Der Schatten einer Liebe – Massimiliano Palmese

  • Rororo Taschenbuch, 2007, 154 Seiten


    Originaltitel: Lámante prolite
    Deutsch von Suse Vetterlein



    Handlung:
    Eine Insel im Mittelmeer - Das Echo einer verbotenen Liebe


    Es gibt Orte, denen man sich nur schwer entziehen kann. Griechenland
    ist so ein Ort. Jedes Jahr treibt es Carlo und Paola zu den Kykladen.
    Doch dieses Mal ist alles anders. Auf der Überfahrt von Brindisi
    begegnen sie der schönen Griechin Anna, die vor Jahren die Geliebte von
    Carlos Vater war. Sie lädt das Paar in ihre Heimat Serifos ein. Auf der
    geheimnisumwobenen Insel überschlagen sich die Ereignisse: Carlo trifft
    Annas Tochter, seine große Jugendliebe, wieder und macht eine
    furchtbare Entdeckung…


    Über den Autor:
    Massimiliano Palmese wurde in Neapel geboren und lebt seit fünfzehn
    Jahren in Rom. Er ist Dramatiker und Lyriker. Für seine Gedichte hat er
    den Premio Eugenio Montale und den Premio Sandro Penna erhalten.


    Meine Meinung:
    Dieser kurze Roman des italienischen Lyrikers und Dramatikers hat zwar durchaus literarische Qualitäten, aber auch einige Schwächen. Carlo und Paula, ein Paar aus Italien machen Urlaub auf einer griechischen Insel. Der normale Urlaub wird aber durchbrochen, als sie die Griechin Anna, einst die Geliebte von Carlos Vater und Annas Tochter, Carlos Jugendliebe, treffen. Ihre Beziehung wird auf eine Probe gestellt.


    Leider mündet diese eigentlich spannende Ausgangsposition nicht in einem psychologischen Profil, sondern plätschert ohne große Aufregung
    vor sich hin.
    Zu den Protagonisten behält der Leser durchgängig eine Distanz, deswegen lässt einen die Liebesgeschichte kalt. Carlo ist zurückhaltend, die anderen Figuren bleiben ohne Tiefe.
    Die „furchtbare Entdeckung“ ist leicht vorauszuahnen und wenig originell.
    Ereignisse „überschlagen“ sich keineswegs.


    Beeindruckende Landschaftsbeschreibungen gibt es leider wenig, auch die angeblich „geheimnisumwobene“ Insel ist bis auf wenige Passagen kaum detailliert beschrieben. Es handelt sich also auf keinen Fall um ein Buch, das zu den großen Romanen der Reiseliteratur gerechnet werden darf.


    Auch sprachlich bleibt der Roman für einen Lyriker erstaunlich nüchtern. Nur selten gelingt es dem Autor Atmosphäre aufzubauen.
    Die wenigen gelungenen lyrischen Sätze stehen wie isoliert da:
    „Ich bin mit dir verbunden, wie zwei Pflanzen, die durch Kreuzung eine neue Frucht hervorbringen, der noch keiner einen Namen gegeben hat.“ S.112)


    Ein Buch, dessen Text auf der Rückseite zu viel oder das Falsche verspricht. Schade!