'Das Ende ist nur der Anfang' - Seiten 073 - 176

  • Zitat

    Original von Froschi


    Und? Wie fandest du ihn? :rolleyes


    Hm, ich wüsste gern, was Matheson zu diesem Drehbuch gesagt hat. :gruebel


    Ganz ehrlich - ich war enttäuscht. Meiner Meinung nach ist ein Großteil der Botschaft und viele wichtige Details zugunsten der Effekte (zugegeben, die Bilder waren schon eindrucksvoll!) auf der Strecke geblieben. Schade, aber irgendwie ist aus diesem wirklich anspruchsvollen Stoff zugunsten der Publikumstauglichkeit ein Hollywood-Schinken mit Gruseleffekten geworden.
    Das Ende ging ja wohl schon mal gar nicht. Am meisten hat mich geärgert, wie sie das Thema Reinkarnation rübergebracht haben. Man darf, muss aber nicht, hä? Für mich kam das so rüber, als könne man, wenn es einem im "Himmel" zu langweilig wird, aus lauter Spaß noch mal in einen Körper gehen, nach dem Motto: Mal sehen, ob wir uns im nächsten Leben wiederfinden. Der eigentliche Sinn und Zweck der Wiedergeburt blieb völlig im Dunkeln.


    Schade, ich hatte mir nach der Lektüre dieser wirklich großartigen Romanvorlage mehr erwartet. Nur gut, dass die DVD nur 4,95 Euro gekostet hat.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)



  • So hab ich das auch empfunden. :knuddel1
    Nun ja, ich stell ihn demnächst bei TT rein. :rolleyes

  • Zitat

    Original von beowulf
    Wobei du bei keiner Religion genau weißt, was die Religionsstifter alles von ihren institutionalisierten Nachfolgern zensiert bekommen haben, oder unter dichten Teppichen gekehrt liegt.


    Da sind wir völlig einer Meinung.



    Zitat

    Original von beowulf
    Mir geht es aber darum, dass die Gemeinschaft der Gläubigen und die individuelle Verantwortung in einigen (nicht allen)den Weltreligionen eine starke Rolle spielen.

    (Hervorhebung von mir)
    Ich hatte mich (bewußt?) etwas unscharf aufgedrückt. :rolleyes Damit ist ein Punkt angesprochen, der mir seit meiner Kindheit erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Zur Zeit meiner Kindheit kam im 3. Schuljahr der Pfarrer in die Schule und hielt den Religionsunterricht. (In der 1. und 2. Klasse hatten wir für alle Fächer eine Lehrerin, ab der 4. in Religion eine Katechetin, die nur Religionsunterricht erteilte.) Zum Thema Kommunion erzählte uns der Pfarrer, daß bei der Kommunion alle eins würden, weil wir alle den Leib Christi zu uns nähmen. Ich sehe noch seine Zeichnung an der Tafel vor mir, und ich fühle noch heute die damalige instinktive Abneigung. Selbst heute ist diese Vorstellung das größte Problem, wenn ich denn mal zur Kommunion gehe. Will sagen, ich bin seit meiner Kindheit ein (extremer?) Einzelgänger bzw. Individualist (nicht umsonst war Beethoven der „Held“ meiner Jugend). Die (mir beigebrachte) christliche Vorstellung des Jenseits konnte nie einen großen Reiz auf mich ausüben; eher im Gegenteil. Mathesons Jenseitsbeschreibung ist so ziemlich die erste, die ich je gelesen habe, mit der ich mich anfreunden konnte. Trotz der Kontakte mit andern. Denn man kann Kontakt haben, muß aber nicht.



    Zum Film:


    Zitat

    Original von Britt
    Hm, ich wüsste gern, was Matheson zu diesem Drehbuch gesagt hat.


    Nun, Matheson und Stephen Simon (der Produzent des Filmes) sind sehr befreundet und haben über einige Zeit das Projekt gemeinsam verfolgt. In dem verlinkten Buch erzählt Simon ausführlich über die Geschichte der beiden Matheson-Verfilmungen „Somewhere In Time“ und „What Dreams May Come“. Ich habe mal diagonal gelesen, fand aber keinen direkten Kommentar Mathesons zitiert. Aber groß ablehnend kann er nicht gewesen sein. Wie weiter unten erwähnt, hat Matheson selbst fürs Fernsehen gearbeitet und somit Erfahrung in der Umsetzung von Stoffen für den Film.


    So schlecht fand ich den Film übrigens nicht. :schnellweg



    Derzeit etwa die Hälfte dieses Abschnitts gelesen. Da stecken Zettel:



    Seite 56, da läuft’s eiskalt den Rücken hinunter:
    Yet here I was, possessed of a body that felt the same and looked the same, was even dressed the same. Standing on this very real ground in this most tangible of landscapes.
    This ist
    death? I thought.



    Dann Seite 61 (Ende Kapitel „Weiterleben auf einer anderen Ebene“):
    “There are if one believes in them,“ he said, confusing me again. „As I said, this is a state of mind. What does that motto on the wall of your office say? That which you believe becomes your world.“
    (...)
    „Death is merely continuation at another level.“

    Eines der Grundthemen dieses Buches. Wenngleich ich natürlich immer im Hinterkopf habe, daß nach Campell die Transzendenz „jenseits menschlichen Denk- und Vorstellungsvermögens“ ist. Das heißt, alles ist durch eine quasi menschliche Brille gesehen.



    Seite 63 („In Alberts Haus“):
    “Earth ties have less meaning here. Relationships of thought, not blood, are what count.“
    Diese Stelle fand ich von Anfang an interessant. Wenn dem so ist, bin ich gespannt, wem ich mal begegnen werde.



    Auf Seite 66 habe ich dann erst mal nach dem Impressum geschaut, wann das Buch erstmals erschienen ist. Das Copyright ist von 1978. Da war Darkover schon längst entdeckt, ähm geschrieben. Was Matheson hier beschreibt:
    “There are bulding circles,“ he told me. „Groups of people skilled in construction.“
    ist eindeutig die Matrix-Arbeit, wie sie von laranbegabten auf Darkover (hier die Darkover-Leserunden) verrichtet wird. Das war mein erster Gedanke, als ich die Stelle gelesen habe. Ein paar Seiten weiter taucht sogar das Wort „Matrix“ auf. Wenn man natürlich im Hinterkopf hat, daß Matheson für „Twilight Zone“ (oder wie hieß diese SciFi / Mystery-Serie?) einige Drehbücher verfaßt hat, ist anzunehmen, daß er manche Dinge aus Science Fiction Romanen kannte.



    Schließlich noch Seite 85:
    “I can’t describe how long it took me to accept ist,“ Albert told me. „Mostly, I couldn’t understand how it was possible for me to be admitted to a place I’d always been positive didn’t exist.“
    Tja, da werden wohl so manche eine Überraschung erleben.




    Anm.: Meine deutsche Buchausgabe wandert derzeit noch, so daß ich nur das amerikanische Original hier habe. Ich war jetzt zu faul (:rolleyes) zu übersetzen. Falls ich (sinngemäße) Übersetzungen nachliefern soll, bitte kurzen Hinweis. Dann ergänze ich die noch. :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Seite 63 („In Alberts Haus“):
    “Earth ties have less meaning here. Relationships of thought, not blood, are what count.“
    Diese Stelle fand ich von Anfang an interessant. Wenn dem so ist, bin ich gespannt, wem ich mal begegnen werde.


    Ich auch! Aber ich hab da schon so meine Ahnungen. Ist für mich auch absolut logisch. Wenn ich ehrlich bin, gibt es haufenweise Leute, die mir näher stehen als meine eigene Familie. Und die Erklärung dafür sieht für mich so aus: Wir inkarnieren in Familien, die für uns das optimale Umfeld zum Bewältigen unserer Lebensaufgabe darstellen. Dafür können durchaus Reibungspunkte vorgesehen sein. Beispiel: Jemand, der lernen soll, beizeiten auf eigenen Beinen zu stehen, kommt vermutlich absichtlich zu einer Familie, in der er sich nicht geborgen fühlt. Ich könnte mir das jedenfalls so vorstellen, als Erklärung, warum nicht jeder seine Erdenfamilie lieben muss. Oder Teile davon.


    Zitat


    Will sagen, ich bin seit meiner Kindheit ein (extremer?) Einzelgänger bzw. Individualist (nicht umsonst war Beethoven der „Held“ meiner Jugend). Die (mir beigebrachte) christliche Vorstellung des Jenseits konnte nie einen großen Reiz auf mich ausüben; eher im Gegenteil. Mathesons Jenseitsbeschreibung ist so ziemlich die erste, die ich je gelesen habe, mit der ich mich anfreunden konnte. Trotz der Kontakte mit andern. Denn man kann Kontakt haben, muß aber nicht.


    Ich hatte zum Glück nie Reli-Unterricht, unsere Gehirnwäsche nannte sich Staatsbürgerkunde ;-)
    Aber ich habe vor Kurzem mal ins Reli-Heft meiner Tochter geschaut und gelesen, wie man den Kindern das Gleichnis vom Verlorenen Sohn erklärt. Na ja. :rolleyes
    Mit dem "Einssein", von dem du redest, ist aber glaube ich die nächste Stufe gemeint. Die, wohin man kommt, wenn man im Sommerland "fertig" ist. Dann wird ja (laut Matheson und auch laut anderen Quellen, die ich gelesen habe) die Individualität aufgelöst und wir werden alle Eins mit Gott - also Gott wird wieder komplett, um es mit Dethlefsen auszudrücken.
    Wenn wir aber mal so weit sind, haben wir ganz sicher kein Interesse mehr an Idividualität. Denn so lange wir das haben, kommen wir todsicher immer wieder nach "Sommerland". :grin

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Zum Thema Kommunion erzählte uns der Pfarrer, daß bei der Kommunion alle eins würden, weil wir alle den Leib Christi zu uns nähmen. Ich sehe noch seine Zeichnung an der Tafel vor mir, und ich fühle noch heute die damalige instinktive Abneigung. Selbst heute ist diese Vorstellung das größte Problem, wenn ich denn mal zur Kommunion gehe.


    Nach meinem Verständnis kommt hinter dieses: "Wir werden alle eins" schon ein Gedanke über das "Wie"- und da sind wir- wie von Britt schon ausgeführt- wieder bei Matheson- nämlich "ein Geist (mit Gott)". Wesentlicher in der tätglichen Konsequenz finde ich eigentlich den Gedanken der daraus folgt- sind wir ein Geist sind die Konflikte zwischen uns aufgehoben, kann es nur gegenseitige Verzeihung und Liebe geben- das ist wohl der Grund warum man dieses Ritual in manchen Kirchen so häufig vollzieht .grin, weil es da an der Praxis so hapert.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Will sagen, ich bin seit meiner Kindheit ein (extremer?) Einzelgänger bzw. Individualist (nicht umsonst war Beethoven der „Held“ meiner Jugend).


    Bremst mich, wenn das zu sehr off topic wird:


    Beethoven wuchs mit fünf Geschwistern auf und war ein begehrter Salonlöwe, ein wahrer Falco seiner Zeit, bis ihn die Konsequenz des HWG, die Erkrankung mit Syphillis in eine durchaus nicht freiwillige Isolation trieb.


  • Ich fand den Film gut. Ich finde, man muss Buch und Verfilmung immer als zwei getrennte Sachen betrachten. Ein Film wird nie so sein, wie die eigenen Eindrücke von der Buchvorlage, weil ein Film viele Dinge nicht transportieren kann und man seine eigene Vorstellungen hat. Im Film geht es um die Vorstellung anderer Leute von diesem Buch, aber wenn es "funktioniert", gut gemacht ist, gute Darsteller mitwirken, dann kann es genauso ein positives Erlebnis sein und war es in meinem Fall auch....

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von beowulf
    Durchweg positiv erscheint mir Sommerland nicht, als es an die Grenzen von Sommerland geht werden da LEute beschreiben, die (seltsames Bild hier) "aus ihrer Haut" nicht aussteigen können und immer noch ihren Maschendrahtzaun und Knallerbsenstrauch verteidigen...


    ...aber trotzdem darin glücklich sind, weil sie sich nichts schöneres vorstellen können. Nicht jeder strebt nach höherem. Jedem das, was ihn glücklich macht. Irgendwann geht ihnen vielleicht auf, dass es noch mehr geben könnte...

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  • Mit Summerland als eine Art des Weiterlebens könnte ich mich anfreunden. Aber ich entspreche eher der Typ Ann, nach dem Tod ist alles zu Ende. Da ist zuviel Naturwissenschaftler in mir, der Beweise fordert, bevor er einer Theorie Glauben schenken kann.
    Viele Beschreibungen von Summerland sprechen mich sehr an. Und bis jetzt ist auch noch nicht von einer höheren Ordnung die Rede, von Bestrafungen etc., denn das ist für mich ausgeschlossen. Es gibt für mich kein höheres Wesen, das denkt und alles lenkt, weder auf Erden, noch nach dem Tod. Was es für mich geben könnte, ist eine Energieform, die weiter existiert. Es ist ein physikalisches Gesetz, dass Energie im Universum nicht verloren geht, sie geht nur in eine andere Form über.
    Man braucht niemanden, der einen bestraft, weil man sich seine Hölle selber schafft, wenn man in seinem Geist/Bewußtsein weiter existiert.
    Der Gedanke von Britt, dass eine Seele in einen Körper inkarniert, der Mitglied in einer lieblosen Familie ist, damit dieser Mensch lernt auf eigenen Beinen zu stehen, ist mir zu zielgerichtet, zu absichtlich. Ich denke, das ginge eher nach dem Zufallsprinzip.
    Und jetzt geh ich Laufen. Es ist ein wunderbarer Morgen :wave

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  • Zitat

    Original von beowulf
    Beethoven wuchs mit fünf Geschwistern auf und war ein begehrter Salonlöwe, ein wahrer Falco seiner Zeit, bis ihn die Konsequenz des HWG, die Erkrankung mit Syphillis in eine durchaus nicht freiwillige Isolation trieb.


    Nun, ich sprach ja von meiner Jugend. Ich habe mit Begeisterung mehrfach die Huch'sche Beethovenbiographie in der hier verlinkten Ausgabe gelesen. Die konnte ich streckenweise auswendig. In mancher Hinsicht war das Buch mit Sicherheit heroisierend und hat mein Beethovenbild (vermutlich teilweise bis heute :rolleyes) geprägt. Im Gedächtnis blieb mir immer der einsame, verbitterte Mann, der alleine durch die Fluren spazierte. Auch die Poster, die ich an der Wand hängen hatte, zeigten eher diesen Mann denn den „Salonlöwen“. Und dann natürlich „täglich die Fünfte“. Aber jetzt wirds zu sehr OT. Aber, und das müßte historisch korrekt sein, er war ein Freigeist und der erste freischaffende Künstler (zumindest im Bereich der Musik). Wenn das nicht reicht, um zum Heros zu werden...



    Zitat

    Original von beowulf
    sind wir ein Geist sind die Konflikte zwischen uns aufgehoben, kann es nur gegenseitige Verzeihung und Liebe geben


    In der Theorie gebe ich Dir durchaus recht, nur die Praxis sieht halt leider ganz anders aus.



    Zitat

    Original von Suzann
    Ich fand den Film gut. Ich finde, man muss Buch und Verfilmung immer als zwei getrennte Sachen betrachten.


    :write Ich dachte schon, ich wäre der einzige, dem der gefallen hat. Wobei bei mir dazu kommt, daß ich mich seinerzeit recht intensiv mit dem Duo Matheson / Simon (Produzent) und deren beiden Filmen beschäftigt habe, so daß nur eine positive Meinung herauskommen konnte.



    Zitat

    Original von Suzann
    Da ist zuviel Naturwissenschaftler in mir, der Beweise fordert, bevor er einer Theorie Glauben schenken kann.


    Eines der Grundprobleme heute ist, daß es nur eine anerkannte Art von Wissenschaft gibt. Diese nimmt für sich in Anspruch, die Maßstäbe und „Meßgeräte“ für alles festzulegen. Alles, was sich damit nicht erfassen läßt, ist nicht existent. Hinweise, daß man für manche Dinge möglicherweise andere „Meßgeräte“ braucht, werden in Bausch und Bogen als „unwissenschaftlich“, wenn nicht als noch Schlimmeres, abgetan. Ich gebrauche in diesem Zusammenhang gerne den Begriff der heute herrschenden Ideologie. Man kann diesen Bruch auch immer wieder in den Diskussionen dieses Forums bemerken.


    Lange Rede kurzer Sinn: wir werden nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen, denn das:

    Zitat

    Original von Suzann
    Es gibt für mich kein höheres Wesen, das denkt und alles lenkt, weder auf Erden, noch nach dem Tod.

    halte ich für nicht richtig.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat


    Original von Suzann
    Es gibt für mich kein höheres Wesen, das denkt und alles lenkt, weder auf Erden, noch nach dem Tod.


    ... halte ich für nicht richtig.


    Vielleicht habt ihr ja beide recht. Das eine schließt das andere doch nicht aus. Ich z. B. halte Gott nicht für einen gütigen alten Mann mit langem weißen Bart, der uns von irgendwo oben oder aus einer anderen Dimension heraus regiert, sondern für mich ist Gott durchaus eine Energieform - und damit nicht genug. Mein Gottesbegriff umfasst die gesamte Energie des Universums, die Energie in jedem Menschen, jedem Tier, jeder Blume, jedem Baum ... also die Gesamtenergie von allem was ist.
    So gesehen sind wir alle Teile von Gott, die sich durch ihre Konfrontation mit der Materie selbst erkennen sollen, um später (nachdem wir in Summerland fertig sind) sich wieder mit der Gesamtenergie - also Gott - zu vereinigen, nur eben bewusster als zuvor. Das sagt für mich auch das Gleichnis vom verlorenen Sohn aus - die Rückkehr in die Einheit Gott. Ganz egal, welche Fehler und Irrtümer wir in unserem Erdenleben begangen haben, sie waren wichtig, um daraus zu lernen, um mit all unseren Erfahrungen - guten wie schlechten - ganz zu werden (heil zu werden sagt Dethlefsen). Deshalb nimmt Gott den verlorenen Sohn auch trotz all seiner Verfehlungen mit offenen Armen auf.
    Wenn wir also Gott als Energiewesen begreifen, dass Teile von sich aussendet, mit dem Zweck, sich selbst zu erfahren und heil zu werden, begreifen wir uns weder als willkürlich regiert noch fremdgesteuert, sondern wir erkennen, dass wir ausgesandt wurden, um uns zu vervollkommnen - im Positiven wie im Negativen, von der Polarität zur Einheit. War das jetzt verständlich ausgedrückt? Solche Gedanken sind schwierig in Worte zu fassen. :gruebel

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Eines der Grundprobleme heute ist, daß es nur eine anerkannte Art von Wissenschaft gibt. Diese nimmt für sich in Anspruch, die Maßstäbe und „Meßgeräte“ für alles festzulegen. Alles, was sich damit nicht erfassen läßt, ist nicht existent. Hinweise, daß man für manche Dinge möglicherweise andere „Meßgeräte“ braucht, werden in Bausch und Bogen als „unwissenschaftlich“, wenn nicht als noch Schlimmeres, abgetan. Ich gebrauche in diesem Zusammenhang gerne den Begriff der heute herrschenden Ideologie.


    Die gerade laufende Leserunde "Die Herrin der Zeit" von Sina Beerwald behandelt ein solches Thema- den Kampf um die genaue Navigation auf See, das heisst um das Problem der Bestimmung des Längengrades. Die Lösung wusste ein gelernter Zimmermann und Hobbyuhrmacher, alle ordentlich studierten Wissenschaftler haben für ein halbes Jahrhundert - damit viele Tote produzierend- die Erkenntnis verhindert, weil nicht sein kann was nicht sein darf.

  • Zitat

    Original von Britt
    ..sondern für mich ist Gott durchaus eine Energieform - und damit nicht genug. Mein Gottesbegriff umfasst die gesamte Energie des Universums, die Energie in jedem Menschen, jedem Tier, jeder Blume, jedem Baum ... also die Gesamtenergie von allem was ist.


    Hast du mal die SciFi Reihe Perry Rhodan, so die ersten Bände gelesen? (So von Jugend her ja wohl eher nicht....) Dort gibt es eine Figur namens ES, ein lenkendes und einflußnehmendes Wesen höherer Erkenntnisstufe, durchaus materiell, das aus einem Gesamtbewußtsein besteht.

  • Zitat


    Hast du mal die SciFi Reihe Perry Rhodan, so die ersten Bände gelesen? (So von Jugend her ja wohl eher nicht....) Dort gibt es eine Figur namens ES, ein lenkendes und einflußnehmendes Wesen höherer Erkenntnisstufe, durchaus materiell, das aus einem Gesamtbewußtsein besteht.


    Perry Rhodan kenne ich nur vom Hörensagen, gelesen habe ich noch nichts. Und ES kenne ich nur von Stephen King. ;-)


    Die Idee ist aber interessant. Warum soll ein Gesamtbewusstsein nicht ein Wesen materialisieren bzw. sich einen Körper geben können, umso mehr, da es sich um einen Science fiction handelt. Prinzipiell vorstellbar.
    Bin neugierig: Wenn es materiell ist, wie sieht es denn aus? Menschenähnlich?

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  • Zitat

    Original von Britt


    Vielleicht habt ihr ja beide recht. Das eine schließt das andere doch nicht aus. Ich z. B. halte Gott nicht für einen gütigen alten Mann mit langem weißen Bart, der uns von irgendwo oben oder aus einer anderen Dimension heraus regiert, sondern für mich ist Gott durchaus eine Energieform - und damit nicht genug. Mein Gottesbegriff umfasst die gesamte Energie des Universums, die Energie in jedem Menschen, jedem Tier, jeder Blume, jedem Baum ... also die Gesamtenergie von allem was ist.
    So gesehen sind wir alle Teile von Gott, die sich durch ihre Konfrontation mit der Materie selbst erkennen sollen, um später (nachdem wir in Summerland fertig sind) sich wieder mit der Gesamtenergie - also Gott - zu vereinigen, nur eben bewusster als zuvor. Das sagt für mich auch das Gleichnis vom verlorenen Sohn aus - die Rückkehr in die Einheit Gott. Ganz egal, welche Fehler und Irrtümer wir in unserem Erdenleben begangen haben, sie waren wichtig, um daraus zu lernen, um mit all unseren Erfahrungen - guten wie schlechten - ganz zu werden (heil zu werden sagt Dethlefsen). Deshalb nimmt Gott den verlorenen Sohn auch trotz all seiner Verfehlungen mit offenen Armen auf.
    Wenn wir also Gott als Energiewesen begreifen, dass Teile von sich aussendet, mit dem Zweck, sich selbst zu erfahren und heil zu werden, begreifen wir uns weder als willkürlich regiert noch fremdgesteuert, sondern wir erkennen, dass wir ausgesandt wurden, um uns zu vervollkommnen - im Positiven wie im Negativen, von der Polarität zur Einheit. War das jetzt verständlich ausgedrückt? Solche Gedanken sind schwierig in Worte zu fassen. :gruebel


    Das hast du sehr schön ausgedrückt. Und wenn ich jetzt davon ausgehen darf, dass diese Energiewesen mehr einer Naturgewalt entspricht, also nach bestimmten Mechanismen funktioniert und kein Bewußtsein hat, dann wären wir nahe an dem "Gott", an den ich glauben könnte...

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Ein Gott, der kein Bewusstsein hat?
    Nee, das kann ich mir nun wieder nicht vorstellen. Wenn wir alle Teil von Gott sind, und davon gehe ich aus - muss Gott zwangsläufig das gesammelte Bewusstsein von "alles was ist" sein. Und da Gott sich ja seiner selbst bewusst werden möchte - wenn das das Ziel der Schöpfung ist - muss Gott doch quasi reines Bewusstsein sein.


    Himmel, ist das schwer, sich in solchen Dingen verständlich auszudrücken. Ich ahnte ja, dass diese Leserunde anstrengend wird. :grin

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von Britt
    Vielleicht habt ihr ja beide recht. Das eine schließt das andere doch nicht aus. Ich z. B. halte Gott nicht für einen gütigen alten Mann mit langem weißen Bart, der uns von irgendwo oben oder aus einer anderen Dimension heraus regiert, (...)


    Na ja, die Vorstellung eines gütigen alten, bisweilen zornigen Mannes habe ich auch schon vor sehr etlichen Jahren aufgegeben. Ich könnte derzeit meine Gottesvorstellung nicht in Worte fassen. Denn wenn ich einen Gott als Schöpfer akzeptiere und voraussetze, wo kommt der dann her? Was war vor dessen Zeit? (Wobei das, ich weiß, ein Selbstwiderspruch ist.) Ich kann nur wieder Joseph Campbell und sein „das ist jenseits des menschlichen Denk- und Vorstellungsvermögens“ zitieren. Ich bin imstande zu akzeptieren, daß es für den Menschen an sich eine Begrenzung gibt, über die der nicht und keinesfalls hinaus kann. Damit kann ich sehr gut leben.



    Zitat

    Original von beowulf
    Die gerade laufende Leserunde "Die Herrin der Zeit" von Sina Beerwald (...)


    Ja, habe ich gesehen und den Anfang (der LR) still mitgelesen.



    Zitat

    Original von beowulf


    (...) weil nicht sein kann was nicht sein darf.


    Es hat sich also nichts geändert. Aktuelles Beispiel gefällig? Homöopathie. Nach herrschender wissenschaftlicher Lehre unwirksam. Nach letzter Woche erlebter Praxis hochwirksam innerhalb weniger Stunden (wenn das richtige Medikament gegeben wurde).



    Zitat

    Original von beowulf
    Hast du mal die SciFi Reihe Perry Rhodan, so die ersten Bände gelesen?


    Was mich daran erinnert, daß ich hier „Unmengen“ von Perry Rhodan Büchern stehen habe. Ungelesen. :rolleyes



    Zitat

    Original von Suzann
    (...) mehr einer Naturgewalt entspricht, also nach bestimmten Mechanismen funktioniert und kein Bewußtsein hat (...)


    :gruebel Gott quasi als Funktion seiner Schöpfung (so etwa kommt es bei mir an). Da ich mich aus Leserunden fast völlig zurückgezogen habe, komme ich endlich dazu, wieder ein paar Bücher zu lesen, die ich schon lange lesen wollte. Beispielsweise etliche über und bei (nordamerikanischen) Indianern. (Außerdem muß ich über deren Mythologie noch einen Kurzvortrag vorbereiten.) Immer, wenn ich über diese Menschen lese, denke ich, daß ich mit deren Vorstellungen teilwese besser zurecht käme als mit „unseren“. In vielen Stämmen wird das Wesen, was wir „Gott“ nennen, einfach als Creator (Schöpfer) bezeichnet. Aber vermutlich kommt man mit einer weniger verkopften Einstellung (bzw. Kultur) wie der unseren der Wahrheit näher als „wir“, die „wir“ uns (bildlich gesprochen) an den einzelnen Schrauben einer Maschine aufhalten und über deren Sinn (und, ist sie von außen unsichtbar, über deren Vorhandensein überhaupt) streiten und dabei die Gesamtheit aller Teile völlig vergessen.



    Zitat

    Original von Britt
    Himmel, ist das schwer, sich in solchen Dingen verständlich auszudrücken. Ich ahnte ja, dass diese Leserunde anstrengend wird.


    Vor allem geht es ans „Eingemachte“. Noch mehr, als in der Hellmann-Leserunde.




    Edit bzw. Ergänzung


    Abschnitt durch.


    Seite 92, eine schöne Stelle:
    “Nor really Chris,“ he said. „Extremely credible, in fact. On earth, before anything is created materially, it has to be created mentionally, doesn’t it? When matter ist put aside, all creation becomes exclusively mental, that’s all.



    Seite 117: (...) the amount of time involved (...)
    Daran merkt man, daß es sehr aus, hm, irdischer Perspektive geschrieben ist. Denn wenn eines in Sommerland eben gerade nicht existieren dürfte, dann ist das ... Zeit.



    Auf Seite 126 mußte ich bei der Erwähnung des Buchtitels grinsen: "The Fallacy of Afterlife“ (sinngemäß „Die Unmöglichkeit des Lebens nach dem Tode“). :grin



    Das Ende dieses Abschnittes wie ein Schlag mit der Faust in den Magen. Sechs Worte (im Original), und alles kippt.
    It was the return of nightmare.



    So lets go to hell.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Zitat

    Original von Christiane


    Ich habe es für mich im Buch so verstanden, dass uns selbst im Sommerland nicht nur Rosiges erwartet, sondern jeder sehr wohl sein Päckchen weiter mit sich trägt und lediglich unter anderen Umständen an sich arbeiten muss. Entsprechend hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass es im Sommerland große Unterschiede geben kann, wie gut oder schlecht es einem ergeht.


    Zitat

    Original von Britt


    Wirfst du da jetzt nicht das Sommerland mit den "niederen Ebenen", wo sich nachher z. B. auch Ann aufhält in einen Topf? Das Sommerland, das wir in diesem Leseabschnitt kennenlernen ist doch durch und durch positiv.


    Zitat

    Original von beowulf


    Durchweg positiv erscheint mir Sommerland nicht, als es an die Grenzen von Sommerland geht werden da Leute beschreiben, die "aus ihrer Haut" nicht aussteigen können und immer noch ihren Maschendrahtzaun und Knallerbsenstrauch verteidigen...


    Ich meinte tatsächlich genau Sommerland und habe es nicht mit der niederen Ebene verwechselt. Es ging doch dort durchaus nicht allen Bewohnern gleich gut. Albert hat Chris erklärt, dass man anfangs z. B. nicht in der Lage ist, sich sein Haus zu bauen oder sich Wünsche zu erfüllen, wie z. B. am Meer zu stehen, sondern dass das lange dauern kann, bis man die Fähigkeiten dazu erwirbt, auch das Fortbewegen in "beamenderweise" muss Chris ja erst erlernen.


    Insofern hatte ich das Gefühl, dass man dort erst einmal einen weiteren Lernweg vor sich hat, der je nach Entwicklungsstand des Bewusstseins kürzer oder länger sein kann. Von den grenznahen Bereichen Sommerlands ganz zu schweigen, wo Menschen nicht aus ihrer Haut können und immer noch ein "Maschendrahtzaun"-armes Leben führen.


    Also mir erscheint es daher so, dass es schon sehr darauf ankommt, wie gut oder schlecht es einem in Sommerland geht, genauso wie auf Erden, wo es ja auch so´ne und solche Leute gibt, die beide Dasselbe erleben, aber völlig verschieden damit umgehen, die einen lachen darüber und versuchen immer das Beste aus jeder Situation zu machen, sind halt Frohnaturen, während andere viel mehr grübeln, leiden etc. und es eben schwerer haben bzw. es sich selbst schwerer machen, weil sie nun mal nicht aus ihrer Haut können.


    Trotz meine ich nach dem Lesen dieses Buches, ist es in Sommerland von vornherein um vieles Angenehmer, Leichter und Schöner als auf Erden!!!

  • PS. Mir kam Sommerland am Anfang irgendwie so einsam und verlassen vor. Chris konnte ja von Glück reden, wenigstens Albert an seiner Seite zu haben und seinen Hund wiederzutreffen... Insofern hoffe ich, dass ich dort am Anfang auch erst mal ein paar mir sehr vertraute, liebe Menschen wiederfinde, um mich nicht so verloren zu fühlen und all das Schöne genießen zu können. So geht es mir meist auch im hiesigen Leben, in angenehmer Gesellschaft lässt sich doch fast alles viel schöner genießen als allein...

  • Ein Sommerland könnte ich mir auch schon vorstellen. Obwohl ich dort wohl immer zu Fuß gehen müsste, da ich mir Dinge visuell nicht gut vorstellen kann. :lache


    Da ich keiner Religion zugehörig bin, kann ich mir ein Leben nach dem Tod nur schwer vorstellen. Trotzdem hoffe ich, dass es das gibt wie z. B. Sommerland.