltern beschreibt. Andererseits denkt er oftmals erstaunlich klar und scharf, versteht Dinge, die andere vielleicht nicht so verstehen, ist sehr einfühlsam und doch auch von scheinbar magischen Zusammenhängen leicht beeindruckt. Dementsprechend ist auch die Sprache überwiegend so, wie wir es gewohnt sind, also die Sprache der Erwachsenen. Immer nur punktuell kommen dann Sätze, wie sie ein Elfjähriger eben formuliert, und sie sind genau richtig dosiert. Manchmal zum Schmunzeln, manchmal auch traurig, oft einfach nur erzählend. Genauso erlebe ich die Kinder um mich herum, die 10 oder 11 sind - einerseits geistig schon so weit, sehr aufgeschlossen und gleichzeitig so kindlich und verspielt. Ein tolles Alter. Und ein tolles Buch. Ich würde glatt 15 Eulenpunkte geben. Oder 20. Wenn ich könnte. Aber auf jeden Fall gebe ich die Höchstzahl, das ist klar!