Andrew Smith - Moonwalker. Wie der Mond das Leben der Apollo-Astronauten veränderte

  • Klappentext
    Eines der unglaublichsten Unterfangen in der Menschheitsgeschichte: die bemannten Apollo-Missionen zum Mond. Wir wissen von diesen faszinierendsten aller Reisen, wie sie ungefähr abliefen, doch was sich damals in den Köpfen der Astronauten ereignete, wie ihr Leben durch diese absolut einzigartige Erfahrung für immer aus der Bahn geriet, war bislang unbekannt.
    Buzz Aldrin, zum Beispiel, wurde zurück auf der Erde von schweren Depressionen heimgesucht und begann zu trinken, Neil Armstrong zog sich völlig zurück und lehrte Luft- und Raumfahrttechnik, Charlie Duke wurde Prediger und Alan Bean malt seitdem den Mond.
    Andrew Smith interviewte die noch lebenden Astronauten. Er zeichnet ihre oftmals berührenden Lebenswege nach und läßt sie von ihrer faszinierenden Reise berichten.


    Von diesem Buch bin ich enttäuscht, ich habe mir mehr erwartet. Andrew Smith plaudert mehr über seine eigenen Erlebnisse und Erfahrungen in Bezug auf die Mondlandung als daß die Astronauten zu Wort kommen; auch das Apollo-Projekt (und die dazugehörige Geschichte) kommt mMn viel zu kurz.
    Mir kommt das Buch wie ein persönliches Tagebuch des Autors vor, gespickt mit den Interviews und seinen jeweiligen Gedanken dazu. Andrew Smith sinniert z.B. lang darüber, warum und wieso er seine Fragen so und nicht anders gestellt hat, und wie er immer wieder versucht, Informationen aus den Astronauten herauszupressen. Teilweise hatte ich den Eindruck, er weiß im Vorfeld schon genau, was er hören wollte. Er springt oft mitten im Absatz in einen anderen Gedankengang, um seine Interpretation des Gehörten zu belegen. Genauso langatmig beschreibt er, wie es zu dem Treffen mit der jeweiligen Person kam. Die Astronauten-Interviews sind interessant zu lesen (wenn auch sehr kurz), aber das drumherum finde ich zu konfus (und teilweise wirr und ohne Zusammenhang geschrieben) und z.T. unnütz.
    In den Missionsbeschreibungen sind einige Schnitzer enthalten (z.B. gab es 10 und nicht nur 9 Gemini-Missionen; Apollo 13 war ursprünglich nicht auf einer freien Rückkehrbahn!) und auch im technischen Bereich (der aber nur kurz angerissen wird) ist auch nicht alles stimmig.


    Fazit: Tolle Idee, aber schlecht umgesetzt. Warum nicht ein Kapitel pro Astronaut, in dem sein Leben geschildert wird und in dem er selbst zu Wort kommt und seine Eindrücke schildern kann? Mich interessieren die Gedanken und Beweggründe des Autors nicht wirklich; dafür hätte ich gern mehr über die Astronauten gelesen.