Philosophische Bücher

  • Wenn Dich diese Themen interessieren ist dieses Buch meiner Meinung nach ein MUSS!!!


    Ich habe es gleich mehrfach gelesen und mehrfach empfohlen - da steckt eine Menge philosophisches Potential drin!


    GRÜSSE
    savanna

  • Ich kann diese zwei Bücher von Jean-Paul Sartre besonders empfehlen! Beim ersten Buch handelt es sich um einen existenzialistischen Roman, das zweite ist ein Fachbuch zu dem Thema und nicht ganz einfach zu lesen. Die Mühe lohnt sich aber allemal!


    1)


    Kurzbeschreibung (lt. Amazon)
    Ein den Mitmenschen und der Aussenwelt entgegengebrachtes, sich steigerndes Ekelgefühl veranlasst den Gelehrten Antoine Roquentin, seine alltäglichen Verrichtungen und Eindrücke minuziös aufzuzeichnen. Dabei kommt eine wachsende sarkastische Distanz gegenüber dem bourgeoisen Milieu der Provinzstadt Bouville, in der er sich zu Forschungszwecken aufhält, zum Ausdruck, z. B. beim Besuch des Museums mit seinen Porträts erfolgreicher Bürger. Im Mittelpunkt steht die radikal neue Erfahrung des Ekels: >>Jetzt begreife ich; ich entsinne mich besser an das, was ich neulich am Strand gefühlt habe, als ich diesen Kiesel in der Hand hielt. Das war eine Art süssliche Übelkeit. Wie unangenehm das doch war! Und das ging von dem Kiesel aus, ich bin sicher, das ging von dem Kiesel in meine Hände über. Ja, das ist es, genau das ist es: eine Art Ekel in den Händen.<< Hinter dieser physischen Empfindung alles Seienden, das als überflüssig empfunden wird, verbirgt sich Sartres Sicht auf das Prinzip der Existenz, zu der die Materie und die Menschen verurteilt sind. Die pessimistische, oft nihilistische Einsicht in die Sinnlosigkeit solchen Daseins gewährt dem Tagebuchschreiber aber auch eine Freiheit zweiten Grades. Am Ende der Aufzeichnungen beschliesst Roquentin, nach Paris zu ziehen. Die Kellnerin Madeleine legt ihm zum letzten Mal eine Jazzplatte auf, und mit dem Erklingen der Melodie >>Some of these days you'll miss me, honey<< entsteht in ihm die Idee, man könne durch einen authentischen Akt seine Existenz rechtfertigen. Nachdem er die Alternative >>Leben oder Erzählen<< zum Thema gemacht hat, mündet der Abschied aus der Stadt für den 30-Jährigen, der sein Leben hinter sich zu haben glaubte, in den Gedanken an eine >>andere Art von Buch. Ich weiss nicht so recht, welche - aber man müsste hinter den gedruckten Wörtern, hinter den Seiten etwas ahnen, das nicht existierte, das über der Existenz wäre.<<


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  • 2)


    Kurzbeschreibung (lt. Amazon)
    Sartre bezeichnet es als die vordringlichste Aufgabe jedes Menschen, sich seine eigene Welt zu schaffen, indem er sie entwirft. Diesem individuellen >>Entwurf<< der Welt steht der Mensch allein gegenüber, der Entwurf geschieht ohne jedes Einwirken seitens der Gesellschaft und ohne moralische oder religiöse Unterstützung. Der Mensch ist dazu verdammt, die eigene Existenz stets neu zu entwerfen - seine Existenz ist ein stets zu realisierender Entwurf. Dabei vermag der Mensch im Unterschied zur nichtmenschlichen Welt etwas zu verneinen, sich gegen etwas zu entscheiden oder sich aufzulehnen. Indem Sartre die Verantwortung aller Menschen für ihre Entscheidungen voraussetzt, postuliert er die absolute Freiheit, die Bedingungen für eine menschliche Existenz wählen zu können: Der Mensch ist nichts anderes als das, wozu er sich macht. So wird sich der Mensch seiner selbst bewusst und ist gezwungen, aus der Freiheit heraus sein Leben zu verwirklichen, Werte und Sinn zu wählen und sich zu entwerfen. Der Mensch ist nach Sartre nicht definierbar, weil er anfangs überhaupt nichts ist. Er wird erst, und er wird so sein, wie er sich geschaffen hat. Demnach, so urteilt Sartre, gibt es keine menschliche Natur, da es keinen Gott gibt, um sie zu entwerfen: Die Existenz geht dem Wesen, der Essenz, voraus.


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  • Und dieses hat mir gut gefallen! Ein sehr warmherziger und unterhaltsamer Roman mit vielen philosophischen Betrachtungen.


    Kurzbeschreibung (lt. Amazon)
    Der große Bestseller aus Frankreich: Muriel Barberys Roman über eine kleine, hässliche, aber ungemein gebildete Concierge in Paris und eine altkluge Tochter reicher Eltern. Hinreißend komisch und zuweilen bitterböse erzählen die beiden sehr sympathischen Figuren von ihrem Leben, ihren Nachbarn im Stadtpalais, von Musik und Mangas, von Gott und der Welt. Eine großartige Gesellschaftssatire, ein sehr intelligenter Führer durch Kunst und Philosophie, die höchst unterhaltsame und anrührende Geschichte zweier Außenseiter.


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  • Wenn du dich für Ethikfragen interessierst, kann ich dir noch dieses Fachbuch von Aristoteles wärmstens ans Herz legen!


    Kurzbeschreibung (lt. Amazon)
    »Jede Kunst und jede Lehre, ebenso jede Handlung und jeder Entschluss scheint irgendein Gut zu erstreben. Darum hat man mit Recht das Gute als dasjenge bezeichnet, wonach alles strebt.« Aristoteles


    Die ›Nikomachische Ethik‹ ist eine der großen Moralphilosophien des Altertums. Sie unterscheidet sich in bemerkenswerter Weise von verwandten Schriften, die uns aus der Antike überliefert sind, indem sie nicht den perfekten Menschen fordert und keine Anleitung zum vollkommenen Leben gibt.


    Neben den klassischen Tugenden des Charakters, die sich im Handeln, in der Praxis bewähren, kommen auch die Tugenden des Verstandes, des Nachdenkens, der Betrachtung zu ihrem Recht.


    Damit ist die ›Nikomachische Ethik‹ das erste Werk überhaupt, das in Angriff nimmt, was die Philosophie der Gegenwart als eine ihrer wichtigsten Aufgaben ansieht: die phänomenologische Bestandsaufnahme der gegebenen ethischen Tatsachen.


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  • Und hier kommt mein letzter Tipp! :-) Dieses Buch finde ich deshalb so gut, weil es einfach unverzichtbar ist, wenn man einen kompakten und gut aufgebauten Überblick über alle wichtigen philosophischen Strömungen und deren Vertreter braucht.


    Kurzbeschreibung (lt. Amazon)
    Hans Joachim Störigs "Kleine Weltgeschichte der Philosophie" macht mit der Philosophiegeschichte von ihren Anfängen bis in die Gegenwart vertraut. Der Weg führt von der altindischen und altchinesischen wie der griechischen Philosophie über Mittelalter, Renaissance und Aufklärung bis ins 20. Jahrhundert. Das umfassende und kenntnisreiche Werk hat sich seit Jahrzehnten als ein- und weiterführender Überblick bewährt - ein Erfolg, der nicht zuletzt auf der klaren und verständlichen Darstellung beruht.
    Diese populäre Einführung liegt hier in einer vom Autor aktualisierten und überarbeiteten Neuausgabe vor.


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  • Sicher auch empfehlenswert ist Umberto Eco, sowohl der Name der Rose als auch Baudolino.


    Mulischs Entdeckung des Himmels ist super und regt vor allem zu eigenem Nachdenken über das Leben und die Rolle von Wissenschaft und Technik an.


    sehr viel anregendes fand ich auch bei Dürrenmatt und Frisch.
    Albert Camus' Fall ist ebenfalls tief philosophisch...


    Das sind nun aber eher Bücher, die in sich philosophisch sind und weniger explizit informieren wie es Gaarder mit Sophies Welt macht ...


    Mir ist in dem Zusammenhang aufgefallen: Ich habe nachdem ich das erste Posting gelesen habe, sofort auf das Profil geschaut, um zu sehen, wie alt diejenige ist, die fragt und der man empfehlen will ... Es ist ja ein Unterschied, ob man einer 14 jährigen Schülerin, einer 23 Jährigen Studentin oder einer 43 jährigen, die mitten im Beruf steht empfiehlt, oder seht ihr das anders...

  • Zitat

    Original von licht
    Mir ist in dem Zusammenhang aufgefallen: Ich habe nachdem ich das erste Posting gelesen habe, sofort auf das Profil geschaut, um zu sehen, wie alt diejenige ist, die fragt und der man empfehlen will ... Es ist ja ein Unterschied, ob man einer 14 jährigen Schülerin, einer 23 Jährigen Studentin oder einer 43 jährigen, die mitten im Beruf steht empfiehlt, oder seht ihr das anders...


    Mag sein, wobei ich prinzipiell glaube, dass man gerade Schüler in dieser Hinsicht gern unterfordert. Erwachsene haben oft schon Aversionen oder Ängste gegen bestimmte Primärtexte oder zu wissenschaftliche Publikationen aufgebaut (wenn es nicht zu ihrem Berufszweig gehört).


    Ich hätte mir gewünscht, dass mich in dem Alter jemand an die Texte von Philosophen heranführt.
    Später habe ich übrigens diese beiden Lexika kennengelernt (neben dem schon erwähnten Störig, die ich beide sehr hilfreich und informativ fand):


    Bertrand Russell - Philosophie des Abendlandes (ich habe eine viel schönere Ausgabe, habe aber bei Amazon nur dieses TB gefunden):

  • Und das befindet sich seit Jahren auf meiner To-Read-Liste. Soll nach Empfehlungen von Freunden sehr gut und verständlich geschrieben sein:


    Richard Tarnas - Idee und Leidenschaft. Die Wege des westlichen Denkens


    Klappentext:
    Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Wohin bewegt sich die Welt? Seit Beginn der Zivilisation ist die Menschheit von der Leidenschaft erfüllt, die Welt und den Platz des Menschen darin zu verstehen. Richard Tarnas erzählt die Geschichte dieser Leidenschaft und entfaltet das Universum des westlichen Weltbildes in Philosophie, Religion, Wissenschaft und Kunst.

  • Ich sehe gerade, dass "Idee und Leidenschaft" nicht mehr verfügbar ist, sondern das ganze wohl jetzt "Das Wissen des Abendlandes heißt". Der angegebene englische Originaltitel ist bei beiden "The Passion of the Western Mind", zudem korreliert die Seitenzahl miteinander. Ich denke also, dies müsste die aktuelle Ausgabe sein. :wave

  • @ vulkan, aber auch bei den Primärtexten ist es ein Unterschied, ob man Kant, Nietzsche und Heidegger liest oder einen netten Plato oder Aristoteles (in der Übersetzung)...
    Oder ob man guten Gewissens eine gute und ausführliche Philosophiegeschichte wie den Hirschberger empfiehlt oder doch lieber auf dem Niveau von Gaarder bleibt...


    edit flüstert mir noch zu: Ausserdem habe ich ja gar nix dazu gesagt, welcher Altersstufe ich welches Niveau zutraue *grins*

  • :yikes Wo ist Dein Satz, dass man mit Spiegelartikel auch Abiturienten überfordern kann? :grin
    Das ist übrigens genau das, was ich mit Unterforderung meinte: Man erwartet von Abiturienten, dass sie doch relativ komplizierte und abstrakte Vorgänge in der Mathematik, Chemie, Biologie verstehen. Bei Geisteswissenschaften habe ich oft das Gefühl, dass man nicht mit der gleichen Konsequenz hohes Niveau einfordert. Genauso wie man Integralrechnung üben und trainieren muss, muss man auch in einem bestimmten Alter Zeitunglesen lernen. Ich erinnere mich durchaus, dass mir in den 90er Jahren da auch nicht alles leicht fiel.


    Aber wenn man es von Heranwachsenden nicht einfordert, von wem dann?


    Ich mochte Gaarder übrigens sehr (und habe "Sophies Welt" als eine der wenigen von vorn bis hinten gelesen), fand es aber dann doch mehr als lächerlich, dass in der 12. Klasse im Geschichtsunterricht massenweise Schüler sich in ihren Referaten auf Gaarder beriefen. Irgendwie war mir da bereits klar, dass da was hakt. :grin


    Ich habe übrigens mit Deiner Trennung Kant/Nietzsche/Heidegger vs. Aristoteles/Platon Probleme. Was willst Du mir damit sagen?

  • Bryan Magee: Bekenntnisse eines Philosophen


    Dieses Buch habe ich vor einigen Jahren mit großer Begeisterung gelesen. Das war auch für mich Nicht-Philosphen alles gut verständlich. Trotz der Anfeindungen der Familie Popper, die der Autor auf dieses Buch hin erhielt, war genau seine Darstellung der Grund dafür, weswegen ich mir Bücher von Karl Popper zugelegt sowie etwas von ihm gelesen habe. Und auch das mit der "Midlife-Crisis" habe ich durch dieses Buch besser verstanden. Hm, wenn ich es recht überblicke, wollte ich dieses Buch schon lange wieder lesen. (Fragt sich nur, wann?)



    Kurzinhalt (Quelle: Amazon)


    Der britische Philosoph Bryan Magee schildert sein Leben mit der Philosophie. Er erzählt von den großen Fragen, die ihn als Kind beschäftigten, berichtet von seinen späteren Begegnungen mit den fundamentalen Ideen der Philosophie und von seiner persönlichen Suche nach einem System, das ihm die Welt zu erklären vermag. Anschaulich macht Magee den Leser mit An- und Einsichten großer Denker zu Themen wie Wahrheit und Wirklichkeit, Erkenntnis und Moral vertraut und erklärt, warum das Leben manchmal leichter mittels Dichtung und Musik als durch abstraktes Denken zu begreifen ist.


    Ich habe allerdings die HC-Ausgabe in der Erstauflage.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Trotz der Anfeindungen der Familie Popper, die der Autor auf dieses Buch hin erhielt, war genau seine Darstellung der Grund dafür, weswegen ich mir Bücher von Karl Popper zugelegt sowie etwas von ihm gelesen habe.


    Gibst Du mir noch eine weitere Aufklärung dazu, oder muss ich erst das ganze Buch lesen, um zu verstehen, was Familie Popper daran auszusetzen hatte? :-)

  • @ Vulkan


    Das kann ich nicht mehr; ich habe vor rund 8 - 10 Jahren gelesen. Jedenfalls haben der Familie Popper die Aussagen über Karl Popper in der Erstauflage dieses Buches nicht zugesagt, und einige Stellen mußten geschwärzt werden. Welche Stellen das waren, bekomme ich nicht mehr genau hin. Sollte ich das Buch demnächst wirklich wieder lesen, kommt vermutlich die Erinnerung wieder (ich habe, wie gesagt, die Erstauflage).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • @ vulkan, den Satz habe ich wieder gestrichen. es ist aber tatsächlich so, dass ich Abiturienten solche Texte zumute - und dabei immer wieder erlebe, wie sie nicht in der Lage sind, diese zu lesen, den Gedankengang zutreffen widerzugeben. Ich erlebe, dass Grundkenntnisse darin fehlen, textinterne Gliederungen zu erkennen, wenn sie nicht mit idiotensicher markiert sind. Die Schüler finden weder Signalworte noch sind sie in der Lage der logische Struktur einfacher und mittelschwerer Sachtexte zu folgen.


    Da ist der Deutschunterricht in der Pflicht!! Von der 5. Klasse an. Ich kann das nun in Reli nicht alles nachholen, was da versäumt wurde. (Aber meine 5er mussten da auch ran und Texte gliedern und nach Signalen suchen etc...)
    Du hast recht: wenn es da nich gefordert und gefördert wird, wann dann?? Dann verkommen Seminare an der Uni zu Leseübungen ... :(