Ich habe gestern nur noch die ersten paar Seiten gelesen ( hatte starke Kopfschmerzen ) und kann deshalb noch nicht viel zum Buch sagen.
Mal sehen, wie weit ich heute Abend komme.....
Ich habe gestern nur noch die ersten paar Seiten gelesen ( hatte starke Kopfschmerzen ) und kann deshalb noch nicht viel zum Buch sagen.
Mal sehen, wie weit ich heute Abend komme.....
Auf Wolkes Anregung hier nochmal mein "Titelthread". Danke Mrs Bean für deine Gedanken dazu, die fand ich sehr interessant!
Um mir mal die Zeit bis zum Lesebeginn ein bißchen zu verkürzen, habe ich mal über den Titel nachgedacht und finde ihn sehr vielseitig:
- zunächst einmal fand ich den Klang klasse: Die unsichtbaren Stimmen - das hat doch irgendwas, oder?
- dann dachte ich: "Kann doch irgendwas nicht stimmen!?" Stimmen sind ja bekanntlich nicht sichtbar, also auch nicht unsichtbar. Irgendwie ein unlogischer Titel.
- wieder einige Zeit später ist mir eingefallen, dass es doch passen könnte. Und zwar auf Stimmen, die man hört, aber von denen nicht feststellbar ist, wer sie spricht oder woher sie kommen (z. B. Radio).
Ich bin ja gespannt, ob sich dieses "Rätsel" im Buch auflöst. Was denkt ihr über den Titel?
Diesen ersten Abschnitt habe ich heute fast geschafft, fehlen nur noch wenige Seiten, aber ich möchte doch schonmal meine ersten Eindrücke posten.
Die Aufmachung des Buchs hat mich gleich sehr angesprochen, sowohl das Titelbild als auch die innere Gestaltung der einzelnen Kapitel, finde ich sehr schön gemacht. Leider habe ich festgestellt, dass diese Taschenbuchausgabe ziemlich empfindlich ist. Einmal etwas weiter aufgeklappt, und schon hatte ich den ersten Leseknick.
Zum Inhalt kann ich bisher sagen, auch ich hatte leichte Probleme, in die Geschichte hinein zu finden. Am Anfang fand ich die Erzählweise etwas konfus, bedingt durch die recht abrupten Zeitwechsel.
Pajarita ist sehr sympathisch beschrieben, auch wenn ich so meine Zweifel habe, was die Sache von ihrem Verschwinden betrifft. Irritiert hat mich da schon gleich die Beschreibung des Mädchens auf dem Baum. Sie soll ungefähr ein Jahr alt gewesen sein, und ihre Haare reichten ihr bis zur nackten Taille. Abgesehen von der Frage, wie so ein kleines Kind auf einen Baum gekommen ist und wo sie die ganze Zeit seit ihrem Verschwinden verbracht hat, kann ich mir absolut nicht vorstellen, das ein so kleines Kind schon so lange Haare hat. Vermutlich muss ich diese Passage unter "rätselhaft" ablegen. Die magischen Momente kommen in dem Buch jedenfalls nicht zu kurz. Ignazio hat in seiner Jugend schon so allerhand erlebt, was allerdings keine Entschuldigung dafür ist, wie er sich Pajarita gegenüber verhält. Und seine Reaktion auf Pajaritas Erklärung, dass sie arbeitet, fand ich gewaltig weltfremd. Von was hat er denn geglaubt, kann sie sonst ihre Kinder und sich ernähren? Dass sie mit den paar Pesos auskommen konnte, die er ihr geschickt hat, kann er doch nicht im Ernst geglaubt haben.
Sehr gespannt bin ich, ob sich im Lauf der Handlung klärt, wie das Buch zu seinem Titel kam.
Die lange Haare muss man wohl wirklich in die Kategorie "rätselhaft" ablegen. ein Haar wächst pro jahr ca. 15 cm. Bei einem 1-jährigen Kind dürften die Haare also maximal bis zur Schulter reichen. Und auch das nur ganz knapp.
ZitatOriginal von Bouquineur
Die lange Haare muss man wohl wirklich in die Kategorie "rätselhaft" ablegen. ein Haar wächst pro jahr ca. 15 cm. Bei einem 1-jährigen Kind dürften die Haare also maximal bis zur Schulter reichen. Und auch das nur ganz knapp.
@ Klusi und Bouquineur,
nur mal so interessenhalber: Seid ihr generell so kritisch oder macht ihr euch wegen der Teilnahme an der Leserunde mehr Gedanken als sonst?
Ich muss gestehen, dass ich solche "Nebensächlichkeiten" zwar lese, sie aber als gegeben hinnehme und nicht weiter hinterfrage. Vielleicht bin ich zu oberflächlich
Ich bin generell so kritisch, nicht nur in Leserunden. Ich nehme eigentlich nie etwas einfach so hin. Künstlerische Freiheit ist ok, wenn dadurch nicht völlig Tatsachen verdreht werden.
Das mit den Haaren hat mich auch gewundert, muss ich sagen.
Im Gegensatz zu den meisten stört mich die Sexualisierung kaum (so krass ist es mir gar nicht aufgefallen, aber wo ihrs erwähnt...), ich finde, das passt gut. Südamerika, magischer Realismus und Sensualität passt gut zusammen.
Bis jetzt reißt mich das Buch noch nicht mit, was aber nicht heißt, dass es mir nicht gefällt.
Pajarita ist eine sehr starke Frau. Ich fand es sehr mutig, mit einem Mann zu gehen, den man nur seit 3 Tagen kennt.
Und dann auch einen Weg zu finden, alleine so gut zurecht zu kommen.
Mir tut Ignazio, ehrlich gesagt, leid. Er stellt halt fest, dass man vor seinen Dämonen nicht fliehen kann, auch nicht am anderen Ende der Welt.
Natürlich ist Pajarita das "wahre" Opfer seiner Gewalt, dennoch ist es auch für ihn schlimm.
Ich schließe mich Bouquineur an: der Stil ist sehr eigenwillig. Ich finde ihn sehr schön.
Im Großen und Ganzen macht mir das Buch bis jetzt viel Spaß, auch wenn ich nicht so schnell voran kommen, wie ich es mir wünsche.
Der Umschlag allerdings ist wirklich etwas unstabil. Aber ich will mich hier nicht beschweren.
Solche Merkwürdigkeiten wie die langen Haare oder das Verschwinden und Auftauchen sehe ich im Grunde weniger kritisch.
Gerade bei diesem Buch und den Geschehen zum Neujahrstag habe ich es eher in Richtung traditionsreich-ausstaffiertes Erzählen und zudem Ausschmücken geschoben.
Solche 'Wunder' werden doch gern von Generation zu Generation noch um einige Details übertrumpft und wer es gewohnt ist, so zu erzählen, tut das bestimmt immer und da wachsen dann auch mal die Haare ins Unglaubwürdige...
Das mit den langen Haaren habe ich glattweg überlesen. So gehts mir mit vielen "Auffälligkeiten". Allerdings finde ich, solche unlogischen Sachen müssten nicht sein. Noch dazu, da bei Babys Haare ja meist eh erst mal spärlich wachsen.
Wenn mir solche Sachen dann auffallen, bin ich schon kritisch. Allerdings kann ich sie ja normalerweise nicht loswerden und les dann einfach weiter, hier in der Leserunde ist ja eine gute Gelegenheit, solche Dinge dann auch anzusprechen. Von demher wird es mir hier sicher viel eher bewusst.
Die ganze Sache mit dem Mädchen auf dem Baum fand ich auch etwas seltsam. Eine Erklärung oder zumindest eine Möglichkeit hätte dem Buch nicht geschadet. Ich will ja keine Fantasy lesen, sondern eine Roman, der tatsächlich so passieren hätte können. Naja, ich werde mich mal an die "Erklärung" von Edelfeder halten, das ist für mich plausibel
Wie Cookiemonster ist mir die Sexualisierung weniger aufgefallen, mehr das dauernde Sterben von Eltern oder Kindern (da ich selber zwei kleine Kinder habe bin ich in dieser Hinsicht sehr sensibel).
Genauso wie Klusi fand ich das Buch am Anfang konfus. Zu viele Geschichten auf zu kurzen Raum, oder jetzt wirklich zu wissen, wie sie zusammenhängen - das war für mich verwirrend. Zum Glück hat sich dann der Fokus auf Ignazio gerichtet, der momentan noch ganz sympathisch rüberkommt (wenn sich das auch bald ändern wird - aber das weiss ich jetzt nur aus euren Posts). Allerdings hätte ich gern mehr von Pajarita erfahren, von der erfährt man ja im ersten Kapitel nur recht wenig.
Gefühle werden ja kaum im Buch angesprochen, das finde ich auf der einen Seite sehr schade (ich würde gern wissen, wie die Protagonisten fühlen), auf der anderen Seite führt das zu einem ungewohnt distanzierten Erzählstil, der mich dennoch in den Bann zieht. Ich finde den Erzählstil durchaus entspannend, es hat für mich was von einem unterhaltsamen "Plauderton". (Wenn auch die Inhalte alles andere als unterhaltsam und entspannend sind - aber wahrscheinlich war auch die damalige Zeit so).
So, auf zum 2. Kapitel.
Die langen Haare fand ich auch ein wenig irritierend, waren aber noch mehr solche kleinen Künstlerischen Freiheiten...
Bisher gefiel es mir eigentlich nicht wirklich gut...
Bin jetzt im zweiten Teil und da liest es sich schon wesentlich besser!
So, ich bin jetzt auch mit dem ersten Abschnitt durch...
Zuerst mal zum Buch selbst. Bisher sieht meins noch sehr gut aus. Es ist an den Rändern ein wenig angestoßen, das war es aber schon, als ich es ausgepackt habe. Ansonsten kann ich nicht sagen, dass sich irgendeine Art von Macken gezeigt hätte. Ich schleppe das Buch (im Umlibri) aber auch überall mit hin, meins zeigt sich bisher sehr robust und unerschrocken.
Der Erzählstil gefiel mir am Anfang überhaupt nicht, durch die ersten 60 Seiten habe ich mich am Montag eher durchgeschleppt, aber seit sie in Montevideo angekommen sind, nimmt die Geschichte tatsächlich an Fahrt auf und ich beginne mich mehr für die Charaktere und den Schauplatz zu interessieren.
Viele Namen bringen mich auch immer ins Schleudern. Ich lege mir (wenns zu unübersichtlich wird) gerne eine Personenliste an und schreibe dann Eigenschaften, Verwandschaftsverhältnisse, etc. dazu. Für mich ist das ein gutes Procedere, hilft bei fast jedem Buch, wo es viele Personen gibt.
Die Sache mit Pajaritas Haaren ist mir jetzt gar nicht so aufgefallen, mich hat eher stutzig gemacht, dass Pajarita 1899 geboren ist, dann steht auf Seite 52, sie wäre 17 Jahre alt und auf Seite 61 haben wir dann die Jahreszahl 1915. Pajarita kann im Herbst 1915, wo sie mit Ignazio in Montevideo ankommt, bestenfalls 16 Jahre alt sein. Sowas stört mich immer, weil es ja durch einfaches nachrechnen zu verhindern gewesen wäre. Oder aber das Alter gehört zum "Wunder" dazu, dann würde ich diese Sache auch einfach unter der Kategorie "rätselhaft" ablegen.
Das Wunder an sich... Naja... Mir wäre es auch lieber gewesen, wenn der Roman ohne dieses Fantasy-Element ausgekommen wäre, aber direkt gestört hat es mich jetzt nicht. Da habe ich dann einfach drüber weggelesen.
ZitatOriginal von Edelfeder
Solche 'Wunder' werden doch gern von Generation zu Generation noch um einige Details übertrumpft und wer es gewohnt ist, so zu erzählen, tut das bestimmt immer und da wachsen dann auch mal die Haare ins Unglaubwürdige...
Die Erklärung kann ich auch so Finde ich gut.
Die ersten 108 Seiten habe ich jetzt durch. Am Anfang mußte ich mich sehr zwingen weiterzulesen - zu viele Personen, zu viel an Information. Seit Montevideo ist es besser (wobei ich den engl.Titel sehr viel treffender als den deutschen finde). Ignazio finde ich nicht so toll, erst säuft er wie ein Loch, schlägt seine Frau und verschwindet (und das, obwohl sein Großvater ihn vor so einem Verhalten gewarnt hatte). Pajarita wird mir immer sympathischer (die Sache mit den Haaren war mir auch aufgefallen, mein Sohn hatte mit 1,5 Jahren gerade mal Schulterlanges Haar.). Jetzt ist auch der Bruder aufgetaucht - ich bin neugierig, wie es weitergeht!
Auch ich hatte ein wenig Startschwierigkeiten mit dem Buch, die ganzen Wunder haben mich ein wenig überfordert, da ich eigentlich realistische Erklärungen bevorzuge. Pajarita auf dem Baum (ist das nun wirklich das verschwundene Baby gewesen), das lange Haar, das alles fand ich ein wenig seltsam. Aber mittlerweile bin ich ganz angetan, der Erzählstil gefällt mir und ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Pajarita und nun auch mit Eva weitergeht.
Pajerita gefällt mir sehr, wie sie es schafft, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, ist bewundernswert, sie ist so viel stärker als ihr Mann, der es zunächst nicht schafft, seine Dämonen zu besiegen.
ZitatOriginal von Cookiemonster
Mir tut Ignazio, ehrlich gesagt, leid. Er stellt halt fest, dass man vor seinen Dämonen nicht fliehen kann, auch nicht am anderen Ende der Welt. Natürlich ist Pajarita das "wahre" Opfer seiner Gewalt, dennoch ist es auch für ihn schlimm.
Das habe ich auch so empfunden. Ich mag ihn nicht wirklich, aber er verlässt seine Familie nicht zuletzt, um sie vor sich zu schützen. Das war vermutlich die einzig vernünftige Entscheidung, ich hoffe sehr, dass er sich verändert hat.
ZitatOriginal von Lese-rina
Gefühle werden ja kaum im Buch angesprochen, das finde ich auf der einen Seite sehr schade (ich würde gern wissen, wie die Protagonisten fühlen), auf der anderen Seite führt das zu einem ungewohnt distanzierten Erzählstil,
Hier fällt mir auf, wie subjektiv doch die Wahrnehmung ist, ich habe den Erzählstil überhaupt nicht als distanziert empfunden und konnte mit den Personen mitfühlen.
Nun bin ich sehr gespannt, wie es mit Eva als Hauptperson weitergeht. Ich erwarte einen gelungenen Übergang, denn mir gefällt, dass dieser Abschnitt mit Eva aufhört, da kann man sicherlich gut dran anknüpfen.
Was den Titel betrifft, habe ich noch keine genaueren Vorstellungen, wofür er stehen kann. Vielleicht hat es etwas mit der Rolle der Frau zu tun, die in der Gesellschaft nicht viel zu sagen hatte? Aber dafür ist Pajarita eigentlich zu eigenständig.
ZitatOriginal von Mrs Bean
Hat eigentlich jemand eine Ahnung, warum Ignazio nach Montevideo und nicht, wie von seinem Großvater gewünscht, nach New York gereist ist?
So wie ich das verstanden hab, hat er einfach das erste Schiff genommen, das gefahren ist, damit er so schnell wie möglich wegkommt. Erst auf der Fahrt hat er doch gefragt, wo Montevideo überhaupt ist...
Am Anfang hatte ich so meine Probleme mit den vielen verschiedenen spanischen Namen und den vielen kurz angeschnittenen Geschichten zu jedem Namen. Auf der anderen Seite entdecke ich immer mehr, das genau darin die Stärke des Buches liegt. Mir kommt das Buch so vor, wie eine Aneinanderreihung vieler Geschichten. Das fühlt sich so an, als hätte ich zu jemandem gesagt, er soll mir eine Geschichte erzählen. Aber das ist wohl die typisch lateinamerikanische Erzählweise.
Was mich immer noch stört, sind die aprupten Zeitsprünge, da gehen einfach mal so zwischen einem Absatz vier, fünf Jahre vorbei
Die ständige Sexualisierung ist mir auch unangenehm aufgefallen, die Obstsorten dagegen weniger
Auf mich wirkt der Erzählstil auch eher distanziert, ich glaub das liegt auch an den wenigen Adjektiven. Für mich kommt aber schon rüber, was die einzelnen fühlen, auch wenn es nicht konkret so gesagt wird.
Gut gefallen hat mir die Szene, wo Pajarita bei der Heimkehr Ignazios denkt:
O Ignazio, erbärmlicher Mann, erbärmlicher Schuft, du hast eine Frau verlassen - und bist zu einer anderen zurückgekehrt. S 84
Ich finde Pajarita hat in den Jahren ohne Ignazio echt Stärke gezeigt
Obwohl in Hinblick auf Stärke die Frauen im Buch irgendwie alle besser abschneiden als die Männer. Scheint ein ganz typisches Frauenbuch zu sein. Vielleicht ja ganz gut, dass sie das auf der Buchrückseite schon klargestellt haben
Ich bin gespannt auf den 2. Teil.
ZitatOriginal von Königstochter
So wie ich das verstanden hab, hat er einfach das erste Schiff genommen, das gefahren ist, damit er so schnell wie möglich wegkommt. Erst auf der Fahrt hat er doch gefragt, wo Montevideo überhaupt ist...
Jepp, so wird es gewesen sein! Danke!
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Ich habe mir mal noch nicht alle Beiträge hier durchgelesen, da ich den Abschnitt noch nicht komplett gelesen habe.
Die ersten knapp 40 Seiten habe ich nun schon gelesen, aber so richtig schlau werde ich aus dem gelesenen noch nicht. Für mich liest es sich auch nicht wirklich flüssig. Mit den Perspektiven habe ich ein Problem, dann die unterschiedlichen Schauplätze, dann wieder Rückblicke... Wie das alles zusammen passen soll, weiß ich noch nicht so recht. Zum Teil liest es sich wie einzelne Kurzgeschichten, wenn ich ehrlich bin.
Zum Titel: Ich hatte eigentlich gedacht, dass die Originalsprache Spanisch gewesen wäre, aber vorne steht als Originaltitel "The invisible mountain"
Wie man dann "mountain" mit "Stimmen" übersetzen kann oder warum das so gemacht wurde, darauf bin ich mal gespannt.
ZitatOriginal von Klusi
Pajarita ist sehr sympathisch beschrieben, auch wenn ich so meine Zweifel habe, was die Sache von ihrem Verschwinden betrifft. Irritiert hat mich da schon gleich die Beschreibung des Mädchens auf dem Baum. Sie soll ungefähr ein Jahr alt gewesen sein, und ihre Haare reichten ihr bis zur nackten Taille. Abgesehen von der Frage, wie so ein kleines Kind auf einen Baum gekommen ist und wo sie die ganze Zeit seit ihrem Verschwinden verbracht hat, kann ich mir absolut nicht vorstellen, das ein so kleines Kind schon so lange Haare hat.
Die langen Haare fand ich sehr passend. Dass Pajarita im Baum sitzt, ist ja ein Wunder zum Jahrhundertwechsel! Die langen Haare gehören zum Wunder dazu, um ihre zwar noch kindliche, aber doch ausgeprägte Weiblichkeit zu symbolisieren! So sehe ich das zumindest.
Ansonsten gefallen mir die ersten Seiten bisher recht gut. Leider fällt mein Buch schon jetzt fast auseinander!
Eine Sache, die mich dennoch immer wieder stört, sind die an einigen Stellen unpassenden sexuellen Anspielungen. Ich meine damit zum Beispiel die Beeren, die den Duft einer "befriedigten Frau" verströmen, und Ignazio, der so bereit auf etwas ist wie eine Frau mit gespreizten Beinen oder so ähnlich.
Ich bin jetzt erstmal gespannt wie es weitergeht! Leider bin ich ja durch das Lernen etwas langsamer (hat sich aber am Dienstag gelohnt! :grin).
ZitatOriginal von Toebi
Für mich liest es sich auch nicht wirklich flüssig. Mit den Perspektiven habe ich ein Problem, dann die unterschiedlichen Schauplätze, dann wieder Rückblicke... Wie das alles zusammen passen soll, weiß ich noch nicht so recht. Zum Teil liest es sich wie einzelne Kurzgeschichten, wenn ich ehrlich bin.
Halte durch, im 2. Kapitel wirds besser! Ich konnte mit dem 2. Kapitel mehr anfangen als mit dem ersten, da sich der Fokus mehr auf Pajarita richtet und alle weiteren Geschichten in ihrem Umkreis passieren. Und es tauchen auch Gefühle auf, die ausgeführt werden! Außerdem fand ich es sprachlich sehr schön (richtig melodisch) und besonders gut gefiel mir auch die Stelle, wo Artigas nach Brasilien reist und die Geräusche großen Raum einnehmen. Das fand ich auch einen tollen Gegenpart zu Pajaritas Welt, die ja mehr aus Gerüchen besteht.
Königstochters Ausführungen kann ich eigentlich nur genauso zustimmen! Bezüglich der spanischen Begriffe finde ich es sehr schade, dass ich mir zwar vieles aus dem Kontext erschließen kann, oft aber nicht ganau weiss, um was es sich jetzt eigentlich geht. Ich komme mir dann immer ein bißchen um mein Lesevergnügen betrogen vor. Wenn schon so viele spanische Begriffe sein müssen (was aber durchaus zum Buch passt), hätte es doch auch ein Glossar geben können. In diesem Zusammenhang vermisse ich auch einen Anhang zur Geschichte Südamerikas, besonders Uruguay. Ich hab heute eh schon in Wikipedia nachgelesen, was da eigentlich in dieser Zeit passiert ist. Es wird im Buch viel angerissen, ohne dass die Hintergründe erklärt werden, das fehlt mir jetzt schon. Vielleicht gehts aber auch nur mir so, da ich überhaupt keine Ahnung von südamerikanischer Geschichte habe.
Von der Aufmachnung, dem Klappentext und der Werbung ist die Hauptzielgruppe wohl der weibliche Teil der Bevölkerung. Und in solchen Büchern sind ja meist Frauen das "starke Geschlecht". (Wobei es mich im ersten Kapitel überrascht hat, das es sich hauptsächlich um Männer handelt). Pajarita ist ja eine ausgesprochen starke Person, die nicht aufgibt und sich überall durchbeißt. Zu Ignatio fand ich Cookiemonsters Erklärung sehr gut:
ZitatOriginal von Cookiemonster
Mir tut Ignazio, ehrlich gesagt, leid. Er stellt halt fest, dass man vor seinen Dämonen nicht fliehen kann, auch nicht am anderen Ende der Welt. Natürlich ist Pajarita das "wahre" Opfer seiner Gewalt, dennoch ist es auch für ihn schlimm.
Ich fands sehr schön, dass sie sich wieder versöhnt haben und hoffe, dass es auch gutgeht mit den Beiden.
Ich hatte Spanisch in der Schule und arbeite die Wörter einfach so mit ein, mir macht das jetzt nichts aus. ABER: Wenn jemand eben kein Spanisch gelernt hat, dann kann ich mir vorstellen, dass es sehr stört. Das Problem habe ich immer, wenn in Büchern französische Wörter oder Sätze vorkommen, ohne Internet und Online-Wörterbuch bin ich da immer aufgeschmissen. Und immer liest man ja auch nicht direkt neben dem Laptop, ohne ist es dann schon ärgerlich, wenn man nur erahnen kann, was wohl gemeint ist. Ein Glossar hätte wohl tatsächlich nicht geschadet.