Erschienen bei Clarkesworldmagazine
Ausgabe 33, Juni 2009
Kurzgeschichte
Sprache: englisch
Über den Autor:
Nick Mamatas wurde in New York geboren, lebt jetzt in Kalifornien..
Er hat zwei Romane und über 50 Kurzgeschichten geschrieben. Sein Roman Move undergroound ist auch in Deutsch unter dem Titel „Abwärts“ erschienen.
Meine Meinung:
Melanie und Chakravarty führen in einer Universität bei Cambridge eine Präsentation einer künstlichen Intelligenz (AI) vor, die dem Schriftsteller H.P.Lovecraft entspricht.
Die AI reagiert aber nicht wie erwartet, er (oder es?) ist orientierungslos, fragt sich, wie er wohl gestorben ist und verschwindet wie ein Geist aus dem Bildschirm. 18 Monate später hat Melanie die Universität verlassen, ist aber immer noch auf der Suche nach Lovecraft.
Mit H.P.Lovecraft hat sich Nick Mamatas schon in seinem ersten Roman auseinandergesetzt. Offensichtlich lässt ihn das Thema nicht los, und er kehrt mit dieser Kurzgeschichte zu diesem Thema zurück. Es ist wesentlich, das es sich bei diesem Schriftsteller um H.P.Lovecraft handelt, denn um ihn gibt es gerdaezu einen Kult und viele Anhänger. Es ist auch von Reiz, dass gerade er als künstliche Intteligenz zurückkehrt.
Der Cthulhu-Mythos von Lovecraft wird wenig in dieser Geschichte behandelt. Die Geschichte ist sowohl von der Handlung als auch von der Sprache schnell, aber nicht mysteriös, angelegt und kommt präzise auf den Punkt. Das ist auch stilistisch interessant.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Diskussion, ob die AI ein „es“ oder ein „er“ ist.
Offensichtlich ist Lovecraft fähig Gefühle zu empfinden und zu artikulieren.
Die Story ist gut gemacht, aber zu kurz. Das Lesegefühl entspricht eher einem Prolog zu einem längeren Text oder vielleicht einer Reihe zusammenhängender Kurzgeschichten. Dann könnte sich auch die Hauptfigur Melanie als Protagonistin noch etwas weiterentwickeln. Immerhin hatte sie in dieser Geschichte auch schon ein paar lovecraftianische Träume und viel Potential.