'Amazonentochter' - Seiten 255 - 359

  • Zitat

    Original von BirgitF
    ...da man die Flucht etwas zu lang und ausführlich fand.


    In nicht wenigen Romanen des Genres gelingt den Heldinnen jeweils ihre Flucht in kürzester Zeit, indem sie sich in wahre weibliche James Bond verwandeln und auf abenteuerliche Art und Weise über sich hinauswachsen. Kaum glaubwürdig!
    Deswegen fand ich es wirklich erfrischend, dass Selinas erste Fluchtversuche scheiterten, und sie erst dann entkommen konnte, als die Schlacht und das Feuer ihr eine günstige Gelegenheit bot. Das es dann beschwerlich wurde und sie innerlich zerrissen war, vermittelt einfach mehr als eine nur actionreiche Flucht.

  • Herr Palomar : Es ging bei der Straffung eher um den Weg ihrer Flucht aus Hattusa bis nach Zalpa ... also sozusgen die Zeit, die Selina da unterwegs ist.


    Self-Made-Woman :chen dieser Ausdruck trifft es wirklich. :lache
    Palla regiert sozusagen von ihrer Festung aus und spricht ab und an von der Kanzel (aus Propagandagründen) zu ihrem Volk und nutzt Pinjahus Männer als Ordnungshüter-(Truppen). Ja, woher kennen wir das? :gruebel ;-)

    Meine neuen Histo-Romane Der Gesang des Satyrn sowie Hatschepsut. Die schwarze Löwin gibt es bei Amazon oder Beam-Ebooks - außerdem meinen Mystery Thriller Fonthill Abbey

  • Also Selena hätte ich in diesem Abschnitt öfters durchschütteln können. Nicht nur das sie Pairy schon wieder sitzen lässt sondern auch auf die Falle von Prinz T. hereinfällt. Prinz T. wurde bestimmt nicht übernacht zum Menschenfreund. :hau


    Irgendwie war ich froh das Pairy Alexandros mit nach Ägypten genommen hat so bekommt der kleine nichts mit vom Krieg. Und denke auch das Selena das für das beste hält.


    Palla ist zu einem Gefühllosen Biest Mutiert. Finde es eigentlich noch erstaunlich das ihr ehmaliger Liebhaber so mit sich umsprringen lässt.
    In Hatusa wird sie aber eine böse Überaschung erleben.

  • spike : Tja, Palla versteht es irgendwie mit bestimmten Reizen, die Männer zu manipulieren. Wie sagte Pinjahu zu ihr: "Ich vermisse meine feurige Stute". :lache


    Und so abgezockt wie Palla ist, so gutgläubig ist Selina. :rolleyes

    Meine neuen Histo-Romane Der Gesang des Satyrn sowie Hatschepsut. Die schwarze Löwin gibt es bei Amazon oder Beam-Ebooks - außerdem meinen Mystery Thriller Fonthill Abbey

  • Birgit
    Gutgläubig trifft wirklich auf Selina zu. :rolleyes Unglaublich wie naiv sie ist. Wie alt ist eigentlich Selina und Palla? ich glaub das hab ich überlesen. ?(
    Ja der Spruch von Pinjahu hat mir sehr gefallen. Wobei Palla wohl eher ein bockiger Maulesel ist. :lache

  • spike : Selina und Palla sind ca. 18 Jahre alt, als Selina aus Hatti zurückkehrt.


    Eigentlich handelt Selina nicht allein aus Naivität und gutem Glauben in Tudhalija. Sie ist ja der festen Überzeugung, dass Hatti ebenso bedroht ist, wie ihr Volk und dass Tudjahlija aufgrund politischer Notwendigkeit sein Wort halten würde und nach Troja zieht. Sie ist jedoch zu gutgläubig oder zu unerfahren, um politische Ränke und das Umgehen von Verträgen zu verstehen.
    Sie glaubt an Ehre und offenen Kampf. Ein Mann ein Wort sozusagen. So hat sie es ja bei ihrem Volk gelernt. Man bespricht eine Sache, diskutiert sie aus und entscheidet sich dann dafür oder dagegen. Aber das Wort und die Entscheidung steht, man spricht offen und direkt. Sie hat also sozusagen nicht dem Mann Tudjahlija vertraut, sondern dem Prinzen. Das waren für sie zwei verschiedene Dinge ... denn ein König würde doch sein Land nicht in Gefahr bringen. :nono

    Meine neuen Histo-Romane Der Gesang des Satyrn sowie Hatschepsut. Die schwarze Löwin gibt es bei Amazon oder Beam-Ebooks - außerdem meinen Mystery Thriller Fonthill Abbey

  • Birgit
    Dann sind beide ja auch noch sehr jung und unerfahren. Was für mich auch einige Sachen verständlicher macht.
    So hab ich das noch gar nicht betrachtet. Ich hab das ganze so interpretiert das sie Tudhalija vertraut. Wobei sie ja sicher denken kann das Puduhepa nicht mehr so viel zu melden hat und das Tudhalija ihren Platz einnimmt :gruebel

  • Zitat

    Ein Mann ein Wort sozusagen.


    Wobei Selina ja diese Intrigen in Hatti schon live miterlebt hat, aber das reicht eben wohl nicht alleine aus um sie sehen zu lassen, was Tudhalija vorhat :(


    Aber wir sehen das ja eh aus einer anderen Perspektive. Wir wissen, was Tudhalija will und wie er ist und haben ja vieles mitbekommen, von dem Selina nix weiß. Und wir sind nicht in der Situation, in der Selina ist. Von außen gesehen weiß man immer sofort, was man machen würde (wie bei Wer wird Millionär^^)

  • Ach herrje, nicht jeder Mann hat so viel Geduld wie Pairy liebe Selina!
    Die Amazonen sind schon sehr extrem für diese Zeit. Gut, wenigstens hat sie ihren Sohn nicht gleich weggegeben, hätte ja auch sein können, aber da ist Selina schon ein wenig anders als die anderen Amazonen, wohl weil sie die Liebe kennen gelernt hat...

  • Na ja, ich muss sagen, dass ich mir auch nicht vorstellen könnte, so langmütig wie Selina zu zu sein und immer das Gute im Menschen zu sehen. :nono


    Faraday : Na ja, wenn sie ihren Sohn behalten hätte, wäre es tatsächlich unverantwortlich gewesen - dann hätte sie ihn mit durchtrennter Sehne durchs Lager hinken sehen oder Schlimmeres. Aber sie hat ja im Gegensatz zu den anderen Amazonen mütterliche Gefühle für ihr "männliches" Kind. :strahl


    Nightflower : Ja, Selina hat zwar viel miterlebt, andererseits aber auch (wovon sie ja auch nicht ganz überzeugt war, dass Tudhalija zumindest Wort gehalten hatte und sie nicht bei Hattusili angeschwärzt, als sie ihm die Geschichte mit den Waffen in Arinna erzählt hat - das macht ihn zwar nicht menschlich vertrauenswürdiger, aber schürt evtl. die Hoffnung, dass er tatsächlich auf dem politischeren Parkett ein zuverlässigerer Mensch ist. Tja, aber leider ... :keule

    Meine neuen Histo-Romane Der Gesang des Satyrn sowie Hatschepsut. Die schwarze Löwin gibt es bei Amazon oder Beam-Ebooks - außerdem meinen Mystery Thriller Fonthill Abbey

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Schnief. Du schaffst es wirklich, sehr mitfühlend zu schreiben, Birgit. Ich hab ja keine Kinder, aber die Abschiedsszene hat mich schon sehr berührt.


    Ja, das stimmt.
    Aber ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie Alexandros auf der Rückreise versorgt wird? Wie alt ist er zu diesem Zeitpunkt denn genau? Müsste er nicht noch gestillt werden? :gruebel


    Ich glaube, ich könnte mich nie "gegen" mein Kind entscheiden.

  • Rosenstolz : Ja, Alexandros ist noch ein Säugling - aber ägyptische Mütter haben ohnehin ihre Kinder nicht selbst gestillt. Dafür gab es bezahlte Ammen. Genau so würde auch Pairy verfahren - für einen wohlhabenden Ägypter kein Problem, irgendwo eine Frau aufzutun, die gerade selber ein Kind stillt und diese zu bezahlen.


    Selina ist ja in einem anderen Kulturkreis aufgewachsen. Die Bindung der Mütter zu den Kindern ist dort einfach nicht so wie es in unserer Kultur selbstverständlich ist. Die Mütter sind Kriegerinnen, die Kinder werden normalerweise von den älteren Frauen aufgezogen, die jungen Frauen sind mit anderen Dingen beschäftigt. Und dann muss man noch bedenken, dass die Kindersterblichkeitsrate in dieser Zeit enorm groß war. Z. B. sagt die Statistik aus, dass wenn eine Ägypterin zwei gesunde Kinder ins Erwachsenenalter bringen wollte, musste sie ca. sieben Kinder bekommen. Dann war ein Kind nicht wie heute Luxus bzw. Wunsch der Frau einfach weil man Kinder wollte, sondern Kinder hatten vor allem auch einen praktischen Wert. Sie sorgten sich im Alter um die Eltern bzw. führten die Blutlinie fort oder brachten die notwendigen Speiseopfer dar.
    Wobei die Ägypter aber auch ein sehr kinderfreundliches Volk waren - und Selina handelt mit ihrer starken Emotionalität für ihr Kind eigentlich schon ungewöhnlich modern (nach unserem Verständnis).

    Meine neuen Histo-Romane Der Gesang des Satyrn sowie Hatschepsut. Die schwarze Löwin gibt es bei Amazon oder Beam-Ebooks - außerdem meinen Mystery Thriller Fonthill Abbey

  • Zitat

    Original von BirgitF
    Rosenstolz : Ja, Alexandros ist noch ein Säugling - aber ägyptische Mütter haben ohnehin ihre Kinder nicht selbst gestillt. Dafür gab es bezahlte Ammen. Genau so würde auch Pairy verfahren - für einen wohlhabenden Ägypter kein Problem, irgendwo eine Frau aufzutun, die gerade selber ein Kind stillt und diese zu bezahlen.


    Das dachte ich mir schon so.


    Mir ging es eher um die ganz aktuellen Stunden/Tage nachdem er mit dem Säugling aufgebrochen ist. Da war ja weit und breit keine Amme in Sicht. ;-)

  • Rosenstolz : Bis Zalpa sind es ja nur Tage, dort konnte Pairy nach einer "Reiseamme" suchen. Bis dahin wäre z. B. Ziegenmilch als kurzfristiger Ersatz im Zuge dieser Notsituation möglich gewesen. Das Thermodonufer ist fruchtbares Weideland. Da gab es nicht nur Pferde, sondern auch Ziegen und Schafe. :schaf ;-)

    Meine neuen Histo-Romane Der Gesang des Satyrn sowie Hatschepsut. Die schwarze Löwin gibt es bei Amazon oder Beam-Ebooks - außerdem meinen Mystery Thriller Fonthill Abbey

  • Rosenstolz : Zumindest kannst du ganz beruhigt sein, dass Alexandros nicht mit gefährlicher Unterernährung in Ägypten angekommen ist ;-)


    Seine "Biestmilch" :grin bzw. die Erstmilch hat er ja schon von seiner Mutter bekommen.
    Übrigens ganz interessant - es gibt wohl ein altägyptisches Wort für diese erste Muttermilch, die ja reich an Abwehrstoffen ist. Das bedeutet, dass sogar die ägyptischen Mütter um die Wichtigkeit dieser ersten Milch für ihre Kinder wussten, und wahrscheinlich zumindest einmal gestillt haben, bevor sie die Kinder der Amme gaben.
    Bisher ging man davon aus, dass adelige Ägypterinnen grundsätzlich nicht gestillt haben. Ist ganz frisch diese Wortentdeckung und macht deutlich, wie schnell durch ein winziges entdecktes Fragment jahrelang vertretene Meinungen hinfällig werden können.

    Meine neuen Histo-Romane Der Gesang des Satyrn sowie Hatschepsut. Die schwarze Löwin gibt es bei Amazon oder Beam-Ebooks - außerdem meinen Mystery Thriller Fonthill Abbey