Neuerscheinungen Herbst/Winter 2009: "Sachbuch"

  • Über die Autoren:
    Birgit Lechtermann ist Redakteurin und Moderatorin. Sie moderierte zahlreiche Sendungen im deutschen Fernsehen, darunter Guten Morgen Deutschland und 1, 2 oder 3!, und entwickelte eigene Fernsehformate. Außerdem ist sie Autorin diverser Bücher und arbeitet als Profil- und Lifecoach.
    Hans-Michael Koroll ist Trendforscher, Markenberater und Designer.


    Kurzbeschreibung:
    Steht mein Schicksal fest, oder bestimme ich selbst, wie mein Leben verläuft? Ist der Zeitpunkt für Ereignisse wie die Begegnung mit dem Traumpartner, das Ende einer Beziehung oder die große Karriere-Chance vorbestimmt? Dieses Buch gibt die Antwort: Birgit Lechtermann und Michael Koroll zeigen anhand zahlreicher Biografien von prominenten Persönlichkeiten, dass der Moment für Liebe, Erfolg, Glück, aber auch für Trennung oder eine Erschütterung bereits feststeht. Menschen, die nicht in der Öffentlichkeit stehen, erzählen authentisch und ohne Tabus von ihren einschneidenden Schicksals-Erlebnissen. Die Berechnung aller Daten beweist: Es gibt den Schicksals-Code!


    Entschlüsseln Sie Ihr persönliches Schicksals-Timing, und bereiten Sie sich vor: auf Ihren nächsten Erfolg, Ihre neue Liebe, Ihre große Chance!


    Geplanter Erscheinungstermin: September 2009

  • Über den Autor:
    Imke Elliesen-Kliefoth, geb. 1971 in Hamburg, Studium der Germanistik, Philosophie und Linguistik in Hamburg und Berlin. Journalistin, Veran-stalterin einer Konzertreihe im Free-Jazz-Bereich und freie Mitarbeiterin der Akademie der Künste Berlin. Imke Elliesen-Kliefoth lebt in Berlin und hat drei Kinder.


    Kurzbeschreibung:
    Künstler bestimmen die Qualität einer Gesellschaft. Dafür benötigen sie das Interesse einer möglichst breiten Öffentlichkeit – ein komplexer Vorgang gegenseitiger Durchdringung, der oft viel Zeit braucht. Unsere Gesellschaft will sich Kunst aber nur noch leisten, wenn unmittelbar Erfolg sichtbar wird. Das Kulturkarussell dreht sich also immer schneller: Verlage, Galeristen, Kulturinstitute jeglicher Ausrichtung und nicht zuletzt die Medien werden zu ihren eigenen Antreibern. Eine Gesellschaft sägt an dem Ast, der sie trägt.
    Da kommt die Frage: Was hat Erfolg eigentlich mit Kunst zu tun? einer Vollbremsung gleich. Imke Elliesen-Kliefoth hat siebzehn hochkarätige Gespräche mit Künstlern, Musikern, Schriftstellern und anderen wichtigen Persönlichkeiten des künstlerischen Lebens geführt und uns so das Vergnügen verschafft, das Thema Erfolg aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln zu betrachten.


    Geplanter Erscheinungstermin: September 2009

  • Über den Autor:
    Zhuangzi auch bekannt als Dschuang Dsi oder Tschuang Tse (ca. 365-290 v.Chr.). Sein Werk gilt als eine der literarisch schönsten und anspruchsvollsten Wortschöpfungen der chinesischen Geistesgeschichte.


    Kurzbeschreibung:
    Eines der herrlichsten Bücher Chinas«, nannte es Hermann Hesse. Dessen Autor war für ihn ein Meister des Gleichnisses. Dieses Buch hat viele Generationen chinesischer Gelehrter wegen seiner Schönheit begeistert. Sie waren von der kreativen, paradoxen Weisheit und der literarischen Qualität des Textes beeindruckt – ein Kaiser meinte sogar, keine Frau könne so schön sein wie dieser Text.
    Die vorliegende Ausgabe bringt einen Meister des Ostens nahe, der zu den Großen der Weltliteratur und Weltphilosophie gehört. Die Anthologie bietet dem Leser eine Auswahl philologisch fundierter Übersetzungen mit kompetenter Hintergrundinformation und Verständnishilfe. Zum Vorschein kommt ein Text, der gewohnte Denkweisen auf den Kopf stellt. Der Kerngedanke ist: das Leben so anzunehmen, wie es ist, dem zu folgen, was ist. Gleichzeitig geht es um das Eigene, das auch im Bild von den Schuhen zum Ausdruck kommt – einem jeden Menschen passen eben nur die eigenen Schuhe.


    Geplanter Erscheinungstermin: September 2009

  • Über den Autor:
    Elmar Holenstein, geboren 1937 in St. Gallen, studierte Philosophie, Psychologie und Sprachwissenschaft in Leuven, Heidelberg und Zürich. Als Professor für Philosophie war er in Bochum, Zürich (ETH) und Tokyo tätig. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen 'Roman Jakobsons phänomenologischer Strukturalismus' (1975), 'Menschliches Selbstverständnis' (1985) und 'Kulturphilosophische Perspektiven' (1998). Im Ammann Verlag erschienen seine Abschiedsvorlesung über 'Sokrates' (2002) und der 'Philosophie-Atlas' (2004). Seit seiner Emeritierung lebt er in Yokohama.


    Kurzbeschreibung:
    Wie anders ist China wirklich? Mit konkreten Beispielen arbeitet Elmar Holenstein an der Überwindung europazentrierten Denkens. Ein seriöser kulturgeschichtlicher Vergleich beginnt damit, die Komplexität der eigenen wie jeder anderen Kultur zu erkennen. Ein Clash of Civilizations ist immer ein Clash of Complex Civilizations. Ein einheitlicher Frontverlauf ist nicht zu erwarten. In den Tiefen fremder Kultur finden sich
    Parallelen zu dem, was uns in der eigenen als »modern« erscheint. Eigene Errungenschaften büßen ihre scheinbare Exklusivität ein. Der Westen verweist stolz auf sein drei Jahrhunderte altes »säkulares Zeitalter«. In Ostasien ist die Trennung von Religion und Moral seit zweieinhalbtausend Jahren eine kulturkampflos erworbene Selbstverständlichkeit. Umgekehrt entdecken wir bei sorgfältigem Vergleichen in der eigenen Kultur Entwicklungen, die wir gewohnt waren, als »typisch chinesisch« oder »typisch ostasiatisch« anzusehen. Wer daran glaubt, daß Modalitäten und Mentalitäten kulturell geprägt sind, muß sie verschiedenen Kontexten aussetzen.


    Geplanter Erscheinungstermin: September 2009

  • Über den Autor:
    Marzena Gorecka habilitierte mit einer Schrift über Meinrad Inglin und Albin Zollinger. Sie ist Leiterin des Lehrstuhls für ältere deutsche Literatur an der Katholischen Uni-versität Lublin und hat zahlreiche Publikationen zur Schweizer Literatur verfaßt.


    Kurzbeschreibung:
    Diese Briefe dokumentieren die Geschichte der ungewöhnlichen Partnerschaft zwischen dem Schweizer Schriftsteller Meinrad Inglin und seiner Lebenspartnerin Bettina Inglin-Zweifel. Zwanzig Jahre lang lebten die beiden getrennt, die Beziehung durchlief eine ernsthafte Krise. Die Schwierigkeiten führten jedoch nicht zur Trennung, im Gegenteil: Die Beziehung mündete in eine noch rund dreißig Jahre andauernde harmonische Ehe. Eine Neuentdeckung ist sicherlich die intensive und engagierte Sprache in den Briefen von Bettina Inglin-Zweifel. Ihre Phantasie und ihr Ideenreichtum bedeuteten ein Geschenk für den Schriftsteller.
    Die vorliegende erste Edition enthält eine Auswahl von 264 Briefen und ist mit zahlreichen Fotos und Faksimiles ausgestattet. Der Band spiegelt also nicht nur den schriftstellerischen Werdegang Inglins, er macht auch das literarisch-künstlerische Leben Zürichs und der Schweiz in den zwanziger bis vierziger Jahren sinnlich erfahrbar.


    Geplanter Erscheinungstermin: September 2009

  • Geschichte einer Freundschaft


    Über den Autor:
    rüdiger safranski, 1945 geboren, ist Philosoph und vielfach preisgekrönter,
    in 19 sprachen übersetzter autor u. a. von großen Biographien über schopenhauer,
    e. t. a. hoffmann, nietzsche, heidegger, schiller, von Büchern über
    die menschlichen Grundfragen, u. a. das Böse und die Wahrheit, und zuletzt
    des vielgepriesenen Buches Romantik (eine deutsche affäre, 2007).


    Kurzbeschreibung:
    Jeder der beiden sagte es vom anderen: er sei ihm der wichtigste Mensch gewesen. die Gegensätze ziehen sich an, Intuition und Gefühl bei Goethe, scharfer Intellekt und zäher Wille bei schiller; der eine setzt auf natur, der andere auf Freiheit. Ihre Freundschaft mit allen Konflikten und spannungen spornt beide zu höchstleistungen an: schiller schreibt seine klassischen dramen und bringt sie mit Goethes hilfe auf die Bühne. Goethe erlebt durch schiller seine zweite schöpferische Jugend. und im hochgefühl ihres gemeinsamen Wirkens beginnen die beiden Freunde damit, in den Xenien die deutsche Literatur zu maßregeln. Goethe führte ein gelungenes langes Leben, Schiller rang sein Werk der Krankheit ab und starb jung.
    Rüdiger Safranski erzählt auch die ambivalenz dieser gemeinsamen Geschichte: Schiller hat Goethe bewundert, beneidet und gehasst. Goethe empfand den kometenhaften aufstieg Schillers als Bedrohung. In der Freundschaft lernt Schiller, »dass es dem Vortrefflichen gegenüber keine Freiheit gibt als die Liebe«. Und am ende wird Goethe dem Freund mit der Publikation des Briefwechsels und der umbettung seiner Leiche in die Weimarer Fürstengruft ein Denkmal setzen – zum Besten auch seines eigenen nachruhms. und tatsächlich war diese Freundschaft eine sternstunde des deutschen Geistes.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2009

  • Über den Autor:
    Dieter Hildebrandt, 1932 in Berlin geboren, lebt heute als freier Schriftsteller im Spessart. Bei Hanser erschienen u. a.: Pianoforte (Der Roman des Klaviers im 19. Jahrhundert, 1985), Die Neunte (Schiller, Beethoven und die Geschichte eines musikalischen Welterfolgs, 2005) und Die Sonne (Biographie unseres Sterns, 2008).


    Kurzbeschreibung:
    Dieter Hildebrandt holt eine ungewöhnliche Frau in die Gegenwart zurück: Christophine Reinwald, geborene Schiller (1757–1847). Friedrich Schiller nannte die ältere Schwester seine früheste Heldin, denn nur bei ihr empfand er in seiner strengen Familie Geborgenheit. Ihr langes Leben, beinahe wäre sie 90 Jahre alt geworden, gliederte sich in drei Phasen: zuerst die Sorge um die jüngeren Geschwister, dann, mit 28 Jahren, die leidenschaftslose Vernunftehe mit dem Meininger Bibliothekar Reinwald. 30 Jahre später ist sie Witwe und lernt nun, was ihrem Bruder über Nacht gelungen war: die Freiheit, ein eigenes Leben zu führen. Sie reist, malt, pflegt Freundschaften und empfängt Schiller-Verehrer. Dieter Hildebrandt macht uns mit einer Frau bekannt, wie wir sie viel eher in der Gegenwart als im 18. und 19. Jahrhundert vermuten würden: allein, aber nicht einsam, dabei unkonventionell und ausgesprochen phantasievoll, wenn es darum geht, das Leben nach den eigenen Vorstellungen zu führen.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2009

  • Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte


    Über die Autoren:
    Ilija Trojanow, 1965 in Sofia geboren, wuchs in Kenia auf und lebt heute in Wien. Vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2008 mit dem Berliner Literaturpreis. Bei Hanser erschienen Die Welt ist groß und Rettung lauert überall (1996), Hundezeiten (1999), An den inneren Ufern Indiens (2003), Der Weltensammler (2006) und Der entfesselte Globus (2008).
    Juli Zeh, 1974 in Bonn geboren, studierte Jura und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und war Gastdozentin in Leipzig, Düsseldorf und Witten / Herdecke. Sie erhielt zahlreiche Preise, zuletzt 2009 den Carl-Amery-Literaturpreis. Zuletzt erschienen Schilf (2007), Das Land der Menschen (2008) und Corpus Delicti (2009).


    Kurzbeschreibung:
    Datenbanken, Überwachungskameras, Plastik- karten, Freundschaften im Internet: Was soll daran so schlimm sein? Dieses Buch schlägt Alarm, denn unsere bürgerlichen Freiheiten stehen auf dem Spiel.
    Alle sind scharf auf private Daten. Der Staat möchte die biologischen Merkmale der Bürger kennen. Die Wirtschaft kann gar nicht genug Informationen über die Vorlieben ihrer Kunden sammeln. Arbeitgeber suchen mit illegalen Überwachungsmaßnahmen nach schwarzen Schafen unter ihren Mitarbeitern. Die Warnungen vor Terror und Wirtschaftskriminalität lenken genauso wie die Bequemlichkeiten von Internet und Plastikkarten von einer Gefahr ab, die uns allen droht: dem transparenten Menschen. Der wird kein freier Mensch mehr sein. Nirgendwo wird er eine Privatsphäre finden, in der er tun und lassen kann, was er will, ohne sich zu sorgen, dafür Rechenschaft ablegen zu müssen. Bevor es so weit kommt, intervenieren Juli Zeh und Ilija Trojanow mit einer engagierten Kampfschrift. Wie viel sind uns unsere Bürgerrechte noch wert? Wer bedroht unsere Demokratie stärker: militante Islamisten oder die Befürworter einer totalen Überwachung? Wie können wir uns gegen den schleichenden Verlust unserer Freiheit wehren? Noch ist es nicht zu spät, eine größere Öffentlichkeit zu mobilisieren. Dieses Buch, zornig, ironisch und hochinformativ zugleich, wird viele Menschen aufrütteln, die sich viel zu lange in falscher Sicherheit wiegten.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2009

  • Über den Autor:
    Umberto Eco, 1932 in Alessandria geboren, lebt in Mailand. Sein Werk erscheint seit vielen Jahren bei Hanser, zuletzt u. a. Die Geschichte der Schönheit (2004), Im Krebsgang voran (Heiße Kriege und medialer Populismus, 2007), Die Geschichte der Hässlichkeit (2007) und Die Kunst des Bücherliebens (2009).



    Kurzbeschreibung:
    Im November 2009 beginnt im Louvre die große Ausstellung Die unendliche Liste. Umberto Eco hat dazu ein großes, reich illustriertes Buch geschrieben, über eine der Obsessionen des Abendlands.
    Die Geschichte der westlichen Zivilisation ist geprägt von der Vorliebe für Sammlungen verschiedenster Art, und diese müssen in Verzeichnissen geordnet werden: Listen von Heiligen und Soldaten, von monströsen Geschöpfen, Heilpflanzen und kostbaren Schätzen. Die Poetik der Kataloge durchzieht die Kunstgeschichte genauso wie die Literatur. Sie steckt nicht nur in den Aufzählungen legendärer Tiere in mittelalterlichen Tierbüchern, in überirdischen Engels- oder den höllischen Teufelsregistern, in den Natursammlungen des 16. Jahrhunderts, sondern auch in Homer und Joyce, in den Traumlandschaften von Bosch, in Borges’ phantastischer Bibliothek von Babel. Doch diese unendlichen Listen sind keineswegs zufällig. Ist sich eine Kultur ihrer Identität nicht mehr sicher, verspürt sie die Unruhe von Übergangszeiten, dann versucht sie Ordnung durch Listen und Kataloge zu schaffen.
    Umberto Eco analysiert in seinem reich illustrierten Buch, wie sich im Laufe der Jahrhunderte die Vorstellung von Katalogen gewandelt hat und wie diese, von einer Periode zur nächsten, den Geist der Zeit auszudrücken vermögen.



    Geplanter Erscheinungstermin: November 2009

  • Über den Autor:
    Michael Hampe, 1961 in Hannover geboren, studierte Philosophie, Literaturwissenschaft, Psychologie und Biologie in Heidelberg und Cambridge. Nach Professuren in Dublin, Kassel und Bamberg ist er seit 2003 Professor für Philosophie an der ETH Zürich. Zuletzt erschienen Erkenntnis und Praxis (2006), Die Macht des Zufalls (2006) und Kleine Geschichte des Naturgesetzbegriffs (2007).


    Kurzbeschreibung:
    An klugen Rezepten, wie man glücklich wird, mangelt es nicht. Aber warum fühlen wir uns trotzdem so selten glücklich? Michael Hampe fordert zu einem Gedankenexperiment auf, durch das wir am Ende genauer verstehen, was wir vom Glück erwarten können.
    Seit Ewigkeiten streiten die Menschen um die richtige Lehre über das vollkommene Leben. Doch kann es überhaupt eine solch allgemein verbindliche Lehre geben? Der Philosoph Michael Hampe hat zu dieser Frage ein Gedankenexperiment unternommen. Vier von verschiedenen Traditionen inspirierte Essays entwickeln Vorschläge, wie das Ziel eines vollkommenen Lebens erreicht werden könnte: allein durch den Gebrauch des Verstands, durch spirituelle Versenkung, skeptische Distanz zur Welt oder durch das Vertrauen in ein harmonisches Verhältnis zwischen Menschen und Dingen. Tatsächlich führt keine dieser Positionen zur Vollkommenheit – aber gerade wo sich die Vorschläge widersprechen, blitzt die Ahnung einer glückenden Existenz auf: Sie könnte in einem Leben liegen, das sich von doktrinären Zwängen befreit hat und sich deshalb der Betrachtung der Welt überlassen kann. Ohne die Erlebnisse konkreter Personen bleiben solche Überlegungen ein Glasperlenspiel. Hampe hat deshalb die Essays in eine Geschichte eingebettet. Sie spiegelt die philosophischen Reflexionen der Essays wider. Damit ist ihm ein Meisterstück erzählender Philosophie gelungen: mitreißend geschrieben und von großer gedanklicher Klarheit.


    Geplanter Erscheinungstermin: Juli 2009

  • eine Literaturgeschichte


    Über den Autor:
    Thomas Strässle, 1972 in Baden (CH) geboren, ist Privatdozent für Neuere deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Zürich und Forschungsdozent an der Hochschule der Künste Bern. Zudem ist er ausgebildeter Flötist und arbeitet als freier Musiker.


    Kurzbeschreibung:
    Das Salz, sagt Peter Handke, gehört wie die Liebe, der Zorn oder der Wahnsinn zu den Wörtern, »mit denen die großen alten Geschichten erzählt wurden und ohne die es keine Geschichten gibt«. Um solche großen Geschichten geht es in diesem Buch: Wir lesen von der unglücklichen Königstochter, die vom Vater verstoßen wird, nur weil sie ihre Liebe zu ihm mit dem Salz vergleicht, von Odysseus, der bis zu den Menschen reisen soll, die das Salz angeblich gar nicht kennen, vom einsamen Simplicius, der im wilden Wald ganz ohne Salz auskommen muss, oder vom scharfen Salz Dürrenmatts, das brennen soll in den offenen Wunden der Welt.
    In fünf thematischen Kapiteln – Natursalze, Glaubenssalze, Sprachsalze, Körpersalze und Beziehungssalze – verfolgt Thomas Strässle die Spur des weißen Goldes durch die Literaturgeschichte von den Anfängen bis in die Gegenwart: Vom Alten Testament bis Paul Celan, von Homer bis Durs Grünbein, von Cicero bis Peter Weiss reicht das Spektrum, das hier vorgeführt wird. Dabei zeigt sich ein unerhörter Reichtum an Bedeutungen, die die literarischen Texte dem elementaren Stoff zuschreiben.



    Geplanter Erscheinungstermin: Juli 2009

  • Goethe und seine Komponisten


    Über den Autor:
    Norbert Miller, 1937 geboren, ist emeritierter Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft der TU Berlin. er ist Herausgeber u. a. der Werke Jean Pauls, Daniel Defoes und Henry Fieldings und Mitherausgeber der Münchner Ausgabe sämtlicher Werke Goethes. Zuletzt erschien Der Wanderer (Goethe in Italien, 2002).


    Kurzbeschreibung:
    Mozart erschloss sich ihm spät, Beethoven blieb ihm fremd, Schubert nahm er nicht zur Kenntnis – und doch war die Musik seit seiner Kindheit für Goethe eine das Leben bestimmende Macht. Seine frühen Gedichte sind Lieder, die für Johann Gottfried Herder gesammelten Volkslieder aus dem elsass versah er mit den zugehörigen Melodien, und die ungebärdigen Sturm-und-Drang-Hymnen sang er dem Wind und dem Wetter entgegen. Noch in der letzten Sammlung seiner Verse steht die Abteilung der Lieder am Anfang. Mit dem genialischen Jugendfreund Philipp Kayser wollte er das Musiktheater in Deutschland neu begründen. Nach der Italienreise war es dann der Hofkapellmeister Johann Friedrich Reichardt, das Haupt der Berliner Liederschule und erfolgreicher Opernkomponist, mit dem er intensiv zusammenwirkte.
    Später trat der Komponist Carl Friedrich Zelter, Gründer der Berliner Singakademie, in Goethes Leben. Beide verwirklichten im Lied die Vision einer in Musik sich vollendenden Dichtung. Mit seiner einzigartigen Verbindung von Wissen, Begeisterung und erzählfreude erzählt Norbert Miller die ungewöhnliche Geschichte dieser Dichter-Utopie.


    Geplanter Erscheinungstermin: Juli 2009

  • Die Bundesrepublik von 1945 bis zur Gegenwart


    Über den Autor:
    Axel Schildt, 1951 in Hamburg geboren, ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg (2002) und Direktor der Forschungs- stelle für Zeitgeschichte in Hamburg.
    Detlef Siegfried, 1958 geboren, ist seit 1996 Associate Professor an der Universität Kopenhagen (Modern German History and Cultural History, Department of English, German and Romance Studies). Gemeinsame Veröffentlichungen u. a.: Between Marx and Coca-Cola (Youth Cultures in Changing European Societies, 1960–1980, 2005), European Cities, Youth and the Public Sphere in the Twentieth Century (2005).


    Kurzbeschreibung:
    Kunst und Pop, Sport und Fernsehen, Bauen und Wohnen: Unsere Kultur setzt sich aus vielen Facetten zusammen. Der 60. Geburtstag der Bundesrepublik bietet eine gute Gelegenheit, Bilanz zu ziehen.
    Heinrich Böll und Helge Schneider, Neo Rauch und Rainer Werner Fassbinder: In mehr als 60 Jahren des Friedens entwickelte das kulturelle Leben in Deutschland eine Vielfalt, wie sie keine frühere Epoche kannte. Ob elitär oder populär: Noch nie spielten Literatur, Film, Kunst, Musik, Architektur, Design, Sport und sogar Computerspiele eine so große Rolle wie heute. Der 60. Geburtstag der Bundesrepublik ist eine gute Gelegenheit, um Bilanz zu ziehen. Der Neubeginn nach dem Krieg rückt in immer weitere Ferne, umso interessanter ist es, nach kulturellen Kontinuitäten und Brüchen zu suchen. Was blieb typisch deutsch, wo öffnete sich das Leben der Welt? Weil sich eine moderne Kulturgeschichte auch mit der Kultur des Alltags beschäftigt, bietet sie einen besonders lebendigen Zugang zur Wirklichkeit vergangener Zeiten. Axel Schildt und Detlef Siegfried präsentieren die ganze Vielfalt des kulturellen Lebens in Deutschland vom Ende des Krieges bis zur Gegenwart. Ihr reich illustriertes Buch kann als eine große Geschichte gelesen, genauso aber auch als Nachschlagewerk genutzt werden. Es bietet Neugierigen eine zuverlässige Einführung – und verspricht den Kennern unerwartete Durchblicke und Überraschungen.


    Geplanter Erscheinungstermin: September 2009

  • Essays zu Literatur und Kunst


    Über den Autor:
    Martin Meyer, 1951 geboren, studierte in Zürich Philosophie, Geschichte
    und deutsche Literatur. Er ist Feuilletonchef der Neuen Zürcher Zeitung und
    ein anerkannter Kenner der Werke Thomas Manns und Ernst Jüngers.
    Zuletzt erschienen u. a. Tagebuch und spätes Leid (Hanser 1999) und Krieg
    der Werte (Nagel & Kimche 2003).


    Kurzbeschreibung:
    Die Welt des großen Zeichners Piranesi ist eine Welt
    der Ruinen und der Labyrinthe. Wer seine Blätter
    heute betrachtet, dem drängen sich Assoziationen
    zum Lebensgefühl der Gegenwart auf. Kein Zufall, dass
    Martin Meyer, der gelehrte Universalist des deutschsprachigen
    Feuilletons, eine Piranesi-Interpretation ins Zentrum seiner
    Sammlung von Essays der letzten Jahre stellt. Von dort aus
    spannen sich Verbindungslinien zu Autoren und Künstlern
    wie Thomas Mann und Martin Heidegger, Goya und Honoré
    Daumier. Abstecher führen zu Georges Simenon und Tim und
    Struppi: denn auch sie gehören in einen umfassenden Denkzusammenhang,
    der die Erfahrungen der Gegenwart mit dem
    Wissen von Kunst, Literatur und Philosophie konfrontiert.


    Geplanter Erscheinungstermin: Juli 2009

  • Über den Autor:
    Boris Groys, 1947 geboren, lehrt Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Bei Hanser erschienen zuletzt Unter Verdacht (Eine Phänomenologie der Medien, 2000), Politik der Unsterblichkeit (Vier Gespräche mit Thomas Knoefel, 2002) und Topologie der Kunst (2003).


    Kurzbeschreibung:
    Die Philosophie sucht nach der Wahrheit – und hat bis heute nur eine Menge konkurrierender Wahrheiten gefunden. Im 19. Jahrhundert riskierten Denker wie Marx, Nietzsche und Kierkegaard einen radikalen Bruch: Sie kritisierten nicht länger die Wahrheiten ihrer Vorgänger, sondern setzten ihre eigenen Wahrheiten wie einen Befehl in die Welt. Damit war jene Anti-Philosophie geboren, die für Boris Groys das Wahrheitsverständnis der Gegenwart verkörpert. Seine Porträts großer Anti-Philosophen stellen dieses Denken zum ersten Mal in einem Zusammenhang dar: von Kierkegaard über Heidegger bis Derrida. Man kann dieses Buch als eine Philosophiegeschichte der besonderen Art lesen – aber auch als Anleitung für ein Denken auf der Höhe der Zeit.


    Geplanter Erscheinungstermin: Juli 2009

  • Über den Autor:
    Thomas Oberender, 1966 in Jena geboren, studierte Theaterwissenschaften, schrieb und übersetzte Theaterstücke. Derzeit ist er Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele.


    Kurzbeschreibung:
    Aufführungen sind die Schaufenster des Theaters. In ihnen sind Ereignisse eines langen Prozesses der Suche, des Spielens und Nachdenkens zu betrachten. Doch was geschah in den Wochen und Monaten zuvor? Welchen Wesenswandel vollzogen Menschen, die plötzlich als »Hamlet« oder »Lady Macbeth« erscheinen? Wie entsteht dieses Leben auf Probe? Thomas oberender untersucht die Bedingungen der Faszination, die wir großen schauspielerischen Ereignissen entgegenbringen. Er steht mit den Schauspielern auf der Bühne: Von der ersten Lektüre des Textes bis zur Aufführung, von der Sekunde, da ein Text in einem Schauspieler »ankommt«, bis zu dem Moment, wo er ihm Ausdruck verleihen kann, folgt er dem Prozess der Anverwandlung einer Figur und eines Charakters. Es gibt kein Buch über das Theater, das so anschaulich und genau die flüchtige Kunst des Spiels beschreibt.


    Geplanter Erscheinungstermin: Juli 2009

  • Über den Autor:
    Michael Niehaus, 1959 in Bonn geboren, studierte Philosophie, Germanistik
    und Geschichte in Freiburg und promovierte 1993 in Essen, wo er
    auch 2001 im Bereich Neuere Deutsche Literaturwissenschaft habilitierte.
    Er lehrt derzeit an der Universität Bielefeld und publizierte u. a. zur Er-
    zählliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts, zu Literatur und Recht, zum
    Film und zur Erzähl- und Kommunikationstheorie.


    Kurzbeschreibung:
    Die in ihnen schlummernde Macht offenbaren die
    Dinge erst, wenn Weggeworfenes zurückkommt,
    wie der Ring des Polykrates, wenn Verschicktes
    von einem Dritten versteckt wird, wie E. A. Poes entwendeter
    Brief, wenn Verschenktes in den Händen eines Dritten auf-
    taucht, wie das Taschentuch othellos.
    Michael Niehaus spricht über wandernde Dinge: Er erzählt
    die Geschichten, in denen sie von Hand zu Hand gehen, er
    lauscht ihnen, wenn sie selbst ihre Geschichte erzählen. Aus
    dem reichen Fundus von Literatur, Film und Theater schöpft
    dieses Buch und schildert die Verführungskraft, die Beunruhigung,
    das rätselhafte erotische oder detektivische Begehren, die
    den wandernden Dingen und ihren Geschichten innewohnen.



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2009

  • Über den Autor:
    Jonathan D. Spence, 1936 in England geboren, ist Professor für Geschichte an der Yale University und gilt weltweit als einer der renommiertesten Sinologen. Bei Hanser erschienen Der kleine Herr Hu (Roman, 1990), Chinas Weg in die Moderne (1995) und Verräterische Bücher (Eine Verschwörung im alten China, 2005).


    Kurzbeschreibung:
    Die Vergangenheit Chinas liegt für die meisten Europäer im Dunkeln. Jonathan D. Spence, Historiker und Erzähler in einer Person, vermittelt einen anschaulichen und lebendigen Eindruck der Ming-Zeit, die Politik, Kultur und Gesellschaft zu höchster Blüte brachte.
    Als Zhang Dai 1597 in eine angesehene Familie geboren wurde, regierte in China seit über 200 Jahren die Ming-Dynastie. Für die Zeitgenossen war es unvorstellbar, dass diese Ära, die das Chinesische Reich zu vorher unerreichter politischer und kultureller Blüte geführt hatte, jemals enden könnte. 1644 jedoch setzten die Mandschu der Ming-Dynastie ein Ende. Zhang Dais Familie versank in der Bedeutungslosigkeit. In ländlicher Abgeschiedenheit verbrachte er die zweite Hälfte seines langen Lebens als Privatgelehrter und wurde als Meister des philosophischen Essays und Chronist einer untergegangenen Epoche berühmt. Jonathan D. Spence, in unserer Zeit einer der besten Kenner der chinesischen Geschichte, erzählt in seinem neuen Buch das Leben dieses gelehrten Exzentrikers – und zeichnet gleichzeitig das lebendige Panorama einer zentralen Epoche der chinesischen Vergangenheit.


    Geplanter Erscheinungstermin: September 2009

  • Der kleine Brixius


    Über den Autor:
    Ludwig Harig, 1927 in Sulzbach / Saar geboren, lebt dort als vielfach preisgekrönter Autor. Bei Hanser erschien zuletzt Kalahari (Ein wahrer Roman, 2007). Von der auf zehn Bände angelegten Werkausgabe sind die Bände I–IV und VIII bereits erschienen.


    Kurzbeschreibung:
    Band V der Werkausgabe bietet mit Rousseau – Der Roman vom Ursprung der Natur im Gehirn ein besonders geglücktes Beispiel Harig’schen Experimentierens zwischen den klassischen literarischen Formen, in diesem Fall Roman und Biographie. Ganz im Sinne des unorthodoxen Franzosen nähert sich Harig ihm aus ganz verschiedenen Perspektiven. »Ein großes Lesevergnügen … eine sehr ernste, Gegenwart gebliebene Sache«, rühmte Hans Mayer das Buch. Von einem kindlichen Sonderling, der schon vor der Einschulung das neinsagen verlernt, handelt die 1980 erschienene novelle Der kleine Brixius – voller Sprachwitz und Charme. Ein nachwort und Anmerkungen des Saarbrücker Germanisten Gerhard Sauder geben Fakten der Entstehungsgeschichte und Erläuterungen zur Lektüre.


    Geplanter Erscheinungstermin: Juli 2009

  • Über den Autor:
    Marcel Reich-Ranicki, geboren 1920, war von 1960 bis 1973 ständiger Literaturkritiker der Zeit und leitete von 1973 bis 1988 den Literaturteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er ist dort auch heute noch als Kritiker und Redakteur der »Frankfurter Anthologie« tätig. Von 1971 bis 1975 war er Gastprofessor in Stockholm und Uppsala, seit 1974 ist er Honorarprofessor an der Universität Tübingen. Er erhielt zahlreiche akademische und literarische Preise und Auszeichnungen: die Ehrendoktorate der Universitäten Berlin, München, Utrecht und Uppsala sowie den Thomas-Mann-Preis, den Goethe-Preis und andere. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen gehören die Bücher Die Anwälte der Literatur (1994), seine Autobiografie Mein Leben (1999) und Vom Tag gefordert. Reden in deutschen Angelegenheiten 2000); von 2002 bis 2006 erschien der fünfteilige Literaturkanon


    Kurzbeschreibung:
    »Das moderne deutsche Drama kann man sich ohne Georg Büchners Leistung nicht denken.«
    Marcel Reich-Ranicki


    Geplanter Erscheinungstermin: September 2009