Eine Bitte an die Autoren...

  • Hallo Ihr Autoren alle... :wave


    Mal eine Bitte, Ihr macht ja auch Lesungen. Ob Ihr wohl so nett wäret und Eure Lesungen hier unter "Termine" einstellen könntet? Natürlich nur, wenn es nicht allzuviel Arbeit macht. Ich kann mir nämlich vorstellen, dass der ein oder andere mit Sicherheit Interesse an einer Lesung mit Euch hätte... ;-)


    Das wäre wirklich toll... :-]

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Zitat

    Original von mike
    aber dann müsste ich ja mein inkognito lüften,


    Hmm ... ich frage mich gerade, was dich bewegt, hier inkognito umherzustreifen ...???


    Die Frage mußt du natürlich nicht beantworten -- ich seh nur auf Anhieb keinen Grund dazu ...
    Aber wie Morgana schon schrieb: Es gibt keine Verpflichtungen hier.

  • wie läuft das eigentlich so an mit einer lesung?
    wenn man einen agenten hat, wird der vermutlich so etwas managen?
    aber das prinzip ist ja dasselbe... WER tritt an wen heran?
    fragt der autor in ihn interessierenden institutionen nach - oder tritt man an ihn heran und lädt ihn ein? oder ist das unterschiedlich...
    und - vermutlich ebenso naiv wie indiskret, aber ich habe da echt KEINE ahnung - bekommt der autor ein honorar, weil er ja der buchhandlung kunden wirbt (zB, wenn es in einer buchhandlung stattfindet), - oder zahlt der autor, weil er die räumlichkeiten nutzen darf, um sein werk vorzustellen? das kam bei uns neulich im gespräch auf und es gab vertreterInnen beider argumentationsstandpunkte. danke schön! :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Die meisten meiner Lesungen werden von einer Literaten-PR-Agentur vereinbart. Diese spricht ganz gezielt Buchhandlungen und Institutionen an. Der Agent handelt meist auch die Honorare aus und behält dann als Eigenhonorar einen Teil für sich. Honorarvorgaben kommen vom Verlag, doch kannst du die eigentlich vergessen, weil die meisten Institutionen nur wenig Geld für Lesungen ausgeben wollen.
    Manche Anfragen gehen direkt an den Verlag und werden dann an die Autoren weitergeleitet.
    Mit Lesungen kann man schon etwas Geld verdienen, doch das Wichtige daran ist eigentlich die Werbung für die eigenen Machwerke.

  • dankeschön, ines, für die prompte und ausführliche antwort! :anbet
    und danke fandorina für die schützenhilfe :-). obwohl sich bisher hier alle autorInnen mir gegenüber sehr offen geäussert haben, hatte ich eine weile an selbstmotivation gebraucht, um mit einer weiteren so neugierigen frage herauszurücken :knuddel1
    :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Hallo Morgana und Wolke,


    Da wir beide berufstätig sind, geht bei uns schon aus Zeitgründen fast nichts, was Lesungen betrifft. Wir werden heuer wahrscheinlich zweimal lesen, einmal davon bei dem Quo Vadis-Event in Magdeburg Anfang September und dann Anfang Juni in Regensburg.


    Wir werden aber beide Termine rechtzeitig bekanntgeben, damit Büchereulen, die in der Nähe wohnen, bei Lust und Laune daran teilnehmen können.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Zitat

    Original von frosch1
    ahnung - bekommt der autor ein honorar, weil er ja der buchhandlung kunden wirbt (zB, wenn es in einer buchhandlung stattfindet), - oder zahlt der autor, weil er die räumlichkeiten nutzen darf, um sein werk vorzustellen?


    Hallo Frosch,


    zahlt dein Installateur dafür, dass er in deiner Küche ein Abflussrohr verlegen darf? Oder der Bäcker dafür, dass du seine Brötchen nimmst? ;-)


    Empfohlen werden als Honorar für eine Lesung 250,- Euro. Es ist natürlich als unbekannter Autor nicht so leicht, diese auch zu bekommen. Und natürlich hat fast jeder Autor anfangs schon mal gratis oder für wenig Geld gelesen, um bekannter zu werden oder um eine gute Sache zu unterstützen. AAAber: Es gibt Autoren, die ihren Lebensunterhalt mit dem Schreiben verdienen (müssen / wollen). Wenn die dann ständig zu hören bekommen: "Was, sie wollen so viel Geld? Der nette Autor neulich hat aber umsonst gelesen!", dann sind die natürlich zu recht gnatschig.


    Irgendwer (ich hab leider nicht dazugeschrieben, wer das war) hat mal eine Aufstellung gemacht, was von - in diesem Fall - 300 Euro Lesungshonorar nach allen Abzügen im Schnitt übrigbleibt:


    Mehrwertsteuer 7% 21,- Euro
    Rentenversicherung: 9,6 % von 19,2 %: 29,- Euro
    Krankenversicherung: 6,75 % von ca. 13,5 % 20,- Euro
    Pflegeversicherung: 1,7 %, sind 0,85 % 3,- Euro
    Krankenkassenbeitrag für Krankengeld ca. 4% 12,- Euro
    Betriebskosten 30% lt. finanzamtl. Richtlinien 90,- Euro
    6,5 % Rücklage für Auftragsflaute
    (entspricht der Arbeitslosenversicherung) 20,- Euro
    Zwischensumme vor Steuern 106,- Euro
    Einkommensteuer ca. 26 % 28,- Euro


    Nettoeinnahme 78,- Euro


    Da kein Autor an einem Lesungstag auch noch an seinen Manuskripten arbeiten kann, muss man einen ganzen Tag veranschlagen, und hat somit einen Stundenlohn unter 10 Euro.


    Übrigens: Wenn sich kein Agent oder Verlag um Lesungsmöglichkeiten kümmert (oder der Boedecker-Verband, der Schullesungen vermitteln kann), bleibt nur das gute, alte Klinkenputzen, was ja auch eine Menge Zeit kostet....


    Die meisten Autoren (ich normalerweise auch nicht) rechnen sich keinen Stundenlohn aus, das wäre desillusionierend ;-) Wir schreiben ja auch gerne! Es ist nur sehr schade, dass das Autorendasein immer irgendwie anders behandelt wird als jeder andere Job.


    Liebe Grüße aus Berlin
    Petra

  • danke, aber ich fand meine frage von den bisher hier vertretenen autorInnen erschöpfend beantwortet.



    zudem:


    "zahlt dein Installateur dafür, dass er in deiner Küche ein Abflussrohr verlegen darf? Oder der Bäcker dafür, dass du seine Brötchen nimmst?"(ww)


    selbstverständlich nicht.
    hältst du mich für dumm?
    ich hatte doch extra begründet, welche erklärung ich für die möglichkeit hatte, dass der autor dafür zahlen muss, die räumlichkeiten zu nutzen: der werbung wegen nämlich. und mein abflussrohr und meine brötchen eignen sich als werbefläche eher weniger.
    ausserdem: normal ist es auch, dass ein autor für ein buch geld bekommt.
    und trotzdem gibt es sehr wohl auch autoren, die dafür zahlen (müssen), dass ihre bücher verlegt werden.
    SOOO abwegig scheinen meine gedanken also nicht gewesen zu sein.
    :fetch (ich glaube, es ist das erste mal, dass ich dieses smiley benutze!)

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Zitat

    Original von bogart


    und warum?


    bo ;-)


    wegen DIESES vergleiches:


    Original von frosch1
    ahnung - bekommt der autor ein honorar, weil er ja der buchhandlung kunden wirbt (zB, wenn es in einer buchhandlung stattfindet), - oder zahlt der autor, weil er die räumlichkeiten nutzen darf, um sein werk vorzustellen?


    (man beachte, es ist aus dem zusammenhang zitiert... und ich hatte vorab selbst gesagt, dass ich da keine ahnung habe!)


    antwort ww:
    zahlt dein Installateur dafür, dass er in deiner Küche ein Abflussrohr verlegen darf? Oder der Bäcker dafür, dass du seine Brötchen nimmst?


    @ bo: oder findest du die verhältnismäßigkeit des vergleiches angemessen??
    abgesehen davon war die frage bereits längst - und zwar ohne einen derartigen vergleich - freundlich und kompetent beantwortet worden... :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Zitat

    Original von frosch1
    ausserdem: normal ist es auch, dass ein autor für ein buch geld bekommt.
    und trotzdem gibt es sehr wohl auch autoren, die dafür zahlen (müssen), dass ihre bücher verlegt werden.


    Diesen Weg sollte kein Autor einschlagen!!!
    Vanity Press mag ein gangbarer Weg für Nischenprojekte und Minipublikationen wie z.B. Unternehmnesgeschichten, Familienchroniken etc. sein. Was belletristische Werke angeht, führt dieser Weg in eine Sackgasse: Das Buch wird niemals im Buchhandel auftauchen -- denn auch der online-Buchhandel zieht sich zunehmend aus dem Vertrieb von BoD/PoD-Büchern, Selbstverlag und Verlagen, die sich vertraglich vom Autor einen hohen Zuschuß zu den Produktionskosten oder den Abkauf einer kompletten Auflage zusichern lassen, zurück.


    Üblicherweise werden Lesungen als Werbeveranstaltungen für den Buchhändler gesehen oder als Kulturveranstaltung -- und jede noch so unbekannte Band läßt sich einen Auftritt honorieren.
    Lesungen dienen keineswegs als Werbung für einen Autor, da Leser höchst selten zu Lesungen von Autoren gehen, von denen sie nicht zumindest schon gehört haben. Bekanntheit ist also Voraussetzung für Lesungen nicht Folge davon.
    Bekannter werden kann ein Autor bestenfalls über eine Berichterstattung über besagte Lesung, nicht durch die Lesung selbst.


    Edit: GastRedner, das mag durchaus sein, zeigt aber eigentlich nur, wie korrupt die Musikbranche schon ist. Die breite Masse sind Amateure, die Unsummen in eine eventuelle Karriere buttern, zu der kaum eine Chance besteht.
    Auch viele Autoren lesen immer wieder kostenlos, um wenigstens mal öffentlich zu lesen -- mit dem Ergebnis, daß z.B. Autorengruppen sich untereinander vorlesen oder Einzelautoren ihren Verwandten und Freunden. Als Werbeveranstaltung taugt so was überhaupt nicht! :-(