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'Die unsichtbaren Stimmen' - Seiten 109 - 216
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In den 2. Teil bin ich schon viel besser hineingekommen!
Ich musste ja schon ein wenig schmunzeln, als von Xhanas Lesegeschmack die Rede war. Dass ein 7-jähriges Mädchen die ganze Tragweite von Marx' "Das Kapital" verstandesmäßig erfassen kann, möchte ich doch stark bezweifeln.
Ignazio hat anscheinend doch nichts begriffen und gibt sich weiter dem Suff hin. Ganz link fand ich, dass er Eva in Abwesenheit der Mutter beiseite nimmt, um ihr ihre zukünftige Arbeitsstelle schmackhaft zu machen. Er erpresst sie regelrecht, indem er an ihre Liebe und ihr Pflichtgefühl der Familie gegenüber appelliert.
Was dann kommt, war ziemlich schnell vorauszusehen. Es ist ja nun nichts Neues, dass sich in Sachen sexueller Missbrauch an Kindern neben Verwandten oft Freunde der Familie schuldig machen. Allerdings habe ich Evas Reaktion nicht ganz verstanden. Zwar ist hinlänglich bekannt, dass sich die Opfer meist auch schuldig fühlen, was ein großes Problem darstellt. Eva kann sich ihrer Mutter deshalb auch nicht anvertrauen. Aber gerade an dieser Stelle konnte ich mich nicht in Eva hineinversetzen. Pajarita hat ihr eine wirklich gute Gelegenheit gegeben, alles zu erzählen. Ich bin mir sicher, dass sie ihrer Tochter geglaubt und Verständnis gehabt hätte. Und weil Eva das Gespräch zwischen ihren Eltern belauscht hat, hätte sie wissen müssen, dass ihre Mutter auf ihrer Seite steht. Ich hätte etwas mehr Vertrauen erwartet, trotz aller Scham und der verstörenden Gefühle. Vor allem hätte zu diesem Zeitpunkt das Schlimmste noch verhindert werden können. Warum hat sich Eva nicht geweigert, weiterhin im Schuhladen zu arbeiten? Und warum vertraut sie sich dem Priester an? Käme mir in einer solchen Situation nicht in den Sinn und war letztlich auch nicht hilfreich! Mir fehlten einfach ein paar nachvollziehbare Gedankengänge. Evas Gegenwehr kam in meinen Augen viel zu spät. Aber zumindest ist sie nicht auch noch schwanger geworden.
Übrigens eine sehr schöne Idee, dass Eva sich gedanklich in Schuhen versteckt, um auf psychischer Ebene der grausamen Realität entfliehen zu können und somit auf eine abstrakte Weise unsichtbar (!) zu sein. In diesem Teil ist ziemlich viel unsichtbar. Ignazio ist für Pajarita zeitweise unsichtbar. Als er seine Tochter schlägt, wird er auch für sie unsichtbar. Sehr merkwürdig, dass keiner aus der Familie davon etwas mitbekommt, schließlich müssten sichtbare Spuren zurückgeblieben sein! Oder auch hier eher unsichtbare?
Ich habe mich natürlich gefragt, welches Geheimnis Andrés vor Eva verbirgt. Er scheint sie ebenfalls sehr zu mögen. Also muss seine Abfuhr andere Gründe haben. Und warum meldet er sich nicht bei seiner Mutter? Meine Neugier wurde angesichts der Tatsache, dass Andrés in der Chirurgie des Krankenhauses liegt und ein "außergewöhnlicher Fall" ist, natürlich noch gesteigert. Tragisch, dass er sich zeitgleich mit Eva dort befindet und beide nichts davon wissen.
Mal sehen, ob Eva und Dr. Santos glücklich miteinander werden!
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Mir ging es auch so, dass der 2. Teil sich weit einfacher gelesen hat. Mag daran liegen, dass wir die Familie schon im 1. Teil ein wenig kennengelernt haben.
Eva tut mir leid und ich hoffe sehr, dass sie mit Dr. Santos glücklich wird. Der Name vom Dr. gefällt mir schon mal. Heißt doch "Heilig" oder? Hoffentlich ist er das auch
Andrés gibt mir auch Rätsel auf. Wessen Lippenstift war das, den er vergessen hat? Oder war das der von Eva? Das hab ich nicht ganz verstanden. Ich hatte eigentlich auch das Gefühl, dass er Eva liebt und es irgendeinen Grund geben muss, warum er abgehauen ist. Übrigens sehr feige, schon das 2. Mal davon zu laufen.
Alles in allem ist das Buch besser geworden, aber so richtig gefesselt hat es mich immer noch nicht. Mal sehen, ob das noch was wird.
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Im zweiten Teil geht es also um Eva. Die Kindheit finde ich sehr intensiv und einfühlsam geschrieben, ihre Freundschaft zu Andres, dem Piraten, zu Xhana, die ihr die aufkommende Wirtschaftskrise einleuchtend erläutert. Ab hier wird für mich das Geschehen zweifelhaft rübergebracht. Ignazio schickt Eva im Alter von zehn Jahren zu seinem alten Freund Pietro in den Schuhladen, damit sie dort arbeiten kann. Pietro hat ihm das angeboten. Das ausgerechnet eine zehnjährige den Lebensunterhalt absichern soll kommt mir ziemlich unrealistisch vor. Warum wird Parajita nicht misstrauisch? Weswegen gibt Ignazio seine Tochter derart leichtsinnig weg? Die Motivation der handelnden Personen finde ich nicht sinnvoll erläutert. Ignazio geht richtig link vor. Gut, Pietro ist von Anfang an ein Mann im Zwiellicht. Prompt vergeht er sich an Eva, der er die Schuld für sein Verhalten in die Schuhe schiebt. Aber wieso redet sie nicht mit ihrer Mutter ein offenes Wort?
Ignazio ist bei mir nun völlig unten durch. Die hundert Seiten habe ich in einem Rutsch gelesen. Generell gefällt mir der Schreibstil der Autorin. Doch verschiedenes gibt es zu bekritteln. Mich nervt zunehmend die schwülstige Beschreibung von Sexualität. Als Eva ihre "Verfehlungen" mit Pietro beichtet onaniert der Priester im Beichtstuhl. In einer Menschenmenge reibt sich ein Fremder an Eva oder seinem Glied. Pietro bringt ihr neben Tango tanzen Sachen bei, die nebenbei abgehandelt werden. Bei dem Argentinien Teil wohnt in der Nachbahrwohnung eine Nutte, deren Stöhnen sie dauernd hört.
Toll finde ich Evas Reaktion auf die Vergewaltigung dargestellt. Sie flüchtet sich in ihre eigene kleine Welt, zunächst, dann heuert sie als Kellnerin in einem Lokal an, indem viele Künstler verkehren. Sie bewirbt sich mit den Worten: "Ich glaube an Poesie. An Schönheit. Ich möchte an einem Ort arbeiten, wo die Menschen schön und frei sind" Für eine dreizehnjährige ein bisschen unglaubwürdig, aber eben schön. Später geht Eva mit Andres nach Argentinien. Sie liebt ihn. Seine Gefühle für sie bleiben im Dunklen. Eine interessante Konstellation. Sie verliert ihn anscheinend. Im Krankenhaus lernt sie einen Arzt kennen, der sich für Eva erwärmt. Wie gesagt, der Text flutscht beim Lesen nun richtig. Eva wächst mir ans Herz, sie hat für mich das meiste Potential und der geschichtliche Hintergrund, der jetzt langsam eingeflochten wird entzündet meine Neugier.
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Meine Faszination, die sich im Laufe des ersten Teils eingestellt hat, begleitet mich auch durch den zweiten
Ich mag die Beschreibungen und Phantasien der Autorin, z.B., als es um das Piratenspiel von Eva und Andrés ging (...ein Saphirring, mit dem man fliegen könnte, Halsketten, die dem Finder ermöglichen, die geflüsterten Geheimnisse des Herzens zu hören und Armreifen aus schimmerndem Zucker...)Als die Autorin die Situation schilderte, dass Eva ihren Vater komplett ignoriert und nicht mehr mit ihm spricht, fragte ich mich, ob daher vielleicht der Titel "Die unsichtbaren Stimmen" kommen könnte. Was meint ihr?
Dr. Santos scheint sehr freundlich zu sein, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass er sich vielleicht noch ganz anders entpuppen wird.
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Zitat
Original von CathrineBlake
Andrés gibt mir auch Rätsel auf. Wessen Lippenstift war das, den er vergessen hat? Oder war das der von Eva? Das hab ich nicht ganz verstanden. Ich hatte eigentlich auch das Gefühl, dass er Eva liebt und es irgendeinen Grund geben muss, warum er abgehauen ist. Übrigens sehr feige, schon das 2. Mal davon zu laufen.
Ich hab so den Verdacht, dass das sein Lippenstift ist. Irgendwas verbirgt er vor Eva. Entweder arbeitet er in dem Cabaret als Transvestit oder er steckt im falschen Körper. Sein Name fällt im Krankenhaus. Als besonders ungewöhnlicher Fall. Gab es damals schon Geschlechtsumwandlungen?
Phasenweise gefällt mir das Buch, phasenweise nervt es mich, gerade wenn der Sex so im Vordergrund steht. Der Missbrauch von Eva durch Vaters besten Freund, sexuelle Annäherungen durch den Mann in der Menge, den Chef im Restaurant in Argentinien. Evas eigenes Spiel mit dem Doktor. Sehr abgekartet, was sie da getrieben hat. In Anbetracht der Möglichkeiten, die sich ihr geboten haben, vermutlich die für sie beste Lösung.
EDIT:
Bei den Feiern anlässlich des Kriegsendes drängt sich der Mann mit dem steifen Glied doch gegen Ihren Rücken. Wie kann sie ihm dann eigentlich auf die Jacke kotzen? Oder waren das zwei Männer? Der in ihrem Rücken und einer, der zufällig vor ihr stand?
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Zitat
Original von Mrs Bean
...Ich musste ja schon ein wenig schmunzeln, als von Xhanas Lesegeschmack die Rede war. Dass ein 7-jähriges Mädchen die ganze Tragweite von Marx' "Das Kapital" verstandesmäßig erfassen kann, möchte ich doch stark bezweifeln.
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Das dachte ich mir auch so ...
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Ich bin bei diesem Teil noch nicht durch.
Es entsetzt mich gerade was mit Eva geschieht.Erst muß sie schon mit 10 Jahren den Lebensunterhalt für die Familie verdienen und dann wird sie von Pietro vergewaltigt.
Und sie erhält keine Hilfe, von ihrem Vater wird sie geschlagen und der Priester ist auch eklig.
Sie hat gerade die Arbeit in der Bar angefangen, ich hoffe für sie wird es besser.
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Ich bin noch nicht sehr weit mit diesem Teil, aber mit ist wieder ein totaler Logikfehler aufgefallen: Eva flüchtet das letzte mal vor Pietro und lässt ihre Schuhe dort. Als sie dann in der Bar ankommt um sich zu bewerben, ist sie sehr froh, ihre Pumps anzuhaben?! Fand ich komisch.
Ansonsten finde ich es ein wenig schade, dass wir zu Eva übergegangen sind. Mich hätte auch Pajarita weiterhin interessiert.
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Hm... irgendwie finde ich die Abschnitte nicht klar genug strukturiert...
Sie sind zwar mit den Frauennamen überschrieben, aber irgendwie kommen ja doch nacheinander alle Frauen in den Abschnitten vor, oder seh ich das falsch?Da hätte ich mir eher vorgestellt, daß aus der Sicht der jeweiligen Frau berichtet werden würde.
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@ Cookiemonster
Das habe ich auch erst so verstanden! Aber auf S.145 steht, dass Eva mit Pumps den Schuhladen verlässt!
@ Babyjane
Ich finde schon, dass die Frauen aus den Kapitel-Überschriften auch die Hauptrollen im jeweiligen Kapitel spielen! Zwar kommen die anderen Frauen naturgemäß - es handelt sich ja um eine Familiengeschichte - auch zum Teil vor, aber doch eher am Rande.
Mein Problem besteht darin, dass ich mir die Frauen nicht richtig vorstellen kann. Mir fehlte von Anfang an eine genauere Charakterisierung der einzelnen Personen, z.B. eine Beschreibung ihrer Gesichtszüge. Irgendwie komisch, dass die Autorin sich mehr an der Beschaffenheit der Haare aufhängt. Für mich sind Haare jedenfalls nicht das wichtigste Merkmal an anderen Menschen!
Wie ist denn eure Meinung dazu?
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Jaaaa... ich hätte erst mehr als nur drei Seiten lesen sollen, bevor ich nörgel.
Bin jetzt etwa in der Mitte des zweiten Teils und muß dir Recht geben. Eva ist klare Hauptperson, irgendwie hab ich das auf den ersten Seiten dieses Teils nicht so empfunden.Der Stil behagt mir hier wesentlich mehr, er wirkt auf mich nicht so obszön. Die sexuelle Gewalt ist zwar latent vorhanden, wird aber nicht so plakativ angesprochen, wie in den Seiten über Pajarita. Man kann es erahnen, man weiß es, es wird beschrieben, aber es wird nicht so plastisch und provozierend dargestellt, das gefällt mir weitaus besser.
Die Szene im Beichtstuhl fand ich z.B. grandios. Der Leser ahnt es, dann merkt sie es selbst und es wird auch für den Leser greifbar. Das ist gute Literatur, finde ich.
Evas Hilflosigkeit und Angst sich zu offenbaren wird übrigens auf sehr gute Art und Weise dargestellt. Sie ist schuld, nicht Pietro, sondern sie. Fand ich sehr glaubwürdig und authentisch, denn genauso reagieren die meisten Opfer solcher Gewalt...Die anfänglichen Probleme mit Buch und Stil sind verschwunden, ich lese gerne weiter.
Allerdings sieht das Buch mittlerweile schrecklich aus, es ist wirklich unheimlich empfindlich. Es wellt sich allein davon, daß es eben neben der Badewanne lag und dem Dampf ausgesetzt war... find ich ein wenig schade.
Auch Leseexemplare könnten doch qualitativ ok sein...@ Bean
Mir fehlen auch die Gesichter zu den Figuren, für mich sind sie noch recht austauschbar, charakterlich zwar recht gut beschrieben, aber optisch eben einfach eine Latina... -
Zitat
Original von Cookiemonster
Ich bin noch nicht sehr weit mit diesem Teil, aber mit ist wieder ein totaler Logikfehler aufgefallen: Eva flüchtet das letzte mal vor Pietro und lässt ihre Schuhe dort. Als sie dann in der Bar ankommt um sich zu bewerben, ist sie sehr froh, ihre Pumps anzuhaben?! Fand ich komisch.
Als Eva von Pietro flüchtet, heißt es im Buch, sie rennt und läßt diesmal die Pumps dabei an.Ich bin erst halb durch mit diesem Kapitel. Insgesamt gefällt mir der Schreibstil der Autorin sehr. Sie bringt oft außergewöhnliche und interessante Vergleiche.
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Zitat
Original von Bouquineur
Ich hab so den Verdacht, dass das sein Lippenstift ist. Irgendwas verbirgt er vor Eva. Entweder arbeitet er in dem Cabaret als Transvestit oder er steckt im falschen Körper. Sein Name fällt im Krankenhaus. Als besonders ungewöhnlicher Fall. Gab es damals schon Geschlechtsumwandlungen?Phasenweise gefällt mir das Buch, phasenweise nervt es mich, gerade wenn der Sex so im Vordergrund steht. Der Missbrauch von Eva durch Vaters besten Freund, sexuelle Annäherungen durch den Mann in der Menge, den Chef im Restaurant in Argentinien. Evas eigenes Spiel mit dem Doktor. Sehr abgekartet, was sie da getrieben hat. In Anbetracht der Möglichkeiten, die sich ihr geboten haben, vermutlich die für sie beste Lösung.
In der Art geht auch meine Vermutung, dass André ein Mann im "falschen" Körper sein könnte. Dass eine fremde Frau den Lippenstift bei ihm im Zimmer verloren bzw. vergessen hat, wäre möglich aber nicht wahrscheinlich.
Wenn ich an die vielen Szenen denke, die alle mehr oder weniger mit Missbrauch zu tun haben, drängt sich mir der Eindruck auf, als gäbe es keine "normalen" Männer in Evas Umgebung, anscheinend zieht sie alle triebgesteuerten Exemplare an, als wäre sie ein Magnet; das geht ja schon mit dem Priester bei der Beichte los.
Ich tue mir immer noch schwer damit, die Protagonistin und die anderen Romanfiguren einzuschätzen. Mit Eva habe ich zwar mitgelitten, bei ihr werden auch die Gefühle deutlich, aber alle anderen Personen werden für mein Empfinden sehr nebensächlich abgehandelt. Sie kommen mir alle mehr wie Statisten vor. Sogar Pajarita kommt mir sehr distanziert vor.
Als Eva von ihrem Vater geschlagen wird, ist danach mit keiner Silbe erwähnt, wie Pajarita reagiert hat. Immerhin hatte Eva eine Platzwunde an der Lippe, das läßt sich ja nicht so einfach verheimlichen. Später, in ihren Briefen, kommt dann wieder die Sorge der Mutter zum Ausdruck. Das paßt irgendwie nicht so ganz zusammen.
Wie die Geschichte mit dem Doktor weitergeht, bin ich sehr gespannt. Liebe scheint hier auf beiden Seiten nicht im Spiel zu sein. Der Doktor ist völlig fasziniert von ihr und will sie haben, um jeden Preis. Und bei ihr kommt hier eine berechnende Seite zum Vorschein, die ich gar nicht an ihr vermutet hätte. -
Eva scheint es richtig schwer zu haben in ihrem Leben. Mit 10 muß sie zum Familienunterhalt beitragen (während ihre älteren Brüder weiter zur Schule dürfen). Und dann wird sie auch noch mehrfach vergewaltigt... Und keiner hilft ihr :-(. Im Gegenteil, der Vater schimpft sogar noch auf sie. Dann flieht Eva mit ihrem Jugendfreund und landet schließlich im Krankenhaus. Das sie Dr. Santos dazu bekommt sie zu heiraten ist schon interessant.
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Dieser Abschnitt hat mir insgesamt besser gefallen als der erste, aber mich stört massiv, dass alle Männer entweder gewalttätig und/oder vergewaltigend oder sonstwie obszön handeln oder vor aufkommenden Problemen flüchten. Es mag ja ein Buch sein, in dem es um Frauen und ihre starke Seite geht, aber das heißt ja nicht, dass nicht auch vernünftig handelnde Männer vorkommen können, oder?!
Evas Kindheit finde ich ebenfalls sehr schön beschrieben, ein Faible für Wörter wird gut beschrieben und später kann man sich sehr gut vorstellen, wie sie vor der Realität in imaginäre Schuhe flüchtet.
Sehr traurig finde ich hingegen, dass sie nur auf die oben beschrieben Männer trifft und der einzige Mann, der ihr wirklich etwas bedeutet, sich verpisst, nachdem sie ihm eröffnet hat, dass sie ihn liebt.
Nach all diesen Erlebnissen kann ich verstehen, dass sich bei ihr eine berechnende Seite entwickelt und sie Roberto heiratet. Er scheint sie ja auch nur körperlich zu begehren und nicht zu lieben, daher wird sich wohl eine Zweckgemeinschaft bilden.
Schade finde ich, dass Eva sich ihrer Herkunft wegen schämt. Wegen ihrem Vater, das könnte ich ja verstehen, aber wegen ihrer Mutter, weil sie keine feine Dame ist, sondern eine Kräuterfrau?! Andererseits aber findet sie Eva Perón toll, die es ja aus der Arbeiterklasse zur "primera dama" gebracht hat. Es wird nirgendwo erwähnt, dass Eva Perón sich jemals ihrer Herkunft geschämt hätte, im Gegenteil sie hat ja immer für die Armen gekämpft.Ich kann mir die Personen ebenfalls nicht richtig vorstellen, es reicht mir nicht zu lesen, dass jemand schön ist. "schön" ist für mich keine Personenbeschreibung, viel zu allgemein, da hilft eine genaue Beschreibung der Haare auch nicht viel weiter. Ich schließe mich Euch an, ich sehe ebenfalls nur eine gesichtslose Südamerikanerin vor mir, wenn ich an Pajarita denke. Bei Eva habe ich jetzt ein Bild von Eva Perón im Kopf, da irgendwo stand, dass sie ihr ähnlich sieht/ ähnlich sehen will. Andrés definiert sich bei mir nur über schwarze dicke Locken - weiter aber gesichtslos.
Über Andrés bin ich mir auch noch im unklaren... Ich hatte gedacht, dass er vielleicht schwul sein könnte. Das würde zwar den Lippenstift noch nicht erklären, aber in Verbindung mit Travestie dann vielleicht doch...
Gut gefallen mir die eingestreuten Sätze über die Zukunft wie z.B.: "Es würde viele Jahre dauern, bis sie (Eva) wieder in dieser Küche stand." Davon gab es schon ein paar mehr. Diese Sätze machen Lust, das Buch weiterzulesen, um zu wissen, was dort in der Zukunft passiert, wie es dazu kommt, dass die beschriebene Situation eintritt.
Mein Buch hat jetzt übrigens auch leichte Knicke im Buchrücken :-(, hat wohl nicht mitbekommen, dass ich es gestern so gelobt habe.
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Ich gebe mein Buch weiter , habe schon jemanden angeschrieben. Ich komm absolut nicht rein
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Flugs noch schnell ein kleiner Nachtrag aus meinem Notizbuch:
Auch ich habe noch keine echte Verbindung zu den Figuren aufnehmen können. Wie teils schon erwähnt wurde, habe auch ich das Problem, dass sie mir zu vage beschrieben sind. Leere Hüllen und Oberflächlichkeiten / Äußerlichkeiten, denen im Gegenzug dazu natürlich viel passiert bzw angetan wird. Das Gefühlsleben lässt sich gut erahnen, die Mimik dazu weniger... Es fehlt irgendwas.
Ein wenig deprimierend finde ich die ständige Gewaltbereitschaft im Roman.
Evas Reaktion ist allerdings beispielsweise recht nachvollziehbar erfasst.
Trotz der Tragik, die dadurch gut vermittelt wird, hätte mir etwas weniger Gewalt aber auch gereicht. -
ich hatte irgendwie in Erinnerund, dass nur der Teil über Salomé aufgeteilt ist, deswegen habe ich schon den ganzen Abschnitt gelesen, deswegen halte ich mich hier besser ein wenig zurück, um nichts vorwegzunehmen.
ZitatOriginal von Babyjane
Der Stil behagt mir hier wesentlich mehr, er wirkt auf mich nicht so obszön. Die sexuelle Gewalt ist zwar latent vorhanden, wird aber nicht so plakativ angesprochen, wie in den Seiten über Pajarita. Man kann es erahnen, man weiß es, es wird beschrieben, aber es wird nicht so plastisch und provozierend dargestellt, das gefällt mir weitaus besser.Da kann ich mich eigentlich nur anschließen, im ersten Abschnitt fand ich die dargestellte Sexualität teilweise unpassend und zu direkt. Obwohl auch in diesem Abschnitt Sexualität (und leider meist nicht im positiven Sinne) eine große Rolle spielt, erschien es mir hier nicht so unpassend. Eva ist ein Opfer sexueller Gewalt und ihre Reaktion darauf fand ich glaubwürdig und nachvollziehbar.
ZitatOriginal von Bouquineur
Bei den Feiern anlässlich des Kriegsendes drängt sich der Mann mit dem steifen Glied doch gegen Ihren Rücken. Wie kann sie ihm dann eigentlich auf die Jacke kotzen? Oder waren das zwei Männer? Der in ihrem Rücken und einer, der zufällig vor ihr stand?ich hatte es so aufgefasst, dass es sich um zwei Männer handelte.
ZitatOriginal von Nordsternr
Gut gefallen mir die eingestreuten Sätze über die Zukunft wie z.B.: "Es würde viele Jahre dauern, bis sie (Eva) wieder in dieser Küche stand." Davon gab es schon ein paar mehr. Diese Sätze machen Lust, das Buch weiterzulesen, um zu wissen, was dort in der Zukunft passiert, wie es dazu kommt, dass die beschriebene Situation eintritt.Das ist mir auch mehrmals positiv aufgefallen. Insgesamt gefallen mir Sprache und Stil der Autorin mittlerweile richtig gut.
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Auch der zweite Teil ist schon gelesen, meine Gedanken dazu
Dieser ungewöhnliche Schreibstil entwickelt für mich immer einen enormeren Sog. Ich möchte gar nicht mehr aufhören *warum sind Mittagspausen nur so kurz*.
Eva tut mir unendlich leid, ihre Reaktion kann ich irgendwo nachvollziehen, allerdings hat es mit schon leicht das Herz zerrissen wie sie von zu Hause abgehauen ist.
Ich hoffe sehr, dass sie mit Dr. Santos glücklich wird, sie hätte es verdient. Aber irgendwie glaube ich dass da noch was passiert, was das Schicksal der Familie wendet.P.S.: Mein Leseexemplar leidet auch schon. Habe sonst fast nie Knicke im Buchrücken, aber diesmal schon Naja, geschenkt ist geschenkt und die Hauptsache ist das was drinnen steht