Klappentext:
Im zehnten und letzten Regierungsjahr von Pharao Tutanchamun …
Die 15-jährige Miu, Tochter eines einflussreichen Balsamierers, glaubt ihren Ohren nicht zu trauen: Was sie da zufällig in einer Gaststätte belauscht, klingt wie ein Mordplan am Pharao, am goldenen Prinzen Tutanchamun! Doch weder weiß sie, wann die ungeheure Tat geschehen soll, noch wer dahinter steckt. Niemand will Miu glauben, und nur mit List gelingt es ihr, bei Hofe vorgelassen zu werden. Die Begegnung mit dem jungen Pharao verwirrt Miu nur noch mehr, denn beide empfinden spontan Gefühle füreinander. Darf man sich in einen Pharao verlieben? Miu bleibt keine Zeit, darüber nachzudenken, denn bald schon erweist sich, dass tatsächlich Mörder am Hof ihr Unwesen treiben – und dass Mius eigene Familie tiefer in die Verschwörung verstrickt ist, als sie ahnen konnte.
Über die Autorin:
Brigitte Riebe, geboren 1953, ist promovierte Historikerin und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Zu ihren bekanntesten historischen Romanen zählen "Schwarze Frau vom Nil", der große Mittelalterroman "Pforten der Nacht" und der erfolgreiche erste Jakobsweg-Roman "Straße der Sterne". Zuletzt erschien bei Diana der Roman "Die Hexe und der Herzog". Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.
Eigene Meinung:
Als bekennende Riebe-Anhängerin musste ich natürlich auch diesen - lt. Verlag - ersten Jugendroman der Autorin lesen. Vor allem, da bei uns in München gerade die dazu passende Ausstellung des Pharao-Grabes von Tutanchamun zu sehen ist.
Die "Heldin", die fast 16-jährige Miu wird von der ersten Seite an in eine Reihe von Mordanschlägen auf den gottgleichen 18-jährigen Pharao verwickelt und entbrennt sofort in jugendlicher Teenager-Liebe zu ihm. Er fühlt sich geschmeichelt und durchaus nicht abgeneigt. Ich glaube er denkt wohl daran, seinen Harem um eine neue Trophäe zu erweitern.
Miu - und eine ihrer Katzen - retten Tutanchamun mehr als einmal das Leben und ihr Spürsinn und ihre Neugier bringen einige Steine ins Rollen.
Geschickt und routiniert verwebt Frau Riebe gleich mehrere Handlungsstränge, die teilweise noch aus der Zeit vor Tutanchamuns Regentschaft herrühren.
Mius Eltern und Freundin sind ebenso darin verwickelt, wie der junge Polizist Ani, ein guter Freund aus Mius Kindertagen, der viel mehr für sie empfindet, als reine Freundschaft. Während Ani auf der Jagd nach Grabräubern Tag und vor allem Nacht im Einsatz ist, versucht Miu sich über ihre aufgewühlten Gefühle zu Tutanchamun klar zu werden und nebenbei noch die Attentäter des Pharaos zu finden.
Das Buch ist flüssig geschrieben und lässt keine Langeweile aufkommen. Allerdings musste ich mich erst mal 100 Seiten daran gewöhnen, dass es ein Jugendroman ist, dem m.E. nach manchmal der Tiefgang und die Genauigkeit eines "Erwachsenenromans" fehlt. Nachdem ich das mal akzeptiert hatte, fand ich es angenehm zu lesen und war auch mit dem Spannungsverlauf, der zum Ende hin nochmal ansteigt - sehr zufrieden.
Das Nachwort der Autorin fasst die Eckdaten der damaligen Zeit in Ägypten nochmals kurz zusammen - ebenso wie die Zeittafel. Ein Glossar mit den wichtigsten Fremdworten und Göttern ist sehr hilfreich. Personenregister gibt es keines, aber die Anzahl der Protagonisten ist sehr überschaubar und man benötigt also keine Hilfe dabei.
Hier muss ich explizit erwähnen - dass Miu eigentlich Mutemwija heißt - mein absolutes Highlight unter den exotischen Namen in Büchern der letzten Zeit.
Wunderschön ist auch der Einband - ein Schmuckstück in meinem Regal.
Mein Fazit also: Es ist ein guter Jugendroman - spannend zu lesen für Teenager (wobei ich glaube, für meine Söhne ist es nix - eher für Töchter geeignet). Mir persönlich fehlten allerdings genauere Beschreibungen des Landes, der Leute, des Essens oder ähnliches. Das richtige Ägypten-Feeling kam irgendwie nicht bei mir auf. Ich glaube, da hätte ein bisschen mehr nicht geschadet. So was verkraften auch Jugendliche. Und hie und da war mir der Fortgang der Geschichte zu schnell und ich hätte mir gewünscht, Mutemwija hätte manchmal ein klein bisschen innegehalten und etwas nachgedacht - auch wenn sie erst 15 ist. Aber wie gesagt, da bin ich natürlich von den anderen Romanen von Frau Riebe verwöhnt.
Also vergebe ich gute 9 von 10 Punkten und bin auch weiterhin ein Fan dieser Autorin.