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'Das Leuchten des Sanddorns' - Seiten 094 - 196
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die situation im hause dahm spitzt sich zu, als marie und sophie von tochter klara beim austausch von intimitäten beobachtet werden und das kind dies dem vater erzählt. nun kann franz die augen nicht länger vor den fakten verschließen. das gerede hatte er ja konsequent zu ignorieren versucht und sich mit maries mechanischen zärtlichkeiten einlullen lassen (wollen). marie verlässt vorübergehend das haus, lehnt aber ab, sophie nach berlin zu begleiten, wohin diese sich wegen der bedrohlicher werdenden kriegsgerüchte zurückziehen will. sie kehrt zu franz zurück, richtet sich aber ein eigenes schlafzimmer im anbau her.
der österreichische thronfolger franz ferdinand und seine gemahlin werden in sarajewo ermordert, der krieg bricht aus.
klara ist inzwischen zu einem jungen mädchen herangewachsen.
sie wird von zwei jungen männern verehrt.
spannend erzählt, leicht zu lesen, aber es gelingt mir trotzdem nicht recht, mit den personen "warm" zu werden. das soll das buch aber in keiner weise herabsetzen, sondern liegt vermutlich eher daran, dass ich zwei besonders gute/intensive leserunden/bücher (die seelen im feuer/varus) noch in besonders naher erinnerung habe.
(bei meiner letzten runde, der bernsteinsammlerin erging es mir ähnlich.) -
Ach herrje, was für ein Skandal. Das muss 1913 wirklich unerhört gewesen sein. Welch eine Verstörung muss das für Klara gewesen sein, ihre Mutter und Sophie in flagranti zu ertappen? Dass Franz handelt, wie er eben handelt, ist ja fast schon normal. Gut finde ich, dass Marie erst einmal geht, aber warum denn nur zu ihrem Vater? Ist der wirklich nur so böse auf Marie – und auch auf Franz -, weil sie damals fortgegangen ist und ihn allein ließ? Ihre Vorstellungen und ihr Denken, die sie zur Villa Luise zurückkehren lassen, muss ich erst einmal verdauen. Das war für mich nicht leicht zu verstehen.
Und Klärchen (Entschuldige, Judith, aber sie hat für mich einfach etwas Klärchenhaftes an sich) arbeitet nun also im Lazarett. Ich bin mir nicht sicher, wie viel für diese Entscheidung eigenes Wollen ist. Mir ist beim Lesen der Eindruck entstanden, da spielt auch ein gut Stück Aufbegehren, Weglaufen eine Rolle.
Und Johannes hat auch seinen Auftritt. Mir ist der nicht geheuer. Mir ist er sogar richtig unsympathisch. Klärchen, lass die Finger davon – und rede mit deinem Vater, möchte ich ihr zurufen! Was er von Frauen hält und was er ihnen zutraut, von ihnen erwartet, wird ja im Folgenden deutlich.
Und Franz mag ich immer weniger, sorry.
Hoffentlich wird das nicht böse enden!drehbuch : Mir ist auch gerade aufgefallen, dass ich von dem Buch nicht gut weg komme, obwohl ich noch keine Figur gefunden habe, die ich wirklich und mit allem Drum-und-Dran mag.
Vielleicht liegt das an den schönen Bildern, die Judith zu malen versteht? Ich denke da gerade an "die Stille des Wasser, die lauter war als alles Geschrei" (Seite 52) oder " in seinem sonst wässrig-blauen Augen schimmerte die Eiseskälte wie auf einem zugefrorenen See" (Seite 169) -
Zitat
Original von Lipperin
Und Franz mag ich immer weniger, sorry.Mir tut er eigentlich eher leid. Franz ist wohl ein Kind seiner Zeit und kann nicht aus seiner Haut. Er ist in der festen Überzeugung aufgewachsen, er müsse immer alles im Griff haben und souverän über allem stehen, selbstverständlich auch über seiner Frau. Und nun muss er erleben, dass er gar nicht so stark ist wie er von sich glaubte. Zu allem Überfluss lässt sich Marie nicht beherrschen und zeigt ihm, wie ohnmächtig er eigentlich ist.
Gerade die Szene, in der Marie in seinem Arbeitszimmer sitzt und ihm erklärt, dass sie zurückkommt und sein Gebrüll überhaupt nicht gelten lässt, muss für ihn einer Bankrotterklärung gleichgekommen sein.
Es war sicherlich nur nicht nur für Frauen eine harte Zeit damals. Obwohl ich schon denke, dass die Frauen die Hauptlast getragen haben.
Die Geschichte huscht in weiten Teilen nur so an einem vorbei. Der Krieg kommt und geht, aber irgendwie ändern sich die Gefühle und Beziehungen in der Familie untereinander nicht nennenswert. Dabei hätte ich angenommen, dass die schweren Zeiten die Menschen einander wieder näherbringen. So zu leben muss furchtbar sein.
Wenn mir einer aus der "Truppe" unsympathisch ist, dann ist es mittlerweile Johannes. Wo er anfangs noch sehr nett zu sein schien, erweist er sich seiner häuslichen Umgebung als Ekel. Ich hoffe nur, dass Klara sich nicht ihrem Vater zu Liebe einfangen lässt.
Ich bin sehr gespannt, ob Klara irgendwann an den Punkt gerät, an dem sie beginnt ihre Mutter zumindest ein wenig zu verstehen. Und deshalb werde ich jetzt auch gleich mal weiterlesen.
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Zitat
Original von Danai
Gerade die Szene, in der Marie in seinem Arbeitszimmer sitzt und ihm erklärt, dass sie zurückkommt und sein Gebrüll überhaupt nicht gelten lässt, muss für ihn einer Bankrotterklärung gleichgekommen sein.Das macht er aber später wieder wett, in dem er sie behandelt wie eine niedere Bedienstete, 15 mal am Tag nach ihr klingelt und gleich schreit, wenn sie nicht kommt. Und sie kommt und quittiert das - mal wieder - mit einem entrückten Lächeln. Wenn er mit Klara über die Zukunft der Villa Luise spricht und das Gespräch auf Marie kommt, hat man den Eindruck, sie sähen sie als Schmarotzerin.
Ich verstehe nicht, wie man sich über Jahre so demütigen lassen kann. Marie hat ja gezeigt, dass sie vor körperlicher Arbeit nicht zurückschreckt. Wenn schon keine Zukunft mit Sophie oder keine Zukunft bei ihrem Vater - ich fand es übrigens bemerkenswert - dass er sie so völlig kommentarlos wieder aufgenommen hat - warum dann nicht ein völliger Neuanfang in einer anderen Stadt? -
Franz tat mir auch ein wenig leid.
Wegen Marie war er nicht mehr Vorsitzender, da sind Männer untereinander auch fies.Marie hätte sich die Schikanen nicht gefallen lassen müssen, da ist sie etwas selber schuld.
Schade das sie überhaupt kein gutes Auskommen mit Klara hat, aber die war vorher schon ein Vaterkind.Johannes wird mir immer unsympatischer, hoffentlich lässt Klara sich von Franz nicht in eine Ehe mit ihm zwingen.
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Zitat
Original von Bouquineur
warum dann nicht ein völliger Neuanfang in einer anderen Stadt?Gute Frage. Für uns heute ist das völlig selbstverständlich nicht um jeden Preis an einer unguten Ehe/Beziehung festzuhalten. Ich kann mir kaum jemanden vorstellen, der sich so behandeln ließe. Eine Umgebung, die mir so wenig gut tut, würde ich stehenden Fußes verlassen. Aber Marie scheint das ganz anders zu sehen. Sie fühlt sich in der Villa Luise trotz allem sicher. Aber Marie scheint ja eh über allem zu schweben. Woher sie ihre Nachsicht und ihren Gleichmut nimmt, weiß ich nicht.
Ich glaube nicht, dass es ihr an Mut fehlt, denn sie hatte Franz ja schon verlassen. Der Skandal war ja schon da. Was sie zurück getrieben hat, kann ich nur vermuten.
Was Franz angeht, so stelle ich mir vor, dass er meint sich selbst beweisen zu müssen, wieder alles im Griff zu haben. Wenn das nur dadurch möglich ist, Marie zigmal am Tag springen zu lassen, dann kann er mir nur leid tun. Zumindest aus der Distanz betrachtet...
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Original von Danai
Gute Frage. Für uns heute ist das völlig selbstverständlich nicht um jeden Preis an einer unguten Ehe/Beziehung festzuhalten.
Klar, heute sehen wir das alles ganz anders. Aber damals war wirklich auch eine andere Zeit, und nicht zu vergessen, die Geschichte spielt auf einer Insel, und die hat auch immer ihre eigenen Gesetze. Ich finde es jedenfalls spannend zu lesen, wie intensiv ihr Euch mit den Beweggründen der Figuren auseinander setzt. Das macht wirklich Spaß zu lesen.
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Ich bin auch schon weiter. Aber so richtig warm geworden bin ich mit den Personen auch noch nicht.
Sie huschen an mir vorbei, natürlich ein Skandal was Sophie da mit Marie "treibt"
Franz ist ein bedauerlicher TropfJohannes ist mir unsympatisch
Auf Rügen bin ich aber gelandet durch die Erzählungen in dem Buch.
Marie ist mir immer noch zu unnahbar,obwohl sie mir schon leid tut.
Sie kann genauso wenig aus ihrer Haut wie Franz -
Mit Franz kann ich kein Mitleide haben - wie er die arme Marie immer herumscheucht....
Aber Klara scheint ja in Johannes einen Mann gefunden zu haben, der ihrem Vater gefällt (wenn auch nicht ihr :grin). Mittlerweile fühle ich mich Marie näher, die von allen nur bevormundet wird (sogar von Hannah!).
Mal sehen, wie's weitergeht...
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Die Zeit damals lässt sich wohl wirklich nicht mit der heutigen vergleichen. Von daher ist es schwierig, sich vorzustellen, wie man wohl selber gehandelt hätte. Heute würde wohl auch niemand mehr einen Aufstand machen, wenn sich zwei Frauen einen Kuss geben. Im ausgehenden Kaiserreich/1. Weltkrieg/Weimarer Republik waren die Moralvorstellungen in weitaus engeren Grenzen. Von daher kann ich mir gut vorstellen, dass der viel ältere Franz überhaupt nicht mehr mit den Veränderungen der Gesellschaft zurecht kommt.
Klara reagiert für mich kindlich nachvollziehbar. Sie hatte bislang ein Weltbild, dass ihre Mutter nur ihrem Vater zugetan ist. Nun muss sie eben diese Mutter (wohl auch ihr Rollenvorbild) mit einer anderen Frau beobachten. Natürlich bewertet sie das Gesehene sofort. Daher stellt sie sich wohl auch sofort auf die Seite ihres Vaters. Etwas seltsam fand ich, dass auch nach einer gewissen Zeit keine Sehnsucht vorhanden war, wieder ein gutes Verhältnis zur Mutter zu bekommen. Marie hatte sich ja inzwischen wieder in die Villa eingerichtet.
Bemerkenswert war ja auch Maries Vorgehen wie sie Franz die Stirn bietet. Es war ihr so egal, wie er über ihren erneuten Einzug denkt. Ein paar Schwierigkeiten hatte ich dann wieder, dass sie sich diese Erniedrigungen gefallen ließ. Immerhin hatte Sophie ihr doch vorher viel über Frauenrechte erzählt und vielleicht auch das Gespür dafür geweckt.
In diesem Abschnitt geht es ja vorwiegend um das Erwachsenwerden von Klara. Ihr Verhältnis zu Johannes erklärt sich auch aus ihrer Erziehung. Ihr Kennenlernen erinnert irgendwie an Florence Nightingale. Vielleicht liegt es aber nur daran, dass es ein Lazarett ist. Jedenfalls hätte sie m. M. n. Johannes nicht nochmal angesehen, wenn sie nicht soviel Mitleid gehabt hätte.
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Original von bibliocat
... Aber Klara scheint ja in Johannes einen Mann gefunden zu haben, der ihrem Vater gefällt (wenn auch nicht ihr :grin). ...Es ist doch schlimm, aus welchen Gründen Franz dabei seine Tochter an den Kerl verschachern will. Und dann erkauft er das ganze noch als Fürsorge, weil er ihren Lebensunterhalt sichern will. Es zählt offenbar wirklich nur das Ansehen und damit der gesellschaftliche Stand.
Aber mit dem Seemann kommt ja noch eine andere Perspektive für Klara ins Spiel. Ich bin gespannt, was sich daraus entwickelt.
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Original von Büchersally
Bemerkenswert war ja auch Maries Vorgehen wie sie Franz die Stirn bietet. Es war ihr so egal, wie er über ihren erneuten Einzug denkt. Ein paar Schwierigkeiten hatte ich dann wieder, dass sie sich diese Erniedrigungen gefallen ließ. Immerhin hatte Sophie ihr doch vorher viel über Frauenrechte erzählt und vielleicht auch das Gespür dafür geweckt.
Vielleicht ist dieser Schritt für Marie, ganz weg von Franz, zu groß und macht ihr Angst :gruebel.
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Zitat
Original von Büchersally
Klara reagiert für mich kindlich nachvollziehbar. Sie hatte bislang ein Weltbild, dass ihre Mutter nur ihrem Vater zugetan ist. Nun muss sie eben diese Mutter (wohl auch ihr Rollenvorbild) mit einer anderen Frau beobachten. Natürlich bewertet sie das Gesehene sofort. Daher stellt sie sich wohl auch sofort auf die Seite ihres Vaters. Etwas seltsam fand ich, dass auch nach einer gewissen Zeit keine Sehnsucht vorhanden war, wieder ein gutes Verhältnis zur Mutter zu bekommen. Marie hatte sich ja inzwischen wieder in die Villa eingerichtet.Ich hatte den Eindruck, dass Franz nicht wirklich daran gelegen war, dass Mutter und Tochter ein gutes Verhältnis haben (so z. B. Seite 62). Klara wird ihm daher sowieso viel näher gestanden haben. Wenn sie dann noch vorgelebt bekommt, dass die Mutter sich mehr um Haushalt und Hotel nebst Gästen kümmert und der Vater sich um sie, wundert es mich nicht, dass sie Marie mehr als so eine Art Eindringling empfindet.
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@twin
Es wird vermutlich wirklich so sein, dass Marie mehr Angst vor der ungewissen Zukunft hatte, als eine Abneigung, sich weiter von ihrem Ehemann demütigen zu lassen. 1917 war solch ein Verhalten vermutlich ausgeprägter als heutzutage. Eine soziale Absicherung in der Form, wie wir sie kennen, gab es ja auch noch nicht.Lipperin
Du sprichst jetzt den Satz an, wo es Franz allein vorbehalten war, mit seiner Tochter zu spielen und zu scherzen? Marie war in die Rolle der Versorgerin für die Tochter gepresst. Dennoch hätte ich es als normal empfunden, wenn Klara und Marie ein inneres Band verbunden hätte. Klara wird ja auch älter und bildet sich immer öfter eine eigene Meinung. Vielleicht hätte sie da die Wut auf die Mutter begraben können. Immerhin hat man nur diese eine.
Franz hatte natürlich kein besonderes Interesse daran, dass sich Mutter und Tochter gut verstehen. Er war ja selber tief verletzt und wollte, dass es Marie auch schmerzt. Es war sicher auch ein Gefühl der Macht, die er über sie hatte, weil sie ja nun doch unter seinem Dach lebte. -
Zitat
Original von Büchersally
Lipperin
Du sprichst jetzt den Satz an, wo es Franz allein vorbehalten war, mit seiner Tochter zu spielen und zu scherzen? Marie war in die Rolle der Versorgerin für die Tochter gepresst. Dennoch hätte ich es als normal empfunden, wenn Klara und Marie ein inneres Band verbunden hätte. Klara wird ja auch älter und bildet sich immer öfter eine eigene Meinung. Vielleicht hätte sie da die Wut auf die Mutter begraben können. Immerhin hat man nur diese eine.
Ja, in dem Satz wird im Grunde mein Gefühl ausgesprochen. Ich hatte immer den Eindruck, Klara ist ein "Papakind". Daher war die Distanz zu Marie für mich keine Überraschung. Und dass sie sich eventuell erst als Erwachsene, also wenn auch Klara jenseits der 25 oder 30 ist, wirklich verstehen werden, habe ich jetzt einfach mal aus einem lebendigen Beispiel in meinem Bekanntenkreis geschlossen.ZitatFranz hatte natürlich kein besonderes Interesse daran, dass sich Mutter und Tochter gut verstehen. Er war ja selber tief verletzt und wollte, dass es Marie auch schmerzt. Es war sicher auch ein Gefühl der Macht, die er über sie hatte, weil sie ja nun doch unter seinem Dach lebte.
Für mich war eigentlich von Anfang an klar, dass Franz etwas gegen ein zu inniges Mutter-Tochter-Verhältnis hat, also auch schon in Klaras Kindheit. Ich kann das jetzt nicht an einzelnen Sätzen ausmachen, es kam halt so bei mir an. Auf Seite 175 sagt er doch "dahergelaufene Fischerstochter", ich hatte während der ganzen Lektüre immer das Gefühl, dass das, was er ausgesprochen hat, als es ihm schlecht ging und er sich von Marie gedemütigt fühlte, irgendwo auch ein Stück seines Denkens war, als sie noch eine "gute" Ehe führten. -
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Original von Lipperin
... Auf Seite 175 sagt er doch "dahergelaufene Fischerstochter", ich hatte während der ganzen Lektüre immer das Gefühl, dass das, was er ausgesprochen hat, als es ihm schlecht ging und er sich von Marie gedemütigt fühlte, irgendwo auch ein Stück seines Denkens war, als sie noch eine "gute" Ehe führten.Das war mir auch aufgefallen. Allerdings habe ich das so gedeutet, dass er in sich "guten" (falls man das überhaupt so nennen darf) Zeiten dabei eher als uneigennützig Helfender sah. Es schmeichelt ja dem eigenen Ego, wenn man meint, man tue etwas Gutes. Nach dem Vorfall mit Sophie war Franz tief in seiner männlichen Würde verletzt und konnte dem ganzen natürlich nichts gutes mehr abgewinnen. Also wurde aus seiner Ehefrau eben die dahergelaufene Fischerstochter. Was diese Äußerung über Franz Denkweise aussagt, muss wohl nicht extra betont werden.
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Original von twin
Vielleicht ist dieser Schritt für Marie, ganz weg von Franz, zu groß und macht ihr Angst :gruebel.
Ich denke nicht, dass sie Angst hat ganz weg von Franz zu gehen, das war sicherlich am Anfang so, hat sich aber im Laufe der Zeit verändert. Was sie aber gar nicht möchte, ist weg von der Villa Luise zu gehen, an dem Haus hängen ihre ganzen Gefühle. Sie ist sich ihrer selbst mittlerweile ziemlich sicher, und deswegen kann sie meiner Meinung nach von Franz auch gar nicht erniedrigt werden. Er erreicht sie mit seinen Schickanen und Zumutungen doch gar nicht. Sie sind nur Ausdruck seiner männlichen Ohnmacht, und Marie weiß das.
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Puh, erst mal zu Johannes. So ein Widerling. In der Villa Luise tut er so, als wäre er ein Gentleman, kaum ist er in seinen eigenen vier Wänden zeigt er sein wahres ich. Hab ich mich geekelt vor der Darstellung, wie er isst... Bäääähh. Den könnte ich beim besten Willen nicht heiraten und kann Klara vollkommen verstehen, dass sie am liebsten weg rennen möchte.
Mit Lennart wäre sie mit Sicherheit besser bedient. Er hat ihr wenigstens etwas geschenkt, was von Herzen kam. Auch wenn es nicht teuer war, aber er hat beim Fund des Treibstücks sicher direkt an sie denken müssen. Schade, dass daraus wohl erst mal nix wird. Hoffentlich ändert sich das noch.
Eigentlich halte ich Klara für jemanden, der genau weiss, was er will und es auch durchsetzt. Ich könnte mir vorstellen, dass sie einen anderen Weg findet, die Villa Luise zu retten.
Franz wird auch immer schlimmer. Ist das so, wenn man alt wird? Nur noch am rumschreien, schikanieren - grausam. Vor allem, wie er mit Marie umgeht, das geht ja gar nicht. Wie kann sie das so einfach hinnehmen? Und dass er seine Tochter mit diesem Ekel verheiraten will, möchte ich gar nicht einsehen. Er muss doch selbst merken, dass er nicht gut für Klara ist. Aber es scheint ihm total egal zu sein.
Marie erträgt alles mit stoischer Ruhe. Unglaublich. Schon allein, wenn einer auf die Idee kommen würde, eine KLINGEL einzubauen, würde ich ausrasten. Ob sie ahnt, dass Klara Johannes heiraten soll um die Villa Luise zu retten? Ich glaube, sie würde was dagegen tun. Anscheinend mag sie Johannes ja auch nicht so wirklich, sonst hätte sie nicht gehofft, dass Klara bei Lennart ist, als sie die Nacht nicht zu Hause geschlafen hat.
Ich fühle mich zwar keiner Person wirklich nahe, so wie ich es sonst von Büchern kenne, bin aber mittlerweile mittendrin. Ist schon komisch irgendwie... So ganz ohne "Bezugsperson", wenn man das so sagen kann
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Zitat
Original von Judith K
Ich denke nicht, dass sie Angst hat ganz weg von Franz zu gehen, das war sicherlich am Anfang so, hat sich aber im Laufe der Zeit verändert. Was sie aber gar nicht möchte, ist weg von der Villa Luise zu gehen, an dem Haus hängen ihre ganzen Gefühle. Sie ist sich ihrer selbst mittlerweile ziemlich sicher, und deswegen kann sie meiner Meinung nach von Franz auch gar nicht erniedrigt werden. Er erreicht sie mit seinen Schickanen und Zumutungen doch gar nicht. Sie sind nur Ausdruck seiner männlichen Ohnmacht, und Marie weiß das.
Unter diesem Aspekt muss ich allerdings vor Marie den Hut ziehen. Soviel Stärke, auch wenn es um etwas für mich sehr wichtiges geht, hätte ich dann sicher nicht.