Juist – Christine Brückner (Hrsg.)

  • Ein Lesebuch
    Taschenbuch
    Verlag: Ullstein Tb (2000)


    Kurzbeschreibung:
    Ein Lesebuch von Juist-Liebhaber für Juist-Liebhaber. Jeder der schreibt, und jeder, der zeichnet, sieht die Insel mit anderen Augen. Die Jahreszeiten spielen eine Rolle, ebenso die Tageszeiten und Tiden: Die 2 Seiten der Insel – das Meer und das Watt.


    Über die Herausgeberin:
    Christine Brückner (1921 - 1996) zählt zu den renommiertesten Unterhaltungsschriftstellerinnen Deutschlands. Sie verfasste Romane, Erzählungen, Kommentare, Essays, Schauspiele, auch Jugend- und Bilderbücher. Besonders mit der Poenichen-Trilogie wurde sie einem großen Publikum bekannt.


    Meine Meinung:
    Ein ganzes Buch nur mit Beiträgen über die Nordseeinsel Juist, herausgegeben von Christine Brückner. Enthalten sind viele Originalbeiträge und einige schon früher erschienene Texte.
    Das Buch ist schon Anfang der Achtziger entstanden, doch die Thematik verleiht der Anthologie etwas Zeitloses.
    In einem lebhaft wirkenden Vorwort kommt Brückners Begeisterung über diese Insel voll zum Tragen. Sie schließt das Vorwort mit bewundernden Worten zur guten Inselbuchhandlung: Manche Badegäste behaupten, sie kommen nur wegen dieser Inselbuchhandlung jedes Jahr wieder nach Juist.


    Brückners eigener Textbeitrag wirkt treffend und informativ, stellenweise aber auch trocken, etwas zu essayistisch nach diesem guten Vorwort.
    Ernst Jüngers Juistskizzen haben etwas tagebuchartiges: „Mit Hanna im Watt. Strandgänse, Austernfischer, Rotschenkel, Kiebitze. …“


    Es gibt einige Gedichte in dem Buch, mehrere von Friedrich Georg Jünger, Ludwig Greve, Elisabeth Axmann, Alfred Andersch, Monika Taubitz, Michael Starcke, Ludwig Verbeek, Heide Probst, Hedwig Börger, herausragend ist für mich aber das Gedicht „Der Maler Depser“ von Peter Härtling. Darin geht es um Alf Depser, der auch mit einer Geschichte und einem Holzschnitt enthalten ist.


    Für meinen Geschmack hätten weniger beschreibende, dafür mehr erzählende Texte dabei sein dürfen. Ein etwas prosaischer Text ist „Aus meinem Inseltagebuch“ von Gunther Tietz, verglichen mit den meisten Autoren in diesem Buch jünger, aber leider auch schon verstorben.


    Humorvoll ist der Text Ich heirate eine Juisterin von Anthony Waine, der aus England stammt, dat achte ostfreesische Eiland!
    Er vergleicht die harte deutsche Sprache mit dem ironisch distanzierter wirkenden Plattdeutsch, zum Beispiel am Wort Shiet egal!


    Die lange Geschichte von Maerbodsheim (Pseudonym) ist gespickt mit Literatur von Dylan Thomas bis zu James Joyce.


    Immer wieder sind Zeichnungen in oder zwischen den Texten eingefügt, die das Buch sinnvoll ergänzen und auflockern.
    Auch biographische Hinweise und Quellennachweise fehlen nicht!