'Das Ende ist nur der Anfang' - Seiten 177 - 233

  • Zitat

    Original von Britt
    Das hat doch auch Dethlefsen in seinem "Schicksal als Chance" sehr schön erklärt! (Tschuldigung, wenn ich hier immer mal wieder auf Dethlefsen komme, aber mir kommt so vieles daraus bekannt vor.)


    An dessen Bücher muß ich auch öfters denken, als ich sie hier erwähne. „Schicksal als Chance“ hat übrigens ein Copyright von 1979, dieses hier ist von 1978 - also früher geschrieben.



    Zitat

    Original von Suzann
    Welches Dasein ist schon rundum glücklich und zufrieden? Es liegt in der Natur des Menschen, immer etwas zum mäkeln zu finden, auch wenn es einem eigentlich rundum gut gehen könnte. Ich denke, dass es nicht nur auf Leid und Schmerz-Erfahrungen ankommt, ob ein Mensch über solche Dinge nachdenkt, sondern auch, auf den Typ Mensch.


    Das kann ich einfach so :write . Wobei ich mich bisweilen frage, es es die Menschen, die sich so gut wie keine Gedanken machen, nicht leichter haben.



    Zitat

    Original von Suzann
    Was war eigentlich so euer Einstieg in dieses "Thema". Wißt ihr das noch?


    Ja, weiß ich noch. Etwa im Jahre 2002 habe ich Richard Mathesons „Somewhere In Time“ entdeckt, als Film und Buch. (Da es die DVD damals nur in den USA gab, war/ist mein erster DVD-Player codefree, weil meine erste DVD eben eine aus den USA, also Region 1, war.) Dadurch stieß ich auch auf dieses Buch hier, weil ich nach ähnlichen Büchern des Autors suchte.


    Den richtigen Anstoß gab jedoch der Tod meines Vaters im Mai 2002. Da liest man dann ggf. solche Bücher wie „Wenn die alten Eltern sterben“. Denn die Theorie ist eines, das Eintreten der Tatsache etwas ganz anderes. Mein Vater war auch jemand, der - zumindest so lange er sich äußern konnte -, nicht an ein Weiterleben nach dem Tode glaubte. Irgendwann nach seinem Tod bin ich dann eben auf „What Dreams May Come“ gestoßen und habe es natürlich mit etwas anderen „inneren Vorzeichen“ gelesen. Ich war damals viel im amerikanischen Web unterwegs auf der Suche nach weiteren Informationen (zu Autor, Buch und Film) und weiß, daß das das Buch wohl vielen Menschen eine neue Sichtweise auf Tod und Sterben gebracht hat. Betroffenen (Todkranken, Sterbenden) wie Hinterbliebenen. Mir hat die Lektüre dieses Buches damals sehr geholfen. (Abgesehen von Gustav Mahlers 2. Sinfonie in der Referenzaufnahme mit Leonard Bernstein und dem New York Philharmonic Orchestra.) Vielleicht auch deswegen, weil mir die Schilderung des Jenseits hier bedeutend besser zusagte als das, was meine Konfession darüber lehrt. Und, ich schrieb es schon an anderer Stelle, dieses Buch bietet für mich die einzige mir bekannte stichhaltige Argumentation gegen den Suizid. Obwohl man sich bisweilen schon die Frage stellen kann, ob ein paar Jahre „selbstgeschaffene Hölle“ nicht leichter zu ertragen wären als die Jahre auf der Erde. Aber das ist dann ein anderes Thema.


    Ansonsten hat mich die Thematik seit meiner Jugend begleitet. Wodurch das Interesse geweckt wurde, weiß ich allerdings nicht mehr. Einige der von Matheson in der Bibliographie angegebenen Bücher habe ich, teilweise damals auch gelesen.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von C.N.


    Die Augen der Tiefe wachsen durch Tränen - ein Wahnsinnssatz und leider so wahr, wie mir scheint. Trotzdem verstehe ich nicht, warum ich diverse Menschen kenne, die sich um fast nichts kümmern, was in die Tiefe geht, die einfach vor sich hin leben, nie wirklichen Kummer haben und denen immer alles in den Schoß fällt, bei denen ich irgendwie das Gefühl habe, dass sie überhaupt keine Lektion in diesem Leben zu lernen brauchen. Wofür soll das gut sein? Ist das ein reines "Pferdeaufhalter"-Leben? Wieder anderen wird so viel aufgebürdet, dass ich das für ein bisschen viel empfinde für ein einziges Leben, da könnte man zwei daraus machen. Furchtbar ungerecht.


    Ich muss hier mal weiter ausholen.
    Natürlich kann sich niemand anmaßen, darüber zu urteilen, warum sie so ein "leichtes" Leben bekommen haben. Manche sagen, sie sollen sich mal ausruhen - aber das lasse ich nicht gelten, denn ausruhen könnten sie sich ja "drüben" viel besser. Es klingt vielleicht anmaßend - aber vielleicht sind sie noch nicht so weit vorangekommen, dass es sinnvoll wäre, sie diversen "Lektionen" auszusetzen, keine Ahnung.
    Manch einer wird vielleicht auch zuerst als König und später als Bettler geboren - wobei der Bettler in diesem Fall vom geistigen Standpunkt aus gesehen den höheren Stand hat. Ich komme nicht umhin, zum besseren Verständnis dessen, was ich meine, noch einmal ein Stück aus Kybers "Veronika" zu zitieren (ich hoffe, zum letzten Mal :grin).
    Und zwar die Stelle, als Johannes Wanderer dem alten jüdischen Straßenhändler Aron Mendel, der Tag für Tag einen schweren Kasten Krimskrams mit sich rumträgt (symbolisch für Bürde), erklärt, warum er seelisch heute fortgeschrittener ist als vor Jahrhunderten, als er ein König war.


    Vorab zum Verständnis: Der zerstörte Tempel steht hier symbolisch für's verlorene Paradies.


    "...Wenn ich Sie so vor mir sehe, Aron Mendel, so kann ich mir gut vorstellen, dass Sie vor tausend Jahren einmal ein König der Wüste waren, mit Juwelen geschmückt und mit dem goldenen Stirnreif im Haar. Kann es nicht sein, dass wir auch damals so beisammen gesessen haben wie heute? Vielleicht sprachen wir von einer Zukunft, die nun Gegenwart ist. In den alten Kulturen wusste man mehr vom Wandel der Seelen und vom Werden und Vergehen als jetzt, wo die Menschen laut geworden sind, aber nicht mehr tief."
    Aron Mendel wiegte den alten Kopf hin und her.
    "Wer soll das wissen, Johannes? Es kann sein, und es war wohl ein leichteres Leben als heute. Wir sind Verstoßene, man muss es tragen."
    "Das ist in gewisser Hinsicht wahr", sagte Johannes Wanderer, "aber wir wollen das Vergangene nicht zurückwünschen. Es ist ein Berg, auf den wir alle hinaufgelangen müssen, und es ist besser, Aron Mendel zu sein auf der Hälfte des Weges, als im Königsreif unten zu stehen. Man schleppt zwar schwerer, aber auf dem Gipfel des Berges hören alle Lasten auf."
    "Und doch sind wir verstoßen, seit der Tempel zerstört ist", sagte Aron Mendel.
    "Der Tempel ist überall zerstört worden, nicht nur bei einem Volke, Aron Mendel. Und verstoßen sind wir alle, aber wir sind es, um im Dunkel das Licht zu finden und um den Tempel wieder aufzurichten. Würde man nicht so denken, wie sollte man es aushalten? Man kann nur das bejahen oder sich betäuben. Die meisten Menschen betäuben sich, darum ist es eine irre Zeit geworden.""Es trägt sich schwer", sagte Aron Mendel und seufzte, "es ist auch nicht nur so, dass ich den Kasten geschleppt habe durch all die Jahre, es war viel mehr, was man trug, aber man ist ergeben geworden."
    "Es ist viel, wenn man ergeben wird, Aron Mendel, und darum sind Sie heute größer als damals, wo Sie vielleicht ein König waren. Mir hat es immer sehr leid getan, dass Sie diesen Kasten schleppten, aber Sie haben recht, es ist nicht nur dieses - es ist Symbol für alle Bürden, die wir tragen. Ich habe mich oft gefragt, warum das sein muss, denn gewiss ist manche Bürde zu schwer, wie auch Ihr Kasten zu schwer ist für einen alten Mann."
    "Ich habe mich daran gewöhnt", sagte Aron Mendel einfach.
    "Ja, man gewöhnt sich, aber das kann nicht der Sinn der Bürde sein. Ich habe viel darüber nachgedacht, und mir scheint es, der Segen der Bürde liegt darin, dass einer am anderen erkennt, dass wir Menschen und Brüder sind. Nicht das allein ist es - es sind auch verborgene Fäden alter Zeiten, die uns verknüpfen. Wenn wir unsere Bürde begreifen, so denken wir, sofern wir Menschen sind, nicht mehr an ein Volk, an Kirche und Stand, sondern nur an den Menschen und an das, was uns alle verbindet, die wir eine Bürde tragen. Ist das nicht der Beginn des Wiederaufbaus des zerstörten Tempels?"
    "Es gibt auch solche, die Bürden nicht sehen, und solche, die einen darum verachten", sagte Aron Mendel bitter.
    "Das sind die, welche noch unten am Berge sind. Sie leben im Glanz und haben noch keine Bürde getragen. Je höher man zum Gipfel gewandert ist, umso mehr erkennt man die Bürde bei Menschen, Tieren und Pflanzen, und in denen, welche sie tragen, sieht man den Bruder. Ich glaube, Aron Mendel, um diese Erkenntnis gibt man seine Bürde nicht mehr her. Ich will damit nicht sagen, dass ich Sie gerne auf der Landstraße sehe, weiß Gott nicht. Ich sprach nur vom Sinn der Bürde, wie ich es verstehe. Ich habe auch nichts gegen die Landstraße, ich weiß es, dass man weit mehr auf ihr lernen kann als in einem satten Leben...


    Zitat

    Original von Si Collier
    Das kann ich einfach so :write . Wobei ich mich bisweilen frage, es es die Menschen, die sich so gut wie keine Gedanken machen, nicht leichter haben.


    siehe oben ;-)


    So, nun hoffe ich, dass ihr alle heiß auf eine LR seid. Von mir aus auch erst im September. :grin


    edit: Zitat ausgebessert

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Britt ()

  • Original von SiCollier


    Obwohl man sich bisweilen schon die Frage stellen kann, ob ein paar Jahre „selbstgeschaffene Hölle“ nicht leichter zu ertragen wären als die Jahre auf der Erde. Aber das ist dann ein anderes Thema.


    Das hab ich mich auch schon mal gefragt und kam zu dem Ergebnis, so wie im Buch Ann´s Dasein im niederen Reich beschrieben ist, mag ich nun gar nicht dahinvegetieren, ich finde, da hat man auf dieser Erde vielleicht doch die eine oder andere Möglichkeit mehr, es sich wenigstens ein bisschen schöner zu machen als dort.

  • @ Britt


    Dein langes Zitat aus Kybers "Veronika" ist wirklich eine sehr verständliche, hilfreiche und tröstende Antwort auf all die Fragen, die ich gestellt habe. Danke dafür! Ich muss das Buch endlich mal lesen, es liegt schon lange hier und wartet wohl auf mich...

  • Zitat

    Original von C.N.
    @ Britt


    Dein langes Zitat aus Kybers "Veronika" ist wirklich eine sehr verständliche, hilfreiche und tröstende Antwort auf all die Fragen, die ich gestellt habe. Danke dafür! Ich muss das Buch endlich mal lesen, es liegt schon lange hier und wartet wohl auf mich...


    Jaaaah, und ich weiß auch noch ganz genau, wer es dir vor vielen Jahren mal geschenkt hat. ;-) :knuddel

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Original von C.N.
    Dein langes Zitat aus Kybers "Veronika" ist wirklich eine sehr verständliche, hilfreiche und tröstende Antwort auf all die Fragen, die ich gestellt habe. Danke dafür! Ich muss das Buch endlich mal lesen, es liegt schon lange hier und wartet wohl auf mich...


    Original von Britt
    Jaaaah, und ich weiß auch noch ganz genau, wer es dir vor vielen Jahren mal geschenkt hat. ;-) :knuddel


    ___________
    :kiss :knuddel

  • Zitat

    Original von Suzann
    Was war eigentlich so euer Einstieg in dieses "Thema". Wißt ihr das noch?


    Ich hab wirklich lange überlegt, ob ich das hier thematisieren soll, weil es eine sehr persönliche Sache ist, aber da ja sonst niemand mehr schreibt, versuch ich den Thread mal wieder ein bisschen anzukurbeln. ;-)


    Ich hab ja an anderer Stelle schon geschrieben, dass ich bereits von Kind an trotz meiner atheistischen Erziehung eine unerklärliche Gewissheit habe, dass es da etwas gibt, das mich beschützt und dass unsere materielle Welt nicht alles ist.
    Der eigentliche Knoten ist bei mir aber 1985 geplatzt, als ich anlässlich einer OP ein außersinnliches Erlebnis hatte, das mich für den Rest meines Lebens geprägt hat.
    Ich war nicht direkt aus dem Körper ausgetreten, schwebte auch nicht an der Decke, sondern ich fand mich in einem Strudel aus Farben wieder, wie ich sie in dieser Intensität auf Erden noch nie gesehen hatte. (Das fand ich im Film sehr gut rüber gebracht, wie sich Chris nach seinem Tod in dieser Welt von (Öl-)farben wiederfindet, die ungewöhnlich intensiv sind - ein sehr schönes Gleichnis zu der Farbenwelt der anderen Seite des Schleiers, nur kann man die auf der Erde gar nicht in dieser Intensität wiedergeben.)
    Inmitten dieses Farbenstrudels habe ich auch Wesenheiten wahrgenommen - ich sage bewusst Wesenheiten, weil sie in meinem Empfinden keinen erkennbar abgegrenzten Körper hatten, eher mit den Farben verschmolzen. Und sie haben mit mir kommuniziert - es war kein Sprechen, sondern eine Verständigung über Gedanken.
    Ich möchte jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, weil das wirklich sehr persönlich war, nur so viel: Ich habe bei diesem Erlebnis einiges über meine Tochter erfahren, die fast 10 Jahre später zur Welt kam: Das Geschlecht, den Geburtsmonat (Januar), den Wochentag (Montag), und die ungefähre Uhrzeit (kurz nach Mitternacht). Das Jahr erfuhr ich nicht - dazu muss ich auf die Schutzgeister-Trilogie von Penny Maclean verweisen, die dort auch irgendwo sagte, dass die da Drüben es nicht so mit Zahlenangaben haben, weil sie ja außerhalb der Zeit existieren.
    Fakt ist, meine Tochter kam am Montag, dem 23. Januar, um 00:13 Uhr zur Welt. Glaubt's mir oder nicht, es ist die Wahrheit.
    Was auch nicht gefehlt hat, war das unbeschreibliche Glücksgefühl. Man kann es nicht in Worte fassen, am ehesten trifft es vielleicht noch der Begriff "Seligkeit". Und das Gefühl, - nein, die unumstößliche Überzeugung - dass es sich hier nicht um eine Fehlschaltung des Gehirns handelt, auch um keinen Traum, sondern um reales Erleben. Ich kann nicht sagen, warum ich so sicher bin. Ich bin es einfach.


    Überflüssig zu erwähnen, dass ich mich sofort nach der Wende, als ich an die entsprechende Fachliteratur ran kam, mich mit allen möglichen Religionen befasst habe, um eine Erklärung für dieses "Wunder" zu finden. Die hab ich dann auch irgendwann gefunden. Ich glaube, Dethlefesen hat mir die überzeugendste Erklärung gegeben und meine Weltsicht geprägt.
    Und seitdem glaube ich. Oder glaube ich zu wissen. ;-)

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von C.N.:


    Das wollte ich schon längst mal schreiben und komme durch Beowulfs Beitrag gerade wieder darauf, dass ich das Gefühl habe, dass es den Leuten entschieden besser geht, die über all das gar nicht nachdenken, sondern schlicht in den Tag hineinleben und sich ihres Lebens freuen. Und wir, die wir uns den Kopf zermartern, tragen die Last... Ich finde das ungerecht.


    Das ist mir auch schon aufgefallen. Z. B. im Freundeskreis. Es gibt Freunde, die machen sich kaum Gedanken und lassen vieles einfach auf sich zukommen und es klappt doch alles irgendwie. Man selber zermartert sich den Kopf, damit alles gut klappt und trägt sozusagen die "Last". ;-) Wie gesagt, dass Ergebnis ist meistens das gleiche. Daher versuche ich mir nicht mehr so oft Gedanken über irgendetwas zu machen, sondern vieles einfach auf mich zukommen zu lassen (klappt aber nicht immer) und viel mehr das Leben an sich zu genießen.


    Britt :


    Deine Erfahrung ist wirklich außergewöhnlich und es zeigt, dass es wohl so etwas wie ein Leben nach dem Tod gibt. Das beruhigt mich ein bisschen. Denn wenn ich an den Tod denke, habe ich manchmal ein mulmiges Gefühl dabei, denn ich Frage mich immer: "Was kommt danach? "

  • :gruebel Vivian, da ist was dran.




    Zitat

    Original von Britt
    (...) dass die da Drüben es nicht so mit Zahlenangaben haben, weil sie ja außerhalb der Zeit existieren.


    Ja, entweder bei Campbell oder Dethlefsen (oder noch wo anders?) las ich, daß es im „Jenseits“ keine Zeit gibt. Zeit gibt es nur bei uns in der materiellen Welt; wir können uns Abläufe nur zeitlich vorstellen. Daß Zeit dabei nichts Absolutes ist, ist ja spätestens seit einem gewissen Albert Einstein bekannt.


    Daß Du lange überlegt hast, das zu thematisieren, kann ich mir gut vorstellen. Drum doppelt Danke, daß Du es geschrieben hast. :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")


  • Ich bin tief bewegt, ich hatte dieses Erlebnis von Dir so nicht mehr in Erinnerung, falls Du es mir je beschrieben hast... Gerade diese Wesenheiten, die Dir schon damals so viel detailliert über Deine Zukunft mitgeteilt haben, das ist ja beeindruckend... Ich hatte solche Erlebnisse leider noch nicht, bin aber aus unerfindlichen Gründen so felsenfest auch von all dem überzeugt - ohne jeden Zweifel - was sonst gar nicht meiner Natur entspricht, dass mich solche Schilderungen immer sehr bewegen, weil man dann endlich mal sozusagen aus erster Hand Näheres oder Bestätigendes erfährt.


    Vielleicht hat Richard Matheson so etwas auch schon einmal erlebt, möglicherweise auch bei einer OP, denn ich frage mich, warum er sich sonst diesem Thema so intensiv widmet?


    Welches Buch von Dethlefesen sprichst Du hier eigentlich besonders an, das Dir so eine überzeugende Erklärung gegeben hat? Vielleicht "Schicksal als Chance"? Denn "Krankheit als Weg" ist ja vom Thema doch eher entfernter...

  • Zitat

    Original von C.N.


    Welches Buch von Dethlefesen sprichst Du hier eigentlich besonders an, das Dir so eine überzeugende Erklärung gegeben hat? Vielleicht "Schicksal als Chance"? Denn "Krankheit als Weg" ist ja vom Thema doch eher entfernter...


    Ja, "Schicksal als Chance". Dieses Buch hat mir so viel klar gemacht, vom Sinn der Schöpfung angefangen bis zur Notwendigkeit der Reinkarnation und nicht zuletzt das Begreifen, wie die Homöopathie funktioniert - von der ich ja inzwischen durch eigenes Erleben auch restlos überzeugt bin.
    "Schicksal als Chance" ist so etwas wie eine persönliche Bibel für mich, es hat mich um einiges klüger und auch demütiger gemacht.


    Die Geschichte von meinem übersinnlichen Erlebnis vor mehr als 20 Jahren hab ich dir ganz bestimmt schon mal erzählt (wahrscheinlich im Zusammenhang mit Bea Hellmanns Todesnäheerlebnis aus "Zwei Frauen"), aber es ist sicher schon sehr, sehr lange her.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Original von Vivian


    Das ist mir auch schon aufgefallen. Es gibt Freunde, die machen sich kaum Gedanken und lassen vieles einfach auf sich zukommen und es klappt doch alles irgendwie. Man selber zermartert sich den Kopf, damit alles gut klappt und trägt sozusagen die "Last". ;-) Wie gesagt, dass Ergebnis ist meistens das gleiche. Daher versuche ich mir nicht mehr so oft Gedanken über irgendetwas zu machen, sondern vieles einfach auf mich zukommen zu lassen (klappt aber nicht immer) und viel mehr das Leben an sich zu genießen.


    Ach ja, ich versuche das auch manchmal. Viel gelassener zu sein, einfach alles auf mich zukommen zu lassen, aber ich schaffe das zu selten, ich bin nun mal ein planender Mensch. Ich kaufe neue Zahnpasta nicht erst ein, wenn ich plötzlich ohne dastehe, sondern habe halt lieber eine Tube auf Vorrat da. Zugegeben, oftmals ist das Ergebnis das gleiche. Und vor allem haben diese Menschen viel weniger Stress oder Kopfzerbrechen als ich und kommen trotzdem prima durchs Leben, zumindest klappt letztlich alles irgendwie. Aber ich möchte nicht so gern erst einen Morgen ohne Zähneputzen zur Arbeit gehen müssen oder beim Nachbarn klingeln. So trivial das Beispiel auch sein mag, ich habe es bewusst gewählt, so empfinde ich das auch bei allen anderen Dingen. Obwohl ich durchaus ein Mensch bin, der herrlich genießen und sich einfach nur fallenlassen kann, am liebsten immer, faul genug bin ich nämlich im tiefsten Innern auch. Es kommt halt immer darauf an...

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Daß Du lange überlegt hast, das zu thematisieren, kann ich mir gut vorstellen. Drum doppelt Danke, daß Du es geschrieben hast. :wave


    Das stimmt, diesem Dankeschön an Britt möchte ich mich auch gern anschließen!

  • Zitat

    Original von Britt


    "Schicksal als Chance" ist so etwas wie eine persönliche Bibel für mich, es hat mich um einiges klüger und auch demütiger gemacht.


    Die Geschichte von meinem übersinnlichen Erlebnis vor mehr als 20 Jahren hab ich dir ganz bestimmt schon mal erzählt (wahrscheinlich im Zusammenhang mit Bea Hellmanns Todesnäheerlebnis aus "Zwei Frauen"), aber es ist sicher schon sehr, sehr lange her.


    Ehrlich gesagt bin ich mir da nicht so sicher, denn ich erinnere mich noch ganz genau, wie schwer es Dir damals überhaupt fiel, mir von diesem Thema zu erzählen, dass Dich plötzlich so beschäftigte. Du wolltest es so gern mit jemandem teilen, hattest aber riesen Angst, während ich das völlig okay fand, einfach mal ein Buch zu lesen, das "Schicksal als Chance" hieß und was dann wohl offensichtlich auch mein Weltbild verändert hat. Ich muss das Buch unbedingt noch mal lesen, denn ich kann mich leider kaum noch erinnern und bin auch gerade wieder dabei, mich in Demut zu üben. :-( Manchmal hilft das, wenn sonst nichts mehr hilft. :-)


    Vielleicht hast Du mir einleitend schon damals von dem übersinnlichen Erlebnis erzählt, das könnte ich mir sogar gut vorstellen, aber da konnte ich ja noch viel zu wenig damit anfangen und habe es bestimmt vergessen. Später sind wir offensichtlich nicht mehr darauf zurückgekommen, sonst wäre ich eben beim Lesen nicht so völlig überrascht und bewegt gewesen...

  • Zitat

    Original von C.N.
    Ich hatte solche Erlebnisse leider noch nicht,(...)


    :write Ich bin so was von nüchtern und rational, daß ich mich bisweilen frage, wo meine Überzeugungen her kommen. Wenn ich darüber nachdenke, hat meine Mutter eigentlich auch ziemlich viel getan, um mich von Religion und Kirche wegzubringen (obwohl sie das Gegenteil erreichen wollte).



    Zitat

    Original von C.N.
    Vielleicht hat Richard Matheson so etwas auch schon einmal erlebt, möglicherweise auch bei einer OP, denn ich frage mich, warum er sich sonst diesem Thema so intensiv widmet?


    Weiß ich nicht; es ist doch schon ein paar Jahre her, daß ich mich mit Matheson beschäftigt habe.


    In seinem zweiten „spirituellen“ Buch „Somewhere In Time“ spielt der Tod natürlicherweise auch eine Rolle. Im Folgenden beziehe ich mich auf die Verfilmung, an der Matheson mitgearbeitet hat. Er war teilweise bei den Dreharbeiten dabei - bis er bei einer Szene fluchtartig das Set verließ - und taucht sogar im Film in einer Szene auf. Ich spoilere, weil ich jetzt zwangsläufig das Ende des Filmes verraten muß. Obwohl das nach den ersten vier Worten (den einzigen, die Susan French - als alte Elise, kurz vor ihrem Tod - in ihrer Rolle in diesem Film spricht,) schon klar ist: „Come back to me.“

    Da Matheson später das schon erwähnte Buch „The Path“ geschrieben hat, gehe ich schon davon aus, daß er sich entweder intensiv damit befaßt oder selbst ein Erlebnis gehabt hat. Er lebte übrigens schon vor zehn Jahren sehr zurückgezogen, so daß man von ihm selbst wohl kaum Äußerungen dazu finden wird.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Original von SiCollier


    Ich bin so was von nüchtern und rational, daß ich mich bisweilen frage, wo meine Überzeugungen her kommen. Wenn ich darüber nachdenke, hat meine Mutter eigentlich auch ziemlich viel getan, um mich von Religion und Kirche wegzubringen (obwohl sie das Gegenteil erreichen wollte).


    Es geht mir ähnlich, meine Suche nach dem Sinn des Lebens rührt auch nicht von meinen Eltern her, dort beschäftigt sich bis heute niemand mit solchen Themen. Ich denke, man kommt vielleicht darauf, wenn man eine nicht so glückliche Kindheit erfährt, weil man dann in sich gekehrter ist, sich allein auf die Suche begibt und oftmals gerade das Gegenteil des Elternhauses anstrebt? Oder aber man trifft auf seiner Suche später gleichgesinnte Menschen außerhalb der Familie, mit denen man gern vertiefen möchte, was man bis dahin erfahren, aber noch nicht wirklich verstanden hat?

  • Original SiCollier


    In „Somewhere In Time“ spielt der Tod natürlicherweise auch eine Rolle. Im Folgenden beziehe ich mich auf die Verfilmung, an der Matheson mitgearbeitet hat. Er war teilweise bei den Dreharbeiten dabei - bis er bei einer Szene fluchtartig das Set verließ - und taucht sogar im Film in einer Szene auf. Da Matheson später das schon erwähnte Buch „The Path“ geschrieben hat, gehe ich schon davon aus, daß er sich entweder intensiv damit befaßt oder selbst ein Erlebnis gehabt hat. Er lebte übrigens schon vor zehn Jahren sehr zurückgezogen, so daß man von ihm selbst wohl kaum Äußerungen dazu finden wird.


    Mir lief eben ein solcher Schauer über den Rücken, in "Somewhere in time" hat Matheson das Thema wieder im Zusammenhang mit einer tiefen Liebe beschrieben? Das kann kein Zufall sein! Das kommt mir vor, als hätte er wirklich irgendwann eine große Liebe, eine innige Seelenverwandtschaft an den Tod verloren, oder? Und dann geht er noch urplötzlich von den Dreharbeiten weg, weil er irgendeinen Schmerz nicht mehr aushält, oder hab ich das falsch verstanden? Das ergreift mich zutiefst... "Come back to me" rührt mich zu Tränen! Auch dass Christopher Reeve die Rolle gespielt hat, mein Gott... Ich muss das Buch auch lesen und den Film unbedingt sehen!


    Dass Richard Matheson schon sehr lange so zurückgezogen lebt, wirft auch Fragen in mir auf? Schreibt er denn noch bzw. wann wurde zum letzten Mal ein Buch von ihm veröffentlicht?

  • Zitat

    Original von C.N.
    (...) in "Somewhere in time" hat Matheson das Thema wieder im Zusammenhang mit einer tiefen Liebe beschrieben? Das kann kein Zufall sein! Das kommt mir vor, als hätte er wirklich irgendwann eine große Liebe, eine innige Seelenverwandtschaft an den Tod verloren,(...)


    Nicht verloren, er ist mir ihr seit langen Jahren verheiratet. Was ich gefunden habe, deutet darauf hin, daß er mit seiner Frau wohl eine Beziehung hat wie etwa hier im Buch beschrieben.


    Die Szene, auf die ich anspiele, ist etwa wie folgt:
    Elise (Jane Seymour), die ja Schauspielerin ist, steht auf der Bühne, Richard ist im Publikum. Elise wendet sich während des Auftritts an ihn und spricht einen Teil ihrer Rolle so, als ob er auf ihn (Richard) bezogen wäre. Während des Drehs war das Theater allerdings leer, neben den Filmleuten stand noch Richard Matheson im Hintergrund. Jane Seymour sah ihn (also den Autor) während des Drehs an. Das ist eine recht intensive Szene. Matheson hat danach das Set verlassen. (Habe ich in irgendeiner der Fanzeitschriften bzw. Sekundärbücher zum Film gelesen.)


    Ob Matheson noch schreibt, weiß ich nicht. Er ist ja inzwischen ein alter Mann (1926 geboren).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Nicht verloren, er ist mir ihr seit langen Jahren verheiratet. Was ich gefunden habe, deutet darauf hin, daß er mit seiner Frau wohl eine Beziehung hat wie etwa hier im Buch beschrieben.


    Die Szene, auf die ich anspiele, ist etwa wie folgt:
    Elise (Jane Seymour), die ja Schauspielerin ist, steht auf der Bühne, Richard ist im Publikum. Elise wendet sich während des Auftritts an ihn und spricht einen Teil ihrer Rolle so, als ob er auf ihn (Richard) bezogen wäre. Während des Drehs war das Theater allerdings leer, neben den Filmleuten stand noch Richard Matheson im Hintergrund. Jane Seymour sah ihn (also den Autor) während des Drehs an. Das ist eine recht intensive Szene. Matheson hat danach das Set verlassen. (Habe ich in irgendeiner der Fanzeitschriften bzw. Sekundärbücher zum Film gelesen.)


    Ich habe Gänsehaut ob der von Dir wunderschön beschriebenen Filmszene ... Ich danke Dir auch für die Infos über R. Mathesons privates Leben. Jetzt bin ich noch faszinierter bzw. würde zu gern wissen, was genau ihn veranlasst hat, "Das Ende ist nur der Anfang" zu schreiben. Schade, dass der Autor nicht an unserer LR teilnimmt so wie kürzlich Frau Hellmann, wäre das nicht grandios?!!