Frank S. Becker war so freundlich und hat für uns eine Kurzbiografie geschrieben. Wir möchten uns dafür herzlich bedanken, ebenso für das von ihm bereitgestellte Foto.
Über den Autor:
Ich heiße Frank Stefan Becker, bin 1952 geboren und lebe in München. Schreiben wollte ich schon immer, habe während meines Studiums eine Studentenzeitung aufgebaut und hätte auch gerne erfundene Geschichten verfasst. „Aber dazu fehlen mir doch die Einfälle“ – zumindest habe ich mir das selbst lange eingeredet. Bis ich im August 2000 im Museum von Ladenburg die Bronzeteile eines dort entdeckten römischen Tempelportals sah, das unter seltsamen Umständen um 260 n. Chr. beim Fall des Limes’ versteckt wurde. Erst langsam, dann immer schneller begannen die Ideen zu sprudeln, und mit viel Glück und Hartnäckigkeit wurde daraus 2004 mein erstes Buch „Der Abend des Adlers“. Drei Jahre später kam der Nachfolgeband „Der Preis des Purpurs“ auf den Markt, der die Geschichte bis in die Zeit Kaiser Konstantins weiter führt. Zum Inhalt möchte ich hier nichts sagen, das kann man woanders nachlesen, deshalb nur einige Worte zu dem, was ich mit meinen Büchern vermitteln möchte: Als historische Romane sollen sie spannend unterhalten, aber auch ein möglichst getreues Bild der Zeit vermitteln. (Sonst könnten sie ja in der Gegenwart spielen, dann bräuchte ich nicht so viel zu recherchieren und meine Leser müssten sich nicht so ungewohnte Namen merken.) Dabei möchte ich gerne überraschende Dinge und Geschehnisse in die Handlung einflechten, also lieber festgefügte Vorstellungen in Frage stellen als sie bestätigen.
Dementsprechend ist Recherche für mich sehr wichtig, sie generiert auch viele Einfälle für die Handlung. Dann tauche ich völlig in die Zeit ein und entdecke viel Unbekanntes – sogar aus der Römerzeit, mit der ich mich schon seit gut vier Jahrzehnten beschäftige. Bei meinem ersten Buch hat der Faktenhintergrund noch sehr stark auf die Handlung durchgeschlagen, bei den späteren glaube ich, das besser im Sinne des Spannungsbogens gelöst zu haben. Mein drittes Buch erscheint Anfang September 2009, wird „Sie kamen bis Konstantinopel“ heißen und in der düstersten Zeit Europas spielen, dem 7. Jahrhundert. Warum gerade da? Nun, ich finde Umbruchzeiten besonders faszinierend, und damals begann das eigentliche Mittelalter. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde aus dem römisch beherrschten Mittelmeerraum der heutige, kulturell und religiös zweigeteilte mit dem Islam im östlichen und südlichen Teil. Da ich seit vielen Jahren im Mittelmeerraum und im Nahen Osten reise, habe ich als Schauplätze der Handlung fast immer Orte gewählt, die ich selber besucht hatte – nur Medina (Saudi-Arabien) ging nicht und Babylon im Irak wäre nach 2003 leider doch etwas zu gefährlich gewesen.
Die Personen meiner Bücher machen Wandlungen durch, ihre Vorstellungen verändern sich, sie geraten in ungewöhnliche Situationen. Dies ist meist mir Reisen verbunden, denn auch damals kamen die Menschen schon viel mehr in der Welt herum, als wir glauben – die Römer beispielsweise bis Indien und China. Damit man solche ungewöhnlich erscheinenden Dinge nicht als meine Phantasie abtut, stelle ich in einem Nachwort klar, was die historischen Quellen sagen und freue mich, wenn Leser Fragen haben oder mit mir diskutieren wollen. Aber auch Kritik nehme ich sehr ernst. Wenn ich sehe, dass sich jemand intensiv mit meinen Büchern befasst hat, kann ich etwas lernen und hoffentlich besser werden! Um mich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen bin ich Mitglied im Autorenkreis Historischer Roman Quo Vadis, habe an dem Gemeinschaftsroman „Das Dritte Schwert“ mitgearbeitet und war 2006-2008 Sprecher.