Eine Lady in Bath von Amanda Elyot

  • zum Inhalt:
    Die Schauspielerin C.J. und hat eine Vorliebe für die Zeit von Jane Austen. Als sie nach einer Probe zu einem ihrer Stücke im Jahr 1801 erwacht, ist sie auch nur mäßig erstaunt und fühlt sich auch direkt wohl. Mangels finanzieller Mittel ist sie allerdings schnell in Schwierigkeiten und wird wegen Diebstahls eines einzelnen Apfels ins Gefängnis gesperrt. Bei der Gerichtsverhandlung bekommt sie die Gelegenheit, bei einer herrischen Lady als Gesellschafterin anzufangen. Doch nach kurzer Zeit bekommt diese Besuch von Lady Dalrymple, die C. J. als ihre Nichte erkennen will. Dies ebnet ihr den Weg in die gehobene Gesellschaft. Als sie den überaus charmanten Percy Earl of Darlington kennenlernt, scheint ihr Leben perfekt.



    über die Autorin:
    Amanda Elyot ist das Pseudonym der erfolgreichen amerikanischen Autorin Leslie Carroll, die sich mit diesem Buch, den lang gehegten Traum erfüllt, einmal in die wunderbare Welt der Jane Austen einzutauchen. Laut ihrer eigenen Homepage hat die Geschichte außerordentlich viel Spannung, geistreiche Komik und eine leidenschaftliche und ungewöhnliche Liebesgeschichte. Sie lebt mit ihrer Familie in New York.



    meine Meinung:
    Amanda Elyot hat hier versucht, einen romantischen Zeitreiseroman im Stil von Jane Austen zu verfassen. Zwar versucht sie, die Unterschiede der Epochen hervorzuheben, doch führt sie die Gedanken m. M. n. nicht vollständig zu Ende. Alles geht ein bisschen zu glatt und es werden keine Erklärungen geliefert. Schon der Eintritt in 1801 verläuft vollkommen unspektakulär. Der Protagonistin wird nur ein wenig dunkel vor Augen. Auch hätte ich es für normal empfunden, wenn sich die junge Dame auf die Suche nach einem Weg zurück begeben hätte. Das fällt ihr aber erst ein, als sie für ihre kranke Tante ein Herzmedikament besorgen möchte, dass erst viel später entwickelt wird. Ohne Schwierigkeiten gelangt sie vom historischen Bath wieder ins moderne New York City. Es werden keine Fragen gestellt und niemand scheint sie vermisst zu haben. Sollte man jetzt nicht froh sein, dass alles so glimpflich abgelaufen ist und erleichtert zu Hause bleiben? Offenbar ging Amanda Elyot an diesem Punkt auf, dass dann eigentlich nichts in ihrem Roman passiert ist. Daher ließ sie C. J. wieder zurückkehren, obwohl sie bereits im Gefängnis war, eine Androhung der Verschiffung nach Australien bekam und ihre große Liebe sie allem Anschein nach verlassen hat. Übrigens macht sie auch noch einen kurzen Abstecher in die Irrenanstalt Bedlam. Hätte die Autorin hier etwas mehr recherchiert und nicht einfach irgendwelche Begriffe aus der Zeit aneinandergereiht, wäre vielleicht eine interessante Geschichte entstanden. So fühlte ich mich als Leser zu oft mit meiner Vorstellungskraft allein gelassen.

  • Ich bin zwigespalten.
    Das hab ich heut morgen im Bus zuende gelesen - hat ausnahmsweise mal länger gedauert, da ich es als reines Bus & U Bahn Buch hatte.
    Das zeugt eigentlich schon davon, daß ich nicht sooo ganz zufrieden war.


    Bei U Bahnbüchern die mich richtig packen, les ich die auch zu Hause gleich weiter. :grin


    Die Idee als solches fand ich schön - ich hab ja einen Hang zu Zeitreisen.
    Auch der Anfang, als Cassandra im "austinschen" Bath ankommt war humorvoll und halbwegs realistisch beschrieben. Auch ereignisreich.


    Nur ehrlich gesagt, die Liebesstory zu Darlington ging mir dann irgendwann auf die Nerven. Der Fokus legte sich dann einfach zu sehr darauf und zerstörte die interessant begonnene Story.


    Daß der Übergang so einfach und unspektakulär war, störte mich jetzt nicht sonderlich - ich fand dann schließlich die Auflösung am Ende ganz gut überlegt.


    Mehr Handlung in der Zeit als solches und weniger Liebesgedöns hätte dem Roman gut getan.


    Ganz schlecht war er aber dann auch nicht, da wie gesagt, die Idee gut war, die Zusammenkünfte mit Jane Austin und einiges an Handlung am Anfang.


    An "gute" Zeitreiseromane kommt es dann widerum nicht heran