Die Beschenkte - Kristin Cashore

  • Kurzbeschreibung


    "Er schien plötzlich nicht zu wissen, was er sagen sollte, schaute nach unten und spielte mit seinen Ringen. Er holte Luft und rieb sich den Kopf, und als er ihr wieder das Gesicht zuwandte, hatte sie das Gefühl, seine Augen seien nackt, sie könne direkt durch sie hindurch ins Licht seiner Seele sehen. Sie wusste, was er sagen würde." Als Katsa dem geheimnisvollen Prinzen von Lienid begegnet, weiß sie sofort, dass auch er beschenkt ist - sie ist sich nur nicht sicher, mit welcher Gabe. Katsa dagegen ist in allen sieben Königreichen bekannt und gefürchtet: Sie hat die Gabe des Tötens. Nur Bo, der fremde Prinz, scheint keine Angst vor ihr zu haben und ringt beharrlich und mit viel Geduld um ihr Vertrauen. Im Kampf gegen einen König mit einer teuflischen Gabe werden sie auf ihrem gemeinsamen Weg durch Schnee und Eis, über Meere und Gebirgsketten zu Verbündeten - und zu einem leidenschaftlichen, unabhängigen, innigen, streitenden, liebenden Paar.


    Meine Meinung


    In den sieben Königreichen leben Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Die sogenannten "Gracelings". Diese Fähigkeiten können alles mögliche sein, von Singen, Schwimmen, Gedankenlesen usw. Die "Gracelings" können ihre Andersartigkeit nicht verstecken, da jeder von ihnen zwei verschieden farbige Augen hat. Andere Menschen meiden sie und schließen sie aus dem täglichen Leben aus.
    Einer dieser "Gracelings" ist Katsa. Ihre Fähigkeit besteht darin, dass sie jeden töten kann. Sie ist die Nichte von einem der sieben Könige. Er zwingt sie dazu für ihn Todesurteile und Bestrafungen zu vollstrecken.
    Nur weil Katsa die Fähigkeit zu töten besitzt, ist sie noch lange kein gewalttätiger Mensch. Sie leidet sehr unter den Aufgaben ihres Onkels. Deshalb hat sie einen Rat gegründet, der im Untergrund gegen die tyrannischen Regierungen der sieben Könige vorgehen soll.


    Eines Tages trifft sie bei der Befreiung eines lienidschen Gefangenen den Prinzen Bo (oder Po, so heißt er in der englischen Ausgabe).
    Er ist wie Katsa ein "Graceling" und der einzige der es bisher geschafft hat gegen Katsa länger als ein paar Minuten durchzuhalten.
    Es stellt sich heraus das es sich bei dem Gefangenen um den Großvater Bos handelt. Aber warum entführt jemanden einen alten Mann, der weder großen Einfluss noch Macht hat?


    Das Buch ist voller überraschender Wendungen. Es wird nie langweilig.
    Die Liebesgeschichte zwischen Katsa und Bo entwickelt sich langsam. Also nicht gleich die Liebe auf den ersten Blick. Sie lassen sich Zeit. Was das ganze nur spannender und romantischer macht.
    Wer eine reine Liebesschnulze erwartet, täuscht sich allerdings.
    Es ist ein Buch voller Intrigen und Überraschungen. Und einer sehr sympatischen und unabhängigen Protagonistin.


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Mal witzig, mal brutal, mal romantisch.
    Ein abwechslungsreicher Mix, der nochdazu sehr schön geschrieben wurde.
    Von mir gibts 9 von 10 Punkten.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Die englische Ausgabe, die ich gelesen habe. Das Cover ist wunderschön gedruckt.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Das klingt sehr interessant, vielen Dank - ich habs mal auf meine Wunschliste gepackt. Ist die Geschichte abgeschlossen? Oder lasse ich mich da wieder auf eine Trilogie ein, auf deren Fortsetzung ich jahrelang warten muss? :gruebel

    Liebe Grüße
    Aschure
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    :lesend Bonds of Justice - Nalini Singh

  • Es ist eine abgeschlossene Geschichte.
    "Fire" wird zwar in der selben Welt spielen, aber es sind andere Protagonisten.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Titel: Die Beschenkte
    Autorin: Kristin Cashore
    Verlag: Carlsen
    Seiten: 496


    ab 14 Jahren



    Über die Autorin:


    Kristin Cashore wuchs als zweite von vier Schwestern in einem kleinen Ort in Pennsylvania auf. Sie studierte am Center for the Study of Children's Literature in Boston und hat in vielen Berufen gearbeitet, unter anderem als Packerin in einer Bonbonfabrik sowie als Lektorin und Texterin. Kristin Cashore lebt und schreibt in Boston.



    Über den Inhalt:


    Katsa wächst unter besonderen Umständen am Hofe ihres Königreichs auf, denn etwas unterscheidet sie von den anderen Menschen. Sie ist eine "Beschenkte" zu erkennen an den verschiedenfarbigen Augen, die in ihrer Heimat das unverwechselbare Zeichen dafür sind, dass etwas mit ihr nicht stimmt.
    Und Katsa ist auch anders, viel schneller und stärker als alle anderen scheint sie der perfekte Krieger zu sein, gezüchtet als Tötungsmaschine im Dienst ihres Herren. So ist sie seit einigen Jahren von ihrem Herrn als Instument eingesetzt in allen Teilen des Königreichs gefürchtet.


    Als sie jedoch eines Tages dem geheimnisvollen Prinzen Bo von Lienid, einem anderen Königreich, begegnet, erkennt sie an seinen zweifarbigen Augen sofort, dass auch er beschenkt ist - sie ist sich nur nicht sicher, mit welcher Gabe.
    Bo scheint trotz ihres Rufs keine Angst vor ihr zu haben versucht ihr Vertrauen zu gewinne.
    Denn er weiß, dass er ihre Hilfe brauchen wird, im Kampf gegen einen König mit einer teuflischen Gabe.
    Und so ziehen die beiden durch das riesige Königreich, durch Schnee und Eis, über Meere und Gebirgsketten zu Verbündeten - und entdecken während dieser Reise sich selbst und den Anderen.



    Meine Rezension:


    Carlsen hat "Die Beschenkte" zum offiziellen Nachfolger der Biss Reihe auserkoren und einen riesigen Werbeetat dafür mobilisiert, inklusive Haufenweise Freiexemplare für diverse Fanclubs und Vorableseproben.
    Daher war ich skeptisch, was den Titel betraf, bin aber positiv überrascht worden.


    Die Figur der Katsa ist Anfangs kantig und unbeholfen, viel zu unwohl fühlt sie sich in ihrer Haut, gezwungen zu einer Aufgabe die sie hasst, unter einem Monarchen den sie verabscheut.
    Sie entwickelt sich nach und nach zu einer jungen Frau, die man vielleicht nicht gernhaben will, aber verstehen kann.
    Für Bo hat die Autorin die schwärmerische Rolle vorgesehen, so stattlich mit seinen silber und goldfarbenen Augen, aber er hat mehr Tiefe als zuvor von mir vermutet.
    Ich bin wirklich gut unterhalten worden, einige Ideen waren wirklich gut und ich habe das Lesen genossen.


    Der Band verfügt über ein ernstzunehmendes Ende, ohne himmelschreienden Cliffhanger, aber mit genug Neugierigkeitspotential für den nächsten Band.
    Der Bella Verlgeich bekommt dem Buch nicht gut, noch nicht einmal die Andersartigkeit der beiden Hauptprotagonisten ist gegeben, einzig dass sie allein gegen viele stehen lasse ich gelten.


    Der Fantasyaspekt ist dezent im Hintergrund gehalten, daher ist das Buch auch für "nicht Fantasy Freaks" etwas.


    Ich werde auf jeden Fall den nächsten Band auch lesen!



    zufriedene Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Inhalt


    "Er schien plötzlich nicht zu wissen, was er sagen sollte, schaute nach unten und spielte mit seinen Ringen. Er holte Luft und rieb sich den Kopf, und als er ihr wieder das Gesicht zuwandte, hatte sie das Gefühl, seine Augen seien nackt, sie könne direkt durch sie hindurch ins Licht seiner Seele sehen. Sie wusste, was er sagen würde."


    Als Katsa dem geheimnisvollen Prinzen von Lienid begegnet, weiß sie sofort, dass auch er beschenkt ist - sie ist sich nur nicht sicher, mit welcher Gabe. Katsa dagegen ist in allen sieben Königreichen bekannt und gefürchtet: Sie hat die Gabe des Tötens. Nur Bo, der fremde Prinz, scheint keine Angst vor ihr zu haben und ringt beharrlich und mit viel Geduld um ihr Vertrauen. Im Kampf gegen einen König mit einer teuflischen Gabe werden sie auf ihrem gemeinsamen Weg durch Schnee und Eis, über Meere und Gebirgsketten zu Verbündeten - und zu einem leidenschaftlichen, unabhängigen, innigen, streitenden, liebenden Paar.


    Autorin


    Kristin Cashore wuchs als zweite von vier Schwestern in Pennsylvania auf. Sie studierte am Center for the STurdy of Childrens Literature in Boston und hat in vielen Berufen gewarbeitet unter anderem als Packerin in einer Bonbonfabrik sowie als Lektorin und Texterin. Sie lebt in Florida und am liebsten sparziert sie den St. Johns River entlang und zählt die Pelikane am Dock


    Meine Meinung
    Dem Umschlag nach hatte ich mit einer schönen Fantasygeschichte gerechnet und war auch nicht enttäuscht. EIne sehr spannende Geschichte um "beschenkte" Menschen. Obwohl auf diese Gaben sehr lapidar eingegangen wird. Kennzeichnend dafür ist es das die "Beschenkten" zwei verschiedene Augenfarben haben grün/blau, silber/gold etc.
    Im Fokus der Geschichte steht Katsa und ihre Entwicklung vom willenlosen Werkzeug zur selbstbewussten Frau und ihre Liebe zu Bo, der ebenfall "beschenkt" ist. Alles verpackt in einem Abenteuerroman über königliche Intrigen und einer Liebe, die sich unter extremen Umständen entwickelt.
    Fazit: ein schöner, unterhaltsamer Roman, wo viele gute Ideen vorhanden sind die aber ausbaufähiger gewesen wären.

  • Ich fand es auch gut und flüssig zu lesen, allerdings gingen mir einige Sachen auch nicht so in die Tiefe, z.B. was für zahlreiche Gaben gibt es denn, wer wird damit geboren und warum. Warum braucht die Gabe so lange um sich zu entwickeln....
    Auch gingen mir einige Sachen ein wenig zu glatt. Aber gut. die Idee war gut, ob ich mir jedoch das nächste Band kaufe, weiß ich nicht. Dafür hat es mich nicht zu doll mitgerissen. Außerdem wenn das andere "Hauptdarsteller" sind, finde ich es nicht ganz so gut, ich hätte gerne gewußt, wie es zwischen den beiden weitergeht und vor allem mit dem Rat.

  • Rezension


    Katsa lebt in einer Welt, in der es so genannte «Beschenkte» gibt. Diese sind an ihren zweifarbigen Augen zu erkennen und zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine ganz besondere Gabe in die Wiege gelegt bekommen haben. Die meisten Gaben sind harmlos und mehr oder weniger nützlich, Katsas Gabe hingegen ist tödlich. Bereits mit acht Jahren konnte sie einen Mann mit bloßen Händen umbringen.
    Ihr Onkel, Herrscher über eines der sieben Königreiche, weiß dies gnadenlos auszunutzen und macht die elternlose Katsa noch als Kind zu seiner ausführenden Hand. Hat ein Bürger einen Vertrag nicht eingehalten oder den König in sonstiger Weise verärgert, wird Katsa geschickt, den armen Sünder zu bestrafen, nicht selten sogar mit dem Tod.
    Lange Zeit schon ist Katsa unglücklich mit der Situation, doch erst als sie auf den Prinzen Bo trifft, der ihr als Einziger ebenbürtig scheint, beginnt sie, gegen ihren Onkel zu rebellieren. Gemeinsam mit Bo macht sie sich schließlich auf, die Hintergründe zur Entführung von Bos Großvater zu erforschen und muss feststellen, dass es noch schrecklichere Gaben gibt als die ihre…


    Selten habe ich es erlebt, dass ein Debütroman so extrem beworben wurde. Vom Verlag wird das Buch als Bis(s)-Nachfolger gehandelt, insgesamt wurden 500 (!) Exemplare verlost. In meinen Augen maßlos übertrieben, denn dieses Buch hätte es auch als anfänglicher Geheimtipp eher früher als später auf die Bestsellerlisten geschafft. Nicht etwa, weil es auf der Bis(s)-Schiene fährt, denn das tut es nicht. Nein, «Die Beschenkte», im Original «Graceling» ist einfach ein All-Age-Fantasy-Roman, der sämtliche Leserträume wahr macht: eine teuflisch gut erzählte, fesselnde Geschichte vor einem originellen phantastischen Hintergrund und Charaktere, in die man sich einfach verlieben muss.


    Gleich zu Beginn wird man mitten ins Geschehen geworfen, langes Vorgeplänkel gibt es nicht. Der Leser wird damit vertraut gemacht, dass es Menschen mit besonderen Fähigkeiten gibt, die sieben Königreiche werden vorgestellt und dann geht es auch schon los. Verschnaufpausen gibt es nur selten, denn die Autorin treibt die Handlung mehr als rasant voran. Durch das Gebirge, über das Meer – Katsas Weg, verfolgbar auch anhand der mitgelieferten Karte, führt sie quer durch die Königreiche, in denen immer wieder andere Gefahren auf sie und ihre Begleiter warten.
    Trotz des hohen Tempos hat man dennoch nie das Gefühl, gehetzt zu werden. Denn obwohl die einzelnen Szenen relativ kurz gehalten sind, hat man keine Schwierigkeiten, sofort und mit Haut und Haar in sie einzutauchen.
    Manch einer mag vielleicht trotzdem bemängeln, dass manches sehr schnell geht und auch die Gaben kaum erklärt werden, sondern ihre Existenz einfach vorausgesetzt wird. Mir persönlich hat gerade das allerdings besonders gefallen.


    Statt – wie in vielen Fantasy-Romanen üblich – z.B. Kampfszenen seitenweise auszubreiten, stellt Kristin Cashore vielmehr ihre Figuren in den Vordergrund.
    Diese überzeugen durch ihre Vielschichtigkeit, ihre Natürlich- und Menschlichkeit. Katsa, zu Beginn noch unsicher, innerlich zerrissen und abweisend, schaffte es gar, sich im Laufe der Geschichte zu einer meiner liebsten Romanheldinnen zu entwickeln. Und auch Bo, der in der englischen Ausgabe übrigens Po heißt, hat ohne weiteres Edward-Niveau. Wenn man dann doch noch mal auf Bis(s) zurückkommen möchte. So abgedroschen es klingt, aber am Ende war ich wirklich traurig, diese starken Charaktere zurücklassen zu müssen.


    Da die besonderen Gaben das einzige phantastische Element sind, dürften auch Nicht-Fantasy-Fans ihre Freude an dem Buch haben. Mich jedenfalls hat es – wie man an der begeisterten Rezension unschwer erkennen kann – richtig umgehauen. Vor allem auch, weil die Autorin immer wieder zu überraschen weiß und selbst nach dem eigentlichen Showdown noch einen Knaller bringt, der mir die Tränen in die Augen getrieben hat.


    FAZIT: Besser geht’s nicht. Zum Glück ist «Fire», ein Prequel zu «Graceling» schon so gut wie auf dem Markt und auch ein weiterer Teil ist in Arbeit.


    Wertung: 5/5

  • @ BelleMorte
    Das Buch ist nicht wie Biss! Es gibt zwar eine Liebesgeschichte, aber auch jede Menge Mord und Totschlag. Das Buch konzentriet sich nicht nur auf die Beziehung zwischen Bo und Katsa.
    Ich denke es könnte dir durchaus gefallen. :wave

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach