"October the first is too late" - Fred Hoyle

  • Ich glaube, das Buch gibt es nicht auf Deutsch und auf Englisch ist es vergriffen, aber ich stelle es trotzdem mal vor, weil es ein kleines feines Buch über die Frage nach dem Sinn des Lebens ist.


    Zum Inhalt/meine Meinung


    Das Buch beginnt damit, dass der Ich-Erzähler mit einem Freund, einem Nobelpreisträger, im Jahr 1966 eine Reise in die schottischen Highlands unternimmt und die beiden sich auf einer Wanderung trennen, und während der Ich-Erzähler irgendwann an ihrem gemeinsamen Wohnwagen ankommt, bleibt der Freund zunächst verschwunden. Er taucht dann später wieder auf, kann sich an nichts erinnern und seltsamerweise ist sein Muttermal verschwunden. Die beiden fliegen anschließend zunächst nach Kalifornien und dann nach Hawaii und hören dann plötzlich in Hawaii, dass Los Angeles vernichtet wurde. Man vermutet zunächst einen Angriff, auf Erkundungsflügen stellt sich aber heraus, dass ganz Los Angeles einfach von der Landkarte verschwunden ist und überhaupt die ganzen USA aussehen, wie vor 1750. Die beiden fliegen irgendwann nach London zurück und dort ist alles in heller Aufregung. Während in Groß-Britannien immer noch 1966 ist, befinden sich Frankreich und Deutschland im ersten Weltkrieg. In Griechenland scheint es 425 v. Chr. zu sein und Russland ist unter einer riesigen Fläche aus einer glasartigen Materie begraben, was vermuten lässt, dass wir uns in der Zukunft nach einem Atomkrieg oder einer gewaltigen Naturkatastrophe befinden. Irgendetwas ist auf der Erde passiert, so dass die Zeitzonen nicht mehr zusammen passen. Oder wie der Nobelpreisträger im Buch sagt: "There is one thing quite certain in this business: the idea of time as a steady progression from past to future is wrong."


    Ich hab mich am Anfang etwas schwer mit dem Buch getan, es geht irgendwo um multiple Universen und um Quantenphysik (obwohl diese Begriffe nicht auftauchen, aber ich konnte einiges aus "Auf der Suche nach Schrödinger's Katze" wiedererkennen, wobei ich den Ausführungen nicht immer ganz folgen konnte).


    Interessant fand ich das Buch, weil es im die Frage geht, ob das eigene Leben einen Sinn hat, wenn man weiss, dass man selbst zum großen Gesamtbild nur einen winzigen Teil beitragen wird, und dass sich die Menschheit irgendwann aussterben wird, oder alles Leben auf der Erde sterben wird, weil die Sonne irgendwann "ausgeht", oder, falls wir es vorher schaffen, uns auf einen anderen Planeten zu retten, irgendwann auch unsere Galaxie "sterben" wird (gedanklich kann man das wahrscheinlich immer weiterspielen).


    Das Buch ist ziemlich musiklastig. Ich hab die Rolle der Musik nicht ganz verstanden, aber Musikeulen könnten auf ihre Kosten kommen.


    Über den Autor


    Sir Fred Hoyle (* 24. Juni 1915 in Bingley bei Bradford; † 20. August 2001 in Bournemouth) war ein britischer Astronom und Mathematiker. Er war zusammen mit Hermann Bondi und Thomas Gold ein Vertreter der Steady-State-Theorie des Universums, allerdings prägte ausgerechnet er den Begriff des "Big Bang", weil er ihn in einer seiner Arbeiten gegen das konkurrierende Modell eines Universums, das einen explosiven Beginn durch einen Urknall. Und durch seine Arbeiten zur Nukleosynthese hat er letztendlich die Resultate geliefert, die das Big Bang-Modell stützen.


    In den 1950er Jahren machte er eine Serie von Radiosendungen über Astronomie auf BBC, die in dem Buch The Nature of the Universe gesammelt wurden, und er fuhr fort mit einer Reihe weiterer populärwissenschaftlicher Bücher. Er schrieb auch einige Science-Fiction-Romane. Sein bekanntestes Werk A for Andromeda (mit John Elliot, 1962) wurde als Fernsehserie umgesetzt.


    1957 wurde er zum Mitglied der Royal Society gewählt, 1958–1972 war er Professor für Astronomie und experimentelle Philosophie in Cambridge, wo er bereits seit 1945 unterrichtete, leitete von 1966 bis 1972 das Cambridge Institut für Theoretische Astronomie, an dessen Gründung er Anteil hatte, und 1971–1973 die Königliche Astronomische Gesellschaft.
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