Scherben der Ehre/Shards of Honour
Barrayar 1
Enthalten im Sammelband “Cordelias Ehre” oder dem englischen "Cordelia's Honor"
Inhalt:
Commander Cordelia Naismith von Kolonie Beta gerät während einer Forschungsmission auf einem neu entdeckten Planeten in die Hände des Barrayaraners Captain Aral Vorkosigan, des sog. „Schlächters vom Komarr“. Während sie sich gemeinsam durchschlagen, um Vorkosigans Leute wiederzufinden, stellt sie fest, dass manche Leute besser oder zumindest anders als ihr Ruf sind. Was wäre da naheliegender, als dass sie ihm hilft, sein meuterndes Schiff wieder unter Kontrolle zu kriegen?
Einige Monate später treffen sie einander wieder und zwar auf verschiedenen Seiten im Krieg, als Barrayar den Planeten Escobar angreift. Diesmal gerät Cordelia mitten zwischen die Fronten einer barrayaranischen Intrige.
Autorin:
http://www.dendarii.com
Lois McMaster Bujold wurde 1949 in Columbus, Ohio geboren und lebt heute in Minneapolis. „Shards of honour“, ihr erster Roman, wurde 1983 vollendet und war der Beginn ihrer Barrayar-Bücher, die nicht ganz chronologisch geschrieben wurden.
Außerdem hat sie noch zwei andere im gleichen Universum spielende Romane geschrieben, sowie verschiedene Fantasy-Romane.
Meinung:
Neben einem spannenden SF-Actionroman ist dieses Buch für mich in erster Linie eines: ein Liebesroman oder ein sehr ungewöhnliches „und wie habt Ihr beide Euch getroffen?“
Wem würde nicht das Herz aufgehen bei einem Dialog wie diesem, als Aral Cordelia seinen ersten Antrag macht?
Zitat„… Wie lange haben Sie so etwas schon gedacht?“
„Der Gedanke kam mir, als ich Sie in der Schlucht sah.“
„Was, als ich in den Schlamm kotzte?“
Er mußte grinsen. „Mit großartiger Haltung. …“
(S. 107)
Schön, oder?
Sie sind ein ungewöhnliches Paar, aber ein wunderbares. Beide, Cordelia und Aral sind ausgesprochen sympathische und interessante, nein, nicht Figuren, sondern Personen. Bujold erschafft mehrdimensionale Menschen, keine Figuren.
Wer mich kennt, weiß, dass ich ein gewisses Problem mit weiblichen Charakteren habe, doch noch nie bei Bujold. Ihre Frauen finde ich genauso liebenswert, faszinierend und großartig wie ihre Männer. Und von beiden Sorten gibt es eine ganze Menge bei ihr.
Neben den beiden tummeln sich hier auch einige andere, die wir im Lauf der Reihe noch besser kennen lernen werden, wie zB der ziemlich einmalige Sergeant Bothari oder Simon Illyan.
Die Handlung ist auch schön ausgedacht und umgesetzt. Was sie auch sein muss, bei einer dermaßen haarsträubenden Geschichte. Aber, das sind nur die Eltern, wartet nur, bis Ihr Miles Vorkosigan kennenlernt!
Schön fand ich auch den Kontrast zwischen Barrayar und dem superliberalen Kolonie Beta, wo Cordelia nach dem Krieg auf liebevolle und sanfte Weise suggeriert wird, dass sie unmöglich in den „Schlächter von Komarr“ verliebt sein kann, sondern ein Trauma haben MUSS. Das Ende ist hierbei eigentlich nur logische Konsequenz.
Ungelöst bleibt aber die entscheidende Frage: Wer hat Steady Freddy denn nun gewählt?
Edit: Englischen Omnibus ergänzt