'Das Ende ist nur der Anfang' - Seiten 073 - 176

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  • Ich stecke mitten im "Sommerland" und jetzt liest es sich schon etwas zäher. Wahrscheinlich war das Sterben und Geist werden spannender, als Chris´s Begreifen seiner neuen Daseinsform mit dem ewigen Fragen. Sehr interessant finde ich die Sache mit dem "was ich denke, bin ich oder wird für mich real", da kann man sich seine eigene Hölle zurechtdenken...
    Später mehr, muss die Kiddies vom Sport abholen :wave

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Ja, ich finde es auch faszinierend, dass unser Bewusstsein eigentlich unsere ganze Welt bestimmt. Wir machen uns unsere Wirklichkeit selbst. Da kriegen die Worte "Glaube und so wird dir geschehen" doch eine ganz reale Bedeutung.
    Toll und sehr treffend finde ich in diesem Zusammenhang die Definition von "Himmel", wie Albert es Chris erklärt. Nicht als Ort, sondern als einen Geisteszustand. Die Erklärung "Das, woran du glaubst, wird zu deiner Welt" bringt es meiner Ansicht nach auf den Punkt. Das wird später im Buch (bin natürlich schon weiter) auch noch mal ganz deutlich klar, wenn wir uns Ann zuwenden - und ist auch eine sehr anschauliche Erklärung dafür, was die so genannte "Hölle" ist. Nicht mehr oder weniger als ein Geisteszustand. Aber ich möchte hier lieber nicht vorgreifen.


    Wenn ich die Beschreibungen von Sommerland lese, bin ich direkt in Versuchung, mich auf mein Ableben zu freuen. Ich hoffe nur, Rauchen zählt nicht im weitesten Sinne unter Suizid. :rolleyes


    Auch die Definition von Tod als eine Rückbesinnung des Bewusstseins von der physischen Realität zur mentalen, eine Abstimmung auf höhere Ebenen der Schwingungen - ist so schlicht und einfach logisch, mit einfachen Worten verständlich ausgedrückt.
    Das Buch ist ein Juwel und war seinen Wucher-Preis absolut wert, das kann ich jetzt schon mal sagen.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von Britt
    Ja, ich finde es auch faszinierend, dass unser Bewusstsein eigentlich unsere ganze Welt bestimmt. Wir machen uns unsere Wirklichkeit selbst. Da kriegen die Worte "Glaube und so wird dir geschehen" doch eine ganz reale Bedeutung.
    Toll und sehr treffend finde ich in diesem Zusammenhang die Definition von "Himmel", wie Albert es Chris erklärt. Nicht als Ort, sondern als einen Geisteszustand. Die Erklärung "Das, woran du glaubst, wird zu deiner Welt" bringt es meiner Ansicht nach auf den Punkt. Das wird später im Buch (bin natürlich schon weiter) auch noch mal ganz deutlich klar, wenn wir uns Ann zuwenden - und ist auch eine sehr anschauliche Erklärung dafür, was die so genannte "Hölle" ist. Nicht mehr oder weniger als ein Geisteszustand. Aber ich möchte hier lieber nicht vorgreifen.


    Wenn ich die Beschreibungen von Sommerland lese, bin ich direkt in Versuchung, mich auf mein Ableben zu freuen. Ich hoffe nur, Rauchen zählt nicht im weitesten Sinne unter Suizid. :rolleyes


    Auch die Definition von Tod als eine Rückbesinnung des Bewusstseins von der physischen Realität zur mentalen, eine Abstimmung auf höhere Ebenen der Schwingungen - ist so schlicht und einfach logisch, mit einfachen Worten verständlich ausgedrückt.
    Das Buch ist ein Juwel und war seinen Wucher-Preis absolut wert, das kann ich jetzt schon mal sagen.


    Ja, Britt, wir machen uns unsere Wirklichkeit selbst! Das gilt auch schon für das Diesseits. Natürlich haben wir da mit ganz realen Dingen zu kämpfen, wenn wir unsere Vorstellungen verwirklichen wollen. Reale Dinge wie Geld, Arbeit, Schweiß, Zeit etc. die in Sommerland keine Bedeutung haben. Aber wir bestimmen schon vor unserem Tod in welchen Bahnen unser Leben abläuft, ob wir zufrieden sind, was wir wert schätzen, ob wir schon leben oder noch wohnen ;-)


    Auf mein Ableben freuen?! Ja Sommerland klingt toll. Ich glaube jeder Mensch hat seine "flaws" (mir fällt gerade das deutsche Wort nicht ein) und wenn du auf dein Bewußtsein reduziert bist, dann musst du dich mit diesen auseinandersetzen. Wenn du es nicht tust, beherschen deine flaws dich und Sommerland ist "getrübt". Auch Albert musste ja an sich arbeiten. Und wie ich mich kenne, hätte ich zu Beginn eine harte Zeit...


    Das Buch ist ein Juwel. Da kann ich nur beipflichten. Und ich bin sehr dankbar für diese Leserunde. Alleine hätte ich mich nicht dazu aufgerafft. Danke :anbet

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Suzann ()

  • Zitat

    Original von Britt
    Wenn ich die Beschreibungen von Sommerland lese, bin ich direkt in Versuchung, mich auf mein Ableben zu freuen.


    Film (zuerst) wie Buch (danach) sind mir erstmals kurz nach dem Tod meines Vaters (und der Verarbeitung dessen) begegnet. Ich entsinne mich, als mein Vater gestorben war, war einer meiner ersten instinktiven Gedanken „wenn Sterben so leicht ist, dann will ich es auch endlich hinter mir haben“. Dann dieses Buch und die Beschreibung von Sommerland. Der Himmel, von dem mir meine Religion immer erzählt hat, hat mich nie groß verlocken können, das wäre eher die Hölle für mich. :rolleyes Aber die Beschreibungen hier haben (bei jedem Lesedurchgang) einen ziemlichen „Sog“ entwickelt. Allerdings bietet das Buch später die einzige mir bekannte stichhaltige Erklärung, die gegen den Suizid spricht. Möglicherweise wußte Matheson, was er da schrieb, und hat entsprechend „vorgebaut“. ;-)



    Zitat

    Original von Suzann
    Aber wir bestimmen schon vor unserem Tod in welchen Bahnen unser Leben abläuft, ob wir zufrieden sind, was wir wert schätzen, ob wir schon leben oder noch wohnen


    Darüber, inwieweit wir wirklich die Bahnen bestimmen, in welchen unser Leben verläuft, und inwieweit das in Freiheit geschieht oder nicht, ließe sich trefflich streiten.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Ich entsinne mich, als mein Vater gestorben war, war einer meiner ersten instinktiven Gedanken „wenn Sterben so leicht ist, dann will ich es auch endlich hinter mir haben“. Dann dieses Buch und die Beschreibung von Sommerland.


    Ich erinnere mich, wie du vom Sterben deines Vaters in Bea Hellmanns Leserunde erzählt hat - und sie dann auch vom Sterben ihrer Mutter berichtet hat, wie euphorisch diese in ihren letzten Minuten war.
    Das alles bekommt doch absolut Sinn, wenn man dieses Buch hier liest, für mich ist das eine Rundum-Bestätigung, dass Matheson recht hat.
    Was immer uns "drüben" erwartet, es muss wunderschön sein, wenn wir uns nicht gerade selbst so im Weg stehen, dass wir uns selbst daran hindern, dorthin zu gelangen.


    Zum Thema erdgebundene Seelen hat Manfred Kyber einiges geschrieben in seinem wunderschönen Buch "Die drei Lichter der kleinen Veronika" (wäre vielleicht auch mal ein Buch für eine Leserunde - vor allem ist es noch lieferbar, sogar als TB) ;-)

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Original von Britt


    Was immer uns "drüben" erwartet, es muss wunderschön sein, wenn wir uns nicht gerade selbst so im Weg stehen, dass wir uns selbst daran hindern, dorthin zu gelangen.


    Oh, ich befürchte nach dem Lesen dieses Buches, dass uns bei Weitem nicht lauter Wunderschönes im Sommerland erwartet, sondern wie Du schon selbst einschränkend schreibst, falls wir uns nicht gerade so im Weg stehen, dass wir uns selbst daran hindern.


    Ich habe es für mich im Buch so verstanden, dass, wenn wir uns nicht selbst daran hindern, wenigstens schon mal dort hin zu gelangen, uns selbst im Sommerland nicht nur Rosiges erwartet, sondern jeder sehr wohl sein Päckchen weiter mit sich trägt und lediglich unter anderen Umständen an sich arbeiten muss. Entsprechend hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass es im Sommerland große Unterschiede geben kann, wie gut oder schlecht es einem ergeht.

  • Zitat

    SiCollier


    Darüber, inwieweit wir wirklich die Bahnen bestimmen, in welchen unser Leben verläuft, und inwieweit das in Freiheit geschieht oder nicht, ließe sich trefflich streiten.


    Das finde ich wirklich auch!!!


    Natürlich kann man dem Leben viel Schönes abgewinnen, wenn man sich an kleinen Dingen erfreuen kann, sie überhaupt sieht, und man kann auch viel Einfluss nehmen, indem man versucht, aus Schicksalsschlägen möglichst das Beste zu machen, aber wenn die Bahnen, in denen unser Leben verläuft, einem zu viel abverlangen und man die Kraft zu kämpfen vielleicht immer mehr verliert, dann wird es schon eng mit dem positiven Denken, der Lebensfreude und den schönen Kleinigkeiten, die das Leben so bietet, oder?

  • Zitat

    Original von C.N.
    [B]Original von Britt [I]
    Ich habe es für mich im Buch so verstanden, dass, wenn wir uns nicht selbst daran hindern, wenigstens schon mal dort hin zu gelangen, uns selbst im Sommerland nicht nur Rosiges erwartet, sondern jeder sehr wohl sein Päckchen weiter mit sich trägt und lediglich unter anderen Umständen an sich arbeiten muss. Entsprechend hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass es im Sommerland große Unterschiede geben kann, wie gut oder schlecht es einem ergeht.


    Wirfst du da jetzt nicht das Sommerland mit den "niederen Ebenen",

    in einen Topf? Das Sommerland, das wir in diesem Leseabschnitt kennenlernen ist doch durch und durch positiv.
    Vielleicht sind die Unterschiede zwischen "Himmel" und "Hölle", wie wir sie aus der Bibel kennen, viel feinschichtiger und detaillierter - also nicht so schwarz und weiß. Schon allein in dieser Zwischenwelt, auf die wir später noch kommen, gab es ja ganz viele verschiedene Nuancen. Das Sommerland aber stellte ja im Buch schon die Stufe vor der Vereinigung mit Gott dar, also eine durch und durch wunderbare. Ich denke, wenn man im Leben nicht allzuviel Scheiße baut - nicht gegen universelle Gesetze verstößt und einen gewissen Grad an Bewusstheit erreicht hat, wird man sich dort wiederfinden.


    Aus aktuellem Anlass hab ich gestern Abend übrigens noch mal die DVD von "Ghost - Nachricht von Sam" angeschaut (und kräftig geheult, aber auch gelacht über die wundervolle Whoopi Goldberg). Dort ist die Unterteilung in die Guten und die Bösen ja sehr krass: Die einen gehen nahtlos in das goldene Licht, die anderen werden von den Geistern, die sich aus den Schatten materialisieren, abgeholt.
    Richtig gut rüber kam aber im Film, wie man nach dem Tod nicht mehr mit dem Körper, sondern mit dem Geist arbeitet - dass man Gegenstände z. B. durch Konzentration und Denken bewegt, weil's mit den Händen nicht mehr klappt. Herrliche Szene, als der U-Bahn-Geist Sam beibrachte, wie man als Körperloser eine Coladose kickt.
    Aber ich schweife ab. Trotzdem ein heißer Tipp an alle Interessierten am Thema:

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  • Durchweg positiv erscheint mir Sommerland nicht, als es an die Grenzen von Sommerland geht werden da LEute beschreiben, die (seltsames Bild hier) "aus ihrer Haut" nicht aussteigen können und immer noch ihren Maschendrahtzaun und Knallerbsenstrauch verteidigen...

  • Hm, kommt drauf an, wie man Sommerland definiert - in dem Bereich wo Chris sich die ganze Zeit aufhält, bevor er sich entschließt, hinabzusteigen um Ann zu helfen, gibt es das ja nicht. Die Grenzen von Sommerland sind wohl auch als so was wie Grenzbereiche dieses Bewusstseinszustandes gemeint.
    Klar, es heißt ja weiter hinten im Buch auch, dass es noch viel, viel mehr gibt in der Geistigen Welt, und dass dieser Ausschnitt "Sommerland" im Vergleich zu der Gesamtheit an Welten nur ein Sandkorn in der Wüste ist.
    Und dass ein jeder nach seinem Tod genau in die Welt kommt, die ihm entspricht - also, die für ihn das Paradies ist. Für denjenigen, für den der Wechsel in eine bessere Welt unvorstellbar ist - auch Chris hat ja eine Weile gebraucht, um diese Vorstellung zu akzeptieren - der bleibt halt in diesen Zwischenwelten haften (gerade das ist in "Die drei Lichter der kleinen Veronika" sehr anschaulich dargestellt). Menschen, die sich nichts paradiesischeres vorstellen können, als ihren Maschendrahtzaun gegen die Nachbarn zu verteidigen, werden das dann offenbar auch nach ihrem Tod noch als ihren Lebensinhalt ansehen. (Mir fallen hierzu spontan meine ehemaligen Unter-Nachbarn ein, die uns in der letzten Wohnung das Leben zur Hölle gemacht haben. Der Gedanke gefällt mir, wie sie jetzt in ihrem Paradies sitzen und pausenlos mit dem Besenstiel gegen virtuelle Zimmerdecken klopfen :lache)


    Ach übrigens, Beo, schön, dass du dich eingeklinkt hast - liest du aktuell auch mit? :wave

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  • Zitat

    Original von C.N.
    Natürlich kann man dem Leben viel Schönes abgewinnen, wenn man sich an kleinen Dingen erfreuen kann (...)


    Nur so viel: sicher. Aber wenn es zu wenig kleine und zu viele große sind, wird es, ähm, schwierig.



    Hier kann ich momentan nur aus der Erinnerung an früheres Lesen schreiben.


    Zitat

    Original von C.N.
    Entsprechend hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass es im Sommerland große Unterschiede geben kann, wie gut oder schlecht es einem ergeht.


    Ich habe es so in Erinnerung, daß sich das stark auf die jeweiligen „Seelen“ bezieht, wie weit diese sich schon vom materiellen Leben verabschiedet haben oder nicht. Ich entsinne mich, daß „Sommerland“ bei jedem Lesedurchgang eine starke Sogwirkung entfaltet hat. Es war eine Beschreibung des Jenseits, mit der ich etwas anfangen, die ich akzeptieren konnte. (Im Gegensatz zu der, welche „meine“ Kirche bietet. :rolleyes)



    Zitat

    Original von beowulf
    (...) aus ihrer Haut" nicht aussteigen können und immer noch ihren Maschendrahtzaun und Knallerbsenstrauch verteidigen...


    (Ich spoilere, weil ich nicht weiß, ob das nicht im nächsten Abschnitt erst vorkommt.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe ja das deutsche Wanderbuch gelesen, deshalb bitte ich um Verzeihung, wenn ich etwas spoilere und mich im Abschnitt vertue, anderseits finde ich das Buch zu interessant um nicht zu versuchen mitzudiskutieren.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich habe ja das deutsche Wanderbuch gelesen, deshalb bitte ich um Verzeihung, wenn ich etwas spoilere und mich im Abschnitt vertue, anderseits finde ich das Buch zu interessant um nicht zu versuchen mitzudiskutieren.


    Ach stimmt ja, ich erinnere mich, gelesen zu haben, dass du es nach Christiane hattest. Schön, dass du bei der LR mitmachst.


    Zitat


    Original von Si Collier
    Ich habe es so in Erinnerung, daß sich das stark auf die jeweiligen „Seelen“ bezieht, wie weit diese sich schon vom materiellen Leben verabschiedet haben oder nicht.


    So hab ich das auch verstanden. Da die Umgebung, in der man sich nach dem Tod wiederfindet, ja stark vom eigenen Bewusstsein abhängig ist (um nicht zu sagen analog dem eigenen Bewusstseinszustand existiert). Hängen wir mit unserem Bewusstsein noch zu sehr in der materiellen Welt fest - also denken wir ausschließlich an Dinge, die wir unerledigt zurücklassen und/oder lassen uns zu sehr auf die Trauer der Hinterbliebenen ein, schaffen wir den Weg in unseren Himmel eben nicht und bleiben, wie Chris zwischen den Welten hängen.


    Zitat


    Original von Si Collier
    Ich entsinne mich, daß „Sommerland“ bei jedem Lesedurchgang eine starke Sogwirkung entfaltet hat. Es war eine Beschreibung des Jenseits, mit der ich etwas anfangen, die ich akzeptieren konnte. (Im Gegensatz zu der, welche „meine“ Kirche bietet.


    Ja, genau. Und ich glaube, die Kirche, wie wir sie kennen, hätte auch ein großes Problem damit, dass jeder sich, analog seinem Bewusstsein, seinen Himmel selbst gestaltet. Den könnte sie nämlich nicht mehr kontrollieren.


    Ich bezeichne mich zwar als tief gläubig, brauche dazu aber keine Kirche.
    Andererseits kenne ich Leute, die zwar regelmäßig zur Kirche gehen, aber den Gedanken an ein Weiterleben nach dem Tod strikt ablehnen bzw. überhaupt nichts mit einer transzendentalen Welt anfangen können. Sie gehen halt aus Tradition zur Kirche, weil sie so erzogen sind, und um Leute zu treffen.
    Da frag ich mich doch ernsthaft: Brauchen wir die Kirche als Institution tatsächlich? Ich bin nämlich überzeugt, dass wir alle unseren Himmel finden werden, ob früher oder später - Zeit spielt ja im Grunde eh keine Rolle. Und es spielt wohl auch keine Rolle, ob ich glaube oder nicht glaube, und welcher Religion ich angehöre. Ob ich jemals Kirchenmitglied war, regelmäßig zur Beichte gegangen bin oder mit der Kirche nix am Hut habe. Ich glaube, wir finden am Ende alle unser "Sommerland", egal ob auf Umwegen oder dem direkten Weg. Und das tröstet mich sehr, auch in dunklen Zeiten.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von Britt
    Da frag ich mich doch ernsthaft: Brauchen wir die Kirche als Institution tatsächlich? Ich bin nämlich überzeugt, dass wir alle unseren Himmel finden werden, ob früher oder später - Zeit spielt ja im Grunde eh keine Rolle. Und es spielt wohl auch keine Rolle, ob ich glaube oder nicht glaube, und welcher Religion ich angehöre. Ob ich jemals Kirchenmitglied war, regelmäßig zur Beichte gegangen bin oder mit der Kirche nix am Hut habe. Ich glaube, wir finden am Ende alle unser "Sommerland", egal ob auf Umwegen oder dem direkten Weg. Und das tröstet mich sehr, auch in dunklen Zeiten.


    Das sieht aber der Autor offensichtlich nicht so, sonst wäre Sommerland so gestaltet wie bei Alice Sebold "In meinem Himmel"- Sommerland erscheint mir hier mehr an die Weltreligionen der Erde angenähert- z.B. der christlichen Kirche mit dem Individuum in der Gemeinschaft, wobei Beides - individiuelle Freiheit und Verantwortung und erlebte Gemeinschaft und Solidarität existenzieller Glaubensbestandteil sind.

  • Zitat

    Original von Suzann
    Ja, Britt, wir machen uns unsere Wirklichkeit selbst! Das gilt auch schon für das Diesseits. Natürlich haben wir da mit ganz realen Dingen zu kämpfen, wenn wir unsere Vorstellungen verwirklichen wollen. Reale Dinge wie Geld, Arbeit, Schweiß, Zeit etc. die in Sommerland keine Bedeutung haben. Aber wir bestimmen schon vor unserem Tod in welchen Bahnen unser Leben abläuft, ob wir zufrieden sind, was wir wert schätzen, ob wir schon leben oder noch wohnen ;-)


    Das hast du sehr schön gesagt. Auch wenn wir gottseidank nicht alles beeinflussen können, sind wir doch in der Lage unserem Leben eine Richtung zu geben.
    Auch wenn es ein Buch über das "DANACH" ist, empfinde ich es eher als Motivation bzw. Anleitung für ein schönes bewusstes Leben. Und von Anfang an wird das überlebensnotwendige Thema "Liebe" soooo schön in den Vordergrund gerückt. Hach...
    Ich hoffe, mein Geschrippsel ist ein bissle verständlich. :rolleyes


    Ich hab das Buch mittlerweile ausgelesen und musste es erstmal zwei Tage sacken lassen.
    Daher werde ich erst jetzt gaaanz erst richtig in die Runde einsteigen.


    Ach ja. Ich hab den kapitalen Fehler begangen und gleich, nachdem ich das Buch fertig gelesen hatte, den Film geschaut.
    Ich fand ihn grauslig... :-(

  • Zitat

    Ach ja. Ich hab den kapitalen Fehler begangen und gleich, nachdem ich das Buch fertig gelesen hatte, den Film geschaut.
    Ich fand ihn grauslig...


    Den gleichen Fehler werde ich jetzt gleich begehen. Mein Mann schiebt gerade die DVD ein. Danke für die Warnung! :help

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von beowulf
    (...) wenn ich etwas spoilere und mich im Abschnitt vertue, (...)


    Macht nix, nur zu!



    Zitat

    Original von Britt
    Ich bezeichne mich zwar als tief gläubig, brauche dazu aber keine Kirche.
    (...)
    Da frag ich mich doch ernsthaft: Brauchen wir die Kirche als Institution tatsächlich?


    Ein schwieriges Problem, mit dem ich mich auch seit Jahren herumschlage, ohne einer Lösung näher zu kommen. Seit früher Zeit war/ist Religion in irgendeiner Form institutionalisiert. Mal mehr, mal weniger mächtig. Der Wederstand dagegen (bzw. der Individualismus) scheint aber erst in unserer Zeit größer zu werden.



    Zitat

    Original von beowulf
    Sommerland erscheint mir hier mehr an die Weltreligionen der Erde angenähert-


    Was mich an dem Buch so fasziniert ist, daß Matheson mehr oder weniger Elemente aus verschiedenen Religionen und Konfessionen mischt und zu etwas Neuem verbindet. Diese Synthese hat mir von Anfang an gefallen. Denn - etwas ketzerisch ausgedrückt - in der Summe scheint mir mehr Wahrheit zu liegen als in den Einzelteilen alleine.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Britt


    Den gleichen Fehler werde ich jetzt gleich begehen. Mein Mann schiebt gerade die DVD ein. Danke für die Warnung! :help



    Und? Wie fandest du ihn? :rolleyes

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Seit früher Zeit war/ist Religion in irgendeiner Form institutionalisiert. Mal mehr, mal weniger mächtig. Der Wederstand dagegen (bzw. der Individualismus) scheint aber erst in unserer Zeit größer zu werden.


    Mir geht es aber darum, dass die Gemeinschaft der Gläubigen und die individuelle Verantwortung in einigen (nicht allen)den Weltreligionen eine starke Rolle spielen. Glauben kann sich durch Individualismus in Extremform ausdrücken (Säulenheiliger, Eremit), zur Frömmigkeit gehört immer das gemeinsame Gebet, bei den Christen der gemeinsme Gesang, der gemeinsame Umzug, die Hilfe für Dritte und die Gemeinde eben. Da heute ausserhalb der christlichen Gemeinde Hilfsorganisationen existieren, kann der individuell gläubige Mensch seine Gemeinschaft auch mit Nicht- oder Andersgläubigen leben, den Wurzeln der Religion entspricht das ebensowenig wie Isolation von Matheson als gut beurteilt würde. Es findet in Sommerland viel gemeinsames Erleben, diskutieren oder Erholen statt, die Vorstellung von Beethovens 21. Symphonie in Zusammenarbeit mit Jim Morrison ist ja meine eigene Weiterentwicklung, in Sommerland ist es erst die elfte von Beethoven.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Was mich an dem Buch so fasziniert ist, daß Matheson mehr oder weniger Elemente aus verschiedenen Religionen und Konfessionen mischt und zu etwas Neuem verbindet. Diese Synthese hat mir von Anfang an gefallen. Denn - etwas ketzerisch ausgedrückt - in der Summe scheint mir mehr Wahrheit zu liegen als in den Einzelteilen alleine.


    Wobei du bei keiner Religion genau weißt, was die Religionsstifter alles von ihren institutionalisierten Nachfolgern zensiert bekommen haben, oder unter dichten Teppichen gekehrt liegt.