Brauch mal wieder Meinungen für meine Facharbeit....
Was haltet ihr von Pop-Romanen, wie "Soloalbum" oder "Relax" ?
Sinnvolle Literatur oder überflüssiges Gelaber?
Bin dankbar für jede Antwort!
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Original von Becks
Was haltet ihr von Pop-Romanen, wie "Soloalbum" oder "Relax" ?
Sinnvolle Literatur oder überflüssiges Gelaber?
Ansichtssache!Ich finde Sven Regener sehr gut (Herr Lehmann, Neue Vahr) -- der kann richtig gut erzählen und schreiben, auch wenn er es gelegentlich übertreibt.
Stuckrad-Barre und von Henning-Lange langweilen mich zu Tode; das erweckt bei mir den Eindruck von egozentrischem, larmoyantem Geseiere, pseudo-Kritik, die sich über die Dinge stellt ... Arroganz, die ihre eigene Beschränktheit nicht erkennt ...Aber ich behaupte nicht, daß ich "objektiv" recht habe, und du wirst sehen, daß du auch ganz andere Meinungen hier kriegst.
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ich habe mich durch "Ruf! Mich! An!" von Else Buschheuer durchgequält - nein, ich glaube, ich habe nach gut der Hälfte die Waffen gestreckt. "überflüssiges Gelaber" trifft es ziemlich gut!
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"Generation Golf" von Florian Illies fällt ja glaube ich auch unter diese Kategorie, das mochte ich eigentlich recht gern.
"Soloalbum" von Stuckrad- Barre ist meiner Meinung nach ein Buch ansprechend für die Altergruppe so um 20. Daher sollte es nicht zwingend mit Popliteraten wie Nick Hornby verglichen werden, da dieser offensichtlich allumfassend anspricht.
Soloalbum ist von der Geschichte her eher langweilig weil Romane zum Themenkomplex Liebeskummer, Partys, Sex, Kotzen, am nächsten Morgen wieder Arbeiten gibt es wie Sand am Meer. Was jedoch für mich das Buch interessant gemacht hat, ist S-Bs einmaliger Erzählstil.
Sicher gibts auch bessere, aber es muss ja nicht immer darum gehen: entweder er ist der beste oder er ist total für den Arsch. Ganz okay geht doch auch, oder nicht? *zwinker -
Zitat
Original von Iris
Stuckrad-Barre und von Henning-Lange langweilen mich zu Tode; das erweckt bei mir den Eindruck von egozentrischem, larmoyantem Geseiere, pseudo-Kritik, die sich über die Dinge stellt ... Arroganz, die ihre eigene Beschränktheit nicht erkennt ...Volle Zustimmung... ebenso zu Mary Read's Meinung über die Buschheuer. In denselben Sack rein gehört m.E. auch Sybille Berg.
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/me reicht Batcat einen Stock zum auf den Sack einprügeln
Also Generation Golf fand ich erstklassig alle anderen konnten mich noch nicht so sehr ansprechen, daß ich sie gekauft hätte... ich hab sie immer mal in der Hand wander mit ihnen durch die Buchhandlung, um sie dann wegen was anderem wieder weg zu packen....
Im Übrigen finde ich Doppelnamen so grauslig.. ich will keinen verletzen oder so, aber Doppelnamen sind für mich der Inbegriff des Spießertums und der Emanzenhaftigkeit.....
Es grüßt die Babyjane die mal jemanden kannte der *von Haushof-Diener* hieß.... also bitte sowas muß doch nicht sein....
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Hach, ein herrliches Thema, bei dem ich mal eindeutig sagen kann: Mein Geschmackszentrum trefen Pop-Romane gar nicht
Ich frag' mich, was mir solche Bücher bringen: Unterhalten tun sie mich einfach nicht. Ich habe einige Versuche unternommen:
Herr Lehmann (noch eines der besseren), Ruf! Mich! An! (kann mich schon gar nicht mehr an den Inhalt erinnern), Frank Goosen - würde ich auch als Pop-Autor betrachten (war ziemlich langweilig) und Nick Hornby hat es auch nicht geschafft mich zu überzeugen.Alles in allem: Projekt gescheitert - Pop-Romane sind nix für mich
LG, Elke
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Zitat
Original von Elke
Ruf! Mich! An! (kann mich schon gar nicht mehr an den Inhalt erinnern)
LG, ElkeSei froh. Das Buch war bescheuert.
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Original von Babyjane
Im Übrigen finde ich Doppelnamen so grauslig..Genau das schoss mir auch grad durch den Kopf. Frauen mit Doppelnamen benehmen sich manchmal so, als hätten sie seit 30 Jahren ohne Unterbrechung ihre Tage. (kommt mir zumindest manchmal so vor) Ich grübele grade darüber nach, wie diese Doppelnamen-Kerlchen so wirken.
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ich hab noch kein solch ein buch gelesen.
nicht das ich jetzt wüsst zumindest. -
Ach, wie ich die Pop-Literaten liebe....
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/me schaut zu wie Batcat Lilli zu den Popliteraten in den Sack steckt und drauf haut
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Original von Babyjane
/me schaut zu wie Batcat Lilli zu den Popliteraten in den Sack steckt und drauf hautWürde ich niemals tun. Ich finde es sogar wahnsinnig interessant, wie sehr Lilli's und mein Buchgeschmack auseinanderklaffen.
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Danke, bin froh über jede Meinung, auch, bzw, vor allem die, die nicht mit meiner persönlichen Meinung übereinstimmen.
Jetz interessiere ich mich für allem für "Soloalbum", weil ich v.a. das untersuche, bitte antwortet weiter fleißig! -
@ Becks
Wieso gerade "Soloalbum"? Gehört das jetzt zur Schullektüre (habe ich schön öfters gelesen, daß Schüler das Buch erörtern müssen). Prinzipiell gesehen ist "Soloalbum" auch nur durch den Film gehypt worden. Keiner hätte sonst vielleicht mal was von Herrn Stuckrad-Barre gehört, denke ich mir zumindest. "Remix" von ihm fand ich am allerschönsten. In den nächsten tagen trudelt bei mir "Remix 2" ein... mal sehen ob ich mich nach jahrelangem Stuckrad-Barre-Entzug noch damit anfreunden kann. Da durch "Blackbox" bei mir Sense war mit dm Lesen von weiteren Büchern von ihm... Das Buch war großer Mist.
Mal eine generelle Frage: Wer zählt warum zur Pop-Literatur?
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Lilli:
Genau die Frage habich mir letztens auch gestellt.... konnte sie nicht beantworten....
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Ich habe mal etwas recherchiert... Sind bei den Eulen Germanisten unterwegs? Die könnten uns die Pop-Literatur vielleicht mal erklären...
Also:
Unerwartet aber, dass unter den 20 Autoren auch Ernst Jandl und Robert Gernhardt auftauchen. Die Erklärung liefert Herausgeber Dirk Frank in einer kompakten Einführung zum Thema. Der "kleinste gemeinsame Nenner" aller Spielarten der Popliteratur sei ihre Sprache: einfache Prosa- und Lyrikformen, Umgangs- und Szenesprache, medial gebrochene Wirklichkeitsmomente. Damit beantwortet das Büchlein auch die zentrale Frage, ob Popliteratur über ihre Machart oder ihre Rezeption zu verstehen sei. Ersteres, meint Frank. Also passt auch die "Oberflächenübersetzung" des Sprachjongleurs Ernst Jandl in diese Unterrichts-Fibel und Robert Gernhardts Schimpfe auf das Sonett.Dass Popliteratur erst mit Christian Krachts "Faserland" (1995) als "eigenständiges Literatursegment" wahrgenommen wurde, steht auch für ihren inhaltlichen Wandel. Während die "Gründerväter" nach dem Zusammenbruch der Gesellschaftsutopien der 68er vom Rückzug des Individuums ins Private erzählen, will die jüngste Pop-Fraktion von Protestkultur nichts mehr wissen. Plenzdorfs Jeansheld trägt seine Hose mit dem Stolz der Subversion, Krachts Ich-Erzähler seine Barbourjacke nur noch, um sich die Taschen mit Lufthansa-Joghurts vollzustopfen.
Zwischen Protest und "saturierter Mittelschichtsexistenz" kommt das historische Mittelfeld der Popliteratur nicht zu kurz. Und das ist gut so. Weil die Urszenen des Pop-Daseins in den 70er- und 80er-Jahren für das stehen, worin sich auch heutige Generationen erkennen und wovon sie sich (vielleicht) absetzen wollen. Nachzulesen in Jörg Fausers autobiographischem Roman "Rohstoff" und in den Texten, die den Enthusiasmus für populäre Musik-Stile inszenieren. F. C. Delius, Wolf Wondratschek, Rainald Goetz, der Rockjournalist Jörg Gülden und Georg Martin Oswald singen das Loblied des Fans: von der Stratocaster, vom Schweine-Rock, vom Techno.
(Quelle)Das sagt mir nun mal wieder alles und nichts...
Falls jemand eine Auflistung findet, wer alles zur Pop-Literatur gezählt wird, dann nichts wie her damit... -
also mir sagt es ehr nichts als alles..... *stöhn
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Ich glaube damit ist gemeint, daß das was heute unter Pop-Literatur verstanden werden kann aus der 68er-Bewegung kommt. Interessiert mich schon, ich werde mal weiterschauen, ob sich mein Horizont diesbezüglich erweitert. Ich laß es Dich wissen, Babyjane...
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Zitat
Original von Lilli
Ich glaube damit ist gemeint, daß das was heute unter Pop-Literatur verstanden werden kann aus der 68er-Bewegung kommt.
Das erscheint mir aber arg verquer ...Die Poplit speist sich m.W. doch aus der urbanen Jugendkultur der 1990er und beschreibt eine Art "innerer Emigration" in eine ironische Beobachterposition: Man schaut sich alles an, parliert darüber, aber eigentlich berührt einen nix.
So hab ich das aus FAZ und NZZ zumindest ...