Flughafenfische von Angelika Overath ist eine liebenswerte kleine Lektüre für die nächste Flugreise.
Tobias ist leidenschaftlicher Aquarist; zurzeit kümmert er sich um das riesige Aquarium im Transitbereich eines großen Flughafens. Elis bekommt keinen Anschlussflug; müde und gelangweilt hängt sie im Transit herum wie in einer zeitlosen Zwischenwelt. Die beiden werden aufeinander aufmerksam und beginnen ein Gespräch, das zunächst nur aus wechselseitigen Monologen besteht. Aber trotzdem entsteht auch ein wenig Vertrautheit, die die Andersartigkeit des Anderen akzeptiert. Und dann sitzt da noch ein älterer Mann isoliert im Nebelkasten, dem gläsernen Raucherfoyer, und schimpft in gedanklichen Monologen über das Leben mit seinen Einschränkungen und über seine misslungene Ehe. Ist es nicht gut, dass ihn niemand hört?
Mein Fazit:
Angelika Overath gelingt mit „Flughafenfische“ eine wundervolle und warmherzige Beobachtung aus der sterilen Welt des Transits, abseits des touristischen Massenbetriebs. Unaufdringlich und etwas melancholisch erzählt sie einen kurzen Abschnitt aus dem Leben ihrer drei Protagonisten. Und auch wenn darin scheinbar nichts passiert, inszeniert sie gekonnt die Auseinandersetzung über die Untiefen des zwischenmenschlichen Auseinander- und Zusammenlebens. Eine liebenswerte kleine Lektüre für die nächste Flugreise.